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Manche Tiere tragen ein buntes Federkleid oder haben ein prächtiges Geweih — das hat mit der sexuellen Selektion zu tun. Was das ist, erfährst du hier.

Inhaltsübersicht

Was ist sexuelle Selektion?

Sexuelle Selektion ist ein evolutionärer Prozess bei Lebewesen, der den Fortpflanzungserfolg steigern soll.

Durch die sexuelle Selektion entwickeln Lebewesen verschiedene Merkmale oder Verhaltensweisen, die sie bei der Partnersuche und Fortpflanzung unterstützen. Diese Eigenschaften setzen sich langfristig durch.

Ein Beispiel ist das Geweih des RentierMännchens. Dieses stellt es stolz zur Schau und setzt es im Kampf gegen Rivalen ein, um das Interesse der Weibchen zu gewinnen. Der Fregattvogel hingegen beeindruckt mit einem leuchtend roten Kehlsack, den er wie einen Ballon aufbläst. Auch damit versucht er Weibchen anzulocken und sich als starker, attraktiver Partner zu präsentieren. 

Häufig entstehen durch die sexuelle Selektion Merkmale, die nur in Paarungssituationen von Vorteil sind. Meist fördern diese Merkmale das Überleben jedoch nicht direkt.

Unterschied zur natürlichen Selektion

Charles Darwin erkannte, dass neben der natürlichen Selektion auch die sexuelle Selektion eine wichtige Rolle in der Evolution spielt. Während die natürliche Selektion Merkmale fördert, die das Überleben sichern, wie Tarnung oder Schnelligkeit, konzentriert sich die sexuelle Selektion auf Merkmale, die die Fortpflanzungschancen erhöhen. Auffällige Eigenschaften, wie das prächtige Federkleid des Pfaus, helfen Tieren, Paarungspartner anzulocken –, auch wenn sie das Überleben manchmal erschweren.

Haupttypen der sexuellen Selektion

Nach der Definition lassen sich zwei Hauptmechanismen der sexuellen Selektion unterscheiden: die intersexuelle und die intrasexuelle Selektion. Beide Prozesse fördern unterschiedliche Merkmale und Verhaltensweisen, die den Fortpflanzungserfolg auf jeweils eigene Weise beeinflussen.

Intersexuelle Selektion — Definition

Bei der intersexuellen Selektion entscheidet häufig das Weibchen über die Partnerwahl. Die Männchen entwickeln auffällige Merkmale, um Weibchen zu beeindrucken und so ihre Gene weiterzugeben.

Ein bekanntes Beispiel sind Paradiesvögel und Pfauen: Die Männchen besitzen ein prächtiges Federkleid und führen aufwendige Balztänze auf, um die Aufmerksamkeit der Weibchen zu gewinnen. Auch spezielle Gesänge gehören zum Paarungsverhalten männlicher Vögel. Meist setzt sich das imposanteste Männchen durch und erhält die Chance, sich fortzupflanzen.

Weibchen hingegen tragen unauffälliges Gefieder, das sie gut tarnt und vor Feinden schützt. Es ist besonders wichtig, da sie oft für die Brutpflege verantwortlich sind. 

Intrasexuelle Selektion — Definition

Bei der intrasexuellen Selektion konkurrieren meistens die Männchen einer Art direkt miteinander, um Zugang zu Weibchen zu erhalten und ihre Gene weiterzugeben. Häufig kommt es dabei zu Kämpfen, bei denen die Männchen ihre Stärke und Dominanz beweisen.

Ein Beispiel hierfür sind Hirsche: Die Männchen nutzen ihr großes Geweih, um Rivalen in Kämpfen zu verdrängen und sich so das Paarungsrecht zu sichern. Auch bei Seeelefanten kämpfen die Männchen um Territorien und den Zugang zu Weibchen.

Das stärkste Männchen hat am Ende die besten Chancen auf Fortpflanzung und kann seine Gene an die nächste Generation weitergeben.

Balzverhalten 

Balzverhalten umfasst besondere Verhaltensweisen, mit denen Tiere potenzielle Partner beeindrucken und deren Paarungsbereitschaft fördern. Männliche Vögel zeigen häufig auffällige Tänze oder Gesänge, während andere Tiere, wie Hirschkäfer oder Hirsche, in Kämpfen ihre Stärke demonstrieren. Die Verhaltensweisen signalisieren den Weibchen, dass das Männchen gesund und genetisch stark ist.

Sexuelle Selektion als Teil der Evolution

Sexuelle Selektion hat sich bei vielen Tierarten als wichtiger Teil der Evolution etabliert und führt zu speziellen Merkmalen, die die Partnerwahl und Fortpflanzung fördern. Welche Form der sexuellen Selektion dominiert, hängt von den Fortpflanzungsstrategien der Art ab.

Bei Arten, in denen Weibchen für die Brutpflege verantwortlich sind, wählen sie oft die Männchen aus (intersexuelle Selektion). Sie bevorzugen Merkmale, die Gesundheit und genetische Stärke signalisieren.
Wenn Männchen um den Zugang zu Weibchen konkurrieren, wie bei Hirschen, setzt sich die intrasexuelle Selektion durch: Hier entscheiden Rivalenkämpfe, welche Männchen ihre Gene weitergeben.

Solche Anpassungen haben im Lauf der Evolution zu deutlichen Unterschieden zwischen den Geschlechtern geführt, was als sexueller Dimorphismus bezeichnet wird. Ein Beispiel ist die Mähne des Löwen, die Männchen attraktiver und dominanter erscheinen lassen. Weibliche Löwen haben hingegen keine Mähne, denn sie müssen nicht um Fortpflanzungspartner konkurrieren.

Sexuelle Selektion beim Menschen

Auch beim Menschen spielt sexuelle Selektion eine Rolle. Merkmale wie körperliche Stärke, Symmetrie im Gesicht oder soziale Dominanz werden oft als attraktiv empfunden, da sie Gesundheit und genetische Stärke signalisieren. Zudem können kulturelle Faktoren die Partnerwahl beeinflussen, wie zum Beispiel Status oder Besitz, die ebenfalls Attraktivität ausmachen können.

Sexuelle Selektion — häufigste Fragen

  • Was sind Beispiele für die sexuelle Selektion?
    Klassische Beispiele für sexuelle Selektion sind die Hörner des Dickhornschafs, deren Länge und Robustheit durch Rivalität mit anderen Männchen geformt werden, sowie das auffällig bunte Gefieder des Paradiesvogels, das aus der gezielten Partnerwahl der Weibchen hervorgeht.
  • Wie funktioniert sexuelle Selektion?
    Sexuelle Selektion erfolgt, wenn Individuen des gleichen Geschlechts innerhalb einer Art unterschiedliche Fähigkeiten haben, einen Fortpflanzungspartner zu finden. Dies geschieht häufig durch Konkurrenzkämpfe der Männchen, die bestimmen, wer sich paaren darf.
  • Was ist der Unterschied zwischen natürlicher und sexueller Selektion?
    Die natürliche Selektion beschäftigt sich damit, welche Individuen am besten an ihre Umwelt angepasst sind und somit überleben. Im Gegensatz dazu fokussiert sich die sexuelle Selektion auf die Fähigkeit, sich erfolgreich fortzupflanzen.

Selektion

Wie schon erwähnt, gibt es neben der sexuellen Selektion auch die natürliche Selektion. Wenn du mehr darüber wissen willst, findest du hier unser Video dazu.

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