Arzt / Ärztin Ausbildung

Job-Check: Arzt/Ärztin
Grundlagen für diesen Job
Interesse an Medizin
Belastbarkeit
Soziale Kompetenz
Einstiegsgehalt & Entwicklung
Assistenzarzt
Facharzt
Oberarzt 
Chefarzt
4.700 €
6.300 €
7.700 €
24.000 €
Karrierechancen & Zukunft
sehr gut

Als Arzt hilfst du kranken Menschen und rettest manchmal sogar ihr Leben. In diesem Beitrag und Video erfährst du, wie die Arzt Ausbildung abläuft, wie viel du verdienst und ob der Beruf zu dir passt.

Inhaltsübersicht

Arzt werden

Damit du Arzt werden kannst, musst du zunächst Humanmedizin studieren. Es gibt also nicht DIE Arzt Ausbildung. Das Studium dauert 12 Semester, also 6 Jahre. Die letzten zwei Jahre machst du ein praktisches Jahr in einer Klinik.

Dein Studium schließt du mit dem 2. Staatsexamen ab und erhältst so deine Approbation. Das ist die Genehmigung, dass du den Beruf ausüben darfst. Anschließend machst du für 5 Jahre eine Facharzt Ausbildung. In dieser Zeit spezialisierst du dich als Assistenzarzt auf einen Bereich der Medizin.

Was macht ein Arzt?

Als Arzt kümmerst du dich um Menschen, die deine Hilfe brauchen — deine Patienten. Du hörst dir an, was ihnen fehlt und findest eine passende Behandlung.

Schau dir hier deine Aufgaben als Arzt genauer an:

  • Anamnese: Bevor du die Patienten behandelst, führst du ein Erstgespräch mit ihnen. Du fragst sie nach ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte — das nennst du Anamnese.

  • Patienten untersuchen: Hat dir der Patient alles Wichtige erzählt, untersuchst du ihn. Je nach Symptomen machst du zum Beispiel einen Ultraschall, misst den Blutdruck oder nimmst Blut ab.

  • Patienten behandeln: Anschließend wertest du deine Untersuchungsergebnisse aus und entscheidest dich für eine Behandlung. Der Patient braucht vielleicht bestimmte Medikamente oder eine Physiotherapie.

  • Patienten informieren: Du teilst dem Patienten alles mit. Möglicherweise verweist du ihn an einen Kollegen oder entlässt ihn nach Hause.

  • Visiten durchführen: Als Arzt im Krankenhaus machst du jeden Morgen Krankenbesuche. Du schaust, wie es den Patienten geht und untersuchst sie.

  • Operationen ausführen: Operationen sind eine häufige und oft auch lebensnotwendige Behandlung. Als Chirurg gehören sie zu deinen täglichen Aufgaben.

  • Verwaltungsaufgaben: Du schreibst Entlassungsbriefe und musst den Krankheits- und Therapieverlauf der Patienten festhalten. Das ist auch wichtig für die spätere Abrechnung.

Wo arbeitet ein Arzt?

Du kannst in Krankenhäusern arbeiten oder als niedergelassener Arzt in einer Praxis. Dabei hältst du dich in Sprechzimmern und Behandlungsräumen auf. Je nach Fachrichtung ist es auch möglich, dass du Hausbesuche machst. Dann ist die Wohnung der Patienten dein Arbeitsort.

Bist du in einer Klinik angestellt, arbeitest du meist in Schichten. Dazu gehört auch die Arbeit am Wochenende und an Feiertagen. Jedoch hast du hier weniger Verwaltungsaufwand. Niedergelassene Ärzte in einer Praxis können ihre Sprechzeiten größtenteils selbst bestimmen. Die meisten Praxen haben von Montag bis Freitag geöffnet. Dafür ist hier der Verwaltungsaufwand höher.

Wie wird man Arzt / Ärztin?

Um Arzt zu werden, machst du zunächst ein Studium für sechs Jahre. Anschließend kommt die Facharztausbildung. Innerhalb von fünf Jahren spezialisierst du dich auf einen Fachbereich in der Medizin. Welche Voraussetzungen du für die Arzt Ausbildung brauchst und wie das genau abläuft, erfährst du jetzt.

Arzt Ausbildung – Voraussetzungen

Damit du die Arzt Ausbildung machen kannst, brauchst du Abitur. Im besten Fall hast du einen Notendurchschnitt von 1,0 bis 1,2. Dann kannst du dich über hochschulstart.de um einen Studienplatz einer der 38 medizinischen Fakultäten bewerben.

20 % der Bewerber werden über die Abiturbestenquote ausgewählt. Hier bekommen nur die Abiturienten mit dem besten Notendurchschnitt einen Platz. Weitere 20 % können durch die Wartezeitquote einen Studienplatz bekommen. Die Wartezeit ist die angesammelte Zeit, die seit dem Abitur vergangen ist. In dieser Zeit darfst du an keiner Uni eingeschrieben gewesen sein.

60 % der Studienplätze werden durch die Auswahl der Hochschulen vergeben. Sie haben eigene Kriterien, wie die Abiturnote, die Einzelnoten im Abitur, die Berufsausbildung und die Ergebnisse bei den TMS.

Tests für medizinische Studiengänge (TMS)

Die Tests für medizinische Studiengänge (TMS) bzw. Medizinertests finden jedes Jahr im Mai an verschiedenen Orten Deutschlands statt. Sie dauern ungefähr fünf Stunden und kosten ca. 100 €. Dabei wird weniger dein Fachwissen abgefragt. Der Fokus liegt eher auf Fertigkeiten, die für den Erfolg im Medizinstudium wichtig sind, wie deine Merk- und Konzentrationsfähigkeit. Ein gutes Ergebnis erhöht deine Chance, von einer Hochschule ausgewählt zu werden.

Du hast allerdings auch die Möglichkeit, mit einem schlechteren Abiturschnitt oder sogar ohne Abitur einen Studienplatz zu erhalten. Diese Möglichkeit erklären wir dir jetzt.

Arzt Ausbildung ohne NC

Auch wenn du keinen Notendurchschnitt von 1,2 oder besser hast, hast du eine Chance auf eine Ausbildung zum Arzt. Klappt es nicht direkt im ersten Anlauf, kannst du über die Wartezeitquote später einen Studienplatz bekommen. Deine Wartezeit solltest du aber sinnvoll nutzen, damit du Arzt werden kannst. Du kannst Fachliteratur lesen und Praktika, Vorbereitungsseminare oder Vorsemester machen. In dem viermonatigem Vorsemester wird dir medizinisches Grundwissen vermittelt. Es beinhaltet u.a. Praktika in Anatomie und Notfallmedizin. Außerdem kannst du eine dieser medizinischen Ausbildungen machen:

So sammelst du neben theoretischem Wissen auch direkt praktische Erfahrung. Einige Ausbildungen können dir sogar als medizinisches Pflegepraktikum angerechnet werden.

Arzt Ausbildung ohne Abitur

Hast du kein Abitur, kannst du auch über eine Ausbildung im medizinischen Bereich und mit einem Realschulabschluss Arzt werden. Dafür musst du deine Ausbildung mit einem Notendurchschnitt von mindestens 2,5 abgeschlossen haben und 3 Jahre Berufserfahrung mitbringen. Auch die Bundeswehr vergibt Studienplätze für Medizin. Allerdings musst du dich dafür auch 17 Jahre verpflichten. Das bedeutet, du musst während dieser Zeit für die Bundeswehr arbeiten. 

Zudem gibt es ein Recht auf freie Berufswahl. Auf dieser Grundlage könntest du auf einen Studienplatz klagen. Ebenso kannst du an einer privaten Uni oder im Ausland studieren. Hier musst du aber mit höheren Studiengebühren rechnen.

Arzt Ausbildung – Soft Skills

Um die Arzt Ausbildung erfolgreich zu absolvieren, benötigst du einige Soft Skills . Das Studium ist besonders am Anfang sehr lernintensiv. Du musst viel Durchhaltevermögen beweisen. Außerdem bist du ständig in Kontakt mit Patienten und musst ihnen teilweise auch schlechte Nachrichten überbringen. Damit du Arzt werden kannst solltest du deshalb über viel Einfühlungsvermögen und Empathie verfügen.

Hier siehst du weitere Soft Skills, die für den Arztberuf wichtig sind:

  • 👩‍👩‍👦‍👦 Sozialkompetenz
  • 👩🏻‍🎓 Verantwortungsbewusstsein
  • 🔍 Sorgfalt & Genauigkeit
  • 🗂 Organisationstalent
  • 👩🏻‍✈️ Disziplin
  •  ⚖️ psychische Belastbarkeit
  • 🗓 Flexibilität

Zudem hilft es dir in der Arzt Ausbildung, wenn dir folgende Fächer in der Schule Spaß gemacht haben:

  • 🧬 Biologie: Du kümmerst dich viel um kranke und verletzte Menschen. Deshalb ist ein biologisches Grundverständnis wichtig.
  • 🧪 Chemie: Auch Chemie spielt in der Medizin eine wichtige Rolle. So bist du auch während des Studiums in Laboren unterwegs.
  • 🗣 Deutsch: Wenn du eine Diagnose stellst, musst du sie den Patienten erklären. Damit sie dich verstehen, solltest du dich gut und verständlich ausdrücken.
  • 📜 Latein: Viele Begriffe aus der Medizin stammen aus dem Lateinischen. Um dir diese leichter zu merken, helfen dir lateinische Grundkenntnisse.

Wie läuft die Arzt Ausbildung ab?

Um Arzt zu werden, musst du zunächst Humanmedizin studieren. Das Studium umfasst 12 Semester, also 6 Jahre, und teilt sich in 3 Phasen.

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Arzt / Ärztin werden
Phase Semester Inhalt
1: Vorklinik 1-4 Dir werden die Grundlagen in Bio, Chemie, Physik und Anatomie beigebracht. Außerdem musst du ein dreimonatiges Pflegepraktikum machen. Am Ende dieser Phase machst du dein 1. Staatsexamen (auch Physikum genannt). Dafür musst du eine mündliche und eine schriftliche Prüfung ablegen.
2: Klinik 5-10 Nun hast du auch klinische Fächer sowie Kurse und Praktika mit erstem Patientenkontakt. Du kannst ärztliche Handgriffe, wie Blutabnahme, Anamnese und körperliche Untersuchungen durchführen. Im Krankenhaus oder in einer Praxis machst du ein viermonatiges Praktikum — das nennst du auch Famulatur. Am Ende des 10. Semesters steht der schriftliche Teil des 2. Staatsexamens.
3: Praktisches Jahr (PJ) 11 & 12 In den letzten beiden Semestern machst du ein praktisches Jahr und arbeitest im Krankenhaus. So hast du die Möglichkeit unter Aufsicht Arzt Aufgaben zu übernehmen. Du bist je vier Monate in der inneren Medizin und Chirurgie und kannst dir dann noch ein Wahlfach aussuchen. Am Ende des praktischen Jahres legst du eine mündliche Prüfung als zweiten Teil des 2. Staatsexamens ab.

Hast du erfolgreich bestanden, bekommst du deine Approbation, also die staatliche Zulassung zur Berufsausübung.

Nach dem Studium machst du eine Facharzt Ausbildung. Du bist 5 Jahre als Assistenzarzt in einer Klinik oder Praxis tätig. Währenddessen spezialisierst du dich auf ein Fachgebiet:

  • Allgemeinmedizin
  • Chirurgie
  • Gynäkologie
  • Innere Medizin
  • Kinderheilkunde
  • Orthopädie
  • Radiologie

Möchtest du Doktor werden, musst du zusätzlich eine Doktorarbeit bzw. Dissertation schreiben. Damit kannst du zusätzlich den Titel „Dr. med.“ tragen.

Übrigens: Muster und Beispielformulierungen für deine Bewerbung als Arzt oder Assistenzarzt findest du in diesem Beitrag .

Gehalt

Während deines Studiums bekommst du leider kein Gehalt. Du hast aber die Möglichkeit, BAföG zu beantragen und so staatliche Unterstützung zu erhalten.

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Gehalt & Gehaltsentwicklung

Mit einem erfolgreich abgeschlossenen Studium steigst du als Assistenzarzt mit 4.800 € im Monat ein. Du erhältst also jährlich 56.400 €. Mit mehr Berufserfahrung erhöht sich dein monatliches Gehalt auf 5.660 €. Bist du dann als Facharzt tätig, erhöht sich dein Gehalt weiter auf 6.300 €. Du kannst aber noch weiter aufsteigen und dein Gehalt erhöhen. Dabei kommt es auch darauf an, in welcher Einrichtung und in welchem Bundesland du arbeitest.

Wie diese Faktoren dein Gehalt beeinflussen, erfährst du in unserem ausführlichen Beitrag dazu!

Passt die Arzt Ausbildung zu dir?

Du möchtest anderen Menschen helfen? Du hast ein Interesse an Medizin? Du behältst selbst unter hohem Druck einen kühlen Kopf? Dann scheint die Arzt Ausbildung das Richtige für dich zu sein.

Mit unserem Selbst Check kannst du schnell herausfinden, ob der Arztberuf zu dir passt:

✓ Genau dein Ding! ✗ Nichts für dich!
  Du interessierst dich für Medizin. ✗ Enger Kontakt zu anderen Menschen stört dich.
Stress macht dir nichts aus. ✗ Beim Anblick von Blut wird dir schlecht.
  Du bist immer gut organisiert. Bei Belastungen verlierst du schnell die Nerven.
Anderen Menschen zu helfen, ist dir wichtig. Selbstständiges Arbeiten fällt dir schwer.


Spezialisierung und Karrierechancen

Als Arzt bist du wegen des Ärztemangels immer gefragt. Du hast also mit der Arzt Ausbildung sehr gute Berufsaussichten. Im ländlichen Raum ist besonders die hausärztliche Versorgung wichtig, hier kannst du dich mit einer eigenen Praxis niederlassen.

Zudem kannst du dich auf verschiedene Bereiche der Medizin spezialisieren:

Innere Medizin

Du bist vor allem für die Behandlung der inneren Organe zuständig und wirst auch als Internist bezeichnet. Du behandelst beispielsweise Magen- und Darmbeschwerden.

Allgemeinmedizin In der Allgemeinmedizin bist du für die Grundversorgung der Patienten zuständig und bist häufig als Hausarzt tätig. Dabei kümmerst du dich um seelische und körperliche Beschwerden, wie Erkältungen. Wenn es nötig ist, leitest du den Patienten an einen Facharzt weiter.
Chirurgie

Als Chirurg führst du hauptsächlich Operationen durch. Innerhalb der Chirurgie kannst du dich noch weiter spezialisieren auf Herz-, Kinder- oder Unfallchirurgie.

Anästhesiologie Während OPs befinden sich die Patienten in der Narkose. Als Anästhesist bist du genau dafür zuständig. Mithilfe von Medikamenten lässt du sie einschlafen, überwachst sie und lässt die Patienten nach der OP wieder aufwachen.

Gesundheits-und Krankenpfleger

Du möchtest kranken Menschen helfen ohne dabei der Arzt selbst zu sein? Dann ist die Ausbildung zum Gesundheits-und Krankenpfleger genau das Richtige für dich. Alles was du dazu wissen, erfährst du hier

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