Selbstpräsentation
Im Vorstellungsgespräch entscheidet die Selbstpräsentation oft darüber, wie überzeugend du wirkst. Wie du deine Stärken und Erfahrungen gezielt präsentierst, erfährst du hier und im Video.
Inhaltsübersicht
Was gehört in die Selbstpräsentation?
Die Selbstpräsentation ist im Vorstellungsgespräch dein persönlicher „Trailer“, mit dem du den Personaler von dir überzeugst. Arbeitgeber wollen vor allem drei Dinge wissen: Wer bist du? Was bringst du mit? und Was motiviert dich? Es geht dabei nicht darum, dass du deinen Lebenslauf nacherzählst. Viel eher solltest du einen guten ersten Eindruck hinterlassen.
Wie eine Selbstpräsentation konkret aussehen kann, zeigt dir dieses Beispiel:
➡️ Beispiel „Mein Name ist Martin Weber, ich habe sieben Jahre Berufserfahrung in der IT und wohne in München. Zuletzt habe ich mehrere digitale Transformationsprojekte geleitet, Teams koordiniert und unser jüngstes Projekt deutlich vor dem Zieltermin abgeschlossen. Besonders spannend an Ihrer Position finde ich, dass ich meine Erfahrung im internationalen Umfeld einbringen kann, um Ihr Unternehmen durch komplexe Veränderungen zu begleiten.“ |
Unsere Top-Tipps für deine Selbstpräsentation
Du willst bei deiner Selbstpräsentation auf den Punkt überzeugen? Mit diesen drei Tipps gelingt dir ein starker Auftritt:
1. Sei selbstbewusst und ehrlich
Sprich klar und positiv über deine Stärken
— und verzichte auf Unsicherheiten. Statt „Ich bin eigentlich nicht schlecht im Projektmanagement“, sag: „Projektmanagement zählt zu meinen Stärken.“
2. Hebe das hervor, was für die Stelle zählt
Analysiere die Anforderungen der Position und betone genau diese Kompetenzen.
3. Nutze deine Körpersprache und geh gelassen mit Nervosität um
Stehe oder sitze aufrecht, halte Blickkontakt und sprich ruhig und deutlich. Bist du aufgeregt? Wenn du mal ins Stocken kommst, hilft ein kurzer Satz wie: „Entschuldigen Sie, ich bin etwas aufgeregt — das zeigt, wie wichtig mir das Gespräch ist.“
Deine Selbstpräsentation startet meist direkt nach der Begrüßung und dem Smalltalk — oft schon in den ersten fünf Minuten. Typische Einstiege vom Personaler sind zum Beispiel:
- „Erzählen Sie etwas über sich.“
- „Warum sollten wir Sie einstellen?“
- „Bitte stellen Sie sich kurz vor.“
Wichtig: Halte dich kurz: In 3–5 Minuten solltest du alle wichtigen Punkte nennen.
So gehst du in deiner Selbstpräsentation vor
Mit einer klaren Struktur zeigst du in kurzer Zeit, was dich für die gewünschte Stelle auszeichnet. Hier ein Beispiel für eine erfahrene Personalerin, die sich als HR Business Partner bewirbt:
Inhalt | Beispiel |
Einstieg | „Vielen Dank für die Chance, gerne stelle ich mich Ihnen kurz vor.“ |
Name & Beruf | „Ich bin Sabine König und seit acht Jahren im Personalmanagement tätig.“ |
Beruflicher Fokus | „Mein Schwerpunkt liegt auf der Beratung von Führungskräften und der Umsetzung moderner HR-Prozesse.“ |
Erfahrungen & Erfolge | „Zuletzt habe ich ein internationales Recruiting-Projekt geleitet und dabei die Time-to-Hire um 30 % gesenkt.“ |
Stärken | „Ich bin empathisch und habe im vergangenen Jahr ein neues Onboarding-Programm entwickelt, das die Zufriedenheit neuer Mitarbeitender spürbar erhöht hat. Außerdem arbeite ich lösungsorientiert — zum Beispiel habe ich in einer schwierigen Restrukturierungsphase mehrere Konflikte erfolgreich moderiert und so das Teamklima nachhaltig verbessert.“ |
Motivation & Bezug zur Stelle | „Besonders spannend an Ihrer Position finde ich die Möglichkeit, Change-Prozesse aktiv mitzugestalten und die Zusammenarbeit zwischen HR und Management weiterzuentwickeln.“ |
Nutze diese Struktur als Vorlage und passe die Inhalte gezielt an die Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle an. So präsentierst du dich klar und überzeugend.
Wichtig: Achte bei den Stärken darauf, das du sie mit konkreten Erfahrungen und Erfolgen belegst.
So strukturierst du deine Selbstpräsentation — Modelle
Damit deine Selbstpräsentation klar, überzeugend und auf die jeweilige Stelle zugeschnitten ist, helfen dir bewährte Modelle und Formeln. Sie geben dir eine einfache Struktur an die Hand, mit der du deine Stärken und Erfahrungen gezielt in Szene setzt.
Die 3-Schritte-Formel
Mit der 3-Schritte-Formel zeigst du in der Präsentation beim Vorstellungsgespräch schnell und klar, warum du zur ausgeschriebenen Stelle passt.
1. Ich bin: Stelle dich mit Namen, Ausbildung und aktuellem Fokus vor.
➡️ Beispiel: „Ich bin Laura Peters, Masterstudentin im Bereich Journalismus an der LMU München.“
2. Ich kann: Beschreibe relevante Erfahrungen, Stärken und besondere Fähigkeiten.
➡️ Beispiel: „Während meines Studiums habe ich als freie Mitarbeiterin für die Süddeutsche Zeitung geschrieben und mehrere Reportagen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen veröffentlicht. Besonders liegt mir das Recherchieren und Aufbereiten komplexer Inhalte für unterschiedliche Zielgruppen.“
3. Ich will: Zeige, was dich an der Stelle reizt und welchen Mehrwert du bieten möchtest.
➡️ Beispiel: „Die Volontariatsstelle bei Ihnen interessiert mich besonders, weil ich meine journalistische Praxis vertiefen und Ihre Redaktion mit frischen Ideen und fundierter Recherchearbeit unterstützen möchte.“
Das AIDA-Modell
Mit dem AIDA-Modell strukturierst du deine Selbstpräsentation so, dass du vom ersten Satz an fesselst und gezielt auf die Wünsche der Personalverantwortlichen eingehst. Du orientierst dich dabei an der AIDA-Formel aus dem Marketing.
A — Attention (Aufmerksamkeit): Starte mit einem Einstieg, der hängen bleibt.
➡️ Beispiel: „Worauf kommt es im digitalen Marketing wirklich an? Für mich sind es drei Dinge: Kreativität, Datenverständnis und klare Kommunikation.“
I — Interest (Interesse): Zeige auf, was dich besonders macht und was du schon erreicht hast.
➡️ Beispiel: „Ich habe in den letzten Jahren europaweite Kampagnen geleitet und dabei den Social-Media-Traffic meines aktuellen Arbeitgebers verdoppelt.“
D — Desire (Verlangen): Stelle heraus, welchen Mehrwert du für das Unternehmen bieten kannst.
➡️ Beispiel: „Mit meiner Erfahrung im Performance-Marketing kann ich also Ihre Marke gezielt weiterentwickeln und neue Zielgruppen für Sie erschließen.“
A — Action (Handlungsaufforderung): Beende mit einer Einladung zum Dialog oder einer offenen Frage.
➡️ Beispiel: „Welche aktuellen Herausforderungen sehen Sie in Ihrer Marketingabteilung, Frau Müller? Ich bin gespannt, wie ich Sie dabei unterstützen kann.“
Welche Hilfsmittel kannst du nutzen?
Im Vorstellungsgespräch ist deine Selbstpräsentation meist eine freie Rede ohne Hilfsmittel. Aber PowerPoint und Flipchart sind zwei Klassiker, wenn du deine Selbstpräsentation visuell unterstützen möchtest. Wichtig: Die Hilfsmittel sollen dich als Persönlichkeit stärken, nicht von dir ablenken.
PowerPoint
Setze PowerPoint in der Selbstpräsentation
gezielt ein, um deinen Werdegang oder Projekterfolge klar und übersichtlich darzustellen. Halte das Design schlicht, verzichte auf Animationen, beschränke dich auf maximal 5 Folien und fokussiere dich auf wenige, aussagekräftige Stichpunkte oder Grafiken.
➡️ Beispiel: Wenn du dich als Teamleiter bewirbst, kannst du mit einer Folie die Entwicklung deines Teams visualisieren — etwa durch eine einfache Grafik zu Mitarbeiterwachstum oder Projektmeilensteinen.
Flipchart
Das Flipchart eignet sich besonders für interaktive Präsentationen, zum Beispiel im Assessment Center oder wenn du deine Arbeitsweise zeigen sollst. Nutze große, gut lesbare Schrift und einfache Skizzen.
➡️ Beispiel: Bewirbst du dich für eine Moderations- oder Schulungsrolle, kannst du direkt am Flipchart zeigen, wie du komplexe Themen auf den Punkt bringst — etwa mit einer spontan entwickelten Übersicht zu einem HR-Prozess.
Selbstpräsentation — häufigste Fragen
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Wie bereite ich eine effektive Selbstpräsentation für ein Vorstellungsgespräch vor? Eine Selbstpräsentation ist Teil eines Bewerbungsgesprächs. In ihr stellst du dich in zwei bis fünf Minuten deinem Gesprächspartner vor. Du erzählst, wer du bist, was du bereits für berufliche Erfahrungen gesammelt hast und wieso du für diese Stelle geeignet bist. -
Was gehört alles in eine Selbstpräsentation? Wichtige Inhalte deiner Selbstpräsentation sind:
- Name und Alter
- Herkunft
- beruflicher Werdegang (Studium, Ausbildung, Schwerpunkte)
- berufliche Erfahrungen (Praktika, Ehrenamt, Jobs)
- ggf. Auslandserfahrungen
- besondere Kenntnisse und Erfolge
- Motivation für die ausgeschriebene Stelle
Assessment Center Übungen
Eine Selbstpräsentation ist oft auch im Assessment Center gefragt — welche Übungen dort sonst noch auf dich warten und wie du sie souverän meisterst, erfährst du in unserem Beitrag hier!
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Eine Selbstpräsentation ist oft auch im Assessment Center gefragt — welche Übungen dort sonst noch auf dich warten und wie du sie souverän meisterst, erfährst du in unserem Beitrag hier!