Psychotherapie-Studium
Bist du interessiert daran, anderen zu helfen, ihre psychischen Belastungen zu überwinden? Im Psychotherapie-Studium erhältst du das nötige Wissen, um als Therapeutin oder Therapeut aktiv zu werden. Hier erfährst du alles, was du zum Studium wissen musst!
Inhaltsübersicht
Psychotherapie — Überblick über das Studium
Im Psychotherapie-Studium tauchst du tief in die psychischen Prozesse des Menschen ein. Es geht um die Behandlung von seelischen Erkrankungen und die Anwendung verschiedener therapeutischer Verfahren.
Du lernst, wie du psychische Störungen diagnostizierst und behandelst — von der Verhaltenstherapie bis zur tiefenpsychologischen Methode. Das Studium ist praxisorientiert und bereitet dich gezielt auf die Approbation vor, die dich zur eigenständigen Arbeit als Psychotherapeut befähigt.
An den meisten Universitäten gibt es kein Bachelorstudium, das direkt „Psychotherapie“ heißt. Seit 2020 bieten jedoch viele Hochschulen einen Bachelor in Psychologie mit klinischen Inhalten an. Damit kannst du nach dem Master „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ direkt die Approbation erhalten und als Psychotherapeut arbeiten — du sparst dir also die mehrjährige Ausbildung zum Psychotherapeuten.
Wichtig zu wissen: Nicht jeder Psychologie-Bachelor qualifiziert automatisch für die Approbation. Es ist entscheidend, dass der Bachelor die Voraussetzungen für das Masterstudium in Psychotherapie erfüllt.
Welche Studieninhalte erwarten dich?
Das Psychotherapie-Studium verbindet tiefgehendes psychologisches Wissen mit praktischen Therapiemethoden. Du erfährst, wie psychische Erkrankungen entstehen und vor allem, wie du ihnen mit gezielten Therapieverfahren begegnen kannst. Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Therapierichtungen und die Anwendung von psychologischen Diagnosetests.
➡️ Ist das Studium Psychotherapie schwer? Das Psychotherapie-Studium ist anspruchsvoll, da es sowohl tiefes Fachwissen als auch starke praktische Fähigkeiten verlangt. Du beschäftigst dich intensiv mit psychischen Erkrankungen und das Lernen ist sehr theorieorientiert. In den ersten Semestern können vor allem Mathematik und Statistik eine Herausforderung sein, da sie oft in der Diagnostik und Forschung verwendet werden. Aber keine Sorge — die simulierten therapeutischen Sitzungen sind eine tolle Gelegenheit, dein Wissen direkt anzuwenden und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. |
Im Bachelorstudium geht es vor allem um grundlegende Themen wie:
- Psychische Erkrankungen und ihre Ursachen
- Psychologische Diagnostik und Testverfahren
- Einführung in verschiedene Therapieverfahren (z. B. Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Ansätze)
- Wissenschaftliche Methoden zur Auswertung von Therapieergebnissen
- Grundlagen der Entwicklungspsychologie und Prävention
Später kannst du dich im Master auf bestimmte Therapieansätze spezialisieren, wie zum Beispiel:
- Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie
- Kinder- und Jugendpsychotherapie
- Psychosomatische Therapie oder Suchttherapie
Was sagen Studierende über das Studium?
Ein großer Vorteil, den viele Studierende hervorheben, ist die persönliche Weiterentwicklung. Die Auseinandersetzung mit psychischen Erkrankungen und das direkte Arbeiten mit Klienten fördern nicht nur fachliche, sondern auch emotionale Reife.
Der lernintensive Theorie-Teil kann zwar herausfordernd sein, doch es ist ein tolles Gefühl, wenn du das Gelernte in einer simulierten Therapiesitzung anwenden kannst und weißt, dass du wirklich etwas Gutes tun kannst.
Passt das Psychotherapie-Studium zu dir?
Das Psychotherapie-Studium erfordert vor allem Empathie und Belastbarkeit. Du musst in der Lage sein, dich in die emotionalen Herausforderungen deiner Klienten einzufühlen und gleichzeitig mit den oft belastenden Inhalten des Studiums umgehen.
Geduld ist ebenfalls wichtig. Der therapeutische Prozess dauert oft länger, bis Ergebnisse sichtbar werden. Wenn du diese Eigenschaften mitbringst, bist du gut auf das Studium und den späteren Beruf als Psychotherapeut vorbereitet.
Welche Stärken brauchst du für das Studium?
Fähigkeit / Eigenschaft | Bedeutung (1 = kaum, 7 = sehr hoch) |
Analytisches Denken | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Zahlenaffinität | ⭐⭐⭐⭐ |
Kommunikationsstärke | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Teamfähigkeit | ⭐⭐⭐ |
Selbstorganisation | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Interesse an Menschen | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Sprachkenntnisse | ⭐⭐⭐ |
Wenn du Schwierigkeiten hast, dich mit psychischen Belastungen auseinanderzusetzen, könnte Soziale Arbeit besser für dich sein. Hier arbeitest du ebenfalls mit Menschen, jedoch ohne den tiefenpsychologischen Fokus der Psychotherapie.
Wie läuft ein Studium in Psychotherapie ab?
Das Psychotherapie-Studium ist speziell auf die Ausbildung zum Psychotherapeuten zugeschnitten und unterscheidet sich von einem klassischen Psychologie-Studium. Es ist in zwei Phasen unterteilt: den Bachelor und den Master.
Bachelorphase (1.–6. Semester)
Im Bachelor beschäftigst du dich mit der allgemeinen Psychologie und lernst, wie das menschliche Erleben und das Verhalten miteinander in Wechselwirkung stehen. Zudem legst du den Grundstein für das psychotherapeutische Arbeiten, indem du psychische Erkrankungen und Diagnostik erlernst.
Masterphase (7.–10. Semester)
Im Master vertiefst du deine psychotherapeutischen Kenntnisse und spezialisierst dich auf bestimmte Therapieverfahren, wie Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie.
Der Master schließt mit der Staatsexamensprüfung ab, nach der du die Approbation erhältst und als Psychotherapeut arbeiten kannst.
Studiendauer & Studienmodelle
Das Psychotherapie-Studium gliedert sich in den Bachelor und den Master, die zusammen in der Regel 10 bis 12 Semester (5 bis 6 Jahre) dauern. Der Bachelor dauert meistens 6 Semester und der Master umfasst üblicherweise 4 Semester.
Die meisten Studiengänge sind als Vollzeitstudium an staatlichen Universitäten organisiert. Es gibt jedoch auch alternative Modelle:
✔️ Studium an privaten Hochschulen: Viele private Hochschulen bieten flexible Modelle, die es dir ermöglichen, dich stärker auf bestimmte Therapieverfahren oder -schwerpunkte zu spezialisieren
✔️ Teilzeitstudium: Einige Hochschulen bieten die Möglichkeit, das Studium in Teilzeit zu absolvieren, was dir mehr Flexibilität bietet
Wichtig zu wissen: Es gibt derzeit kein Fernstudium für Psychotherapie in Deutschland, da der Studiengang sowohl praktische als auch klinische Inhalte umfasst, die vor Ort in therapeutischen Einrichtungen durchgeführt werden müssen.
Zulassungsvoraussetzungen
Um Psychotherapie zu studieren, benötigst du in der Regel die allgemeine Hochschulreife (Abitur).
Es gibt jedoch auch alternative Zugangswege:
- Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem verwandten Bereich und mehrjähriger Berufserfahrung kannst du in einigen Fällen ebenfalls zum Studium zugelassen werden.
- Auch ein Meisterbrief oder eine Aufstiegsfortbildung (z. B. Fachwirt) wird oft anerkannt.
Einige Universitäten führen auch Eignungstests durch, um deine fachliche Eignung für das Studium zu prüfen.
Zulassungsbeschränkungen
Für das Psychotherapie-Studium liegt der Numerus clausus (NC) meist im Einserbereich, zwischen 1,0 und 1,5 — deine Abiturnote spielt also eine zentrale Rolle bei der Zulassung. Es gibt praktisch keine Studiengänge ohne NC, da der Platz in den Psychotherapie-Studiengängen begrenzt ist und die Nachfrage sehr hoch.
Der BaPsy-DGPs ist ein Studieneignungstest, der von vielen Hochschulen in den Auswahlprozess integriert wird. Wer den Test besteht, verbessert seine Zulassungschancen, besonders an Universitäten mit hohem NC. Der Test ist freiwillig, aber er kann deine Bewerbung stärken, wenn deine Abiturnote nicht ausreicht.
Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?
Psychotherapeuten sind heute mehr gefragt denn je — vor allem in einer Zeit, in der psychische Gesundheit zunehmend in den Fokus rückt. Ob in Kliniken oder Unternehmen, überall werden Fachkräfte gesucht, die Menschen in Krisenzeiten unterstützen können.
Typische Tätigkeitsfelder für Psychotherapie
✔️ Psychosomatische Kliniken — Behandlung von Patienten mit körperlichen und psychischen Beschwerden
✔️ Ambulante Praxen — Psychotherapie für Einzelpersonen oder Gruppen in eigener Praxis
✔️ Psychiatrische Einrichtungen — Unterstützung von Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen
✔️ Beratungseinrichtungen — Psychologische Beratung in sozialen, schulischen oder beruflichen Kontexten
✔️ Suchttherapie — Behandlung von Suchterkrankungen und deren psychischen Ursachen
✔️ Kinder- und Jugendpsychotherapie — Spezialisierung auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen
✔️ Forschung und Lehre — Weitergabe von Wissen an Universitäten und Forschungseinrichtungen
Karrierechancen & Gehalt
Als Psychotherapeut liegt dein Einstiegsgehalt in der Regel zwischen 38.000 und 48.400 € brutto jährlich. Wie viel du tatsächlich verdienst, hängt von Faktoren wie deiner praktischen Erfahrung, der Art der Anstellung und dem Arbeitsort ab.
Im Vergleich zu ähnlichen Studiengängen liegst du damit im oberen Mittelfeld:
- Soziale Arbeit: 33.000 €
- Rechtspsychologie: 40.000 €
- Psychotherapie: 43.200 €
- Medizin: 60.000 €
Mit zunehmender Berufserfahrung steigen auch die Verdienstmöglichkeiten. Nach etwa fünf Jahren im Beruf kannst du mit einem Gehalt von etwa 50.000 € rechnen. Wer sich auf ein bestimmtes Therapieverfahren spezialisiert oder Führungsverantwortung übernimmt, kann sogar noch mehr verdienen.
Wo kannst du Psychotherapie studieren?
Das Psychotherapie-Studium wird in der Regel an Universitäten angeboten, die auf eine umfassende theoretische Ausbildung und klinische Praxis setzen. Diese Studiengänge sind speziell auf die Approbation als Psychotherapeut ausgerichtet und vermitteln sowohl psychologisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten in der Therapie.
Private Hochschulen bieten ebenfalls Studiengänge in Psychotherapie an, oft mit flexiblen Studienmodellen oder in verkürzter Form. Diese Programme sind jedoch meist mit höheren Studiengebühren verbunden.
Der typische Abschluss für Psychotherapie-Studiengänge nach dem Bachelor ist der Bachelor of Science (B.Sc.), sowohl an Universitäten als auch an privaten Hochschulen. Nach dem Master in Psychotherapie, der mit der Approbation abschließt, erhältst du den Master of Science (M.Sc.).
Psychotherapie-Studium — häufigste Fragen
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Welche Voraussetzungen brauche ich, um Psychotherapie zu studieren? Du benötigst in der Regel das Abitur. Manche Hochschulen akzeptieren auch eine Berufsausbildung in einem relevanten Bereich, z. B. Sozialarbeit. -
Kann ich Psychotherapie auch berufsbegleitend studieren? Ein berufsbegleitendes Studium ist derzeit nicht möglich. Einige Hochschulen bieten jedoch Teilzeitmodelle an, die mehr Flexibilität ermöglichen. -
Wie lange dauert das Psychotherapie-Studium? Das Studium dauert in der Regel 10 bis 12 Semester — 6 Semester für den Bachelor und 4 bis 6 Semester für den Master. -
Was ist der Unterschied zwischen einem Psychologie- und einem Psychotherapie-Studium? Das Psychotherapie-Studium ist speziell auf die Ausbildung zum Psychotherapeuten ausgerichtet und endet mit der Approbation. Ein Psychologie-Studium ist breiter angelegt und befähigt dich nicht automatisch zur therapeutischen Arbeit. -
Wo kann ich Psychotherapie studieren? Psychotherapie wird hauptsächlich an Universitäten angeboten. Auch private Hochschulen bieten entsprechende Studiengänge an. -
Gibt es Zulassungsbeschränkungen für das Psychotherapie-Studium? Ja, der NC für Psychotherapie liegt in der Regel im Einserbereich. An einigen Hochschulen wird auch der BaPsy-DGPs-Test zur Bewerbung akzeptiert.
Psychologie-Studium
Wenn du lieber einen breiteren Ansatz willst, dann könnte ein Psychologie-Studium genau das Richtige für dich sein. Hier findest du alles Wichtige!
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