Speed Reading
Du musst für deine wissenschaftliche Arbeit einen Haufen an Literatur durchlesen, hast aber nur wenig Zeit? In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du deine Texte schneller lesen kannst!
Inhaltsübersicht
Was ist Speed Reading?
Mit Speed Reading kannst du dein Lesetempo ganz einfach verdoppeln oder sogar verdreifachen! Und das bedeutet doppelt so viel Freizeit! Das lohnt sich wirklich, oder?! Aber keine Angst – du liest zwar doppelt so schnell, verstehst deshalb aber nicht weniger! Beim Speed Reading bist du viel konzentrierter und kannst dir Inhalte besser merken.
Für wen ist Speed-Reading sinnvoll?
Wer schneller lesen kann, spart natürlich Zeit und ist somit effektiver. Gerade in deinem Studium oder in einem Beruf, in dem du viele Informationen in kurzer Zeit bewältigen musst, kann Speed-Reading sehr hilfreich sein. Oft musst du dir schnell einen Überblick über ein bestimmtes Thema verschaffen.
Das Erlernen von Speed-Reading erfordert allerdings eine Menge Übung. Bist du eher der audiovisuelle Lerntyp, könnten Lernvideos sinnvoller für dich sein. Bei uns findest du deswegen über 1000 Videos in Bereichen wie Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Elektrotechnik und Ingenieurswissenschaften.
Speed Reading Lernen
Wie kannst du Speed-Reading jetzt konkret erlenen? Eigentlich ganz einfach, du musst nur drei Angewohnheiten loswerden, die du dir wahrscheinlich schon seit der Grundschule antrainiert hast:
- Die Vokalisierung,
- die Fixation und
- die Regression.
Vokalisierung vermeiden
Die Vokalisierung ist das stille Mitsprechen beim Lesen. Klingt zwar doof, aber die meisten von uns machen das. Das solltest du dir abgewöhnen, weil du in der Regel viel langsamer sprechen als lesen kannst!
Um dir die Vokalisierung abzugewöhnen, liest du einen Text – für den Anfang am besten einen einfachen – und zählst währenddessen mehrmals laut von 1 bis 10. So kannst du nicht mehr im Kopf mitsprechen, aber das Gehirn nimmt die Informationen aus dem Text trotzdem auf. Mit etwas Übung hast du dir die Vokalisierung dann bald abgewöhnt.
Komplette Wortgruppen fixieren
Weiter geht es mit der Fixation. So – lesen – die – meisten – Studenten – bisher. Du fixierst dabei jedes Wort einzeln. Bei 6 Wörtern machst du damit 5 Sprünge – viel zu viel, wir sind hier ja nicht im Sportunterricht! Um schnell lesen zu können, musst du die Sätze in Wortgruppen lesen. Komplette Wortgruppen – erfasst du viel schneller. Dabei musst du auch nur einmal gedanklich springen.
Um das zu üben, unterteilst du deinen Text mit zwei senkrechten Linien, sodass drei Spalten entstehen. Beim Lesen fixierst du jetzt nicht mehr jedes Wort, sondern nur die Spaltenmitte – das macht 3 Fixationen pro Zeile. Mit etwas Übung kannst du Texte dann auch ohne die Linien in Wortgruppen lesen!
Wie groß die Wortgruppen sein können, hängt ganz von deiner Augenspannweite ab. Durchschnittlich kannst du mit einem Blick 3 cm des Textes erfassen. Du willst den Text mit möglichst wenigen Sprüngen erfassen? Vielleicht sogar eine ganze Zeile auf einmal? Dann solltest du deine Blickweite trainieren.
Die Blickweite trainieren
Dazu druckst du dir ein Blatt aus, auf das du untereinander einige Wörter geschrieben hast: Oben ganz kurze – wie “Ei” – und nach unten immer längere Wörter – z.B. “Ernährungsgewohnheit”. Dann deckst du das Papier ab. Jetzt kann’s losgehen! Du beginnst oben und deckst ein Wort nach dem anderen auf, aber nur ganz kurz! Dabei versuchst du, das Wort zu lesen. Ab einer bestimmten Länge kannst du die Wörter beim schnellen Aufdecken dann nicht mehr erkennen. “Ernährungsgewohnheit” gehört da wahrscheinlich dazu. Jetzt weißt du, wie groß deine Augenspannweite derzeit ist.
Um sie zu erweitern, schreibst du als nächstes einige Wörter untereinander, die alle etwas länger als deine aktuelle Augenspannweite sind. Zu “Ernährungsgewohnheit” passt z.B. “Weltuntergangstheorie” oder “Briefmarkensammlung”.
Mit diesen Wörtern übst du, bis du sie alle in kurzer Zeit erkennen kannst. Das gleiche machst du dann mit noch längeren Wörtern, bis deine Augen möglichst viel Text auf einmal wahrnehmen können. Jetzt kannst du mit noch weniger Fixationen – und in noch kürzerer Zeit – die schwierigsten Texte lesen!
Schnelllesen mit der S-Methode
Bist du schon ein richtiger Wortgruppen-Meister, kannst du das Ganze noch auf die Spitze treiben: Bei der S-Methode liest du immer zwei Zeilen gleichzeitig. Zuerst von links nach rechts und dann von rechts nach links. Quasi wie eine S-Form von unten nach oben nachgefahren. “S” könnte hier auch für “Superhero” stehen, denn das schaffst du nur mit viel Übung!
Regression vermeiden mit der Lesehilfe-Methode
Beim Lesen folgen deine Augen nicht linear den Zeilen, sondern springen immer wieder nach oben, unten, links oder rechts? Das ist die Regression. Auch die kannst du dir mit einfachen Übungen abgewöhnen. Wusstest du, dass 20 % der Zeit beim Lesen dafür drauf geht, die nächste Zeile zu finden? Da gibt’s aber einen ganz einfachen Trick! Nimm dir einen Stift und fahre damit die Zeilen ab, die du liest. So kannst du nicht mehr in der Zeile verrutschen. Am besten gibst du damit auch ein schnelles Tempo vor: Deine Augen müssen dann so schnell mitlesen, wie der Stift sich bewegt, und du willst das Lesen ja schneller hinter dich bringen!
Eine andere Möglichkeit ist, die schon gelesenen Zeilen abzudecken – mit einem Blatt Papier oder einem Lineal zum Beispiel. So verhinderst du, dass deine Augen im Text zurückspringen!