Marburg: Politik und Wirtschaft des Nahen und Mittleren Ostens (M.A.)
Infos und BewerbungAuf einen Blick
Übersicht
Der Masterstudiengang „Politik und Wirtschaft des Nahen und Mittleren Ostens“ an der Universität Marburg ist ein interdisziplinäres Studienangebot, das die Fachbereiche Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Orientwissenschaft miteinander verbindet. Das Studienmodell ist in Deutschland einzigartig und legt den Schwerpunkt auf die Analyse und Einordnung der Entwicklungen sowie Transformationsprozesse in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens. Dabei werden historische, kulturelle und ökonomische Kontexte integriert, um ein umfassendes Verständnis der Region zu vermitteln. Der Studiengang wird in deutscher Sprache angeboten, wobei vertiefende Kurse in Arabisch, Persisch oder Türkisch vorgesehen sind. Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester und der Abschluss ist der Master of Arts. Es bestehen Kooperationen mit regionalen Forschungseinrichtungen, die praxis- und forschungsorientierte Angebote ermöglichen.
Studieninhalte und Studienorganisation
Der Studiengang ist modular aufgebaut und umfasst insgesamt 120 Leistungspunkte (LP). Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester, wobei die Studieninhalte in verschiedene Kernmodule gegliedert sind. Das Studium ist vollzeitlich organisiert und findet ausschließlich an den Standorten der Universität Marburg statt.
Der erste Schwerpunkt liegt im Modul „Kultur und Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ (12 LP). Hier erwerben die Studierenden Kenntnisse über die kulturelle Prägung und historische Entwicklungen der Region. Es werden Veranstaltungen angeboten, die die Geschichte der arabischen und islamischen Welt sowie aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen beleuchten. Ziel ist es, historische, religiöse und soziopolitische Zusammenhänge zu verstehen und wissenschaftlich zu analysieren.
Das zweite Kernmodul ist „Der Nahe und Mittlere Osten im regionalen und internationalen System“ (12 LP). Es vermittelt vertiefte Kenntnisse über die regionale Ordnung sowie die Stellung der Region im internationalen Kontext. Die Studierenden lernen, politische und wirtschaftliche Entscheidungssysteme zu erfassen, den Einfluss internationaler Organisationen zu analysieren und regionale Konflikte sowie Sicherheitsstrukturen zu verstehen. Es werden sowohl politikwissenschaftliche als auch wirtschaftswissenschaftliche Methoden angewandt, wobei der Umgang mit Originaltexten aus der Region sowie die Reflexion in englischer und deutscher Fachliteratur gefördert werden.
Das Modul „Polit-ökonomische Strukturen und Transformationen im Nahen und Mittleren Osten“ (12 LP) analysiert die Entstehung und Entwicklung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen seit dem 19. Jahrhundert. Es liegt ein Fokus auf Machtverhältnissen, Wirtschaftsreformen und ethnisch-religiösen Trennlinien. Die Studierenden sollen Zusammenhänge erkennen, vergleichen und kritisch reflektieren können, wobei ebenfalls die Arbeit mit Originaltexten gefördert wird.
Das Praxismodul (12 LP) verbindet ein gewähltes Fachgebiet mit einem mindestens achtwöchigen Praktikum, das entweder in einem berufsfeldbezogenen oder forschungsorientierten Kontext absolviert wird. Ziel ist die Entwicklung arbeitsmarktrelevanter Kompetenzen wie Analyse, Textproduktion, Präsentation und Moderation.
Das interdisziplinäre Kolloquium (6 LP) bietet die Möglichkeit, die Masterarbeit zu entwickeln, zu präsentieren und in einem kollegialen Austausch weiter zu verfeinern. Hierbei werden Methoden der empirischen Forschung sowie Fragestellungen der interdisziplinären Zusammenarbeit behandelt.
Die Master-Arbeit (24 LP) bildet den Abschluss des Studiums. Sie umfasst eine wissenschaftliche Arbeit von etwa 60 Seiten, die in einem Zeitraum von fünf Monaten erstellt wird. Ziel ist die eigenständige wissenschaftliche Bearbeitung eines Themas sowie die Entwicklung von Projektmanagement- und wissenschaftlichen Schreibkompetenzen.
Wichtige Inhalte:
- Kultur und Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens
- Der Nahe und Mittlere Osten im regionalen und internationalen System
- Polit-ökonomische Strukturen und Transformationen seit dem 19. Jahrhundert
- Praxismodul mit Praktikum in berufsfeldbezogenem oder forschungsorientiertem Kontext
- Interdisziplinäres Kolloquium zur Entwicklung und Präsentation der Masterarbeit
- Abschlussarbeit mit wissenschaftlicher Bearbeitung eines Themas
Weitere Infos zu Kooperationen oder Besonderheiten der Hochschule.
Berufliche Perspektiven
Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs verfügen über fundierte interdisziplinäre Kenntnisse der politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sprachlichen Verhältnisse in der Region Naher Osten. Sie sind qualifiziert für Tätigkeiten in Bereichen wie Außenpolitik, Entwicklungszusammenarbeit, internationale Organisationen, Forschungsinstitute, Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie in der Beratung. Auch Tätigkeiten im Bereich der Analyse, Berichterstattung und Vermittlung zu regionalen Konflikten, Transformationsprozessen oder wirtschaftlichen Entwicklungen sind möglich. Die breite fachliche Basis ermöglicht zudem eine wissenschaftliche Weiterqualifikation, beispielsweise in Form einer Promotion.
Typische Einsatzbereiche:
- Außenpolitik
- Entwicklungszusammenarbeit
- Internationale Organisationen
- Forschungsinstitute
- Kultur- und Bildungseinrichtungen
- Beratung im regionalen Kontext
- Analyse und Berichterstattung zu Konflikten und Transformationsprozessen