Chemieingenieurwesen-Studium
Im Chemieingenieurwesen-Studium tüftelst du an chemischen Prozessen und entwickelst Systeme, mit denen Industrien effizienter oder nachhaltiger produzieren. Alles Weitere über das Studium erfährst du hier!
Inhaltsübersicht
Chemieingenieurwesen — Überblick über das Studium
Chemieingenieurwesen verbindet Chemie mit Technik und zeigt dir, wie aus einer Idee ein industrieller Prozess wird. Du lernst, chemische Reaktionen so zu planen und zu steuern, dass sie sicher, effizient und umweltverträglich ablaufen.
Dafür brauchst du ein gutes Verständnis für chemische Zusammenhänge und technische Abläufe. Du entwickelst Verfahren, mit denen Unternehmen aus Rohstoffen verlässliche Produkte herstellen können: von Batterien über Medikamente bis hin zu innovativen Materialien.
Welche Studieninhalte erwarten dich?
Im Chemieingenieurwesen-Studium baust du zuerst dein naturwissenschaftliches und technisches Grundverständnis auf — zum Beispiel, wie Stoffe reagieren und Prozesse berechnet werden.
Typische Fächer in den ersten Semestern:
- Mathematik & Physik — etwa Analysis, Mechanik und Thermodynamik
- Chemie — von anorganischer über organische bis physikalische Chemie
- Verfahrenstechnik — Stoffströme, Reaktionsführung und Prozessberechnung
- Werkstoffkunde & Messtechnik — Materialien verstehen und Prozesse überwachen
- Laborpraktika — Versuche planen, auswerten und dokumentieren
➡️ Ist das Chemieingenieurwesen-Studium schwer? Das Studium gilt als anspruchsvoll, aber machbar — besonders die Verbindung aus Chemie, Technik und Prozessen fordert viele. Im Studium lernst du Formeln und Theorien nicht nur kennen — du setzt sie auch praktisch in technischen Prozessen ein. Wer dranbleibt und früh den Überblick behält, kommt aber gut durch. Gerade Mathematik und Thermodynamik machen einigen anfangs zu schaffen. Viele Hochschulen bieten deshalb Vorkurse oder begleitende Übungen an, die dir den Einstieg erleichtern. |
Später kannst du eigene Schwerpunkte setzen. Besonders beliebt sind:
- Umwelttechnik & Recycling — Prozesse nachhaltiger gestalten
- Biotechnologie — chemische und biologische Verfahren kombinieren
- Energieverfahrenstechnik — neue Wege zur Energieumwandlung entwickeln
- Materialentwicklung — Werkstoffe für Industrie oder Medizin verbessern
Was sagen Studierende über das Studium?
Viele sind überrascht, wie viel Praxis im Labor wirklich dazugehört. Reaktoren aufbauen, Versuche durchführen, Protokolle schreiben — das braucht Zeit und Sorgfalt, macht das Gelernte aber greifbar. Besonders in den ersten Semestern ist der Aufwand dadurch höher als erwartet.
Studierende schätzen die Mischung aus Rechnen und Experimentieren, denn sie sorgt für Abwechslung und macht Theorie erlebbar. Auch das breite Themenspektrum wird oft positiv genannt: von Stofftransport bis Werkstoffkunde ist alles dabei.
Passt das Chemieingenieurwesen-Studium zu dir?
Im Studium musst du bereit sein, dich auf komplexe naturwissenschaftliche Zusammenhänge einzulassen — und diese später technisch umzusetzen. Wenn du gerne präzise arbeitest und dich für Reaktoren, Stoffflüsse oder Berechnungen interessierst, wirst du gut klarkommen.
Außerdem brauchst du Ausdauer: Viele Module bauen aufeinander auf. Wenn du Spaß daran hast, chemische Reaktionen und technische Systeme miteinander zu verbinden, bist du hier richtig.
Welche Stärken brauchst du für das Studium?
Fähigkeit / Eigenschaft | Bedeutung (1 = kaum, 7 = sehr hoch) |
Analytisches Denken | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Zahlenaffinität | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Kommunikationsstärke | ⭐⭐⭐ |
Teamfähigkeit | ⭐⭐⭐⭐ |
Selbstorganisation | ⭐⭐⭐⭐ |
Interesse an Menschen | ⭐⭐ |
Sprachkenntnisse | ⭐⭐ |
Wenn du dich eher in theoretischen Konzepten oder gesellschaftlichen Fragestellungen zu Hause fühlst, könnten Studiengänge wie Chemie oder Umweltingenieurwesen besser zu dir passen.
Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?
Mit einem Abschluss in Chemieingenieurwesen kannst du in ganz unterschiedlichen Bereichen arbeiten — etwa in der chemischen Industrie, im Energiesektor, in Forschung oder Entwicklung. Was du später machst, hängt stark von deinen Schwerpunkten im Studium ab.
Typische Tätigkeitsfelder für Chemieingenieurwesen
✔️ Prozessentwicklung — du planst und verbesserst technische Abläufe in Reaktoren und Anlagen
✔️ Verfahrenstechnik — du entwickelst Lösungen, um Stoffe effizient und sicher umzuwandeln
✔️ Qualitätsmanagement — du überwachst Herstellprozesse und sorgst für gleichbleibende Produktqualität
✔️ Anlagenplanung — du konstruierst komplexe Systeme für chemische, pharmazeutische oder energetische Anwendungen
✔️ Forschung & Entwicklung — du arbeitest an neuen Verfahren, Materialien oder Umwelttechnologien
Karrierechancen & Gehalt
Wenn du mit dem Bachelor ins Berufsleben startest, liegt dein Einstiegsgehalt meist zwischen 50.000 und 55.000 € brutto im Jahr — je nachdem, in welcher Branche du arbeitest. In großen Unternehmen kannst du bei entsprechender Spezialisierung deutlich mehr verdienen. Mit einigen Jahren Berufserfahrung sind 60.000 bis 75.000 € jährlich realistisch — und wer Führungsverantwortung übernimmt, kann sogar über 80.000 € im Jahr verdienen.
Verglichen mit anderen Studiengängen liegt das Einstiegsgehalt im Chemieingenieurwesen über dem Durchschnitt: Während Absolventen der Chemie mit rund 52.500 € jährlich starten, sind es in der Biochemie etwa 48.500 €. Deutlich darunter liegt das Einstiegsgehalt im Wirtschaftsingenieurwesen, das bei etwa 42.500 € beginnt. Wer Chemie und Technik verbindet, kann sich auf vielfältige Jobmöglichkeiten und oft ein überdurchschnittliches Gehalt freuen.
Wie läuft ein Studium in Chemieingenieurwesen ab?
Das Studium ist klar gegliedert: Zuerst lernst du die naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen, später wählst du eigene Schwerpunkte und sammelst Praxiserfahrung.
Grundlagenphase (1.–3. Semester)
Auf dem Stundenplan stehen Mathematik, Physik, Allgemeine und Anorganische Chemie sowie erste Einführungen in Thermodynamik und Verfahrenstechnik. Auch Laborpraktika und computergestützte Anwendungen gehören von Anfang an dazu.
Vertiefungsphase (4.–6. Semester)
Jetzt setzt du eigene Schwerpunkte — etwa in Umweltverfahrenstechnik oder Prozessautomatisierung. Du arbeitest mehr projektorientiert, analysierst komplexe Systeme und vertiefst dein Wissen in Fächern wie Strömungsmechanik oder Messtechnik.
Praxisphase & Abschlussarbeit (7.–8. Semester)
Viele Hochschulen integrieren ein Praxissemester oder längeres Industriepraktikum. Hier sammelst du wertvolle Berufserfahrung und knüpfst Kontakte. Die Bachelorarbeit
schreibst du meist in Kooperation mit einem Unternehmen oder einer Forschungseinrichtung.
Studiendauer & Studienmodelle
Ein klassisches Chemieingenieurwesen-Studium im Bachelor dauert in der Regel 6 bis 8 Semester — je nachdem, ob ein Praxissemester vorgesehen ist oder du ein Auslandssemester einbaust. Wenn du im Anschluss noch den Master machst, kommen meist weitere 3 bis 4 Semester dazu.
Neben dem klassischen Vollzeitstudium gibt es auch alternative Studienformen:
✔️ Duales Studium:
Du verbindest Theoriephasen an der Hochschule mit Praxis im Unternehmen — und erhältst oft eine Vergütung
✔️ Berufsbegleitendes Studium: Ideal, wenn du bereits im Job bist und dich nebenbei weiterqualifizieren möchtest
✔️ Teilzeitstudium: Du studierst mit reduzierter Stundenzahl – vor allem geeignet, wenn du familiäre oder berufliche Verpflichtungen hast
Zulassungsvoraussetzungen
Um Chemieingenieurwesen studieren zu können, brauchst du in der Regel die Allgemeine Hochschulreife, also das Abitur. An vielen Fachhochschulen reicht auch die Fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife.
Auch ohne Abitur kannst du Chemieingenieurwesen studieren. Dafür gibt es alternative Zugangswege:
- Fachbezogene Berufsausbildung mit Berufserfahrung — z. B. als Chemikant oder Laborant, ergänzt durch eine bestandene Hochschulzugangsprüfung
- Meister oder Techniker — hier reicht häufig ein Beratungsgespräch zur Einschreibung
- Studium über berufliche Qualifikation — mit Nachweis über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung und ggf. Eignungsprüfung
Zulassungsbeschränkungen
An vielen Hochschulen ist Chemieingenieurwesen zulassungsfrei — du brauchst also nur eine passende Hochschulzugangsberechtigung. Besonders bei Fachhochschulen hast du meist gute Chancen, auch ohne Top-Notenschnitt angenommen zu werden.
Es gibt aber auch Universitäten mit Numerus clausus (NC). Der Numerus Clausus liegt hier je nach Standort und Bewerberlage meist zwischen 1,9 und 3,0.
Wo kannst du Chemieingenieurwesen studieren?
Du kannst Chemieingenieurwesen an Universitäten, Fachhochschulen oder dualen Hochschulen studieren.
Wenn du gern theoretisch arbeitest und Forschungsprojekte spannend findest, bist du an der Uni gut aufgehoben. Möchtest du lieber praktisch arbeiten und früh im Labor stehen, passt eine FH besser zu dir. Im dualen Studium bekommst du beides — plus Gehalt und Berufserfahrung im Unternehmen.
Dein Abschluss hängt vom Hochschultyp ab:
- Bachelor of Science (B.Sc.) — meist an Universitäten mit forschungsorientiertem Profil
- Bachelor of Engineering (B.Eng.) — an Fachhochschulen mit starkem Praxisbezug
Chemieingenieurwesen-Studium — häufigste Fragen
(ausklappen)
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Brauche ich für Chemieingenieurwesen unbedingt einen Chemie-Leistungskurs? Nein. Ein Chemie-LK kann dir den Einstieg in die Grundlagenfächer erleichtern, ist aber keine Pflicht. Die wichtigsten Inhalte werden in den ersten Semestern von Grund auf vermittelt. -
Wie viel Mathematik steckt im Studium? Mathematik ist ein Kernbestandteil. Du lernst Analysis, Differentialgleichungen und Statistik — vor allem in den ersten Semestern, bevor du sie in Reaktions- oder Strömungsberechnungen anwendest. -
Gibt es ein verpflichtendes Praktikum? Viele Hochschulen sehen ein Industriepraktikum oder Praxissemester vor. Dort sammelst du erste Berufserfahrung und wendest dein Wissen in realen Projekten an. -
Wie unterscheiden sich Uni und FH beim Chemieingenieurwesen? An der Uni liegt der Schwerpunkt stärker auf Forschung und theoretischer Vertiefung. An der FH steht der Praxisbezug im Vordergrund. Du bist mehr im Labor und arbeitest an anwendungsnahen Projekten. -
Kann ich Chemieingenieurwesen auch ohne klassisches Abitur studieren? Ja, unter bestimmten Bedingungen. Mit Meisterbrief, Technikerabschluss oder einer passenden Berufsausbildung plus Eignungsprüfung kannst du dich je nach Hochschule ebenfalls einschreiben.
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