Das Hebammenwesen-Studium verbindet Gesundheitswissenschaft und Empathie. Du wirst Teil eines Berufs, der systemrelevant ist — und bekommst das nötige Handwerkszeug, um Mütter und Neugeborene sicher zu begleiten. Alles Weitere über das Studium erfährst du hier!

Studiengang-Check: Hebammenwesen
Allgemeines zum Studium
Studiendauer: i. d. R. 7–8 Semester
NC: 1,6 – 2,9
sozial, medizinisch, verantwortungsvoll
Einstiegsgehälter Hebammenwesen
36.000 €
40.000 €
44.000 €
Zufriedenheit mit dem Studium
sehr gut
Inhaltsübersicht

Hebammenwesen — Überblick über das Studium

Wie verläuft eine Geburt medizinisch? Was brauchen Schwangere emotional — und wie reagierst du, wenn Komplikationen auftreten? Im Hebammenwesen-Studium beschäftigst du dich genau mit solchen Fragen. Du lernst, wie du Frauen und ihre Familien sicher betreust: durch fundiertes Wissen, aufmerksame Beobachtung und praktische Entscheidungen, die oft unter Druck getroffen werden müssen.   

Im Studium setzt du dich intensiv mit den körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett auseinander. Dabei lernst du, Risiken zu erkennen, Geburtsverläufe zu beurteilen und Neugeborene zu versorgen.

Welche Studieninhalte erwarten dich?

Im Hebammenwesen-Studium lernst du medizinische Grundlagen und praktische Fertigkeiten. Du erfährst, wie Forschung, Dokumentation und Kommunikation klinische Entscheidungen prägen — und trainierst wichtige Handgriffe früh, bevor du sie in Praxiseinsätzen anwendest.

➡️ Ist das Hebammenwesen-Studium schwer?

Das Studium gilt als anspruchsvoll, aber machbar. Die größte Herausforderung ist die Doppelbelastung. Du hast einerseits theoretische Lehrveranstaltungen mit Prüfungen, andererseits umfangreiche Praxisblöcke mit Schichtdiensten und Anwesenheitspflicht. Viele Studierende berichten, dass gutes Zeitmanagement entscheidend ist, um beides zu bewältigen.

Besonders die naturwissenschaftlichen Grundlagen wie Anatomie und Physiologie können am Anfang herausfordernd sein. Einige Hochschulen bieten dafür Vorbereitungskurse an, die dir den Einstieg erleichtern und helfen, das Pensum besser zu meistern.

In den ersten Semestern belegst du Grundlagenfächer wie:

  • Anatomie und Physiologie — medizinische Basis für spätere Praxisentscheidungen
  • Gynäkologie und Geburtshilfe — Diagnostik, Behandlungswege und rechtliche Vorgaben
  • Psychosoziale Aspekte — Gesprächsführung, Beratung, Unterstützung im Familienalltag
  • Hebammenkunde — Konzepte der Betreuung und Pflege, gesetzliche Rahmenbedingungen
  • Wissenschaftliches Arbeiten — Literaturrecherche und Studienauswertung

Später vertiefst du dein Wissen in Wahlmodulen, zum Beispiel in Public Health, Hebammenforschung, Lehre oder Qualitätsmanagement. So bekommst du Einblicke, die über die Geburtshilfe hinausgehen und dich auch für Tätigkeiten in Forschung, Prävention oder Verwaltung qualifizieren.

Was sagen Studierende über das Studium?

Viele erzählen, dass sie die enge Zusammenarbeit im Team als prägend empfinden. Da Hebammen fast immer im Austausch mit Ärztinnen, Pflegekräften oder anderen Therapeutinnen arbeiten, lernen Studierende früh, wie wichtig klare Absprachen und Vertrauen sind.

Positiv hervorgehoben werden die Übungslabore, in denen Handgriffe unter sicheren Bedingungen geübt werden können. Gleichzeitig sorgt die strenge Anwesenheitspflicht in Seminaren oft für Überraschung, da in anderen Studiengängen mehr Freiheit üblich ist.

Passt das Hebammenwesen-Studium zu dir?

Im Studium musst du in der Lage sein, medizinische Inhalte schnell zu verstehen und praktisch umzusetzen. Wenn du dich für Gesundheit und Biologie interessierst und auch in Stresssituationen einen klaren Blick behältst, wirst du dich im Studium gut zurechtfinden.

Genauso wichtig ist, wie du arbeitest: Du solltest zuverlässig dokumentieren und dich gut im Team organisieren können. Ein echtes Interesse an Menschen — an ihren Sorgen, ihrem Alltag und ihren Bedürfnissen — erleichtert dir, durch das Studium zu kommen.

Welche Stärken brauchst du für das Studium?

Fähigkeit / Eigenschaft Bedeutung (1 = kaum, 7 = sehr hoch)
Analytisches Denken ⭐⭐⭐⭐⭐
Zahlenaffinität ⭐⭐
Kommunikationsstärke ⭐⭐⭐⭐⭐⭐
Teamfähigkeit ⭐⭐⭐⭐⭐⭐
Selbstorganisation ⭐⭐⭐⭐⭐
Interesse an Menschen ⭐⭐⭐⭐⭐⭐
Sprachkenntnisse ⭐⭐⭐

Wenn dir die stark geburts- und frauenbezogene Ausrichtung im Hebammenwesen zu speziell ist, könnte ein Studium in Pflegewissenschaft besser passen. Dort beschäftigst du dich breiter mit Versorgungskonzepten in verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens. Möchtest du lieber theoretisch arbeiten und dich stärker mit Daten, Analysen und Strukturen befassen, bietet die Gesundheitswissenschaft eine passende Alternative.

Wie läuft ein Studium in Hebammenwesen ab?

Das Hebammenwesen-Studium ist in mehrere Abschnitte gegliedert. Zuerst lernst du die medizinischen Grundlagen, später folgen längere Praxiseinsätze in Kliniken sowie Wahlmodule und die Bachelorarbeit.

Grundlagenphase (1.–2. Semester)
In den ersten Semestern stehen medizinische Grundlagen, Pflegewissenschaft und Hebammenkunde im Fokus. Du übst typische Handgriffe und wirst auf die ersten kurzen Praxiseinsätze vorbereitet.

Vertiefungsphase (3.–5. Semester)
Jetzt folgen längere Praxisblöcke in Kliniken, ergänzt durch Vorlesungen in Geburtshilfe, Gynäkologie und Psychologie. Du lernst, Geburtsverläufe zu beurteilen und setzt dich mit Komplikationen, Prävention und Public Health auseinander.

Abschlussphase (6.–7. Semester)
Am Ende vertiefst du deine Schwerpunkte, sammelst weitere Praxiserfahrung und schreibst deine Bachelorarbeit. Zusätzlich legst du die staatliche Prüfung ab, die aus schriftlichen, mündlichen und praktischen Teilen besteht. Erst mit ihr erhältst du die Berufszulassung und darfst offiziell als Hebamme arbeiten.

Studiendauer & Studienmodelle

Das Bachelorstudium in Hebammenwesen dauert in der Regel 7 bis 8 Semester. Das Studium besteht etwa zur Hälfte aus Theorie an der Hochschule und zur anderen Hälfte aus Praxiseinsätzen in Kliniken oder Geburtshäusern. Ein Masterstudium kann weitere 3 bis 4 Semester in Anspruch nehmen.

Alternative Studienmodelle sind in diesem Bereich eher selten, an einigen Hochschulen gibt es aber Varianten:

✔️ Duales Studium — du bist fest bei einem Praxispartner angestellt und bekommst eine Vergütung während des Studiums
✔️ Teilzeitstudium — nur an wenigen Standorten möglich, oft für Studierende mit familiären Verpflichtungen gedacht

Zulassungsvoraussetzungen

Für das Hebammenwesen-Studium benötigst du in der Regel die allgemeine Hochschulreife,  die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. Einige Hochschulen lassen auch Bewerber ohne Abitur zu, wenn sie eine einschlägige Berufsausbildung abgeschlossen haben und über mehrere Jahre Praxiserfahrung verfügen.

Alternative Zugangswege sind:

  • Abgeschlossene Berufsausbildung im Gesundheitswesen — z. B. als Pflegefachkraft, kombiniert mit Berufserfahrung
  • Meisterbrief oder gleichwertiger Abschluss — eröffnet ebenfalls den Hochschulzugang
  • Eignungsprüfung oder Probestudium — in einigen Bundesländern möglich, wenn kein Abitur vorliegt

Zulassungsbeschränkungen

An vielen Hochschulen ist Hebammenwesen zulassungsfrei — du brauchst also nur eine gültige Hochschulzugangsberechtigung. Besonders bei Fachhochschulen hast du meist gute Chancen, auch ohne Top-Notenschnitt angenommen zu werden.

Es gibt aber auch Standorte mit NC. Der Numerus clausus (NC) liegt hier je nach Hochschule und Bewerberlage häufig zwischen 1,6 und 2,9

Neben den formalen Kriterien brauchst du meist ein Gesundheitszeugnis und ein polizeiliches Führungszeugnis, um mit Schwangeren und Neugeborenen arbeiten zu dürfen. Manche Hochschulen laden zudem zu einem kurzen Eignungsgespräch ein, um Motivation und Belastbarkeit einzuschätzen.

Brauchst du ein Vorpraktikum für das Studium?

Mehrere Hochschulen verlangen ein Vorpraktikum von etwa vier Wochen. Das kann in einer Klinik, einem Geburtshaus oder bei einer freiberuflichen Hebamme absolviert werden. Teilweise darfst du es auch während des ersten Studienjahres nachholen — informiere dich aber rechtzeitig, da die Vorgaben variieren.

Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?

Mit einem Abschluss in Hebammenwesen bist du in vielen Bereichen gefragt — von der klinischen Versorgung über die Forschung bis hin zu Management und Lehre. Dein Fachwissen und deine praktische Ausbildung machen dich breit einsetzbar.

Typische Tätigkeitsfelder für Hebammenwesen

✔️ Kliniken — Betreuung von Schwangeren, Geburten und Wochenbettstationen im Schichtdienst
✔️ Geburtshäuser — Durchführung natürlicher Geburten in kleinerer, persönlicher Umgebung
✔️ Freiberufliche Praxis — Begleitung von Hausgeburten, Vorsorge und Nachsorge im häuslichen Umfeld
✔️ Öffentlicher Gesundheitsdienst — Beratung, Prävention und Unterstützung durch Gesundheitsämter
✔️ Lehre und Forschung — Mitarbeit an Hochschulen oder in Projekten zur Weiterentwicklung der Hebammenwissenschaft

Karrierechancen & Gehalt

Als Berufseinsteiger im Hebammenwesen verdienst du im Schnitt zwischen 36.000 und 44.000 € brutto  jährlich. Mit einigen Jahren Erfahrung steigt das Einkommen auf 42.000 bis 54.000 €, abhängig von Arbeitgeber, Region und zusätzlicher Verantwortung.

In Leitungsfunktionen oder mit einem Masterabschluss kannst du meist mit höheren Gehältern rechnen. Freiberuflich tätige Hebammen haben ein schwankenderes Einkommen, da es direkt von der Zahl der betreuten Familien und abgerechneten Leistungen abhängt.

Zum Vergleich: Arztassistenten starten mit rund 42.000 € brutto im Jahr. In Public Health liegt das Einstiegsgehalt bei etwa 36.000 €, während Absolvent/innen der Gesundheitswissenschaften im Schnitt 32.400 € verdienen. Mit dem Hebammenwesen-Studium liegst du also im soliden Mittelfeld.

Wo kannst du Hebammenwesen studieren?

Das Hebammenwesen-Studium wird überwiegend an Fachhochschulen angeboten, die eng mit regionalen Kliniken kooperieren. Hier liegt der Fokus auf einem hohen Praxisanteil, verbunden mit festen Einsätzen in Geburtshäusern oder Krankenhäusern.

Auch Universitäten haben das Fach im Angebot, meist mit stärkerem Bezug zu Forschung und Wissenschaft. Dort findest du häufiger Vertiefungen in Public Health, Ethik oder Hebammenforschung.

Einige private Hochschulen bieten ebenfalls Studiengänge in Hebammenwesen an. Sie locken oft mit kleineren Kursgruppen und flexibleren Modellen, verlangen dafür aber in der Regel höhere Gebühren.

Am Ende erhältst du einen Bachelor of Science (B.Sc.).

Hebammenwesen-Studium — häufigste Fragen (ausklappen)
  • Wie streng ist die Anwesenheitspflicht im Studium?
    In vielen Modulen gilt Pflichtanwesenheit, besonders in Seminaren und Praxisübungen. Das unterscheidet das Studium deutlich von anderen Fächern, wo du freier entscheiden kannst.
  • Wie viel Mathe oder Statistik kommt im Studium vor?
    Mathe spielt kaum eine Rolle. Statistik taucht in den Kursen zum wissenschaftlichen Arbeiten auf, bleibt aber überschaubar und wird meist praxisnah erklärt.
  • Wie läuft ein typisches Praxissemester ab?
    Praxisphasen dauern oft mehrere Monate am Stück. Du arbeitest in Schichtdiensten im Kreißsaal oder auf der Wochenbettstation und übernimmst dabei nach und nach mehr Verantwortung.
  • Gibt es während des Studiums eine Vergütung?
    Ja, in vielen dualen Modellen erhältst du eine Praxisvergütung — meist zwischen 700 und 1.100 € monatlich, abhängig vom Klinikpartner und deinem Semester.
  • Wie hoch ist die Arbeitsbelastung im Vergleich zu anderen Studiengängen?
    Viele Studierende empfinden das Hebammenwesen-Studium als intensiv, weil Theorie- und Praxisblöcke ineinandergreifen. Vor allem Schichtdienste und Prüfungsphasen machen den Studienalltag fordernd.

Interdisziplinäre Gesundheitsversorgung

Dich interessiert, wie Pflege, Therapie, Medizin und Beratung besser ineinandergreifen können, um Patientinnen und Patienten optimal zu versorgen? Im Interdisziplinäre Gesundheitsversorgung-Studium lernst du, diese Schnittstellen aktiv mitzugestalten. Erfahre hier mehr.

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