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Die Preiselastizität zeigt dir, wie stark Kunden auf eine Preisänderung reagieren. Wie du die Preiselastizität berechnest und bewertest, zeigen wir dir hier und im Video!

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Inhaltsübersicht

Was ist Preiselastizität?

Die Preiselastizität der Nachfrage zeigt dir, wie stark sich die Nachfrage nach einem Produkt oder einer Dienstleistung verändert, wenn sich der Preis ändert. Sinkt der Preis, kaufen die Leute oft mehr. Steigt er, kaufen viele weniger. Genau das macht die Preiselastizität messbar.

Für Unternehmen ist die Preiselastizität ein wichtiges Werkzeug, um die richtige Preisstrategie zu finden. In Märkten mit viel Konkurrenz müssen sie vorsichtig sein — schon kleine Preissteigerungen können Kunden vertreiben. Sind sie dagegen alleiniger Anbieter, können sie die Preise eher anheben, ohne große Verluste bei der Nachfrage zu befürchten.

Formel & Berechnung der Preiselastizität

Die Preiselastizität der Nachfrage berechnest du mit dieser Formel:

Preiselastizität = prozentuale Mengenänderung ÷ prozentuale Preisänderung
→ ε = |\frac{\partial Q}{\partial p}\times\frac{p}{Q}|\ =|\frac{Q_2-Q_1}{p_2-p_1}\times\frac{p_1}{Q_1}|

Dabei steht:

  • Q1 für die ursprüngliche Absatzmenge
  • Q2 für die neue Absatzmenge,
  • p1 für den ursprünglichen Preis,
  • p2 für den neuen Preis.

Preiselastizität berechnen — Beispiel

Ein Unternehmen bietet ein monatliches Streaming-Abo für 8 € an und hat 10.000 Abonnenten. Nach einer Preiserhöhung auf 9 € sinkt die Zahl der Abonnenten auf 9.000.

Setzen wir die Werte in die Formel ein:

    \[\varepsilon = \left| \frac{Q_2 - Q_1}{P_2 - P_1} \cdot \frac{P_1}{Q_1} \right| = \left| \frac{9000 - 10000}{9 - 8} \cdot \frac{8}{10000} \right| = \left| \frac{-1000}{1} \cdot \frac{8}{10000} \right| = \left| -0{,}8 \right| = 0{,}8\]

Ein Wert von 0,8 bedeutet: Eine Preisänderung um 1 % hat auf die Nachfragemenge einen Effekt von 0,8 %. Die Nachfrage ist also unelastisch. Das heißt, trotz der Preiserhöhung ist der Rückgang der Abonnenten vergleichsweise gering. Für das Unternehmen kann das ein Hinweis sein, dass der Preis noch weiter steigen könnte — ohne große Verluste bei der Nachfrage zu erleiden.

Elastische und unelastische Preiselastizität

Wenn du die Preiselastizität berechnet hast, zeigt dir das Ergebnis, wie stark die Kunden auf eine Preisänderung reagieren. Je nachdem, wie groß der Wert ist, unterscheidest du vier Fälle:

Elastisch (Wert größer als 1):
Die Nachfrage reagiert stark. Schon kleine Preisänderungen führen dazu, dass viele Kunden weniger oder mehr kaufen. Das ist typisch bei nicht lebensnotwendigen Produkten, etwa Mode oder Technik. Wenn ein Bekleidungsgeschäft die Preise für Sneaker erhöht, greifen viele Kunden lieber zu günstigeren Alternativen — oder kaufen gar nicht.

Unelastisch (Wert kleiner als 1):
Die Nachfrage bleibt relativ stabil. Auch bei Preiserhöhungen kaufen viele weiter. Das gilt vor allem bei Produkten, auf die die Leute kaum verzichten können, wie zum Beispiel Strom oder Heizung. Selbst wenn es teurer wird, brauchst du es weiterhin und wirst nicht sofort den Anbieter wechseln.

Vollkommen unelastisch (Wert gleich 0):
Die Nachfrage ändert sich überhaupt nicht — egal wie sehr sich der Preis verändert. Das kommt fast nur bei absolut notwendigen Gütern vor. Ein klassisches Beispiel sind lebensnotwendige Medikamente.

Proportional elastisch (Wert gleich 1):
Ein Sonderfall ist die Preiselastizität von genau 1. Hier verändern sich Preis und Menge im gleichen Verhältnis. Die Kunden kaufen also proportional weniger, wenn der Preis steigt — der Umsatz des Unternehmens bleibt dadurch gleich.

Preiselastizität des Angebots

Die Preiselastizität gilt nicht nur für die Nachfrage — auch das Angebot kann elastisch oder unelastisch reagieren. Dabei geht es um die Frage: Wie stark ändern Unternehmen ihr Angebot, wenn sich der Preis eines Produkts verändert?

Ein einfaches Beispiel: Steigt der Preis für Fahrräder deutlich, produzieren Hersteller oft mehr davon. Schließlich wollen sie vom höheren Gewinn profitieren. Sinkt der Preis dagegen stark, lohnt sich die Produktion vielleicht nicht mehr. Unternehmen reduzieren dann das Angebot und konzentrieren sich auf lukrativere Produkte.

Auch hier ist die Formel zur Berechnung dieselbe:

Preiselastizität ε = |\frac{\partial Q}{\partial p}\times\frac{p}{Q}|\ =|\frac{Q_2-Q_1}{p_2-p_1}\times\frac{p_1}{Q_1}|

Sie funktioniert ähnlich wie bei der Nachfrage — nur, dass du hier die Veränderung des Angebots betrachtest.

  • Elastisches Angebot (Wert > 1): Unternehmen können ihr Angebot schnell anpassen. Das ist typisch in Branchen mit flexiblen Produktionsprozessen, z. B. bei digitalen Gütern oder standardisierten Produkten.
     
  • Unelastisches Angebot (Wert < 1): Die angebotene Menge ändert sich nur wenig. Gründe können lange Produktionszyklen, hohe Lagerkosten oder begrenzte Ressourcen sein – wie etwa in der Landwirtschaft.

Einflussfaktoren auf die Preiselastizität

Wie stark die Nachfrage auf Preisänderungen reagiert, hängt nicht nur vom Produkt selbst ab. Es gibt mehrere Faktoren, die die Preiselastizität beeinflussen:

1. Ersatz-/Substitutionsgüter
Wenn Kunden einfach auf ein anderes Produkt ausweichen können — wie bei verschiedenen Limonadenmarken — ist die Nachfrage meist elastisch. Gibt es keine Alternativen, wie bei einer seltenen Softwarelizenz oder einem bestimmten Medikament, bleibt die Nachfrage unelastisch.

2. Betrachtungszeitraum
Kurzfristig reagieren viele Konsumenten kaum auf Preisänderungen. Ein zu kurzer Betrachtungszeitraum kann daher die Ergebnisse verfälschen. Erst über längere Zeiträume hinweg passen sie ihr Verhalten an. Für die Berechnung der Elastizität muss also der Zeitrahmen berücksichtigt werden. Bei Benzin reagieren Kunden beispielsweise schneller als bei Preisänderungen für Turnschuhe.

3. Einkommen und Budgetanteil
Nicht jeder reagiert gleich auf Preisveränderungen — entscheidend ist, wie stark der Preis ins eigene Budget eingreift. Für Haushalte mit geringem Einkommen ist eine Preiserhöhung bei Lebensmitteln oft ein echtes Problem. Sie müssen ihren Konsum anpassen, die Nachfrage ist also elastisch.

Bei Gutverdienern fällt dieselbe Preisänderung vielleicht gar nicht ins Gewicht — sie kaufen weiter wie zuvor. Das zeigt: Das verfügbare Einkommen beeinflusst, ob Konsumenten auf Preisänderungen überhaupt reagieren können, auch wenn die mathematisch berechnete Elastizität gleich bleibt.

Tipp: Möchtest du dein Wissen zu Preiselastizität testen, findest du hier noch Beiträge mit Übungsaufgaben, Klausuraufgaben oder Verständnisfragen dazu!

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Kreuzpreiselastizität

Auch die sogenannte Kreuzpreiselastizität beeinflusst die Preiselastizität eines Produktes. Sie zeigt dir nämlich, wie stark sich der Preis eines Produkts auf die Nachfrage eines anderen auswirkt — etwa bei Butter und Margarine oder Kaffee und Kaffeesahne. Wie du die Kreuzpreiselastizität berechnest und interpretierst, zeigen wir dir hier im Video!

Preiselastizität — häufigste Fragen

  • Was ist die Preiselastizität?
    Preiselastizität der Nachfrage misst, wie die nachgefragte Menge auf Preisänderungen reagiert. Sie wird berechnet, indem die prozentuale Mengenänderung durch die prozentuale Preisänderung geteilt wird.
  • Was ist die Preiselastizität des Angebots?
    Die Preiselastizität des Angebots misst, wie stark die angebotene Menge eines Gutes auf eine Preisänderung reagiert. Sie gibt an, um wie viel Prozent sich die angebotene Menge ändert, wenn der Preis um ein Prozent variiert. Dies zeigt, wie flexibel Anbieter ihre Produktion anpassen können, beispielsweise bei Fernsehgeräten.
  • Was passiert bei einer Preiselastizität größer 1?
    Eine Preiselastizität von größer als 1 bedeutet, dass die Nachfrage elastisch ist. Eine Preisänderung führt zu einer größeren prozentualen Änderung der nachgefragten Menge. Dies zeigt, dass Konsumenten auf Preisänderungen stark reagieren.

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