Umwelttechnologe / Umwelttechnologin
Du willst nicht nur über Klimaschutz reden, sondern wirklich etwas bewirken? Dann ist der Beruf des Umwelttechnologen bzw. der Umwelttechnologin genau das Richtige für dich. Finde hier und im Video heraus, was dich dort erwartet!
Inhaltsübersicht
Umwelttechnologe / Umwelttechnologin — Übersicht
Als Umwelttechnologe oder Umwelttechnologin kombinierst du technisches Know-how mit echtem Umweltbewusstsein — und trägst aktiv dazu bei, unsere Welt sauberer und nachhaltiger zu machen.
Ob in Recyclinganlagen oder bei der Städtereinigung: Du sorgst dafür, dass Abfälle fachgerecht entsorgt, wiederverwertet werden oder sicher in den Kreislauf zurückgelangen. Du steuerst Anlagen, organisierst Abläufe, überwachst Umweltstandards und analysierst Messdaten — kurz: Du bist mittendrin, wenn es darum geht, Ressourcen zu schonen und unsere Umwelt zu schützen.
Die 3-jährige duale Ausbildung zum Umwelttechnologen oder zur Umwelttechnologin macht dich fit für den Beruf. Danach bist du Teil einer Branche, die systemrelevant ist und eine große Zukunft hat.
Was machst du als Umwelttechnologe / Umwelttechnologin?
Bevor deine Ausbildung startet, entscheidest du dich für einen von vier Fachbereichen — je nachdem, was dich besonders interessiert:
- Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen
- Kreislauf- und Abfallwirtschaft
- Abwasserbewirtschaftung
- Wasserversorgung
Jede Fachrichtung bringt eigene Aufgaben und Herausforderungen mit sich.
⚙️ Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen
In dieser Fachrichtung sorgst du dafür, dass Flüssigkeiten wie Abwasser oder Öle zuverlässig durch Rohrleitungen transportiert werden — ob in Städten oder Industrieanlagen. Du kontrollierst mit Spezialkameras Kanäle auf Schäden, reinigst Leitungen, wartest Maschinen und hilfst mit, Industrieanlagen sauber und sicher zu betreiben.
♻️ Kreislauf- und Abfallwirtschaft
In der Kreislauf- und Abfallwirtschaft organisierst du die Sammlung, Trennung, Weiterverarbeitung oder Entsorgung von Abfällen. Du planst den Fahrzeugeinsatz der Müllabfuhr, sorgst für volle Container an Sammelstellen und steuerst die Prozesse in Recyclinganlagen. Du entscheidest, was wiederverwertet werden kann und kontrollierst, dass Deponien sicher bleiben — durch Messungen und dein technisches Auge.
☔️ Abwasserbewirtschaftung
Hier arbeitest du in Kläranlagen, wo verschmutztes Wasser wieder sauber wird. Du steuerst moderne Anlagen, nimmst Proben, analysierst Wasserqualität und sorgst dafür, dass kein Schadstoff in die Natur gelangt. Auch Regenwasserbewirtschaftung wird immer wichtiger. Das heißt, du speicherst oder leitest Regenwasser kontrolliert ab, damit es nicht zu Überschwemmungen oder Umweltschäden kommt. Durch deinen Einsatz kann unser Abwasser ohne Risiko in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt werden.
✨ Wasserversorgung
Als Umwelttechnologe oder -technologin in der Wasserversorgung sorgst du dafür, dass unser wichtigstes Lebensmittel zuverlässig fließt: das Trinkwasser. Du überwachst Wasserwerke, steuerst Filteranlagen und speist aufbereitetes Wasser ins Leitungsnetz ein. Außerdem überprüfst du die Qualität und greifst bei Bedarf regulierend ein. Du bist unterwegs in Wasserwerken, an Brunnen, Hochbehältern oder draußen beim Leitungsbau.
Studyflix vernetzt: Hier ein Video aus einem anderen Bereich
Voraussetzungen für die Ausbildung
Das Beste zuerst: Rein rechtlich brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss. Viel wichtiger ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb — erst dann kannst du die Ausbildung starten. Und hier setzen viele Betriebe mindestens einen mittleren Schulabschluss (Realschule) voraus.
Auch ein paar Schulfächer sind für die Ausbildung nützlich:
- Biologie, Chemie und Physik: für das Verständnis von Umweltanalysen und chemischen Prozessen
- Mathematik: zum Berechnen von Durchflussmengen oder Stoffkonzentrationen
- Technik/Werken: um Anlagen zu warten und kleinere Reparaturen durchzuführen
Persönliche Voraussetzungen
Natürlich zählt nicht nur dein Zeugnis. Noch wichtiger ist, was du kannst und wie du arbeitest. Wichtige Fähigkeiten sind:
✅ Technisches Verständnis — z. B. für das Bedienen und Warten von Anlagen
✅ Beobachtungsgenauigkeit — um kleine Veränderungen oder Schäden frühzeitig zu erkennen
✅ Handwerkliches Geschick und Körperbeherrschung — denn du arbeitest oft im Freien, auf Anlagen oder in Schächten
✅ Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein — besonders bei der Trinkwasserversorgung oder dem Umgang mit Schadstoffen
Gut zu wissen: Auch deine körperliche Gesundheit zählt. Denn du solltest fit genug sein, um draußen oder in Höhen zu arbeiten und keine Probleme mit engen Räumen oder Gerüchen haben.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Die Ausbildung zum Umwelttechnologen bzw. zur Umwelttechnologin dauert drei Jahre und ist eine duale Ausbildung. Das bedeutet: Du lernst sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule. Während du im Betrieb praktisch mit anpackst und den Berufsalltag kennenlernst, bekommst du in der Berufsschule das theoretische Wissen vermittelt, das du für deinen Beruf brauchst.
Am Anfang ist die Ausbildung für alle gleich: In den ersten zwölf Monaten werden die sogenannten Kernqualifikationen vermittelt. Dazu gehören z. B. Grundlagen zum Umweltschutz, zur Arbeitssicherheit, zur Nutzung von Maschinen und Werkzeugen sowie rechtliche und digitale Themen.
Ab dem zweiten Ausbildungsjahr geht es dann stärker in die Tiefe — je nach Fachrichtung, für die du dich entschieden hast. Hier ein Einblick, was dich in den einzelnen Fachrichtungen erwartet:
⚙️ Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen
In dieser Fachrichtung lernst du, wie du Rohre und Anlagen auf Schadstoffe prüfst und instand hältst. Im Schwerpunkt Rohrleitungsnetze arbeitest du z. B. mit Kameras zur Kanalinspektion oder Hochdruckgeräten zur Rohrreinigung. Im Schwerpunkt Industrieanlagen prüfst du unter anderem Dichtheit und Funktion von komplexen Industriekomponenten.
♻️ Kreislauf- und Abfallwirtschaft
Hier lernst du, wie Recyclinganlagen funktionieren und wie du Sortieranlagen richtig steuerst. Dabei spielt auch der nachhaltige Einsatz von Energie und Betriebsmitteln eine wichtige Rolle.
☔️ Abwasserbewirtschaftung
In dieser Fachrichtung lernst du, wie Kläranlagen arbeiten, wie du Abwasserproben entnimmst und analysiert und wie du Störungen in den Abläufen erkennst und behebst. Zusätzlich wirst du in der Bedienung und Wartung elektrischer Anlagen geschult, z. B. Pumpen und Motoren.
✨ Wasserversorgung
In der Wasserversorgung erfährst du, wie du Wasser aus Brunnen oder Quellen aufbereitest und über Leitungsnetze verteilst. Dazu gehören auch Probenahmen, Laboruntersuchungen, die Wartung von Aufbereitungsanlagen und der Einbau von Hausanschlüssen.
Was verdienst du als Umwelttechnologe / Umwelttechnologin?
Schon während deiner Ausbildung zum Umwelttechnologen bzw. zur Umwelttechnologin kannst du mit einem soliden Gehalt rechnen. Je nach Branche und Arbeitgeber liegt dein monatliches Bruttogehalt bei:
- 1. Ausbildungsjahr: ca. 1.000 - 1.560 €
- 2. Ausbildungsjahr: ca. 1.090 - 1.680 €
- 3. Ausbildungsjahr: ca. 1.150 - 1.780 €
Und wie sieht’s nach der Ausbildung aus? Zum Einstieg kannst du mit 2.000 bis 3.000 € brutto monatlich rechnen. Arbeitest du länger im Betrieb, steigt dein Gehalt deutlich: Je nach Fachrichtung und Arbeitgeber kannst du dann rund 3.600 bis 4.400 € brutto im Monat verdienen.
Mit steigender Verantwortung, Zusatzqualifikationen oder einer Weiterbildung sind bis zu 5.100 € brutto im Monat möglich — gerade in den Bereichen Rohrleitungsnetze, Abwasserbewirtschaftung oder Wasserversorgung.
Wie stehen deine Karrierechancen?
Als Umwelttechnologe oder Umwelttechnologin hast du viele spannende Möglichkeiten für deine Zukunft. Nach deiner Ausbildung kannst überall dort einsteigen, wo es um den Schutz unserer Umwelt geht. Hast du während deiner Ausbildung bereits eine Zusatzqualifikation zum Europaassistenten oder im europäischen Wirtschaftsrecht erworben, stehen deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt noch besser!
Damit du langfristig gut im Job bleibst, sind sogenannte Anpassungsweiterbildungen sehr wichtig. Neue Technologien verändern die Arbeitswelt rasant: Denk an Augmented Reality, smarte Sensoren oder sogar Roboter, die bei der Arbeit helfen. Wer sich regelmäßig weiterbildet und sich für solche Innovationen interessiert, hat richtig gute Karten.
Du willst mehr erreichen? Kein Problem! Mit Aufstiegsweiterbildungen zum Meister oder zum Techniker, kannst du mehr Verantwortung übernehmen und auch höhere Positionen ergattern. Hast du ein Abitur in der Tasche, steht auch einem Studium nichts im Weg. Spannende Fächer sind zum Beispiel Umwelttechnik, Wassertechnologie, Wasser- und Bodenmanagement oder Versorgungstechnik.
Umwelttechnologe / Umwelttechnologin — häufigste Fragen
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Umwelttechnologe / Umwelttechnologin — häufigste Fragen
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Was ist ein Umwelttechnologe? Ein Umwelttechnologe ist ein Fachmann, der Maßnahmen zum Schutz der Umwelt plant und umsetzt. Er kann sich auf Bereiche wie Abfallwirtschaft, Abwasserbewirtschaftung, Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen oder Wasserversorgung spezialisieren. Das Ziel ist es, natürliche Ressourcen zu schützen und nachhaltige Lösungen zu schaffen. -
Was macht ein Umwelttechnologe? Ein Umwelttechnologe entwickelt und führt technische Lösungen aus, um Umweltbelastungen zu verringern und nachhaltige Prozesse zu fördern. Sie arbeiten in Bereichen wie Abfallwirtschaft, Wasseraufbereitung und erneuerbare Energien, um Umweltprobleme zu lösen und Ressourcen effizient zu nutzen. -
Wie viel verdient ein Umwelttechnologe? Ein Umwelttechnologe in Deutschland verdient durchschnittlich zwischen 3.000 und 3.900 Euro brutto monatlich. Nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt bei 2.000 bis 3.000 Euro. Mit Berufserfahrung und Qualifikationen kann das Gehalt auf über 4.100 Euro steigen. -
Wo arbeiten Umwelttechnologen?
Umwelttechnologen arbeiten in verschiedenen Bereichen, je nach Fachrichtung. Sie finden Beschäftigung in der Wasser- und Abwasserwirtschaft, bei Entsorgungs- und Recyclingunternehmen, in industriellen Betrieben sowie in Umweltämtern. Die Arbeitsorte reichen von Leitzentralen und Laboren bis hin zu Kläranlagen und Deponien.
Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft
Wenn du dich für weitere spannende Berufe rund um Technik und Umwelt interessierst, dann schau doch auch mal bei unserem Beitrag zur Ausbildung zum Verfahrenstechnologen oder zur Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft vorbei. Dort erfährst du, welche Chancen dich in dem Beruf erwarten!
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