Gürteltier
Gürteltiere gehören zu den Tieren mit Panzer. In diesem Beitrag lernst du alles über ihr Aussehen, ihren Lebensraum und ihre Lebensweise. Hier gelangst du direkt zum Video !
Inhaltsübersicht
Was ist ein Gürteltier?
Die Gürteltiere sind die einzige, noch lebende Gruppe gepanzerter Säugetiere . Sie gehören zur Ordnung der gepanzerten Nebengelenktiere. Das liegt daran, dass ihre Brust- und Lendenwirbel zusätzliche Gelenke (Nebengelenke) besitzen, die den meisten anderen Tieren fehlen.
Du erkennst die Tiere an ihrem gürtelförmigen Knochenpanzer, der sie vor Feinden schützt. Auf Englisch und Spanisch wird das Gürteltier daher auch Amardillo genannt. Die Bezeichnung stammt aus dem Spanischen und bedeutet übersetzt so viel wie „kleiner Gepanzerter“.
Insgesamt gibt es 20 verschiedene Gürteltierarten. Bekannte Beispiele sind das Neunbinden-Gürteltier, das Riesengürteltier oder die Gürtelmulle.
Gürteltier Steckbrief
Name | Gürteltier (Dasypoda), Armadillo (Spanisch für „kleiner Gepanzerter“) |
Größe | 10cm – 1m |
Gewicht | 100g – 45kg |
Alter | 12 – 18 Jahre, manche bis zu 25 Jahre |
Merkmale | mit Panzer aus Knochenplatten |
Geschwindigkeit | bis 48 km/h |
Ernährung | vor allem Ameisen und Termiten |
Feinde | Jaguar, Puma, Kojote, Ozelot |
Lebensraum | Zentral-/Südamerika |
Merkmale: Wie sehen Gürteltiere aus?
Das auffälligste Merkmal der Gürteltiere ist ihr Panzer. Er besteht aus vielen kleinen Knochenplatten, die von einer Hornschicht (gleiches Material wie bei Haaren/Fingernägeln) überzogen sind. Dadurch unterscheidet sich das Gürteltier vom Schuppentier (Pangolin). Es sieht zwar ähnlich aus, ist aber mit Hornschuppen gepanzert.
Am Kopf und vorne und hinten am Rumpf sind die Plättchen zu plattenförmigen Schilden verwachsen. In der Körpermitte bilden sie dagegen gürtelartige Ringe, die über Hautfalten verbunden sind. Dadurch bleiben die Panzertiere trotzdem beweglich. Auf ihrem Panzer tragen die meisten Arten keine Haare, während die Unterseite bei einigen Arten mehr, bei anderen weniger behaart ist. Eine Ausnahme bildet das Borsten-Gürteltier, auf dessen Panzer sich kurze Borsten befinden.
Außerdem haben die Tiere kurze Beine und einen relativ langen Schwanz, der ebenfalls gepanzert ist. Ihr Kopf läuft spitz zu und bildet oft einen Rüssel. Zum Graben besitzt das Gürteltier lange Krallen an seinen Zehen.
Die Größe der Gürteltiere ist sehr davon abhängig, welche Art du dir anschaust. Denn die kleinste Art – der Gürtelmull – wird gerade einmal 15 cm lang und wiegt nur etwa 100 g. Das Riesengürteltier hingegen wird bis zu einem Meter groß und bis zu 60 kg schwer.
Lebensraum: Wo leben Gürteltiere?
Der Lebensraum der Gürteltiere beschränkt sich auf Amerika. Sie leben nur in Südamerika, Mittelamerika und dem Süden von Nordamerika.
Dort bevorzugen sie trockene Lebensräume, wie etwa Steppen, Savannen oder Halbwüsten. Außerdem benötigen sie lockere Böden, um sich ihren Bau unter der Erde graben zu können, indem sie dann schlafen.
Wie leben Gürteltiere?
Das Gürteltier ist ein nachtaktiver Einzelgänger. Das bedeutet, dass es erst nachts aus seinem Bau kommt, um sich auf die Suche nach Nahrung zu begeben.
Du kannst bei seiner Lebensweise drei grundsätzliche Arten unterscheiden:
- Bodenbewohner, die hauptsächlich über der Erde leben (Kugelgürteltiere)
- grabende Arten, die in Höhlen unter der Erde wohnen, aber ihre Nahrung oberflächlich suchen (Langnasen- /Bürstengürteltiere)
- unterirdisch lebende Tiere, die auch unter der Erde fressen (Nacktschwanzgürteltiere, Gürtelmulle)
Trotz ihres durch den Panzer eher starren Körpers können sich Gürteltiere sehr schnell bewegen.
Einige von ihnen sind außerdem sehr gute Schwimmer. Um beispielsweise einen Fluss zu überqueren, können sie zwei unterschiedliche Taktiken verfolgen:
- Entweder pumpen sie ihren Magen und Darm mit Luft voll, damit sie nicht untergehen
- oder sie halten die Luft an und laufen unter Wasser am Boden entlang.
Gürteltiere sind durch ihren Panzer geschützt vor dornigen Pflanzen, kantigen Felsen, Parasiten und vor allem vor Feinden.
Der Panzer bietet ihnen nämlich eine gute Verteidigungsstrategie. Das Kugelgürteltier rollt sich beispielsweise zu einer perfekten Kugel zusammen, wenn Gefahr droht. So sind alle weichen Körperstellen vom harten Knochenpanzer bedeckt. Andere Arten wie das Braunborstengürteltier verstecken sich in ihrem Bau oder pressen sich fest an den Boden, sodass der Panzer die einzige Angriffsfläche bietet.
Daher sind nur Raubkatzen, wie Jaguare, Pumas oder Ozelots in der Lage, die Tiere zu fressen.
Was fressen Gürteltiere?
Während sie wach sind, verbringen die gepanzerten Tiere die meiste Zeit auf Nahrungssuche. Dank ihres guten Geruchssinns können Gürteltiere ihre Beute bis zu 20 Zentimeter unter der Erde aufspüren. Mithilfe der langen Krallen zerstören sie zum Beispiel Ameisenhügel und graben die Beutetiere daraufhin aus.
Zu ihrer Lieblingsspeise gehören vor allem Ameisen und Termiten, die sie mit ihrer klebrigen Zunge aufnehmen. Aber sie fressen auch andere Insekten oder kleine Wirbeltiere wie Mäuse oder Eidechsen.
Wie vermehren sich Gürteltiere?
Da Gürteltiere Einzelgänger sind, kommen sie nur für die Paarung zusammen. Die Tragzeit beträgt dann zwischen zwei bis vier Monaten, bevor die Muttertiere die Jungen zur Welt bringen.
Sie kommen in einer Erdhöhle zur Welt und werden von ihrer Mutter gesäugt. Da ihre Haut anfangs noch eher weich und ledrig ist, sind sie hier gut geschützt vor Feinden. Nach einigen Wochen verhärtet sich ihre Haut dann zu einem Knochenpanzer.
Die Anzahl der Nachkommen hängt von der Art des Gürteltiers ab: Kugelgürteltiere bringen ein Gürteltierbaby zu Welt, während es bei Braunborstengürteltieren zwei und bei Neunbinden-Gürteltieren sogar vier sind.
Wirbeltiere
Gürteltiere gehören zusammen mit Ameisenbären und Faultieren zu den Nebengelenktieren. Denn sie besitzen zusätzliche Wirbelfortsätze an ihrer Wirbelsäule. An der Tatsache, dass sie eine Wirbelsäule haben, kannst du erkennen, dass die Tiere zu den Wirbeltieren gehören. In unserem Video zu den Wirbeltieren erfährst du, durch welche weiteren besonderen Merkmale sie gekennzeichnet sind. Schau es dir gleich an!