Planeten
Planeten faszinieren nicht nur durch ihre Vielfalt, sondern auch durch ihre extremen Unterschiede. In diesem Beitrag und im Video erfährst du, welche Planeten es gibt und wie unser Sonnensystem aufgebaut ist.
Inhaltsübersicht
Was ist ein Planet?
Ein Planet ist ein Himmelskörper, der drei Dinge erfüllt:
- Er ist kugelförmig, weil seine eigene Schwerkraft ihn rund geformt hat.
- Er umkreist einen Stern — bei unserem Sonnensystem ist das die Sonne
- Und er teilt sich seine Bahn nicht mit anderen großen Objekten.
In unserem Sonnensystem gibt es acht solcher Planeten. Von innen nach außen heißen sie:
Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun
Früher gab es noch einen neunten Planeten: Pluto. Heute zählt er jedoch nur noch als Zwergplanet.
Tipp: Wenn du Schwierigkeiten hast, dir die Planeten und deren Reihenfolge zu merken, hilft dir dieser Merksatz: „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.“ Die Anfangsbuchstaben stehen für die der Planeten — von innen nach außen.
Die 8 Planeten
Merkur, Venus, Erde und Mars sind sogenannte Gesteinsplaneten. Das bedeutet: Sie bestehen zum Großteil aus festem Material wie Stein und Metall. Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun hingegen sind Gasriesen. Sie bestehen vor allem aus Gas und haben nur einen kleinen festen Kern. In den nächsten Abschnitten schauen wir uns die acht Planeten unseres Sonnensystems ganz genau an.
Merkur
Merkur — Steckbrief | |
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Der Merkur ist der Sonne am nächsten. Tagsüber wird es dort bis zu 430 °C heiß, nachts fällt die Temperatur auf eisige -170 °C. Kein anderer Planet hat so extreme Schwankungen. Der Grund: Merkur hat kaum eine Atmosphäre, die Wärme speichern könnte.
Er ist außerdem der kleinste Planet im Sonnensystem — sogar kleiner als einige Monde. Unter seiner Oberfläche liegt ein riesiger Eisenkern. Der zieht sich nach und nach zusammen und sorgt so dafür, dass Merkur langsam schrumpft.
Übrigens: Die Einheit Erdmassen meint, wie oft der Planet Erde von seiner Masse aus in einen anderen Planeten „hineinpassen“ würde.
Venus
Venus — Steckbrief | |
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Auf der Venus herrschen extreme Temperaturen von rund 460 °C. Schuld daran ist ihre dichte Atmosphäre aus Kohlendioxid. Diese wirkt wie ein riesiges Treibhaus, das die Hitze einschließt. Dazu kommen dichte Wolken aus Schwefelsäure. Aus ihnen fällt zwar „Regen“, aber der verdampft schon, bevor er den Boden erreicht. Durch diesen chemischen Cocktail wirkt die Venus wie eine lebensfeindliche Hölle.
Noch verrückter: Die Venus dreht sich extrem langsam — und das auch noch rückwärts. Ein Tag auf der Venus dauert länger als ein Venus-Jahr. Das heißt: Einmal um die Sonne geht schneller als eine eigene Umdrehung.
Erde
Erde — Steckbrief | |
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Die Erde ist der einzige Planet im Sonnensystem, auf dem Leben möglich ist. Ihre Atmosphäre schützt uns vor gefährlicher Strahlung und sorgt für eine Temperatur, in der Wasser flüssig bleiben kann.
Im Vergleich zur Venus oder zum Mars ist die Erde genau richtig positioniert — nicht zu nah und nicht zu weit weg von der Sonne. Das ist die sogenannte „Goldlöckchen-Zone“, die Leben überhaupt erst möglich macht.
Mars
Mars — Steckbrief | |
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Bekannt für seine auffällige, rote Farbe ist der Mars. Diese kommt vom Eisenoxid — also Rost — auf seiner Oberfläche. Deshalb wird er auch der „rote Planet“ genannt.
Auf dem Mars stehen außerdem Rekordhalter: Der Olympus Mons ist mit 27 Kilometern der höchste bekannte Berg im Sonnensystem: fast drei Mal so hoch wie der Mount Everest. Und mit den Valles Marineris zieht sich ein gigantisches Grabensystem über die Oberfläche, das größer ist als ganz Europa.
Gut zu wissen: Trotz seiner Kälte und dünnen Atmosphäre gibt es Hinweise auf gefrorenes Wasser unter der Oberfläche. Forscher vermuten, dass es früher sogar flüssiges Wasser auf dem Mars gab und damit vielleicht auch Leben.
Jupiter
Steckbrief — Jupiter | |
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Jupiter ist ein Gigant. Kein anderer Planet im Sonnensystem ist so groß oder so schwer. Über 1.300 Erdkugeln würden in ihn hineinpassen. Trotzdem dreht er sich blitzschnell um die eigene Achse — ein Tag auf Jupiter dauert weniger als 10 Stunden. Seine Oberfläche besteht nicht aus festem Boden, sondern aus dichten Gasschichten. Besonders auffällig ist der „Große Rote Fleck“ auf dem Planeten: ein gewaltiger Sturm, der seit über 340 Jahren tobt.
Auch Jupiters Monde sind beeindruckend: Ganymed ist sogar größer als der Planet Merkur. Und mit über 90 bekannten Monden hat Jupiter mehr Begleiter als jeder andere Planet. Einige davon könnten unter ihrer Eisschicht sogar flüssiges Wasser verbergen.
Saturn
Steckbrief — Saturn | |
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Der zweitgrößte und auffälligste Planet unseres Sonnensystems ist Saturn. Die Ringe um ihn herum machen ihn sofort erkennbar. Diese bestehen aus Milliarden Eis- und Gesteinsstücken, die um den Planeten kreisen. Manche dieser Brocken sind winzig, andere so groß wie ein Haus.
Obwohl er so riesig ist, besteht Saturn fast nur aus Gas. Du würdest auf seiner Oberfläche also nicht landen können. Wie bei Jupiter sind die Stürme dort extrem. Es gibt Blitze, die über eine Million Mal stärker sind als die auf der Erde. Manche dieser Entladungen breiten sich über hunderte Kilometer aus.
Uranus
Steckbrief — Uranus | |
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Uranus ist besonders wegen seiner Haltung: Er „liegt“ im Weltall. Während sich andere Planeten wie Kreisel drehen, rollt Uranus auf seiner Umlaufbahn wie ein schiefer Ball. Der Grund: Seine Rotationsachse ist fast komplett zur Seite gekippt. Das führt zu verrückten Jahreszeiten. Auf einem der Pole kann es rund 40 Jahre am Stück hell sein — gefolgt von 40 Jahren Dunkelheit.
Uranus besteht zum Großteil aus Eis und Gas. In seiner Atmosphäre gibt es Methan, das das Sonnenlicht schluckt und den Planeten so bläulich erscheinen lässt. Forscher vermuten, dass in den tiefen Schichten sogar Diamanten regnen könnten, weil sich unter extremem Druck Kohlenstoff in feste Kristalle verwandelt.
Neptun
Steckbrief — Neptun | |
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Der letzte und äußerste Planet ist Neptun. Deshalb bekommt er nur noch einen Bruchteil des Sonnenlichts ab. Entsprechend kalt ist es dort. Mit bis zu -235 °C ist es das kälteste bekannte Objekt in unserem Sonnensystem. Dennoch tobt es in seiner Atmosphäre gewaltig: Hier fegen die stärksten bekannten Winde durchs All — mit bis 2.100 Kilometern pro Stunde.
Wichtig: Die tiefblaue Farbe des Planeten stammt vom Methan in seiner Atmosphäre. Dieses Gas filtert bestimmte Lichtfarben heraus und lässt Neptun so intensiv leuchten.
Pluto
Steckbrief — Pluto | |
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Pluto war bis 2006 der neunte Planet unseres Sonnensystems — bis er neu eingestuft wurde. Seitdem gilt er nicht mehr als Planet, sondern als Zwergplanet. Pluto „beherrscht“ seine Umlaufbahn nämlich nicht alleine. Es kreisen viele ähnlich große Brocken in seiner Nähe, sogenannte Plutinos.
Der Zwergplanet ist kleiner als unser Mond, aber besitzt eine sehr dünne Atmosphäre, sowie eine Oberfläche aus Eis und Gestein. Und wenn Pluto auf seiner Bahn näher an die Sonne rückt, wird es so warm, dass Teile des Eises verdampfen — es entsteht eine Art Nebelhülle.
Die Sonne
Sonne — Steckbrief | |
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Die Sonne ist das Kraftwerk unseres Sonnensystems. Ohne sie gäbe es auf der Erde kein Leben. Sie liefert Licht, Wärme und Energie. Aber bei der Sonne handelt es sich nicht um einen Planeten. Stattdessen ist sie ein Stern.
Die Oberflächentemperatur der Sonne beträgt ca. 5.500 °C. Das ist aber gar nichts im Vergleich zum Sonnenkern. Dieser ist unvorstellbare 15 Millionen °C heiß!
Wichtig: Unser Sonnensystem ist etwa 4,6 Milliarden Jahre alt. Es entstand aus einer riesigen Gaswolke, die sich zusammenzog und zur Sonne wurde. Der Rest formte die Planeten, Monde und alles andere, was heute dazugehört.
Exoplaneten
Während die Planeten unseres Sonnensystems inzwischen gut erforscht sind, beginnt ein anderes Kapitel der Astronomie gerade erst: die Suche nach Exoplaneten. Das sind Planeten, die nicht um unsere Sonne kreisen, sondern um andere Sterne — oft sehr weit entfernt.
Seit der Entdeckung des ersten Exoplaneten im Jahr 1995 haben Astronomen über 5.000 dieser fernen Welten identifiziert. Einige davon befinden sich sogar in der Goldlöckchen-Zone, wie Trappist-1 oder bei Proxima Centauri b. Mit Teleskopen wie dem James-Webb-Weltraumteleskop hoffen Forscher, in ihren Atmosphären Hinweise auf Leben zu finden.
Bis jetzt blieb es still. Aber viele glauben: In einem so großen Universum ist es kaum vorstellbar, dass wir wirklich allein sind. Die Suche nach bewohnten Planeten ist also noch lange nicht vorbei — sie hat gerade erst begonnen.
Planeten — häufigste Fragen
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Welche Planeten gibt es im Sonnensystem? Das Sonnensystem besteht aus acht Planeten. Diese sind, von der Sonne aus: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.
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Was ist die Reihenfolge der Planeten? Die Reihenfolge der Planeten im Sonnensystem nach Entfernung zur Sonne ist: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Du kannst sie dir mit diesem Merksatz besser einprägen: „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.“
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Sind Sterne Planeten? Nein, Sterne sind leuchtende Gaskugeln, die selbst Licht erzeugen. Planeten sind kalte Himmelskörper, die um Sterne kreisen und von ihnen angestrahlt werden. Beide gehören zu verschiedenen Arten von Himmelskörpern.
Meteoriten
Planeten sind nicht die einzigen spannenden Himmelskörper in unserem Sonnensystem. Was es mit Meteoriten auf sich hat und woher sie stammen, erfährst du in unserem Beitrag dazu!