Wie fühlt es sich an, als erste Person etwas Jahrtausendealtes freizulegen? Im Archäologie-Studium gehst du auf Spurensuche in der fernen Vergangenheit. Wir zeigen dir hier alles, was der Studiengang zu bieten hat.

Studiengang-Check: Archäologie
Allgemeines zum Studium
Studiendauer: i.d.R. 6 Semester
NC: meist zulassungsfrei
entdeckend, historisch, detailgenau
Einstiegsgehälter Archäologie
32.000 €
36.000 €
40.000 €
Zufriedenheit mit dem Studium
sehr gut
Inhaltsübersicht

Archäologie — Überblick über das Studium

Das Archäologie-Studium nimmt dich mit auf eine Zeitreise in die Geschichte — zu den Stellen, über die wir heute nur noch wenig wissen. Deine Aufgabe ist, diese dunklen Flecken der Geschichte wieder zu beleuchten. Dabei lernst du, wie du mithilfe von Pinsel und Datenmodellen herausfindest, was Jahrhunderte oder Jahrtausende lang im Boden lag.

Deine Aufgabe ist es, vergangene Kulturen zu erforschen — ohne auf Bücher zurückgreifen zu können. Stattdessen liest du Spuren: eine Tonscherbe, ein Mauerrest, ein Knochen. Stück für Stück entsteht ein Bild davon, wie die Menschen einst gedacht und gelebt haben.

Welche Studieninhalte erwarten dich?

In den ersten Semestern geht es darum, wie du eine Ausgrabung planst, wie du Funde sicherst, dokumentierst und später am Schreibtisch einordnest. Du entwickelst ein Gespür dafür, was ein Objekt damals für die Menschen bedeutet hat.

Im Laufe des Studiums tauchst du so in die unterschiedlichsten Zeiträume und Regionen ein. Dabei begegnen dir Inhalte wie:

  • Klassische Archäologie — mit Fokus auf Griechenland und Rom
  • Ur- und Frühgeschichte — von der Steinzeit bis zum Mittelalter
  • Ägyptologie oder Christliche Archäologie
  • Ergänzende Fächer wie Kunstgeschichte oder Architekturtheorie

➡️ Ist das Studium Archäologie schwer?

Das Archäologie-Studium gilt als gut machbar, fordert aber Durchhaltevermögen. Du wirst viel lesen müssen und regelmäßig Hausarbeiten schreiben. Außerdem lernst du im Laufe des Studiums Fremdsprachen wie Latein oder Altgriechisch — das kostet Zeit und Konzentration. Wer strukturiert arbeitet und Interesse mitbringt, kommt aber sehr gut durch.

Später hast du die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen. Dabei kannst du je nach Ausrichtung deiner Hochschule zum Beispiel aus folgenden Bereichen wählen:

  • Siedlungsgeografie — Wie und warum Menschen in bestimmten Regionen gelebt haben
  • Militärgeschichte — Kriegsführung und Verteidigungsanlagen in verschiedenen Kulturen
  • Urbanistik — Stadtentwicklung von der Antike bis zur Vormoderne
  • Archäoinformatik — Digitale Methoden wie 3D-Rekonstruktion
  • Materielle Kultur — Die Bedeutung von Alltagsgegenständen im historischen Kontext

Welche Vertiefungen genau angeboten werden, hängt vom Profil der Universität ab — und davon, welche Epochen und Räume besonders im Fokus stehen.

Was sagen Studierende über das Studium?

Überraschend ist für viele, wie stark sich Archäologie mit anderen Disziplinen verbindet: Geschichte, Kunst, Sprachen, sogar digitale Technik fließen in das Studium ein. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass der Studienalltag selten eintönig ist.

Außerdem schätzen Studierende die Möglichkeit auf richtige Ausgrabungen zu gehen. Dort können sie das Gelernte schon während des Studiums in der Praxis umsetzen. Es ist ein besonderes Gefühl mit Kelle und Pinsel in der Hand Schicht für Schicht durch die Vergangenheit zu gehen und ihr ein Stück näher zu sein.

Passt das Archäologie-Studium zu dir?

Das Archäologie-Studium ist für Menschen, die neugierig und offen für Theorie sind. Du wirst nämlich viel Zeit mit Lesen, Recherchieren und Schreiben verbringen. Gleichzeitig solltest du Lust haben, bei Wind und Wetter draußen zu arbeiten — denn Ausgrabungen sind kein Schönwetterprogramm.

Auch Sprachkenntnisse spielen eine Rolle. Du musst sie zwar nicht perfekt beherrschen, aber bereit sein, sie zu lernen. Und keine Sorge: wer Latein oder Altgriechisch nicht aus der Schule kennt, kann studienbegleitend Kurse dazu belegen.

Welche Stärken brauchst du für das Studium?

Fähigkeit / Eigenschaft Bedeutung (1 = kaum, 7 = sehr hoch)
Analytisches Denken ⭐⭐⭐⭐⭐⭐
Zahlenaffinität ⭐⭐
Kommunikationsstärke ⭐⭐⭐⭐
Teamfähigkeit ⭐⭐⭐⭐
Selbstorganisation ⭐⭐⭐⭐⭐
Interesse an Menschen ⭐⭐⭐⭐
Sprachkenntnisse ⭐⭐⭐⭐⭐⭐

Wenn du dagegen lieber am Schreibtisch bleibst und dich stärker für historische Zusammenhänge interessierst als für materielle Funde, könnte Geschichte als Studienfach besser zu dir passen.

Wie läuft ein Studium in Archäologie ab?

Das Archäologie-Studium ist in drei große Phasen unterteilt. Am Anfang des Studiums steht das methodische Handwerkszeug im Mittelpunkt. Erst danach setzt du eigene Schwerpunkte und schließt mit deiner Bachelorarbeit ab.
 
Grundlagenphase (1.–3. Semester):
In der Grundlagenhase steht die Einführung in archäologische Methoden, Funddokumentation, Quellenkunde und die wichtigsten Epochen auf dem Plan — von der Urgeschichte bis zur Antike. Dazu gehören auch erste Sprachkurse, etwa in Latein oder Altgriechisch.
 
Vertiefungsphase (4.–6. Semester):
Du belegst Wahlpflichtmodule, z. B. zu Siedlungsarchäologie, Religionsgeschichte oder digitalen Rekonstruktionsmethoden. In Projektseminaren arbeitest du dann an konkreten Fragestellungen und vertiefst deinen eigenen fachlichen Fokus.
 
Praxis und Abschluss:
In Pflichtpraktika — etwa bei Grabungen oder in Museen — sammelst du berufliche Erfahrung. Im letzten Semester schreibst du deine Bachelorarbeit, häufig in Verbindung mit einer praktischen Tätigkeit oder einem Fundprojekt.

Studiendauer & Studienmodelle

Der Bachelor in Archäologie dauert in der Regel sechs Semester — also drei Jahre. An fast allen Hochschulen wird Archäologie als Vollzeitstudium angeboten. Teilzeitmodelle sind eher die Ausnahme, lassen sich aber an einigen Universitäten auf Antrag realisieren, etwa wenn du nebenbei arbeiten oder familiäre Aufgaben übernehmen musst.

Gut zu wissen: Der Studiengang wird an vielen Unis nur als Zwei-Fach-Bachelor angeboten. Das heißt, du kombinierst Archäologie mit einem zweiten Studienfach, zum Beispiel Kunstgeschichte oder Ethnologie. Beide Fächer werden gleichwertig studiert und gemeinsam abgeschlossen.

Zulassungsvoraussetzungen

Für das Archäologie Studium brauchst du in der Regel die Allgemeine Hochschulreife, also das Abitur. An manchen Universitäten reicht auch das Fachabitur, sofern es dich zum Studium an Universitäten berechtigt.

Spezielle fachliche Vorkenntnisse werden in der Regel nicht verlangt. Wichtig ist aber, dass du bereit bist, Sprachkurse zu belegen: In vielen Studiengängen werden Lateinkenntnisse, teilweise auch Griechisch oder eine weitere moderne Fremdsprache erwartet. Diese musst du oft nicht zum Studienbeginn, aber spätestens bis zur Anmeldung der Bachelorarbeit nachweisen.

Zulassungsbeschränkungen

Archäologie gehört zu den Studiengängen, die häufig zulassungsfrei sind. Das heißt: Du brauchst keinen bestimmten NC (Numerus Clausus), um angenommen zu werden. An vielen Universitäten bekommst du direkt einen Studienplatz, wenn du die formalen Voraussetzungen erfüllst.

Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?

Archäologie ist ein spezialisiertes Fach — mit guten Perspektiven für alle, die sich früh praktisch einbringen und gezielt Schwerpunkte setzen. Besonders Museen und Forschungsinstitute suchen regelmäßig qualifizierte Fachkräfte, die methodisch fundiert arbeiten und komplexe Zusammenhänge anschaulich vermitteln können.

Typische Tätigkeitsfelder für Archäologie

✔️ Ausgrabungsleitung: Dort planst und koordinierst du archäologische Projekte — oft im Auftrag von Landesämtern oder privaten Grabungsfirmen
✔️ Museumskonzeption: Hier entwickelst du Ausstellungen für Museen und machst Geschichte für ein breites Publikum zugänglich
✔️ Denkmalpflege: Deine Aufgabe ist die Beurteilung von Fundstätten, aber du arbeitest auch oft mit Behörden und Forschungseinrichtungen zusammen
✔️ Kulturvermittlung: Du bringst Fachwissen in Bildung, Tourismus oder Öffentlichkeitsarbeit ein, teilweise auch als Journalist
✔️ Wissenschaft und Lehre: Auch an Hochschulen oder Instituten wirst du gesucht — dort publizierst du deine Forschung und bildest künftige Archäologen aus

Karrierechancen & Gehalt

Wenn du nach dem Bachelor  direkt ins Berufsleben einsteigst, kannst du mit einem Jahresgehalt von ca. 32.000 bis 40.000 € brutto  rechnen, zum Beispiel bei Grabungsfirmen oder in Museen. Mit einem Masterabschluss steigen die Chancen auf besser bezahlte Positionen deutlich an. In wissenschaftlichen Einrichtungen liegt das Jahresgehalt dann oft höher, etwa zwischen 45.000 und 52.000 €. Mit mehrjähriger Berufserfahrung und entsprechender Verantwortung — etwa in der Projektleitung — sind auch 55.000 bis 65.000 € brutto jährlich realistisch.

Wenn du in der Forschung oder Lehre bleiben möchtest, brauchst du in der Regel eine Promotion. Nach dem Doktortitel kannst du langfristig auf eine Professur oder eine Leitungsposition in der Wissenschaft hinarbeiten — mit höherer Vergütung je nach Hochschule und Qualifikation.

Im Vergleich mit ähnlichen Studiengängen liegt Archäologie beim Einstiegsgehalt auf mittlerem Niveau:

  • Kulturwissenschaften: ca. 38.000 €
  • Archäologie: ca. 36.000 €
  • Geschichte: ca. 36.000 €
  • Sozialwissenschaften: ca. 33.000 €

Wo kannst du Archäologie studieren?

Archäologie kannst du ausschließlich an Universitäten studieren. Der Studiengang wird in Deutschland an einer begrenzten Zahl von Standorten angeboten, meist in größeren Städten oder an Universitäten mit starkem geisteswissenschaftlichem Profil.

Tipp: Dabei lohnt sich ein genauer Blick auf die Ausrichtung der jeweiligen Universität: Manche konzentrieren sich auf klassische Archäologie, andere auf Ur- und Frühgeschichte, Christliche Archäologie oder Ägyptologie.

Je nachdem, wo du studierst, schließt du das Studium mit dem Bachelor of Arts (B.A.) ab — häufig im Rahmen eines Zwei-Fach-Bachelors, den du mit einem weiteren geisteswissenschaftlichen Fach kombinierst.

Archäologie-Studium — häufigste Fragen

  • Brauche ich Vorkenntnisse in Latein oder Altgriechisch?
    Nein — aber du musst bereit sein, Sprachkurse zu belegen. Die meisten Unis bieten Vorbereitungskurse an, die du während des Studiums machst.
  • Wie viel Praxis steckt im Studium?
    In der Regel nimmst du ab dem ersten oder zweiten Semester an Exkursionen oder Grabungen teil — oft im Rahmen von Pflichtpraktika.
  • Kann ich das Studium auch mit Fachabitur machen?
    Teilweise ja, wenn dein Fachabitur zum Studium an einer Universität berechtigt. Im Zweifel hilft ein Blick in die Studienordnung.
  • Was ist der Unterschied zu Geschichte?
    Geschichte arbeitet vor allem mit Textquellen — Archäologie hingegen mit materiellen Überresten. Beide Fächer ergänzen sich, sind aber eigenständig.
  • Wie groß ist der Mathe-Anteil?
    Mathe spielt im klassischen Archäologiestudium kaum eine Rolle — außer in Statistik oder digitalorientierten Modulen.
  • Muss ich im Studium viel reisen?
    Du wirst einige Exkursionen unternehmen, zum Teil auch ins Ausland. In der Regel sind diese aber gut planbar und finden meist in der vorlesungsfreien Zeit statt.

Kulturwissenschaften-Studium

Archäologie ist nur ein Teil davon, wie wir vergangene und gegenwärtige Kulturen verstehen können. Wenn du wissen willst, wie Gesellschaft, Sprache und Denken zusammenspielen, wirf auch einen Blick in unseren Artikel zu den Kulturwissenschaften.

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Archäologie ist nur ein Teil davon, wie wir vergangene und gegenwärtige Kulturen verstehen können. Wenn du wissen willst, wie Gesellschaft, Sprache und Denken zusammenspielen, wirf auch einen Blick in unseren Artikel zu den Kulturwissenschaften.

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