Wirtschaftspädagogik-Studium
Du willst wissen, wie Wirtschaft funktioniert und dieses Wissen später weitergeben? Dann ist das Wirtschaftspädagogik-Studium genau richtig für dich. Hier lernst du Wirtschaft und Pädagogik in einem. Alles Weitere zum Studium findest du hier!
Inhaltsübersicht
Wirtschaftspädagogik — Überblick über das Studium
Wirtschaft oder Bildung — warum nicht beides? Genau das macht das interdisziplinäre Studium der Wirtschaftspädagogik aus. Es verbindet wirtschaftswissenschaftliches Fachwissen mit pädagogischen Kompetenzen und bereitet dich auf vielfältige Bildungs- und Unternehmensberufe vor.
Du lernst, ökonomische Zusammenhänge zu verstehen und diese verständlich zu erklären — sei es im Klassenzimmer, im Seminarraum oder im Unternehmen. Besonders dann, wenn du gern mit Menschen arbeitest und dir vorstellen kannst, wirtschaftliche Themen weiterzugeben, passt das Studium ideal zu dir.
Wichtig: An vielen Hochschulen kannst du dich für eine von zwei Studienrichtungen entscheiden. Entweder bereitest du dich auf eine Karriere im Bildungs- und Personalbereich (Weg I) vor oder du wählst den Weg ins Lehramt (Weg II) und unterrichtest später an beruflichen Schulen.
Welche Studieninhalte erwarten dich?
Im Wirtschaftspädagogik-Studium treffen zwei Welten aufeinander: Wirtschaftswissenschaften und Erziehungswissenschaften. In den ersten Semestern legst du die Grundlagen in beiden Bereichen — das ist intensiv, aber auch spannend. Denn du siehst immer wieder, wie beides zusammenhängt.
Auf deinem Stundenplan stehen unter anderem:
- Betriebswirtschaftslehre (BWL) — von Marketing über Rechnungswesen bis Unternehmensführung
- Volkswirtschaftslehre (VWL) — mit Fächern wie Mikroökonomie und Makroökonomie
- Mathematik & Statistik — als Basis für wirtschaftliche Analysen
- Erziehungswissenschaften — inklusive pädagogischer Psychologie und Bildungssoziologie
- Sozialwissenschaften — z. B. zur Rolle von Bildung in der Gesellschaft
➡️ Ist das Studium Wirtschaftspädagogik schwer? Das Wirtschaftspädagogik-Studium gilt als anspruchsvoll, aber gut machbar — vor allem, wenn du Interesse an wirtschaftlichen Themen und ein Talent zum Erklären mitbringst. Im Vergleich zu einem reinen BWL-Studium ist der Fokus breiter: Du musst dich sowohl in Zahlen als auch in Menschen hineinversetzen können. |
Nach dem Grundstudium kannst du dich spezialisieren. Viele Hochschulen bieten Wahlpflichtmodule wie Wirtschaftsinformatik, Weiterbildungsplanung oder Internationale Bildungsprozesse an. Wer später unterrichten möchte, wählt meist noch ein Zweitfach wie Englisch, Politik oder Mathematik. Dazu kommen fachdidaktische Kurse und meist ein Schulpraktikum.
Was sagen Studierende über das Studium?
Viele, die Wirtschaftspädagogik studieren, berichten: Es ist kein klassisches Lehramtsstudium — und genau das finden sie spannend. Du sitzt nicht nur im Seminar und lernst Theorien auswendig. Stattdessen setzt du dich intensiv mit wirtschaftlichen Fragestellungen auseinander und lernst gleichzeitig, wie du dieses Wissen sinnvoll weitergeben kannst.
Ein weiterer Punkt, der oft genannt wird: Wirtschaftspädagogik bringt dich dazu, dich mit gesellschaftlichen Fragen, Wertefragen und dem Bildungssystem selbst auseinanderzusetzen. Ob Digitalisierung im Klassenzimmer oder Bildungsgerechtigkeit — viele Studierende erleben das Studium als persönlich prägend. Denn sie lernen, Wirtschaft nicht nur zu erklären, sondern auch zu hinterfragen.
Passt das Wirtschaftspädagogik-Studium zu dir?
Im Studium musst du in der Lage sein, wirtschaftliche Inhalte für andere verständlich zu machen — sei es in der Schule oder im Unternehmen. Dafür brauchst du didaktisches Gespür, ein gutes Ausdrucksvermögen und die Bereitschaft, dich auf unterschiedliche Zielgruppen einzustellen.
Gleichzeitig ist Organisation ein großes Thema: Stundenpläne selbst bauen und Pflichtpraktika organisieren — vieles liegt in deiner Hand. Wer hier selbstständig arbeitet und gern mit Menschen zu tun hat, ist klar im Vorteil.
Welche Stärken brauchst du für das Studium?
Fähigkeit / Eigenschaft | Bedeutung (1 = unwichtig, 7 = sehr wichtig) |
Analytisches Denken | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Zahlenaffinität | ⭐⭐⭐⭐ |
Kommunikationsstärke | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Teamfähigkeit | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Selbstorganisation | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Interesse an Menschen | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Sprachkenntnisse | ⭐⭐⭐ |
Wenn du merkst, dass dir das Erklären schwerfällt oder du dich mit dem Gedanken an schulisches oder bildungsbezogenes Arbeiten nicht wohlfühlst, lohnt sich der Blick auf Alternativen. Studiengänge wie BWL mit Schwerpunkt Personalmanagement oder Erziehungswissenschaften ohne Wirtschaftsfokus könnten besser zu dir passen.
Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?
Mit einem Abschluss in Wirtschaftspädagogik stehen dir viele Wege offen — besonders, weil du zwei Bereiche abdeckst, die am Arbeitsmarkt gefragt sind: Wirtschaft und Bildung.
Typische Tätigkeitsfelder für Wirtschaftspädagogik
✔️ Berufsschulen & Wirtschaftsgymnasien — Vermittlung wirtschaftlicher Inhalte wie Rechnungswesen oder Wirtschaftsrecht im Unterricht
✔️ Personalentwicklung — Organisation und Durchführung von Schulungsmaßnahmen in Unternehmen
✔️ Bildungsmanagement — Steuerung von Bildungsprozessen in Einrichtungen der Erwachsenenbildung oder bei Bildungsträgern
✔️ Beratung & Coaching — Unterstützung von Unternehmen oder Einzelpersonen bei Lernstrategien oder Veränderungsprozessen
✔️ Forschung & Lehre — Analyse von Bildungsprozessen, Lehre an Hochschulen oder Mitarbeit an Studien zur Berufsbildung und Didaktik
Karrierechancen & Gehalt
Dein Gehalt als Wirtschaftspädagoge oder Wirtschaftspädagogin hängt stark davon ab, wo und in welcher Funktion du arbeitest. Im öffentlichen Schuldienst wirst du meist nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) bezahlt. Als Berufsschullehrer steigst du mit einem Jahresbruttogehalt von ca. 40.000 bis 45.000 € ein. Nach dem Referendariat und je nach Bundesland sind 50.000 bis 60.000 € üblich — mit Beamtenstatus oft auch mehr.
In der freien Wirtschaft verdienst du zu Beginn oft etwas mehr: In Bereichen wie Personalentwicklung oder Bildungsmanagement liegt das typische Einstiegsgehalt bei 48.000 bis 54.000 € brutto jährlich.
Mit wachsender Verantwortung und Berufserfahrung sind 60.000 bis 70.000 € realistisch — in größeren Unternehmen oder internationalen Konzernen sind auch 80.000 € und mehr möglich.
Du bist anfangs also nur knapp unter Grundschullehramt (ca. 48.000 €), dafür über den klassischen Erziehungswissenschaften (ca. 41.000 €) und Kindheitspädagogik (ca. 38.000 €). Langfristig lohnt sich aber deine Doppelqualifikation durch die großen Aufstiegschancen.
Wie läuft ein Studium in Wirtschaftspädagogik ab?
Das Studium lässt sich in drei unterschiedliche Phasen aufteilen. Je nach Studienrichtung (I oder II) verläuft das Studium dabei nach den Grundlagen unterschiedlich.
Grundlagenphase (1.–3. Semester)
In den ersten Semestern legst du das fachliche Fundament. Du besuchst Vorlesungen in BWL, VWL, Mathematik und Statistik, aber auch in Erziehungswissenschaften und pädagogischer Psychologie. Diese Phase ist oft theorielastig, vermittelt dir aber die wichtigsten Modelle und Fachbegriffe für spätere Vertiefungen.
Vertiefungsphase (4.–6. Semester)
Je nach gewählter Studienrichtung wählst du nun passende Module und setzt individuelle Schwerpunkte — etwa in Bildungsmanagement oder Fachdidaktik. Wer Lehramt studiert, vertieft zudem sein Zweitfach und besucht pädagogisch-didaktische Veranstaltungen. In dieser Phase finden auch erste Schulpraktika oder Praxisphasen in Unternehmen statt.
Bachelorarbeit und Abschlussphase
Im letzten Studienabschnitt schreibst du deine Bachelorarbeit
— meist zu einem Thema, das du selbst mit einem Fachbereich abstimmst. An vielen Hochschulen kannst du deine Abschlussarbeit auch mit einem Unternehmen oder einer Schule gemeinsam umsetzen.
Studiendauer & Studienmodelle
Das Bachelorstudium in Wirtschaftspädagogik dauert in der Regel 6 bis 8 Semester — je nachdem, ob du ein Pflichtpraktikum, ein Auslandssemester oder ein besonders umfangreiches Zweitfach einbaust. Besonders an Universitäten mit Lehramtsoption verlängert sich das Studium oft um ein oder zwei Semester, weil zusätzliche fachdidaktische Module und Praxisphasen integriert sind.
Im Anschluss daran kannst du ein Masterstudium absolvieren, das je nach Studienrichtung weitere 2 bis 4 Semester dauert. Für das Lehramt brauchst du meist einen Master of Education — für andere Wege (z. B. Bildungsmanagement oder Forschung) einen Master of Science.
Neben dem klassischen Vollzeitstudium bieten einige Hochschulen auch alternative Studienmodelle an:
✔️ Duales Studium
— kombiniert Theorie an der Hochschule mit bezahlter Praxis in einem Unternehmen oder einer Bildungseinrichtung
✔️ Berufsbegleitendes Studium — für alle, die neben dem Job studieren wollen, meist als Master
✔️ Fernstudium — flexible Module, digitale Inhalte, ideal für Selbstlernende und Berufstätige
Zulassungsvoraussetzungen
Um Wirtschaftspädagogik zu studieren, brauchst du in der Regel die Allgemeine Hochschulreife (Abitur). An vielen Hochschulen reicht auch die Fachgebundene Hochschulreife, wenn dein Schwerpunkt im wirtschaftlichen Bereich liegt. Für Fachhochschulen genügt meist die Fachhochschulreife — informiere dich aber immer direkt bei deiner Wunschhochschule, welche Abschlüsse dort anerkannt werden.
Wenn du kein klassisches Abitur hast, gibt es in vielen Bundesländern alternative Zugangswege:
- Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung im passenden Bereich kannst du dich über eine Eignungsprüfung oder ein Probestudium qualifizieren
- Wer einen Meisterbrief oder eine vergleichbare Weiterbildung besitzt, hat in vielen Fällen direkten Hochschulzugang — auch ohne allgemeine Hochschulreife
Für das Masterstudium brauchst du einen Bachelorabschluss — entweder in Wirtschaftspädagogik oder einem verwandten Fachbereich wie VWL oder Pädagogik.
Zulassungsbeschränkungen
An vielen Hochschulen ist das Studium der Wirtschaftspädagogik zulassungsbeschränkt. Das heißt: Es gibt einen Numerus clausus (NC), der sich je nach Hochschule, Bundesland und Bewerberzahl unterscheidet. Aktuell liegt der NC meist zwischen 2,1 und 3,6 — also deutlich moderater als bei anderen pädagogischen oder wirtschaftlichen Studiengängen.
Einige Fachhochschulen oder kleinere Universitäten verzichten ganz auf einen NC und nehmen alle Bewerber mit Hochschulzugangsberechtigung auf. Das gibt dir die Chance, auch mit einem soliden, aber nicht herausragenden Abi- oder Fachabiturschnitt ins Studium zu starten.
Wo kannst du Wirtschaftspädagogik studieren?
Du kannst Wirtschaftspädagogik an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen studieren. Besonders Universitäten mit wirtschaftswissenschaftlicher Fakultät oder Lehramtsausrichtung bieten häufig spezialisierte Studienrichtungen an — etwa für das Berufsschullehramt oder für pädagogisch orientierte Wirtschaftskarrieren.
Fachhochschulen setzen stärker auf Praxisnähe — zum Beispiel mit Modulen in Bildungsmanagement oder Personalentwicklung. Pädagogische Hochschulen wiederum fokussieren meist die Lehramtsausbildung und kombinieren Wirtschaftspädagogik mit einem zweiten Unterrichtsfach wie Englisch oder Mathematik.
Dein Abschluss richtet sich daher nach Hochschule und Studienrichtung:
- Universitäten vergeben meist den Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Education (B.Ed.)
- Fachhochschulen verleihen häufig den Bachelor of Arts (B.A.)
- einige Hochschulen kombinieren Wirtschaft und Bildung auch im Bachelor of Business Education (B.BEd.)
Wichtig: Jede Hochschule setzt eigene Schwerpunkte — von internationaler Ausrichtung über berufliche Bildung bis hin zu digitalen Lehrformaten. Vergleiche daher unbedingt die Studienpläne und Zugangsvoraussetzungen deiner Wunschhochschulen, bevor du dich bewirbst.
Wirtschaftspädagogik-Studium — häufigste Fragen
-
Welche Vorkenntnisse sind für das Studium der Wirtschaftspädagogik hilfreich? Ein gutes Grundverständnis in Mathematik, Deutsch und Wirtschaft/Politik erleichtert den Einstieg. Auch Kommunikationsstärke und Interesse an Bildung sind klare Pluspunkte — vor allem für den Lehramtsweg. -
Muss ich schon zu Beginn wissen, ob ich Lehramt studieren möchte? An vielen Hochschulen entscheidest du dich bereits im Bachelor für eine Studienrichtung (I oder II). Wer Berufsschullehramt anstrebt, sollte möglichst früh das Zweitfach festlegen. -
Wie ist das Verhältnis von wirtschaftlichen und pädagogischen Inhalten im Studium? Das variiert je nach Hochschule. In der Regel bestehen etwa 50 % des Studiums aus Wirtschaftswissenschaften, die restlichen Anteile entfallen auf Pädagogik, Didaktik und ggf. das Zweitfach. -
Kann ich mit Wirtschaftspädagogik auch außerhalb der Schule arbeiten? Ja — Absolventen der Studienrichtung I arbeiten häufig in Unternehmen, bei Bildungsträgern oder in der Personalentwicklung. -
Welche Masteroptionen habe ich nach dem Bachelor? Du kannst einen Master of Education (für das Lehramt) oder einen Master of Science mit wirtschaftlichem oder bildungsbezogenem Schwerpunkt anschließen.
Wirtschaftsrecht-Studium
Wenn du Wirtschaft spannend findest, aber lieber rechtlich argumentierst als pädagogisch erklärst, könnte ein Wirtschaftsrecht-Studium genau das Richtige für dich sein. Schau dir dazu doch unseren Beitrag hier an!
Wirtschaftsrecht-Studium
Wenn du Wirtschaft spannend findest, aber lieber rechtlich argumentierst als pädagogisch erklärst, könnte ein Wirtschaftsrecht-Studium genau das Richtige für dich sein. Schau dir dazu doch unseren Beitrag hier an!