Hölle
Himmel und Hölle sind religiöse Konzepte über Orte, an die sterbende Menschen nach dem Tod gelangen. Was du dir unter der Hölle vorstellen kannst, zeigen wir dir hier im Beitrag und Video.
Inhaltsübersicht
Was ist die Hölle?
Der Begriff Hölle findet sich in verschiedenen Religionen wieder. Gemeint ist damit ein Ort der ewigen Verdammnis für Menschen, die während ihres Lebens gesündigt haben.
Sie ist somit das Gegenstück zum Himmel und wird oftmals als Unterwelt der Toten dargestellt. Im Himmel werden gerechte Menschen nach dem Tag des jüngsten Gerichts empfangen. Die Höllenbilder dagegen sollen düster und schrecklich sein, da schlechte Menschen dort für ihre Sünden auf der Erde bestraft und gequält werden.
Die meisten bildlichen Darstellungen der Hölle gehen auf Künstler des Mittelalters zurück.
Hölle — Religionen
In verschiedenen Religionen gibt es die Unterwelt Hölle. Die spezifischen Höllenvorstellungen weichen dabei jedoch etwas voneinander ab.
Christentum
Tatsächlich ist das Thema Unterwelt im Alten Testament von keiner großen Bedeutung. Das Neue Testament beschäftigt sich auch nur an wenigen Stellen mit dem Leiden in der Verdammnis. Theologisch gehen die Höllenbilder auf den Kirchenlehrer Augustinus zurück.
Augustinus bezieht sich dabei auf die Erbsünde. Die kennst du vielleicht schon aus der Geschichte von Adam und Eva . Dabei sagt er, dass sich alle Menschen aufgrund der Ursünde der Höllenstrafe schuldig gemacht haben. Mit der Ursünde ist dabei der Sündenfall von Adam und Eva gemeint. Nur die gerechten Auserwählten können im letzten Gericht vor Jesus bestehen und in den Himmel gelangen. Jeder Mensch muss sich nämlich nach seinem Tod dem jüngsten Gericht stellen.
Im Mittelalter entstand das Konzept des Fegefeuers als Zwischenstufe zwischen Tod und dem Himmel. Im Fegefeuer würde ein Mensch dementsprechend so lange durch die Flammen von seinen Sünden gereinigt werden, bis er für den Himmel bereit sei. Mit Spenden an die Kirche, dem sogenannten Ablasshandel, wurde den Menschen eine Verkürzung der Zeit im Fegefeuer versprochen.
Islam, Buddhismus & Hinduismus
Im Islam ist die Unterwelt ein feuriger Abgrund. Beim Begräbnis eines Muslims sollten am Grab alle Anwesenden befragt werden, ob sie einen Groll gegen den Toten hegen. Die Anwesenden sind aufgefordert, dem Toten zu verzeihen, bevor er vor Gott steht und über sein Schicksal entschieden wird.
Im Buddhismus und Hinduismus ist die Zeit am Ort der Verdammten dagegen begrenzt. Sobald das schlechte Karma aus dem bisherigen Leben des Menschen dort bereinigt wurde, wird er in einer anderen Form wiedergeboren. Die Vorstellung einer Wiedergeburt beinhaltet hier auch den Gedanken einer ausgleichenden Gerechtigkeit. Der Mensch wird, entsprechend seinem Karma, in einer höheren oder niedrigeren Form wiedergeboren.
Hölle als Antwort auf moralische Verzweiflung
Im Laufe der Religionsgeschichte war das Höllenbild auch immer wieder ein Mittel, um Druck auf die Menschen auszuüben. Durch den Glauben an eine Rechenschaft nach dem Tod sollte zum einen die Macht der katholischen Kirche gestärkt werden.
Zum anderen liefert es für viele eine Antwort auf die Frage, warum es auf der Erde so große moralische Ungerechtigkeiten gibt.
Hölle — Häufigste Fragen
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Was ist die Hölle?
Der Begriff Hölle findet sich in verschiedenen Religionen wieder. Gemeint ist damit ein Ort der ewigen Verdammnis für Menschen, die während ihres Lebens gesündigt haben.
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Wie sieht die Hölle aus?
Die Hölle wird klassischerweise als eine düstere und schreckliche Unterwelt porträtiert. Im Reich des Teufels lodert ein läuterndes Feuer.
Martin Luther
Dass die Kirche eine Verkürzung der Zeit in der Hölle durch den Ablasshandel anbot, gefiel einem Mann ganz und gar nicht: Martin Luther. Wer er war und was er getan hat, erfährst du hier.