Lebende Fossilien
Was sind lebende Fossilien? Das erfährst du zusammen mit einigen Beispielen hier!
Inhaltsübersicht
Was sind lebende Fossilien?
Lebende Fossilien sind Tier- oder Pflanzenarten, die seit Millionen von Jahren existieren und sich kaum verändert haben. Im Laufe der Zeit sind einige Exemplare von ihnen zu Fossilien geworden und versteinert. Daher haben die lebenden Fossilien ihren Namen. Die Art selbst ist dabei aber nie ausgestorben, sondern lebt bis heute weiter.
Ein bekanntes Beispiel für lebende Fossile ist der Quastenflosser. Das ist ein Fisch, der schon vor 400 Millionen Jahren in den Ozeanen geschwommen ist und heute immer noch existiert.
Wie entstehen lebende Fossilien?
Lebende Fossilien bleiben über Millionen Jahre fast unverändert. Sie müssen sich kaum an sich ändernde Umweltbedingungen anpassen, um zu überleben. Das bedeutet, dass sie keinen „Selektionsdruck“ haben. Die wichtigsten Gründe dafür sind:
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Stabile Lebensräume: In stabilen Lebensräumen bleibt die Natur über lange Zeiträume fast gleich. Weil sich das Umfeld nicht verändert, muss sich also auch die dort lebende Art nicht anpassen, um zu überleben.
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Wenig Konkurrenz: Entweder es gibt von Anfang an wenig Konkurrenz um Nahrung und Lebensraum, oder die konkurrierenden Arten sind im Laufe der Zeit ausgestorben. Die lebenden Fossilien müssen sich dementsprechend in ihrem Lebensraum nicht gegen eine andere Art durchsetzen.
- Fehlende Fressfeinde: Lebende Fossilien haben oft keine neuen Feinde, die sie zu Veränderungen zwingen würden und müssen sich deshalb kaum anpassen.
Bedeutung lebender Fossilien für die Wissenschaft
Lebende Fossilien sind für die Evolutionsbiologie und andere wissenschaftliche Bereiche sehr wichtig, weil sie besondere Einblicke in die Entwicklung des Lebens bieten. Durch ihre lange Existenz und minimalen Veränderungen über Millionen von Jahren ermöglichen sie es Forschern, wertvolle Erkenntnisse zu erlangen:
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Verständnis früherer Lebensformen: Lebende Fossilien zeigen, wie Arten in der Vergangenheit ausgesehen und funktioniert haben. Sie bieten ein „lebendes Fenster“ in vergangene geologische Epochen.
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Überlebensstrategien: Sie geben Aufschluss darüber, wie bestimmte Lebewesen trotz Veränderungen in ihrer Umgebung überleben konnten. Somit zeigen sie, welche Eigenschaften und Strategien entscheidend für das langfristige Überleben waren.
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Einblicke in alte Ökosysteme: Lebende Fossilien existieren oft in stabilen und isolierten Lebensräumen. So geben sie Wissenschaftlern wertvolle Informationen darüber, wie frühere Ökosysteme funktioniert haben und wie sich heutige Ökosysteme davon unterscheiden.
- Konstanz biologischer Merkmale: Sie helfen dabei zu verstehen, warum sich manche Arten kaum verändert haben, während andere sich stark an neue Umweltbedingungen anpassen mussten.
Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Evolutionsbiologie von Bedeutung, sondern auch für die Ökologie. Denn sie zeigen, wie Merkmale einer Art sich über extrem lange Zeiträume hinweg stabil halten können.
Lebende Fossilien — Beispiele
Lebende Fossilien bei Tieren haben sich über Millionen von Jahren kaum verändert und behalten viele Merkmale ihrer urzeitlichen Vorfahren bei. Fünf Beispiele dafür sind:
Tierart | Alter | Merkmale |
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Quastenflosser | Bis zu 400 Millionen Jahre | Muskulöse Flossen, die wie Gliedmaßen aussehen |
Pfeilschwanzkrebs | Ca. 450 Millionen Jahre | Harte Panzer, Larven haben drei Augenpaare, kaum verändert seit Fossilienfunden |
Nautilus | Über 500 Millionen Jahre | Spiralige Schale, fast unverändert seit fossilen Funden, lebt in stabilen Tiefseegebieten |
Tierart | Alter | Merkmale |
Stör | Über 200 Millionen Jahre | Langgestreckter Körper und urtümliches Skelett |
Krokodil | Ca. 200 Millionen Jahre | Robuste Körperstruktur, Panzerung, kaum Veränderung seit der Zeit der Dinosaurier |
Lebende Pflanzenfossilien — Beispiele
Auch viele Pflanzen haben sich über Millionen Jahre kaum verändert und zeigen ähnliche Merkmale wie ihre fossilen Vorfahren:
Pflanzenart | Alter | Merkmale |
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Ginkgo | Über 270 Millionen Jahre | Fächerförmige Blätter, fast unveränderte Samenproduktion, letzter Vertreter seiner Pflanzenfamilie |
Araukarien | Ca. 200 Millionen Jahre | Schuppenartige Blätter, massive Holzstruktur, stammt aus der Zeit der Dinosaurier |
Schachtelhalm | Über 300 Millionen Jahre | Hohle, segmentierte Stängel, urtümliche Pflanze, fast unverändert seit der Karbonzeit |
Wollemie | Ca. 55 Millionen Jahre | Bis zu 40 Meter hoch, bei jungen Bäumen rotbraune, schuppige Rinde und weiche, hellgrüne Blätter |
Cycas | Über 250 Millionen Jahre | Palmenähnliche Pflanze, eingerollte Blätter mit stacheligem Rand |
Lebende Fossilien — häufigste Fragen
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Was sind lebende Fossilien? Lebende Fossilien sind Tier- oder Pflanzenarten, die seit Millionen von Jahren existieren und sich kaum verändert haben. Im Laufe der Zeit sind aus einzelnen Exemplaren Fossilien entstanden, die Arten gibt es aber immer noch. -
Was sind Beispiele für lebende Fossilien? Lebende Fossilien sind Arten, die es seit sehr langer Zeit in der Erdgeschichte gibt, die sich über die Jahrmillionen aber kaum verändert haben. Dazu zählen zum Beispiel die Quastenflosser, die Krokodile, die Ginkgobäume und die Schachtelhalme.
Evolutionsfaktoren
Im Gegensatz zu den lebenden Fossilien haben sich die meisten anderen Arten im Laufe der Zeit durch die sogenannten „Evolutionsfaktoren“ verändert. Welche Faktoren das sind und wie sie funktionieren, zeigen wir dir hier!