Zahnmedizin-Studium
Du willst Zahnärztin oder Zahnarzt werden? Im Zahnmedizin-Studium lernst du, wie du Zähne und Kiefer gesund hältst. Hier erfährst du alles Wichtige zum Studium!
Inhaltsübersicht
Zahnmedizin — Überblick über das Studium
Beim Studium der Zahnmedizin erfährst du, wie du Menschen bei Zahnschmerzen oder Entzündungen helfen kannst. Du beschäftigst dich intensiv mit dem Aufbau der Zähne, aber auch damit, was passiert, wenn im Mundraum etwas aus dem Gleichgewicht gerät.
Gleichzeitig übst du, Diagnosen zu stellen. Schritt für Schritt lernst du auch, Behandlungen durchzuführen oder mit Patienten in schwierigen Situationen einfühlsam zu sprechen. So wächst du in die Verantwortung hinein, die du als Zahnarzt später übernimmst.
Welche Studieninhalte erwarten dich?
In den ersten Semestern — dem vorklinischen Teil — belegst du vor allem naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagenfächer:
- Anatomie — Aufbau der Zähne, des Mundes und des Kiefers
- Physiologie — wie Nerven und Muskeln im Mund zusammenspielen
- Phantomkurse — erste praktische Übungen an Modellen
➡️ Ist das Studium Zahnmedizin schwer? Das Zahnmedizin-Studium gilt als sehr anspruchsvoll. Du brauchst ein gutes Durchhaltevermögen, denn die Arbeitsbelastung ist hoch: Viele verbringen rund 35 Stunden pro Woche mit Vorlesungen, Praktika oder Übungen. Zusätzlich musst du viel Zeit ins Selbststudium investieren. |
Ab dem 6. Semester startet der klinische Teil. Jetzt geht es vor allem um:
- Zahnerhaltungskunde — Zähne schützen und behandeln
- Prothetik — Zahnersatz anfertigen und anpassen
- Chirurgie — operative Eingriffe im Mundraum
Gut zu wissen: Bereits ab dem ersten Semester übst du viele Behandlungsschritte eigenhändig an speziellen Modellen.
Was sagen Studierende über das Studium?
Viele Studierende schätzen es, schon früh praktische Erfahrungen zu sammeln. Besonders die Phantomkurse im ersten Semester werden oft als spannend, aber herausfordernd beschrieben. Dabei übst du Behandlungsabläufe an künstlichen Köpfen und Gebissen, bevor du an echten Patienten arbeitest.
Was viele überrascht: Die Kosten für Materialien können schnell mehrere tausend Euro betragen — etwa für Bohrer, Füllungsmaterial, Zahnmodelle, Instrumente oder Schutzausrüstung. Das solltest du unbedingt einplanen.
Passt das Zahnmedizin-Studium zu dir?
Im Zahnmedizin-Studium brauchst du Fingerspitzengefühl, viel Geduld — und echtes Einfühlungsvermögen. Denn du arbeitest nicht nur mit Werkzeugen, sondern jeden Tag ganz nah am Menschen.
Wichtig ist auch: Du solltest gerne im Team arbeiten. Kommunikation mit Patienten und Kollegen ist im Praxisalltag oft genauso entscheidend wie dein Fachwissen. Wer sich in Naturwissenschaften wohlfühlt, startet mit einem echten Plus.
Welche Stärken brauchst du für das Studium?
Fähigkeit / Eigenschaft | Bedeutung (1 = unwichtig, 7 = sehr wichtig) |
Analytisches Denken | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Zahlenaffinität | ⭐⭐⭐ |
Kommunikationsstärke | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Teamfähigkeit | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Selbstorganisation | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Interesse an Menschen | ⭐⭐⭐⭐⭐⭐ |
Sprachkenntnisse | ⭐⭐⭐ |
Wenn du dich weder für Physiologie noch für Chirurgie oder Themen rund um den menschlichen Körper begeistern kannst, wirst du im Zahnmedizin-Studium vermutlich wenig Freude haben. Dann könnten Alternativen wie Psychologie, Gesundheitsmanagement oder Pharmazie besser zu dir passen.
Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?
Mit einem Abschluss in Zahnmedizin stehen dir viele Wege offen — vor allem in Zahnarztpraxen und Kliniken, aber auch in Forschung und Gesundheitsämtern. Besonders gefragt sind Zahnärzte mit praktischer Erfahrung und einer klaren Spezialisierung.
Typische Tätigkeitsfelder für Zahnmedizin
✔️ Eigene Praxis — Selbstständig behandeln, ein eigenes Team führen und Praxismanagement übernehmen
✔️ Klinik — Komplexe Behandlungen, oft mit Schwerpunkt auf Chirurgie oder Kieferorthopädie
✔️ Forschung — Neue Behandlungsmethoden oder Materialien entwickeln
✔️ Gesundheitsamt — Prävention, Beratung und Aufklärung
✔️ Industrie — Mitarbeit bei Unternehmen, die zahnmedizinische Geräte oder Materialien herstellen
Karrierechancen & Gehalt
Als Zahnarzt oder Zahnärztin startest du nach dem Studium mit einem Einstiegsgehalt zwischen 48.000 und 54.000 € brutto pro Jahr, wenn du angestellt bist. Mit wachsender Erfahrung und Spezialisierung kann dein Jahresgehalt weiter steigen.
Hast du später eine eigene Praxis, sind deutlich höhere Einkommen möglich — viele Zahnarztpraxen erwirtschaften jährlich zwischen 95.000 und 125.000 € Reinertrag. Dabei musst du aber Materialkosten, Personal und Versicherungen selbst bezahlen.
Mit Zahnmedizin liegst du beim Einstiegsgehalt mit rund 51.000 € im oberen Bereich der Gesundheitsberufe — deutlich über Arztassistenz (~42.000 €) und Tiermedizin (~44.000 €), aber noch unter Humanmedizin (~59.000 €).
Wie läuft ein Studium in Zahnmedizin ab?
Das Zahnmedizin-Studium ist in zwei große Phasen gegliedert: Vorklinik und Klinik. Die Inhalte bauen systematisch aufeinander auf — von naturwissenschaftlichen Grundlagen bis zur Behandlung echter Patienten.
Vorklinischer Teil (1.–5. Semester)
Hier stehen Fächer wie Anatomie, Physiologie und Biochemie
im Mittelpunkt. In den Phantomkursen übst du früh erste Behandlungstechniken an Modellen. Außerdem lernst du wichtige Grundlagen in Biologie und Chemie. Am Ende dieses Abschnitts steht das Physikum — eine umfassende Prüfung, die dich zur Klinik zulässt.
Klinischer Teil (6.–10. Semester)
Jetzt wirst du anwendungsbezogen geschult: Du behandelst echte Patienten unter Aufsicht, lernst Zahnerhaltung, Prothetik und Chirurgie in der Praxis kennen. In Seminaren und Kursen vertiefst du dein Wissen — von der Diagnose bis zur komplexen Behandlung. Das Studium schließt du mit dem Staatsexamen ab.
Studiendauer & Studienmodelle
Ein klassisches Zahnmedizin-Studium dauert in Deutschland 10 Semester plus Staatsexamen — das sind etwa fünf Jahre und sechs Monate. Nach dem Abschluss erhältst du die Approbation und darfst als Zahnarzt arbeiten.
Alternative Studienmodelle
✔️ Auslandsstudium: In Ländern wie Österreich oder der Schweiz dauert das Studium meist 12 Semester und endet mit einem Diplom. Ein späterer Wechsel nach Deutschland ist möglich, aber an bestimmte Bedingungen geknüpft.
✔️ Privathochschule: Zahnmedizin wird an privaten Hochschulen selten angeboten — meist zu hohen Studiengebühren.
Ein duales Studium oder Teilzeitstudium gibt es in diesem Fach aktuell kaum. Auch ein längerer Auslandsaufenthalt während des Studiums ist wegen der speziellen Inhalte und Vorgaben eher selten.
Zulassungsvoraussetzungen
Um Zahnmedizin zu studieren, brauchst du in der Regel die Allgemeine Hochschulreife. An manchen Unis reicht auch die fachgebundene Hochschulreife mit entsprechendem Schwerpunkt.
Neben den Schulnoten können auch andere Qualifikationen entscheidend sein. Manchmal hilft auch ein handwerkliches Praktikum oder eine Ausbildung im Gesundheitsbereich bei der Bewerbung.
Auch wenn das Fachwissen im Studium erst vermittelt wird, sind solide Kenntnisse in Biologie, Chemie und Physik ein klarer Vorteil für den Einstieg.
Zulassungsbeschränkung
An fast allen Universitäten gibt es für Zahnmedizin eine Zulassungsbeschränkung durch einen Numerus clausus (NC). Die geforderten Noten liegen meist zwischen 1,0 und 1,3 — je nach Hochschule und Bewerberzahl.
Tipp: Schau dir am besten frühzeitig die Kriterien deiner Wunschhochschule an. Gerade bei Zahnmedizin lohnt es sich, alle Möglichkeiten für Zusatzpunkte zu nutzen.
Ein sehr gutes Ergebnis im TMS (Test für Medizinische Studiengänge) kann deinen Abischnitt deutlich verbessern — oft um bis zu 0,5. Besonders im Auswahlverfahren der Hochschulen spielt er eine große Rolle. Heißt: Auch mit einem Schnitt über 1,3 hast du mit der richtigen Vorbereitung gute Chancen auf einen Zahnmedizinstudienplatz.
Wo kannst du Zahnmedizin studieren?
Zahnmedizin kannst du in Deutschland ausschließlich an Universitäten studieren. Die Studieninhalte sind an den meisten Standorten ähnlich — Unterschiede gibt es oft beim Auswahlverfahren, bei den Praxisphasen und den möglichen Spezialisierungen.
Zahnmedizin-Studium — häufigste Fragen
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Welche Vorkenntnisse sollte ich für Zahnmedizin mitbringen? Ein solides Verständnis in Biologie und Chemie hilft dir sehr beim Einstieg. Handwerkliches Geschick ist ebenso wichtig, da du viele praktische Aufgaben bewältigst. -
Wie praxisnah ist das Zahnmedizin-Studium? Schon ab dem ersten Semester übst du Behandlungsschritte an Modellen. Später behandelst du unter Anleitung echte Patienten — der Praxisbezug ist sehr hoch. -
Wie teuer ist das Zahnmedizin-Studium? Für Material und Instrumente musst du im Verlauf des Studiums mit mehreren tausend Euro rechnen. Die genauen Kosten hängen von der Uni ab. -
Wie lange dauert das Zahnmedizin-Studium? Das Studium dauert in Deutschland meist 10 Semester plus Staatsexamen, also etwa 5 bis 6 Jahre. In Österreich sind es oft 12 Semester. -
Welche Alternativen gibt es zu Zahnmedizin? Alternativen sind zum Beispiel Humanmedizin, Tiermedizin, Pharmazie oder Gesundheitsmanagement — je nach Interesse an Naturwissenschaften oder Patientenarbeit.
Medizin-Studium
Wenn du dich für Zahnmedizin interessierst, aber gerne noch mehr über den menschlichen Körper insgesamt lernen möchtest, könnte ein Medizin-Studium genau das Richtige für dich sein. Schau dir hier unseren Beitrag dazu an!
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