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Was sagt die Preis-Absatz-Funktion aus und wie berechnest du sie? Das zeigen wir dir hier im Beitrag und im Video!

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Was ist die Preis-Absatz-Funktion? — einfach erklärt

Die Preis-Absatz-Funktion (PAF) beschreibt den Zusammenhang zwischen dem Preis eines Produkts und der Absatzmenge — also der Menge, die von dem Produkt verkauft wird.

Sie zeigt dir, wie sich die Verkaufszahlen eines Produkts verändern, wenn du den Preis anpasst. Mit der PAF kannst du daher den optimalen Preis finden, bei dem du am meisten verkaufst und deine Kosten gedeckt sind.

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Preis-Absatz-Funktion

Du unterscheidest dabei 2 Arten von Preis-Absatz-Funktionen: die lineare und die multiplikative. Beide zeigen denselben Zusammenhang. Bei der linearen PAF reagieren die Kunden immer gleich auf eine Preisänderung. Doch bei der multiplikativen PAF reagieren die Leute stärker auf Preiserhöhungen, wenn der Preis schon niedrig ist.

Lineare Preis-Absatz-Funktion

Je höher der Preis, desto weniger wird gekauft und umgekehrt. Bei der linearen Preis-Absatz-Funktion ist dieser Zusammenhang immer gleich groß. Das heißt, egal ob der Preis 1 € hoch oder runter geht — die Absatzmenge ändert sich immer im gleichen Verhältnis. 

Die lineare Formel für die Preis-Absatz-Funktion sieht so aus:

x(p) = a − b ∙ p

  • x(p) steht für die Absatzmenge bei einem bestimmten Preis.
  • a ist die sogenannte Sättigungsmenge — also die maximale Absatzmenge, die du erreichen kannst, wenn das Produkt kostenlos wäre.
  • b ist die Steigung der Preis-Absatz-Funktion. Sie zeigt, wie stark der Absatz zurückgeht, wenn du den Preis erhöhst. Je größer b, desto empfindlicher reagieren die Kunden auf Preisänderungen.
  • p ist der Preis.
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Lineare Preis-Absatz-Funktion Formel

➡️ Beispiel: Angenommen, die Sättigungsmenge ist a = 500 und b = 5. Dann lautet die Funktion:

x(p) = 500 − 5 ∙ p

Wenn du das Produkt für 50 € anbietest, ergibt sich:

x(50) = 500 − 5 ∙ 50 = 250

Das bedeutet: Bei einem Preis von 50 € verkaufst du 250 Stück. Erhöhst du den Preis um einen Euro, sinkt die Absatzmenge um 5 Stück — sinkt er um einen Euro, steigt der Absatz um 5 Stück. So kannst du einschätzen, welche Preis-Mengen-Kombinationen sinnvoll sind.

Zweck der Preis-Absatz-Funktion

Besonders hilfreich ist die Preis-Absatz-Funktion bei der Entwicklung von Preisstrategien. Denn sie hilft zu entscheiden, ob ein Unternehmen den Preis senken sollte, um mehr zu verkaufen — oder ob ein höherer Preis trotz weniger Verkäufen mehr Gewinn bringt. Unternehmen nutzen sie deshalb, um gezielt den Preis zu finden, der den besten wirtschaftlichen Erfolg bringt.

Multiplikative Preis-Absatz-Funktion

Doch die Realität zeigt: Preisänderungen wirken meist nicht linear. Deshalb gibt es die multiplikative Preis-Absatz-Funktion.  Sie zeigt den Absatz als gekrümmte Kurve.

Ist der Preis niedrig, ändert sich der Absatz bei Preisanpassungen stark. Die Reaktionen fallen hingegen schwächer aus, wenn der Preis bereits hoch ist. Diese Version der PAF ist realistischer, da die Kunden oft unterschiedlich stark auf Preisänderungen reagieren. 

Die Funktion hat die Formel:

x(p) = a ∙ pb

  • x(p) ist die Absatzmenge bei Preis p.
  • a ist ein Startwert. Er gibt an, wie viel du verkaufen würdest, wenn das Produkt 1 € kostet,
  • b zeigt, wie stark die Absatzmenge vom Preis abhängig ist. Je kleiner b, desto stärker sinkt der Absatz bei steigenden Preisen.

➡️ Beispiel: Ein Software-Anbieter schätzt den Zusammenhang zwischen Preis und Absatz mit folgender Funktion:

x(p) = 10.000 ∙ p−1,2

Was passiert nun bei einem Preis von 5 €?

x(5) = 10.000 ∙ 5−1,2 ≈ 10.000 ∙ 0,145 = 1.450

Bei 5 € würde der Software-Anbieter rund 1.450 Lizenzen verkaufen.

Steigt der Preis hingegen auf 10 €, ergibt sich:

x(10) = 10.000 ∙ 10−1,2 ≈ 10.000 ∙ 0,063 = 630

Du siehst: Schon eine Verdopplung des Preises führt dazu, dass weniger als halb so viele Personen die Lizenz kaufen würden.

Die Preis-Absatz-Funktion in verschiedenen Marktformen

Der Verlauf der Preis-Absatz-Funktion hängt auch davon ab, in welcher Marktform sich ein Unternehmen befindet. Denn je nachdem, wie viele Anbieter es gibt und wie ähnlich die Produkte sind, reagieren die Nachfrager unterschiedlich auf Preisänderungen. 

Monopol

Im Monopol gibt es nur einen Anbieter. Das heißt, der Monopolist muss sich nicht an den Preisen anderer Konkurrenten orientieren. Er kann den Preis selbst bestimmen.

Die Konsumenten entscheiden dann, ob sie zu diesem Preis kaufen oder nicht. In Monopol handelt es sich um die „klassische“ Preis-Absatz-Funktion. Sie kann also linear oder gekrümmt sein — je nachdem, wie preissensibel die Kunden sind.

Oligopol

Beim Oligopol stehen wenige Anbieter vielen Nachfragern gegenüber. Die Preis-Absatz-Funktion ist in diesem Fall an einer bestimmten Preisgrenze geknickt.

Der obere Teil zeigt: Die Kunden reagieren hier sensibler auf Preisänderungen. Wenn ein Unternehmen in dem Bereich den Preis erhöht, verliert es viele Kunden, weil sie einfach zu anderen Anbietern wechseln. Das sorgt für einen sehr starken Rückgang der Absatzmenge.

Im unteren Teil reagieren die Kunden hingegen weniger stark. Senkt ein Unternehmen also seinen Preis, werden die anderen Anbieter mitziehen — sonst würden sie ihre Kunden verlieren. Dadurch steigt der Absatz hier nur geringfügig. 

Homogenes Polypol

In einem homogenen Polypol herrscht vollständige Konkurrenz: Viele Anbieter bieten das gleiche Produkt an (z. B. bei Strom oder Zucker). Die Kunden achten daher nur auf den Preis, weil die Produkte gleich sind. Alle Anbieter und Kunden sind somit Preisnehmer. Das heißt: Sie können den Preis nicht selbst festlegen, sondern müssen den Preis akzeptieren, der sich am Markt ergibt.

 Die Preis-Absatz-Funktion ist hier dreigeteilt:

  1. Zu hohe Preise führen dazu, dass gar nicht verkauft wird. Hier liegt die Absatzmenge bei 0.
  2. Beim Gleichgewichtspreis können alle Anbieter gemeinsam die Gleichgewichtsmenge verkaufen. In dem Bereich verläuft die Funktion horizontal.
  3. Bei einem niedrigeren Preis könnte ein Anbieter theoretisch die gesamte Nachfrage bedienen. Hier folgt die Funktion der klassischen Preis-Absatz-Funktion, also fallend.

Zur Erinnerung: Der Gleichgewichtspreis ist der Schnittpunkt aus der Angebots- und der Nachfragekurve. Es ist der Preis den Kunden bereit sind zu für eine bestimmte Menge zu bezahlen und zu dem Unternehmen bereit sind zu verkaufen.

Heterogenes Polypol

Beim heterogenen Polypol gibt es viele Anbieter, aber die Produkte unterscheiden sich durch das Design, die Marke oder Zusatzleistungen. Es handelt sich also um einen unvollkommenen Markt, da die Produkte nicht homogen sind. Die Preis-Absatz-Funktion ist in diesem Fall doppelt geknickt:

  • Aufgrund der vielen Alternativen im Polypol ist die Preissensibilität im oberen Bereich hoch. Steigt der Preis zu stark, werden viele Kunden zu ähnlichen, günstigeren Produkten wechseln und die Absatzmenge sinkt schnell.
     
  • Im mittleren Bereich haben viele der Kunden eine starke Präferenz für das Produkt oder die Marke entwickelt. Eine Preisänderung führt hier nur zu kleinen Änderungen in der Absatzmenge. Hier sprichst du auch vom monopolistischen Bereich. Denn die Anbieter haben hier einen gewissen Spielraum bei der Preisgestaltung, ohne sofort alle Kunden zu verlieren.
     
  • Im unteren Teil reagieren die Kunden wieder preissensibler. Wenn ein Unternehmen den Preis sehr stark senkt, erreicht es möglicherweise Kunden, die zuvor bei der Konkurrenz gekauft haben.
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Gewinnfunktion und Erlösfunktion

Neben der Preis-Absatz-Funktion spielen auch die Gewinn- und die Erlösfunktion eine wichtige Rolle bei Preisentscheidungen.

Die Erlösfunktion zeigt dir, wie viel Umsatz ein Unternehmen bei einer bestimmten Absatzmenge erzielt. So kannst du berechnen, wie sich Preisentscheidungen auf den gesamten Erlös auswirken. Um dann den tatsächlichen wirtschaftlichen Erfolg zu bewerten, brauchst du noch die Gewinnfunktion.

Mehr zu den beiden Funktionen zeigen wir dir hier im Video!

Preis Absatz Funktion — häufigste Fragen

  • Was ist die Preis-Absatz-Funktion?
    Die Preis-Absatz-Funktion beschreibt, wie sich ein Preis auf die Absatzmenge auswirkt. Sie wird genutzt, um das optimale Gleichgewicht zwischen Preis und Absatzmenge zu finden.
  • Wie berechnet man die Preis-Absatz-Funktion?
    Um die Preis-Absatz-Funktion zu berechnen, wird die Formel genutzt: x(p) = a-b • p. Der Wert a steht für die Sättigungsmenge, b ist der Anstieg bei 1 €-Preisänderung und p ist der Verkaufspreis.
  • Was ist ein Beispiel für eine Preis-Absatz-Funktion?
    Ein Beispiel für eine Preis-Absatz-Funktion: Der Preis für ein Produkt beträgt 50 €. Die Sättigungsmenge liegt bei 500 Einheiten und bei 1€-Preisänderung sinkt der Absatz um 5 Einheiten. Nach der Formel ergibt das eine Absatzmänge von: x(50) = 500 – 5 • 50 = 250 Einheiten.

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