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In diesem Artikel erklären wir dir einfach und verständlich, wie die Plankostenrechnung funktioniert. Außerdem befassen wir uns mit dem Unterschied zwischen flexibler und starrer Plankostenrechnung.

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Quiz zum Thema Plankostenrechnung
Inhaltsübersicht

Plankostenrechnung einfach erklärt 

Bei der Plankostenrechnung handelt es sich um eine Art der Kostenrechnung , bei der Leistungen und Kosten für zukünftige Abrechnungsperioden geplant werden. Es werden also beispielsweise schon im Dezember 2020 die Kosten für das Jahr 2021 im Voraus kalkuliert. Die zugrunde liegenden Daten stammen aus bisherigen Erfahrungswerten und Schätzungen. Man spricht dabei auch von der Soll-Kostenrechnung. Um nun herauszufinden, ob die so vorher berechneten Soll-Kosten von der tatsächlich eintretenden Realität abweichen, wird in der Plankostenrechnung ein Soll-Ist-Vergleich durchgeführt.

Die Plankostenrechnung hat im Wesentlichen zwei Funktionen. Sie zeigt dir zum einen welche Kosten du für die kommende Periode erwarten kannst. Zum anderen dienen die Plankosten der Überprüfung deiner angefallenen Kosten im Soll-Ist-Vergleich. Dadurch können Kosten kontrolliert, das Unternehmen gesteuert und die Ergebnisse der Plankostenrechnung bei wichtigen Entscheidungen mit einbezogen werden.

Bei der Plankostenrechnung können wir zwischen der sogenannten flexiblen Plankostenrechnung und der starren Plankostenrechnung differenzieren. In den folgenden Absätzen erklären wir dir, wie sich diese unterscheiden.

Plankostenrechnung, starre Plankostenrechnung, flexible Plankostenrechnung
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Plankostenrechnung

Flexible Plankostenrechnung

Betrachten wir zunächst einmal die flexible Plankostenrechnung. Bei dieser Art wird zwischen Fixkosten und variablen Kosten unterschieden. Dadurch ist es einem Unternehmen möglich, die Ursache für eventuell auftretende Abweichungen beim Soll-Ist-Vergleich nachvollziehen zu können.

Diese möglichen Kostenabweichungen können in

  • Verbrauchsabweichungen
  • Beschäftigungsabweichungen
  • und Preisabweichungen

unterteilt werden. Die Abweichungen können aus unterschiedlichen Gründen entstehen. Die Aufgabe der Plankostenrechnung ist es nun, sie genauer zu analysieren und die Ergebnisse für zukünftige Pläne zu verwenden.

Verbrauchsabweichung
Bei der Verbrauchsabweichung handelt es sich um den Unterschied zwischen den geplanten und tatsächlichen Einsatzmengen und Betriebsmitteln. Nehmen wir an, du wärst Eigentümer einer kleinen Bäckerei und möchtest dein Sortiment um Vollkornbrötchen erweitern. Da du keinerlei Erfahrung mit Vollkornmehl hast, brauchst du einige Anläufe bis der Teig auch wirklich verwendbar ist. Aufgrund der vielen Test-Teige, die nicht genießbar sind, hast du zunächst einen höheren Verbrauch an Betriebsmitteln. Diese Abweichung kann anschließend in der Kostenanalyse als Ursache für die Divergenz zwischen den Soll- und den Ist-Kosten ermittelt werden.

Beschäftigungsabweichung
Auch bei der Beschäftigungsabweichung handelt es sich um eine Möglichkeit, um Unterschiede zwischen den Soll- und den Ist-Kosten zu begründen. Diese entstehen, wenn ungenutzte Produktionskapazitäten vorhanden sind. Eigentlich hätten laut Planung deines ersten Quartals 20.000 Brote deiner Bäckerei gekauft werden sollen. Allerdings ernähren sich viele deiner Kunden aufgrund ihrer Neujahrsvorsätze low-carb und fragen daher nur rund 5.000 Brote nach. Aufgrund dieser Unterbeschäftigung werden die gleichbleibenden Fixkosten auf weniger Brotlaibe umgeschlagen, wodurch die Kosten pro Brot steigen.

Preisabweichung
Anders als bei der Beschäftigungsabweichung entsteht der Unterschied zwischen den Soll- und den Ist-Kosten bei der Preisabweichung durch eine Differenz zwischen dem Soll-Einstandspreis und dem Ist-Einstandspreis für ProduktionswarenBleiben wir doch beim Beispiel deiner Bäckerei. Der Unterschied in der Plankostenrechnung kommt nun von unterschiedlichen Preisen für das Mehl. Wenn du beispielsweise im Voraus mit einem Mehlpreis von 0,50 Euro pro Kilogramm für dieses Jahr gerechnet hast und dein Müller seit diesem Jahr aber 0,70 Euro pro Kilogramm verlangt, dann sind diese 0,20 Euro multipliziert mit der produzierten Menge deine Preisabweichung.

Werden alle Arten von Abweichungen zwischen den Plankosten und den Ist-Kosten addiert, so erhält man die Gesamtabweichung. Sie ist also die Summe der Verbrauchsabweichung, der Beschäftigungsabweichung und der Preisabweichung und zeigt an, wo im Unternehmen eine Kostenunterdeckung oder eine Kostenüberdeckung vorliegt.

So viel zu den Arten von Abweichungen bei der flexiblen Plankostenrechnung. Du solltest wissen, dass man die flexible Plankostenrechnung wiederum in zwei Kategorien einordnen kann. Wir unterscheiden zwischen der flexiblen Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis und auf Teilkostenbasis.

Flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis

Bei der flexiblen Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis betrachtet das Unternehmen die variablen und fixen Kosten auf Ebene der Kostenstellen. Auf Ebene der Kostenträger wird jedoch nicht zwischen variablen und fixen Kosten unterschieden. Der Nachteil bei dieser Methode ist es, dass den Kostenträgern dadurch ein proportionaler und nicht der „richtige“ Anteil der Fixkosten zugeordnet wird.

Flexible Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis

Die zweite Kategorie ist die flexible Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis. Bei dieser Art unterscheiden wir im Vergleich zur Vollkostenbasis sowohl in der Kostenträgerrechnung als auch in der Kostenstellenrechnung zwischen fixen und variablen Kosten. Bei der Ebene der Kostenstellen werden die fixen Kosten jedoch nicht verrechnet, sodass der Nachteil der proportionalen Zurechnung der Fixkosten entfällt.

Starre Plankostenrechnung

Nun haben wir die flexible Plankostenrechnung betrachtet. Schauen wir uns jetzt die starre Plankostenrechnung an. Merke dir am besten, dass die Berechnung der Soll-Kosten hierbei ohne eine Trennung von fixen und variablen Kosten erfolgt. Außerdem wird von einem konstanten Beschäftigungsgrad (=Planbeschäftigung) ausgegangen.

Es handelt sich um die einfachste Art der Plankostenrechnung. Da keine Trennung der Kosten vorliegt, können bei einer Abweichung der Soll- und Ist-Kosten jedoch nicht festgestellt werden, woher genau diese Differenz herkommt. Eine effektive Kostenkontrolle ist also nur möglich, wenn die Planbeschäftigung auch mit dem tatsächlichen Beschäftigungsgrad übereinstimmt. Die starre Plankostenrechnung stellt bei der Kontrolle also keine großartige Hilfe dar.

Plankostenrechnung Formeln

Bevor wir gleich zu einem Rechenbeispiel kommen, sind hier die wichtigsten Formeln zusammengefasst:

  • Die Formel für die Plankosten lautet:

Plankosten = Fixkosten + variable\ Kosten\ \cdot\ Planbesch\"aftigung

  • Die Soll-Kosten berechnen wir mit:

Sollkosten=Fixkosten+variable\ Kosten\ \cdot\ \frac{Ist-Besch\"aftigung}{Planbesch\"aftigung}

  • Der Verrechnungssatz lautet:

Plankostenverrechnungssatz=\frac{Plankosten}{Planbesch\"aftigung}

  • Die Beschäftigungsabweichung ergibt sich aus:

Besch\"aftigungsabweichung =Sollkosten\ \ -\ \ verrechnete\ Plankosten

  • Die Formel für die Verbrauchsabweichung lautet:

Verbrauchsabweichung=Istkosten\ \ -\ \ Sollkosten

  • Die Preisabweichung wird folgendermaßen berechnet:

Preisabweichung=(Istpreis-Planpreis)\ \cdot\ Istmenge

  • Zuletzt kommen wir noch zur Gesamtabweichung:

Gesamtabweichung = Istkosten\ -\ verrechnete\ Plankosten

oder

Gesamtabweichung = Besch\"aftigungsabweichung\ +\ Verbrauchsabweichung\ +\ Preisabweichung

Plankostenrechnung Beispiel

Plankostenrechnung Beispiel
Plankostenrechnung Beispiel

Kommen wir nun zu einem konkreten Rechenbeispiel zur flexiblen Plankostenrechnung. Du bist der Produktionsleiter einer Gummienten-Produktion. Zuerst schauen wir uns die Plankosten an. Für dieses Jahr wurden Fixkosten in Höhe von 10.000 Euro und variable Kosten von 7.000 Euro veranschlagt. Addierst du nun beide Bestandteile, ergibt das Gesamtkosten in Höhe von 17.000 Euro für dieses Jahr.

Aufgrund von Erfahrungswerten bist du letztes Jahr davon ausgegangen, dass du in diesem Jahr 100.000 Gummienten produzieren wirst. Dabei handelt es sich um deine Planbeschäftigung. Wenn du die variablen Kosten nun durch die Produktionsmenge teilst kommst du auf 0,07 Euro pro Stück.

\frac{7.000\ Euro}{100.000\ St\"uck} = 0,07\ Euro / St\"uck

Also fassen wir zusammen:

  • Planbeschäftigung: 100.000 Stück
  • Fixkosten: 10.000 Euro
  • variable Kosten: 7.000 Euro (0,07€ / Stück)
  • Gesamtkosten: 17.000 Euro

Allerdings kam dieses Jahr alles ein wenig anders als geplant, denn eine deiner Lackieranlagen, in denen die Enten bemalt werden, ist defekt. Daher wurden anstelle der geplanten 100.000 Gummienten nur 50.000 produziert. Das stellt deine Ist-Beschäftigung dar. Außerdem sind die Kosten für Kautschuk, aus dem die Gummienten hergestellt werden, auf Grund der Brände im Amazonas-Regenwald stark gestiegen. Die variablen Kosten betragen nun 0,12 Euro pro Gummiente. Die Fixkosten bleiben allerdings gleich.

Die tatsächlich anfallenden Gesamtkosten für dieses Jahr betragen also:

Fixkosten + variable\ Kosten\ \cdot\ Produktionsmenge =

10.000\ Euro + 0,12\ Euro\ \cdot\ 50.000 = 16.000\ Euro

  • Ist-Beschäftigung: 50.000 Stück
  • Ist-Kosten: 16.000 Euro

Im nächsten Schritt bestimmst du die Soll-Kosten. Das sind die Kosten, die eigentlich hätten anfallen sollen. Du setzt dafür die benötigten Werte in die gegebene Formel ein:

Sollkosten=Fixkosten+variable\ Kosten\ \cdot \frac{Ist-Besch\"aftigung}{Planbesch\"aftigung} =
10.000\ Euro+7.000\ Euro \cdot \frac{50.000}{100.000}=13.500\ Euro

  • Soll-Kosten: 13.500 Euro

Als nächstes berechnen wir den Plankostenverrechnungssatz, hierzu teilen wir die gesamten Plankosten durch die Planbeschäftigung:

Plankostenverrechnungssatz=\frac{Plankosten}{Planbesch\"aftigung}=

\frac{17.000\ Euro}{100.000\ Gummienten}=0,17\ Euro / Gummiente

Somit kommen wir auf einen Plankostenverrechnungssatz in Höhe von 17 Cent pro Gummiente. Diese multiplizieren wir mit der Ist-Beschäftigung und erhalten die sogenannten verrechneten Plankosten.

verrechnete\ Plankosten= Ist\ Besch\"aftigung \cdot\ Plankostenverrechnungssatz =
50.000\ Gummienten\cdot0,17\ Euro / Gummiente=8.500\ Euro

  • Verrechnete Plankosten: 8.500 Euro

Um nun im letzten Schritt auf die Gesamtabweichung zu kommen, ziehen wir die verrechneten Plankosten von den Ist-Kosten ab:

Gesamtabweichung = Istkosten\ -\ verrechnete\ Plankosten =

16.000\ Euro - 8.500\ Euro= 7.500\ Euro

Es liegt also eine Abweichung in Höhe von 7.500 Euro vor. Diese Abweichung können wir nun im Folgenden durch verschiedene Faktoren erklären.

Abweichungen berechnen

Beschäftigungsabweichung
Wie erwähnt, gibt es verschiedene Arten von Abweichungen, die man betrachten muss. Beginnen wir mit der Beschäftigungsabweichung, hierzu verwenden wir einfach die gegebene Formel:

Besch\"aftigungsabweichung =Sollkosten\ \ -\ \ verrechnete\ Plankosten =

13.500\ Euro - 8500\ Euro = 5000\ Euro

Diese 5.000 € Beschäftigungsabweichung sind dadurch entstanden, dass die gleichen Fixkosten auf weniger Gummienten, nämlich auf nur 50.000 Stück aufgeteilt wurden. Die Fixkosten sind also nicht voll ausgeschöpft worden.

Verbrauchs- und Preisabweichung
Betrachten wir nun die Verbrauchsabweichung. Sie kommt durch verschiedene Faktoren zustande. In unserem Fall besteht sie aber vollständig aus der Abweichung des Preises. Dies wird deutlich, indem zunächst die allgemeine Formel für die Verbrauchsabweichung verwendet wird:

Verbrauchsabweichung=Istkosten\ \ -\ \ Sollkosten =

16.000\ Euro - 13.500\ Euro=2.500\ Euro

Somit kommen wir auf eine Verbrauchsabweichung in Höhe von 2.500 Euro. Diese beinhaltet auch die Preisabweichung. Sie entsteht aufgrund des erhöhten Einkaufspreis des Gummis von 0,12 Euro / Stück, statt der geplanten 0,07 Euro/ Stück. Die Differenz von 0,05 Euro multiplizierst du nun einfach mit der Ist-Menge und erhältst so:

0,05\ Euro \cdot 50.000 = 2500\ Euro

Somit kommen wir auf eine Preisabweichung von 2.500 Euro und sehen, dass sie für die gesamte Verbrauchsabweichung verantwortlich ist.

Das Ganze können wir nun mithilfe einer Gegenprobe überprüfen, denn Verbrauchsabweichung und Beschäftigungsabweichung sollten zusammen so groß wie die Gesamtabweichung sein.

Verbrauchsabweichung+Besch\"aftigungsabweichung=Gesamtabweichung

2.500\ Euro+5.000\ Euro=7.500

Letztendlich haben wir nun mit Hilfe der Plankostenrechnung die Abweichungen zwischen den geplanten Kosten und den tatsächlichen Kosten erklärt und aufgeschlüsselt.

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Plankostenrechnung Zusammenfassung

Fassen wir noch einmal zusammen: Die Plankostenrechnung ist ein Teil der Kosten und Leistungsrechnung und wird genutzt um im Voraus geplante Kosten mit den tatsächlich entstandenen Kosten zu vergleichen. Man unterscheidet zwischen der starren und der flexiblen Plankostenrechnung. Unterschiede zwischen den Ist-Kosten und den Soll-Kosten in der flexiblen Plankostenrechnung können auf Beschäftigungs-, Verbrauchs- und Preisabweichungen zurückgeführt werden.

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