Psychotherapeut werden
Du denkst darüber nach, Psychotherapeut bzw. Psychotherapeutin zu werden? In unserem Beitrag und im Video erfährst du mehr über den Beruf und das Studium!
Inhaltsübersicht
Psychotherapeut werden – Überblick
Als Psychotherapeut bist du eine wichtige Unterstützung für Menschen in Problemsituationen oder mit seelischen Belastungen. Denn durch professionelle Gespräche diagnostizierst du die Erkrankung und hilfst deinen Patienten mit verschiedenen Therapien, die Problematik zu überwinden. Da der Bedarf an Psychotherapeuten hoch ist, hast du gute Berufsaussichten und viele Optionen bei der Wahl deines Tätigkeitsfeldes.
Um Psychotherapeutin oder Psychotherapeut zu werden, brauchst du ein abgeschlossenes Direktstudium in Psychotherapie. Das Studium besteht aus einem 3-jährigen Bachelor und 2-jährigen Master. Dadurch erhältst du die Approbation, also die Erlaubnis, als Therapeut zu arbeiten.
Das allein reicht jedoch noch nicht aus, um selbstständig tätig sein zu können und mit Krankenkassen abzurechnen. Dafür musst du noch eine 5-jährige Weiterbildung absolvieren. Diese findet in verschiedenen stationären und ambulanten Einrichtungen statt. Mehr dazu erfährst du jetzt.
Wie werde ich Psychotherapeut?
Wenn du dich dazu entscheidest, Psychotherapeut zu werden, startest du mit einem Direktstudium in Psychotherapie. Das besteht aus einem 3-jährigen Bachelor- und 2-jährigen Master-Studium. Dabei lernst du beispielsweise Psychologische Störungsbilder, Psychologische Diagnostik oder die Behandlungsplanung.
Während dieser Zeit absolvierst du auch einige Praxisphasen in verschiedenen Einrichtungen. Das Therapeut-Studium schließt du durch eine psychotherapeutische Prüfung ab, durch die du die Berechtigung erhältst, den Beruf auszuüben. Die sogenannte Approbation ist also die staatliche Erlaubnis, als Psychotherapeut zu arbeiten.
Möchtest du dich als Psychotherapeut selbstständig machen und mit Krankenkassen abrechnen, damit du auch gesetzlich Versicherte behandeln kannst, musst du noch eine ca. 5-jährige praktische Weiterbildung nach deinem Master machen.
Diese Therapeuten-Ausbildung absolvierst du in stationären und ambulanten Einrichtungen. Während dieser Zeit bist du als Psychotherapeut in Weiterbildung (PiW) tätig und erhältst eine Mindestvergütung von 1.000 € pro Monat. Danach kannst du dich ins Arztregister eintragen lassen.
Übrigens: Du kannst auch nach einem Medizinstudium Psychotherapeut werden. Dazu kannst du entweder eine Weiterbildung zum Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie machen.
- Psychologe : Ein Psychologe hat Psychologie studiert und beschäftigt sich mit der menschlichen Psyche. Du behandelst jedoch keine Patienten, sondern widmest dich mehr der Forschung und Beratung.
- Psychotherapeut: Du behandelst und therapierst nach deiner Psychotherapie Ausbildung Menschen mit psychischen Erkrankungen. Dabei führst du hauptsächlich professionelle Gespräche.
- Psychiater: Als Psychiater hast du Medizin studiert und anschließend eine Weiterbildung gemacht. Zur Behandlung darfst du auch Medikamente an deine Patienten verschreiben.
Was macht ein Psychotherapeut?
Egal ob du in Krankenhäusern, Psychiatrien oder an Hochschulen arbeitest: Deine Aufgaben im Psychotherapeut Beruf sind genauso vielfältig wie die Menschen, mit denen du arbeitest.
Deine Hauptaufgabe besteht daraus, Diagnosen zu stellen und die Personen entweder weiter zu vermittlen oder selbst zu betreuen. Außerdem wendest du verschiedene Behandlungsmethoden an und gibst deinen Patienten Hausaufgaben. So sorgst du dafür, dass sie besser mit ihrer Krankheit umgehen können und hilfst ihnen damit.
Schauen wir uns deine Aufgaben als Psychotherapeut mal genauer an:
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Therapieren: Du behandelst Menschen mit psychischen Störungen, wie z. B. Depressionen oder Suchtverhalten. Dabei führst du therapeutische Gespräche, um eine Diagnose zu stellen und erstellst einen individuellen Behandlungsplan.
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Beraten: Als Psychotherapeut bist du auch in der präventiven, also vorbeugenden, Beratung tätig. Dabei bist du Ansprechpartner für das soziale Umfeld der Personen, die an psychischen Erkrankungen leiden.
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Dokumentieren: Du bist dazu verpflichtet, über jeden Patienten eine Akte zu führen und darin die Behandlung sowie die Gespräche zu dokumentieren.
- Verwalten: Wenn du als Psychotherapeut oder Psychotherapeutin arbeitest, kommen auch Verwaltungsaufgaben auf dich zu. Dazu zählen beispielsweise das Schreiben von Gutachten oder der regelmäßige Austausch mit Krankenkassen, da diese oft die Bezahlung übernehmen.
Seit 2020 gibt es das Direktstudium in Psychotherapie, um Psychotherapeut zu werden. Dieses ersetzt den bisherigen Ausbildungsweg über ein Psychologie-Studium. Nach dem bestandenen Master und einem Nachweis für das Fach Klinische Psychologie musstest du hierbei früher im Anschluss noch eine längere, kostenpflichtige Weiterbildung machen. Durch die erhieltst du deine Approbation und durftest mit Patienten arbeiten.
Welche Voraussetzungen brauche ich?
Um Psychotherapeutin werden zu können, brauchst du ein (Fach-) Abitur. Neben dem Nachweis für deinen Schulabschluss brauchst du für die Bewerbung auf eine Psychotherapeuten Ausbildung ggf. noch ein erweitertes Führungszeugnis , wenn du mit Kindern arbeiten möchtest.
Als Psychotherapeut solltest du zudem psychisch belastbar sein, denn du wirst oft mit harten Schicksalen konfrontiert. Dabei ist es wichtig, professionelle Distanz zu wahren, um dich schützend davon abzugrenzen. Folgende Charaktereigenschaften helfen dir im Berufsalltag:
- Empathie
- gute Beobachtungsgabe
- Durchhaltevermögen & Geduld
- Kommunikationsfähigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Sozialkompetenz
Zudem ist es wichtig, dass du analytische Fähigkeiten besitzt. Denn du musst aus den Informationen, die dir dein Patient gibt, die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. So kannst du auch abschätzen, welcher Therapieplan und welche Behandlungsmethoden die beste Wahl sind. Dadurch kannst du deinem Patienten weiterhelfen.
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Wo arbeitest du als Psychotherapeut?
Nach deiner Ausbildung zum Psychotherapeuten kann dein Arbeitsort ganz vielfältig aussehen. Denn du kannst du im medizinischen oder sozialen Bereich sowie in der Forschung tätig sein.
Du findest Arbeit in diesen Einrichtungen:
- Krankenhäuser oder psychiatrischen Kliniken
- einer eigenen Praxis
- Beratungsstellen des sozialen Diensts
- ambulanten sozialen Diensten
- Rehabilitationsstellen und Heime
- Universitäten und Hochschulen
Als Psychotherapeut kann dein Berufsalltag also unterschiedlich aussehen. Hast du beispielsweise eine eigene Praxis, führst du nicht nur Gespräche mit deinen Patienten und wendest Therapiemethoden an. Du schreibst z. B. auch Gutachten und Anträge an Krankenkassen. Diese übernehmen nämlich oft die Kosten der Patienten. Arbeitest du jedoch in der Forschung an einer Hochschule, hältst du beispielsweise Vorträge und bildest Studenten aus.
Was verdient ein Psychotherapeut?
Da du ein Studium absolvierst, verdienst du während deiner psychotherapeutischen Ausbildung noch kein Gehalt. In deinen Praxisphasen hast du jedoch die Möglichkeit, eine Vergütung zu vereinbaren. Entscheidest du dich nach deiner Approbation noch dazu, die 5-jährige Weiterbildung zu machen, erhältst du pro Monat eine Mindestvergütung von 1.000 €.
Mit einem Verdienst von 3.950 € brutto im Monat steigst du nach deiner Therapeut Ausbildung ins Berufsleben ein. Je mehr Berufserfahrung du sammelst, desto mehr steigt auch deine monatliche Entlohnung, sodass du im Durchschnitt etwa 4.900 € verdienen kannst.
Wichtig ist jedoch, dass dein Gehalt von der Einrichtung abhängt, in der du arbeitest. Bist du im öffentlichen Dienst beschäftigt, gilt für dich der Tarifvertrag. In der freien Wirtschaft oder als selbstständiger Psychotherapeut kann dein Gehalt dagegen stärker variieren.
Ein weiterer Faktor für das Gehalt ist, ob du dich für einen ärztlichen (Medizinstudium) oder nichtärztlichen (Direktstudium Psychotherapeut) Ausbildungsweg entschieden hast. Psychotherapeuten mit einer ärztlichen Ausbildung verdienen dabei später mehr.
Wie stehen deine Karrierechancen?
Als Psychotherapeutin hast du sehr gute Zukunftsaussichten! Denn du kannst in vielen verschiedenen Bereichen arbeiten. Zudem gibt es seit einiger Zeit einen Mangel an Psychotherapeuten in Deutschland, sodass Krankenhäuser, Kliniken und Beratungseinrichtungen dringend nach kompetenten Fachkräften suchen.
Außerdem stehen dir nach deinem Studium verschiedene Spezialisierungen und Weiterbildungen zur Verfügung, mit denen du dein Wissen weiter vertiefen kannst:
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Verhaltenstherapie: Hierbei unterstützt du deine Patienten mit schädlichen Verhaltensmustern, neue Verhaltens- und Denkweisen zu erlernen und dadurch den Heilungsprozess voranzutreiben.
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Tiefenpsychologisch fundierte Therapie: Du versuchst, die inneren und verdeckten Ursachen für das Leiden deiner Patienten herauszufinden und aufzulösen. Dabei schaust du vor allem auf die Vergangenheit, um verdrängte Konflikte oder unbearbeitete Kindheitstraumata zu ermitteln.
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Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeut: Mit dieser Weiterbildung spezialisierst du dich auf Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre und kennst dich mit verschiedenen Methoden und Therapiearten aus, die bei Heranwachsenden wirksam sind.
- Heilpraktiker für Psychotherapie: Durch diese Weiterbildung kannst du während deiner Therapie auch naturheilkundliche Methoden anwenden.
- Psychotherapeut Aufgaben: Patienten mit psychischen Erkrankungen therapieren
- Benötigter Schulabschluss: Hochschulreife
- Psychotherapeut Ausbildung: Studium mit anschließender Weiterbildung, 5 bis 10 Jahre
- Psychotherapeut Voraussetzungen: psychisch belastbar, analytische Fähigkeiten, Empathie, Beobachtungsgabe, Einfühlungsvermögen
- Psychotherapeut Gehalt: unvergütet während des Studiums, als Berufseinsteiger ca. 3.950 €
Psychotherapeut werden – häufigste Fragen
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Wie wird man Psychotherapeut?
Um Psychotherapeut zu werden, musst du ein Direktstudium in Psychotherapie machen. Das besteht aus einem 3-jährigen Bachelor- und 2-jährigen Masterstudium. Anschließend machst du eine 5-jährige Weiterbildung in einer stationären oder ambulanten Einrichtung.
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Was macht ein Psychotherapeut?
Als Psychotherapeut unterstützt du Menschen in Problemsituationen oder mit psychischen Belastungen. Du diagnostizierst Erkrankungen durch therapeutische Gespräche und hilfst deinen Patienten, Schritt für Schritt die Problematik zu überwinden.
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Wo arbeitet man als Psychotherapeut?
Ein Psychotherapeut kann in verschiedenen Einrichtungen, wie beispielsweise Krankenhäusern, psychiatrischen Kliniken oder Beratungsstellen arbeiten. Nach deiner Weiterbildung hast du auch die Möglichkeit, dich selbstständig zu machen und deine eigene Praxis zu eröffnen.
Arzt / Ärztin Ausbildung
Wie du Psychotherapeutin oder Psychotherapeut werden kannst, weißt du jetzt. Du möchtest aber lieber den ärztlichen Ausbildungsweg einschlagen und Medizin studieren? Was dich in der Arzt Ausbildung erwartet, siehst du in unserem nächsten Beitrag !
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