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Didaktische Prinzipien helfen bei der Gestaltung von Lernangeboten. Welche didaktischen Prinzipien es gibt und wie sie umgesetzt werden können, erfährst du hier und im Video!

Quiz zum Thema Didaktische Prinzipien
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Inhaltsübersicht

Was sind didaktische Prinzipien?

Didaktische Prinzipien sind grundlegende pädagogische Leitlinien, die dabei helfen, Lernangebote sinnvoll zu planen und umzusetzen. Sie geben Orientierung, wie Lerninhalte so aufbereitet werden können, dass sie für Kinder verständlich und motivierend vermittelt werden.

Ziel ist es, Kindern ein Umfeld zu bieten, in dem sie selbst aktiv werden und neue Erfahrungen sammeln können. Es gibt zwar keine feste Anzahl oder Reihenfolge der didaktischen Prinzipien, doch häufig werden 12 Prinzipien unterschieden.

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Die 12 didaktischen Prinzipien

Diese 12 Prinzipien werden nun genauer betrachtet.

1. Prinzip der Anschaulichkeit

Das Prinzip der Anschaulichkeit besagt, dass Lerninhalte durch sinnliche Erfahrungen besser verstanden und im Gedächtnis verankert werden.

  • Es sollten Materialien eingesetzt werden, die Kinder sehen, anfassen, hören, riechen oder schmecken können.
  • Bilder, Modelle oder Videos helfen dabei, Inhalte greifbar zu machen.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

Beim Thema „Herbst“ können verschiedene bunte Blätter in den Gruppenraum gebracht werden. Die Kinder betrachten die unterschiedlichen Formen und Farben, fühlen die Oberflächen und riechen den typischen Duft.

2. Prinzip der Lebensnähe

Das Prinzip der Lebensnähe besagt, dass Lerninhalte an der Lebenswelt der Kinder anknüpfen sollten. So wird die Bedeutung und der Nutzen greifbar.

  • Lernprozesse sollten möglichst in realen Umgebungen stattfinden.
  • Themen sollten so gewählt werden, dass Kinder deren Relevanz für ihr eigenes Leben und ihren Alltag erkennen können.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

Beim Thema „Lebensmittel“ kann ein Ausflug zum Wochenmarkt geplant werden. Dort sehen die Kinder frisches Obst und Gemüse, können Fragen stellen und erleben direkt, woher die Lebensmittel kommen, die sie kennen.

3. Prinzip der Partizipation

Das Prinzip der Partizipation besagt, dass Kinder aktiv am Lernprozess beteiligt werden.

  • Kinder sollten Themen oder Materialien mitbestimmen.
  • Die Meinung und Ideen der Kinder sollten ernst genommen werden.
  • Verantwortung sollte in einem Umfang übertragen werden, der dem Entwicklungsstand der Kinder entspricht.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

Wird ein Kreativangebot geplant, können die Kinder vorab gemeinsam überlegen, welches Motiv gestaltet wird und welche Materialien zum Einsatz kommen. So fühlen sie sich einbezogen und übernehmen Verantwortung.

4. Prinzip der Individualisierung

Nach dem Prinzip der Individualisierung sollte jedes Kind entsprechend seiner persönlichen Stärken, Interessen und Entwicklungsmöglichkeiten gefördert werden.

  • Angebote sollten an den individuellen Entwicklungsstand des Kindes angepasst sein.
  • Unterschiedliche Lernwege und -geschwindigkeiten sollten berücksichtigt werden.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

Bei einer Bewegungsstation im Turnraum können beispielsweise einfache Balancierbretter für Anfänger und anspruchsvollere Parcours für geübtere Kinder angeboten werden. So kann jedes Kind auf seinem individuellen Niveau teilnehmen und Erfolgserlebnisse sammeln.

5. Prinzip der Teilschritte

Das Prinzip der Teilschritte betont, dass komplexe Lerninhalte in kleine, aufeinander aufbauende Abschnitte gegliedert werden sollten.

  • Inhalte sollten vom Einfachen zum Schwierigen aufgebaut werden.
  • Lernschritte sollten wiederholt werden können, um Sicherheit zu geben und Wissen zu festigen.
  • Der Schwierigkeitsgrad und Umfang sollten den Kompetenzen der Zielgruppe angepasst sein.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

Beim Erlernen einer neuen Basteltechnik beginnen die Kinder mit einer einfachen Form, die anschließend durch weitere Details ergänzt wird. So baut jeder Lernschritt auf dem vorherigen auf.

6. Prinzip der Zielgruppenorientierung

Das Prinzip der Zielgruppenorientierung stellt sicher, dass Bildungsangebote den Bedürfnissen und Interessen der Kinder entsprechen.

  • Themen und Methoden sollten an den Interessen und Fragen der Kinder ausgerichtet sein.
  • Die individuellen Fähigkeiten und der Entwicklungsstand der Kinder sollten berücksichtigt werden.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

Interessieren sich Kinder aktuell stark für Fahrzeuge, kann ein mathematisches Angebot mit Spielzeugautos gestaltet werden, bei dem gezählt, sortiert und nach Farben oder Größen unterschieden wird.

7. Prinzip der Kindgemäßheit

Das Prinzip der Kindgemäßheit betont, dass Lernangebote dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechen und an vorhandene Fähigkeiten anknüpfen sollten.

  • Inhalte sollten so gestaltet sein, dass sie für Kinder gut verständlich sind.
  • Die Sprache sollte bildhaft, klar und lebendig sein.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

In einem naturbezogenen Angebot kann das Thema „Bienen“ mit einfachen Bildern und kindgerechten Vergleichen erklärt werden („Bienen sind wie kleine Gärtner, die Blumen helfen, Früchte wachsen zu lassen“).

8. Prinzip der Freiwilligkeit

Das Prinzip der Freiwilligkeit betont, dass Kinder selbst entscheiden können, ob und in welchem Umfang sie an einem Angebot teilnehmen.

  • Die Teilnahme an Aktivitäten sollte ohne Zwang erfolgen.
  • Lernprozesse sollten als Anregung verstanden werden, nicht als verpflichtende Vorgabe.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

Bei einer Kreativstation im Gruppenraum können verschiedene Bastelmaterialien bereitgestellt werden, ohne dass eine feste Teilnehmerliste besteht. Kinder können so selbst entscheiden, ob und wann sie mitmachen.

9. Prinzip der Selbsttätigkeit

Das Prinzip der Selbsttätigkeit hebt hervor, dass nachhaltiges Lernen durch eigenes Handeln entsteht.

  • Kinder sollten aktiv mit Materialien, Aufgaben oder ihrer Umgebung arbeiten können.
  • Lernprozesse sollten so gestaltet sein, dass Lösungen eigenständig gefunden werden können.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

In einem naturwissenschaftlichen Angebot könnten die Kinder unterschiedliche Gegenstände ins Wasser legen, um herauszufinden, welche schwimmen oder sinken. Durch das eigenständige Handeln gewinnen sie Erkenntnisse, die im Gespräch gemeinsam vertieft werden können.

10. Prinzip der Ganzheitlichkeit

Das Prinzip der Ganzheitlichkeit betont, dass Lernen möglichst viele Sinne und emotionale Erfahrungen einbeziehen sollte.

  • Lerninhalte sollten über Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken erfahrbar sein.
  • Emotionale Erlebnisse sollten in den Lernprozess integriert werden.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

Beim Thema „Backen“ können die Kinder den Teig kneten, den Duft von frisch gebackenem Brot riechen, das Knistern im Ofen hören und anschließend das fertige Brot probieren. So wird das Lernen zu einem ganzheitlichen Erlebnis, das im Gedächtnis bleibt.

11. Prinzip der Handlungsorientierung

Das Prinzip der Handlungsorientierung besagt, dass Lernen vor allem durch aktives Tun und praktische Erfahrungen gefördert wird.

  • Kinder sollten durch Ausprobieren, Experimentieren und Beobachten lernen können.
  • Angebote sollten Raum für eigenständiges Handeln und Entdecken lassen.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

In einem naturwissenschaftlichen Angebot zum Thema „Pflanzenwachstum“ können die Kinder eigene Samen in Töpfe setzen, diese regelmäßig gießen und beobachten, wie die Pflanzen wachsen.

12. Prinzip der Urteilsbildung & Wertschätzung

Das Prinzip der Urteilsbildung & Wertschätzung betont, dass Ergebnisse gemeinsam reflektiert und die Beiträge aller Beteiligten anerkannt werden sollten.

  • Kinder sollten Gelegenheit erhalten, ihre Erfahrungen und Ergebnisse zu besprechen.
  • Die Leistungen und das Engagement der Kinder sollten wertgeschätzt werden.

➡️ In der Praxis bedeutet das:

Nach einem Bastelprojekt können die Kinder ihre Werke präsentieren, erzählen, wie sie vorgegangen sind, und einander Rückmeldungen geben. Die pädagogische Fachkraft bedankt sich für die Mitarbeit und lobt individuelle Ideen.

Der Unterschied zwischen Didaktik und Methodik

Neben der Didaktik ist auch die Methodik ein wichtiger Teil bei der Planung von Lernangeboten. Darin unterscheiden sie sich:

  • Die Didaktik beantwortet die Fragen „Was wird gelernt?“ und „Wozu wird gelernt?“. Sie legt also Inhalte, Lernziele und pädagogische Schwerpunkte fest.
     
  • Die Methodik bezieht sich dagegen auf die „Wie“-Frage: Mit welchen Vorgehensweisen, Arbeitsformen und Materialien werden die geplanten Inhalte vermittelt?
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Pädagogische Konzepte

Die didaktischen Konzepte sind auch in der Grundorientierung einer pädagogischen Einrichtung verankert. Welche pädagogischen Konzepte es gibt und wie sie in der Praxis aussehen, erfährst du hier!

Zum Video: Pädagogische Konzepte
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