Kommunikationswissenschaften Studium
Du willst wissen, wie Kommunikation wirklich funktioniert — in Medien, Unternehmen, Politik und Alltag? Dann findest du im Kommunikationswissenschaften-Studium genau das Know-how, das dich fit für eine Karriere mit Wirkung macht. Alles Weitere über das Studium gibt’s hier!
Inhaltsübersicht
Kommunikationswissenschaften — Überblick über das Studium
Ob eine Kampagne überzeugt oder ein Text Vertrauen schafft — all das hängt von Kommunikation ab. Im Kommunikationswissenschaften-Studium lernst du, was Kommunikation ausmacht und wie du sie verstehen und gezielt steuern kannst.
Dabei geht es nicht nur um Medien wie Fernsehen oder Social Media. Du beschäftigst dich auch mit Sprache und Öffentlichkeit. Was macht eine Botschaft glaubwürdig? Warum erreichen manche Worte mehr als andere? Genau solche Fragen stehen im Mittelpunkt.
Das Studium ist wissenschaftlich, aber natürlich keinesfalls weltfremd. Viele Hochschulen und Unis setzen auf praxisnahe Projekte, bei denen du zum Beispiel ein eigenes Magazin konzipierst oder eine Kommunikationsstrategie entwickelst.
Das Studium gilt als gut machbar, fordert aber Konzentration und Ausdauer — vor allem bei theoretischen Texten und Statistik. Wer gerne liest und schreibt und analytisch denkt, kommt gut durch.
Welche Studieninhalte erwarten dich?
Grundsätzlich lernst du im Kommunikationswissenschaften-Studium, wie Menschen kommunizieren — bewusst und unbewusst, direkt oder über Medien. Du übst, Kommunikation nicht nur zu verstehen, sondern auch gezielt zu gestalten. In den ersten Semestern legst du die theoretischen und methodischen Grundlagen. Danach kannst du dich je nach Interesse spezialisieren.
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Kommunikationstheorie & Mediengeschichte — dazu gehören Modelle wie das Sender-Empfänger-Modell,
Framing
oder Agenda Setting. Auch historische Entwicklung von Öffentlichkeit und Medien
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Empirische Forschung
& Statistik — Planung und Auswertung von Umfragen, Inhaltsanalysen
und Interviews; Anwendung statistischer Methoden zur Analyse von Mediennutzung und Kommunikationsmustern
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Journalismus, PR & Öffentlichkeitsarbeit — Grundlagen des journalistischen und strategischen Schreibens, Pressearbeit, Kampagnenplanung und Medienethik.
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Digitale Kommunikation & Medienanalyse — Wirkmechanismen digitaler Plattformen, Social Media, Algorithmen
und Mediennutzungsverhalten; Analyse realer Kommunikationsbeispiele.
Mathe spielt keine Hauptrolle im Studium — du brauchst also keine Angst vor komplizierten Formeln o. Ä. zu haben. Trotzdem begegnet dir Statistik in Modulen zur empirischen Forschung oder Medienanalyse. Wenn du mit Grundrechenarten, Tabellen und logischem Denken klarkommst, bist du gut vorbereitet. Höhere Mathematik kommt so gut wie nie vor.
Passt der Studiengang Kommunikationswissenschaften zu dir?
Im Studium musst du bereit sein, dich intensiv mit Theorien, Modellen und wissenschaftlichen Methoden auseinanderzusetzen — ohne analytisches Denken wird das schnell mühsam.
Wenn dir Sprache, Medien und gesellschaftliche Themen liegen, du gerne Texte analysierst und auch vor Statistik keine Angst hast, findest du dich gut zurecht.
Und weil du vieles selbst organisierst, von Hausarbeiten bis zu Praxisprojekten, brauchst du auch ein gutes Maß an Selbstständigkeit und Struktur.
Welche Stärken brauchst du für das Studium?
Fähigkeit / Eigenschaft | Wichtigkeit fürs Studium (1 = kaum, 5 = sehr hoch) |
---|---|
Analytisches Denken | ⭐⭐⭐⭐ |
Zahlenaffinität | ⭐⭐ |
Kommunikationsstärke | ⭐⭐⭐⭐ |
Teamfähigkeit | ⭐⭐⭐ |
Selbstorganisation | ⭐⭐⭐⭐ |
Interesse an Menschen | ⭐⭐⭐ |
Sprachkenntnisse | ⭐⭐⭐ |
Wenn du dich schwer damit tust, wissenschaftlich zu arbeiten oder abstrakte Modelle nachzuvollziehen, kann das Studium frustrierend sein. Auch wenn du eher auf praktische Medienproduktion (z. B. Kameraarbeit, Moderation oder Layout) aus bist, bist du im Studiengang Journalismus oder Medienproduktion besser aufgehoben.
Wie läuft ein Studium in Kommunikationswissenschaften ab?
Am Anfang des Studiums stehen Theorie und Methoden im Fokus. Erst später hast du die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen. Dabei wechseln sich wissenschaftliche Analyse und praxisnahe Anwendungen sinnvoll ab.
Grundlagenphase (1.–3. Semester)
In den ersten Semestern
belegst du Pflichtmodule wie Kommunikationstheorie, Mediengeschichte, Statistik und empirische Methoden. Du lernst, wie Kommunikation zwischen Menschen und in Medien funktioniert und wie du sie erforscht.
Vertiefungsphase (4.–6. Semester)
Ab dem vierten Semester kannst du eigene Schwerpunkte setzen, zum Beispiel in politischer Kommunikation, interkultureller Kommunikation, Unternehmenskommunikation oder digitaler Medienanalyse. Projektseminare, Fallanalysen oder Medienwerkstätten sind häufig fester Bestandteil des Lehrplans.
Praxisbezug und Abschlussarbeit
Viele Hochschulen integrieren ein Pflichtpraktikum oder eine Praxisphase, in der du erste Berufserfahrung sammelst. In der Bachelorarbeit
beschäftigst du dich mit einem praxisnahen Forschungsthema. Häufig arbeitest du dabei im Team oder mit einem Unternehmen oder einer Organisation zusammen.
Tipp: Nutze die Praxisphasen gezielt, um berufliche Kontakte zu knüpfen. Gerade in Medien, Agenturen oder gemeinnützige Organisationen zählt praktische Erfahrung oft mehr als Noten.
Studiendauer & Studienmodelle
Das Bachelorstudium in Kommunikationswissenschaften dauert in der Regel 6 Semester — also drei Jahre. In dieser Zeit sammelst du 180 ECTS-Punkte , meist durch Seminare, Hausarbeiten, Projekte und Prüfungen. Einige Hochschulen bieten ergänzend ein freiwilliges oder verpflichtendes Praktikumssemester an, das dein Studium um ein halbes Jahr verlängern kann.
Wenn du danach weitermachen möchtest, kannst du ein Masterstudium anschließen. Das dauert in der Regel 2 bis 4 Semester, je nach Hochschule und Studienmodell. Ein Master ist besonders dann sinnvoll, wenn du in den Bereichen Forschung, Medienmanagement oder Öffentlichkeitsarbeit Karriere machen willst.
Alternative Studienmodelle
Neben dem klassischen Vollzeitstudium gibt es auch alternative Modelle:
✔️ Duales Studium — kombiniert Studium und bezahlte Berufspraxis
✔️ Berufsbegleitendes Studium — für alle, die neben dem Job studieren wollen
✔️ Fernstudium — mit digitalen Materialien und großer zeitlicher Flexibilität
Zulassungsvoraussetzungen
Um Kommunikationswissenschaften studieren zu können, brauchst du eine Hochschulzugangsberechtigung. In der Regel ist das das Abitur, aber auch mit anderen Abschlüssen hast du Chancen — je nach Bundesland und Hochschule.
Folgende Voraussetzungen sind üblich:
- Allgemeine Hochschulreife (Abitur) — berechtigt zur Bewerbung an Universitäten und Fachhochschulen
- Fachgebundene Hochschulreife — reicht aus, wenn sie in einem passenden Schwerpunkt erworben wurde
- Fachhochschulreife — ermöglicht den Zugang an vielen Fachhochschulen
Auch ohne Abitur kannst du unter bestimmten Bedingungen studieren: Etwa mit einem Meistertitel oder einer beruflichen Qualifikation.. Einige Hochschulen führen außerdem ein sogenanntes Eignungsfeststellungsverfahren durch, bei dem deine kommunikativen Fähigkeiten oder dein Vorwissen geprüft werden.
Tipp: Informiere dich am besten frühzeitig bei der Studienberatung deiner Wunschhochschule — die Details können sich je nach Standort unterscheiden.
Zulassungsbeschränkung
An vielen Universitäten ist das Kommunikationswissenschaften-Studium zulassungsbeschränkt — das heißt, du brauchst einen bestimmten Numerus Clausus (NC). Die geforderten Abiturnoten liegen meist zwischen 1,4 und 2,8, abhängig von Hochschule und Bewerberlage.
Es gibt aber auch Hochschulen ohne NC, vor allem im Bereich der Fachhochschulen oder kleineren Universitäten. Dort entscheidet oft nur die formale Hochschulzugangsberechtigung über deine Zulassung. Einige Studiengänge führen zusätzlich ein Motivationsschreiben oder ein Eignungsgespräch durch — dabei zählen nicht nur Noten, sondern auch dein persönliches Interesse am Fach.
Wie sind deine Karrierechancen & dein Gehalt?
Ein Abschluss in Kommunikationswissenschaften eröffnet dir viele Wege. Entscheidend ist, wie du dein Studium gestaltest. Durch Schwerpunkte, Praxiserfahrung und Projekte legst du früh fest, in welche Richtung du beruflich gehst.
Typische Tätigkeitsfelder für Kommunikationswissenschaften
✔️ Unternehmenskommunikation — interne & externe Kommunikation in Firmen steuern, z. B. bei Veränderungsprozessen oder Krisen
✔️ PR & Öffentlichkeitsarbeit — Pressemitteilungen und weitere Medienarbeit für Agenturen, Behörden, NGOs und andere Unternehmen
✔️ Journalismus & Redaktion — Beiträge planen, Texte schreiben, Inhalte für Online, Print oder TV aufbereiten und Themenrecherche betreiben
✔️ Markt- & Medienforschung — Medienwirkungen untersuchen, Umfragen auswerten, Kommunikationsstrategien bewerten, Studien entwickeln
✔️ Politische Kommunikation — Wahlkampagnen begleiten, Öffentlichkeitsarbeit für Parteien, Parlamente, Ministerien o. Ä.
Die Kommunikationswelt verändert sich rasant — durch soziale Medien, automatisierte Inhalte und KI-gestützte Plattformen.
Im Studium lernst du, wie digitale Kommunikation funktioniert, welche Rolle Algorithmen und Medienlogiken spielen und wie sich Meinungsbildung, Sprache und Öffentlichkeit verändern. Damit bist du gefragt in Feldern wie Medienanalyse, digitale PR oder Content-Strategie.
Karrierechancen & Gehalt
Zum Berufseinstieg verdienst du nach einem Kommunikationswissenschaften-Studium meist zwischen 30.000 und 38.000 € brutto im Jahr. Wie hoch dein Gehalt konkret ausfällt, hängt stark davon ab, ob du z. B. in der Medienbranche, im öffentlichen Dienst oder in der freien Wirtschaft arbeitest.
Nach einigen Jahren Berufserfahrung sind 45.000 bis 66.000 € jährlich realistisch — vor allem, wenn du Verantwortung übernimmst oder dich auf wachstumsstarke Felder wie digitale Kommunikation spezialisierst.
Damit liegst du mit Kommunikationswissenschaften im oberen Mittelfeld geisteswissenschaftlicher Studiengänge, etwas über Germanistik oder Soziologie, aber unter BWL (Ø ~58.000 €). Besonders in der Unternehmenskommunikation oder im Medienmanagement ist die Gehaltsentwicklung deutlich spürbar.
Wo kannst du Kommunikationswissenschaften studieren?
Kommunikationswissenschaften kannst du an Universitäten, Fachhochschulen und vereinzelt an privaten Hochschulen studieren. Weil das Fach stark forschungsbezogen ist, wird es deutlich häufiger an Universitäten angeboten, hier liegt der Schwerpunkt meist auf Theorie, Analyse und wissenschaftlicher Methodik.
Fachhochschulen bieten dagegen oft praxisorientiertere Studiengänge an, etwa mit Schwerpunkten in Medienproduktion oder strategischer Kommunikation.
Gut zu wissen: Auch Studiengänge mit dem Namen Medien und Kommunikation, Kommunikationsmanagement oder Publizistik enthalten häufig große Teile der Kommunikationswissenschaft — unterscheiden sich aber im Detail.
Welchen Abschluss du am Ende bekommst, hängt vom Hochschultyp ab:
- Bachelor of Arts (B.A.) — an fast allen Universitäten und Fachhochschulen
- Bachelor of Science (B.Sc.) — seltener, meist bei stark methoden- oder statistiklastigen Studiengängen
- Bachelor of Communication — vereinzelt an privaten oder internationalen Hochschulen
Kommunikationswissenschaften — häufigste Fragen
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Was ist der Unterschied von Kommunikationswissenschaften zu Journalismus oder Medienproduktion? Kommunikationswissenschaft erklärt, wie Kommunikation funktioniert — Journalismus dagegen produziert Inhalte, Medienproduktion gestaltet sie technisch. Dein Studium ist analytisch und forschungsorientiert. -
Wie viel Statistik muss ich in Kommunikationswissenschaften wirklich können? Statistik gehört zum Studium dazu — vor allem in der empirischen Forschung. Es reicht aber, wenn du ein gutes Grundverständnis mitbringst. Vorkurse helfen beim Einstieg. -
Bringt mir der Studiengang Kommunikationswissenschaften beruflich wirklich etwas — oder ist das zu theoretisch? Wenn du Praxisphasen nutzt und dich klug spezialisierst, hast du sehr gute Chancen in PR, Medien, Forschung oder Politik. Das Studium ist flexibel — aber kein Selbstläufer. -
Kann ich das Studium Kommunikationswissenschaften auch mit Fachhochschulreife machen? An einigen Fachhochschulen ja — dort oft in verwandten Studiengängen wie Medien- und Kommunikationsmanagement. An Universitäten brauchst du in der Regel das Abitur.
Psychologie
In Kommunikationswissenschaften geht es viel um Medien, Sprache und gesellschaftliche Zusammenhänge. Wenn du stattdessen lieber verstehen willst, wie der Mensch denkt und handelt, könnte Psychologie genau dein Ding sein. Was dich dort erwartet und ob das Studium zu dir passt, erfährst du hier!
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