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Teste dein Wissen zum Thema Kaufvertragsarten!

Kaufvertragsarten

Du möchtest wissen, welche Kaufvertragsarten es gibt und wie sie sich unterscheiden? Hier erfährst du alles, was du wissen musst!

Quiz zum Thema Kaufvertragsarten
Inhaltsübersicht

Was ist ein Kaufvertrag?

Ein Kaufvertrag kommt zustande, wenn die Willenserklärungen von Käufer und Verkäufer übereinstimmen — der Verkäufer macht also ein Angebot und der Käufer nimmt es an (§ 433 BGB).

Dabei geht es darum, dass eine Sache oder ein Recht den Eigentümer wechseln soll. Unter einer Sache verstehst du beispielsweise ein Auto und unter einem Recht die Erlaubnis, eine Software zu nutzen.  

Mit dem Vertragsabschluss entsteht eine rechtliche Bindung, die auf beiden Seiten mit Pflichten einhergeht. Deshalb nennst du den Kaufvertrag auch beidseitiger Vertrag. Während sich der Käufer dazu verpflichtet, das vereinbarte Geld zu zahlen und die Sache abzunehmen, muss der Verkäufer sie mangelfrei übergeben.

Warum sind die Kaufvertragsarten wichtig?

Egal, welche Art des Kaufvertrags — jede hat spezifische Regelungen, die beide Parteien kennen sollten. Sie unterscheiden sich zum Beispiel darin, zu welchem Zeitpunkt die Ware geliefert wird und wann der Käufer zahlen muss. Diese Regelungen verhindern Missverständnisse und schützen Käufer und Verkäufer vor rechtlichen Problemen. 

Welche Kaufvertragsarten gibt es?

Du kannst die Kaufvertragsarten grob unterscheiden nach

  • der Beschaffenheit und Art,
  • dem Zahlungszeitpunkt,
  • den Vertragsparteien,
  • und dem Lieferzeitpunkt.
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Kaufvertragsarten Übersicht

Kaufvertragsarten nach Beschaffenheit und Art

Zum Einen kannst du nach Merkmalen der Ware unterscheiden. Unter diesen Punkt fallen:

  • Stückkauf
  • Gattungskauf
  • Spezifikationskauf (Bestimmungskauf)
  • Kauf auf Probe
  • Kauf zur Probe
  • Kauf nach Probe

Stückkauf

Beim Stückkauf erwirbst du ein einzigartiges Produkt. Das bedeutet, dass es keine weitere Ware gibt, die genauso ist.

Beispiel

Stell dir vor, jemand kauft einen gebrauchten Oldtimer. Das Fahrzeug hat bereits einige Kratzer, eine Delle im Kotflügel und einen Kilometerstand von 100.000. Diese Merkmale machen es zu einem Einzelstück, das nicht in gleicher Form ein zweites Mal existiert.

Gattungskauf

Im Gegensatz zum Stückkauf handelt es sich beim Gattungskauf um Produkte, die nicht einzigartig sind. Es existieren also weitere Exemplare, die sich nicht voneinander unterscheiden lassen.

Beispiel

Du bestellst dir online eine neue Spielekonsole. Der Händler könnte dir jede beliebige Konsole dieses Modells schicken, da alle Exemplare derselben Serie identisch sind. Es spielt also keine Rolle, welche genau aus dem Lager genommen wird.

Spezifikationskauf (Bestimmungskauf)

Hier kannst du Einzelheiten noch nach dem Kauf festlegen. Bis zu welchem Zeitpunkt du dich letztendlich entscheiden musst, kannst du mit dem Händler vereinbaren.

Beispiel

Ein Möbelhändler bestellt 500 Tische bei einem Hersteller, ist sich aber noch nicht sicher, aus welcher Holzart sie gefertigt werden sollen. Deshalb wird vereinbart, dass er diese Entscheidung innerhalb der nächsten zwei Wochen nach Vertragsabschluss trifft.

Kauf auf Probe

Bei einem Kauf auf Probe darfst du die Ware erst für eine bestimmte Zeit testen und danach entscheiden, ob du sie behalten möchtest. Erst wenn du zustimmst, kommt der Kaufvertrag endgültig zustande. 

Beispiel

Stell dir vor, du bestellst online einen neuen Sessel für dein Wohnzimmer. Der Händler bietet dir an, den Sessel zunächst 14 Tage zu testen. In dieser Zeit kannst du prüfen, ob er dir gefällt und in dein Wohnzimmer passt. Wenn nicht, schickst du ihn einfach zurück

Übrigens: Der Kauf auf Probe ist weniger sinnvoll für Verbrauchsprodukte wie Lebensmittel oder Kosmetika, da du sie — wie der Name schon sagt — verbrauchst und nicht mehr vollständig zurückgeben kannst. In solchen Fällen wird eher auf den Kauf zur Probe zurückgegriffen.

Kauf zur Probe

Hier erwirbst du eine kleine Menge eines Produkts, um es zu testen. Wenn du zufrieden bist, kannst du dir später eine größere Menge kaufen.

Beispiel

Nehmen wir an, du möchtest eine neue Farbe für dein Schlafzimmer, bist dir aber unsicher, ob sie dir gefallen wird. Deshalb kaufst du zuerst einen kleinen Eimer mit nur 100 Millilitern, um die Farbe an einer Wand auszuprobieren. So kannst du sehen, ob sie den gewünschten Farbton hat und gut in dein Zimmer passt.

Kauf nach Probe

Wenn du dich durch einen Kauf zur Probe dafür entscheidest, danach eine größere Menge zu bestellen, ist das ein Kauf nach Probe.

Beispiel

Ein Restaurantbesitzer erhält von einem Weinhändler eine Flasche Wein zur Probe, um den Geschmack zu testen. Da der Wirt von der Qualität überzeugt ist, bestellt er anschließend 100 Flaschen für sein Lokal.

Übrigens: Bei langlebigen Produkten wie Möbeln bezieht sich der Kauf nach Probe nicht auf das gesamte Möbelstück — nur ein kleiner Teil eines Sofas kann ja auch schlecht getestet werden. Vielmehr sind hier beispielsweise Muster der verarbeiteten Stoffe gemeint. 

Kaufvertragsarten nach der Zahlungszeit

Zudem kannst du unterscheiden, wann der Käufer die Ware zahlen muss. Möglichkeiten sind:

Vorkasse/Vorauszahlung

Bei der Vorauszahlung musst du das Geld bezahlen, bevor du die Ware oder Dienstleistung bekommst. Das hat vor allem einen absichernden Zweck, weil sich der Verkäufer dadurch vor einem möglichen Zahlungsausfall schützen kann.

Beispiel

Du möchtest deiner Mutter zum Geburtstag eine personalisierte Tasse mit einem Foto von dir und deiner Schwester schenken. Der Verkäufer verlangt Vorkasse,  da er die Tasse nicht weiterverkaufen könnte, falls sie dir nicht gefallen würde.

Übrigens: Nicht nur bei personalisierten Artikeln greift der Händler gerne auf die Vorkasse zurück. Auch die Geldsituation kann mögliche Zahlungsoptionen beeinflussen. Sollte eine Person in der Vergangenheit bereits als zahlungsschwach aufgefallen sein — beispielsweise weil sie mehrere Rechnungen zu spät gezahlt hat — bieten viele Verkäufer sicherheitshalber nur noch die Vorkasse an.

Barkauf

Der Barkauf ist eine Kaufvertragsart, bei der du das Geld direkt bezahlst, sobald du etwas kaufst. Mögliche Zahlungsmittel sind Bargeld, EC-Karte oder PayPal. 

Beispiel

Du gehst in ein Geschäft und findest eine schöne Jacke. An der Kasse bezahlst du den Betrag sofort in bar. Sobald die Zahlung abgeschlossen ist, nimmst du die Jacke direkt mit nach Hause.

Übrigens: Wenn vorher nicht abgemacht wurde, bis wann du zahlen musst, zählt der Kauf auch bei späterer Bezahlung oft noch als Barkauf — zumindest wenn du das Geld innerhalb von 7 bis 14 Tagen bezahlst. Sobald aber ein bestimmtes Datum vereinbart wurde oder du länger Zeit hast zu zahlen, dann nennst du das einen Kauf auf Ziel.

Kauf auf Ziel

Das bedeutet, dass du die Ware oder Dienstleistung schon bekommen hast, aber erst später auf Rechnung bezahlen musst. Bis wann du spätestens zahlen musst, ist auf der Rechnung vermerkt. 

Beispiel

Stell dir vor, du möchtest ein neues Smartphone kaufen, hast aber gerade nicht genug Geld zur Verfügung. Der Händler bietet dir an, das Gerät sofort mitzunehmen und erst später zu zahlen.

Kaufvertragsarten nach den Vertragsparteien

Außerdem gibt es Unterschiede darin, ob Händler und Käufer Kaufleute oder Privatpersonen sind. Du unterscheidest zwischen:

  • Zweiseitiger Handelskauf
  • Einseitiger Handelskauf
  • Bürgerlicher Kauf

Zweiseitiger Handelskauf

Beim zweiseitigen Handelskauf sind beide Parteien Kaufleute. Das bedeutet, dass beide ein Geschäft führen und die Ware im Rahmen ihres Unternehmens kaufen bzw. verkaufen. 

Beispiel

Ein Schmuckhändler kauft bei einem Großhändler eine größere Menge an Armbändern, um sie in seinem Geschäft weiterzuverkaufen. Da beide Parteien Kaufleute sind und den Handel im Rahmen ihrer Unternehmen betreiben, handelt es sich um einen zweiseitigen Handelskauf.

Einseitiger Handelskauf

Im Gegensatz zum zweiseitigen ist beim einseitigen Handelskauf nur eine der beiden Parteien ein Kaufmann. Die andere ist eine Privatperson

Beispiel

Du bestellst einen neuen Laptop bei einem bekannten Online-Shop. In diesem Fall ist der Händler ein Kaufmann, da er ein Handelsgewerbe betreibt und du eine Privatperson.

Bürgerlicher Kauf

Bei dieser Kaufvertragsart sind sowohl Käufer als auch Verkäufer Privatpersonen. Sie handeln also nicht im Rahmen eines Geschäfts.

Beispiel

Du verkaufst auf einem Flohmarkt einige alte Bücher an deine Nachbarin. Da ihr beide keine Kaufleute seid, handelt es sich um einen bürgerlichen Kauf.

Kaufvertragsarten nach dem Lieferzeitpunkt 

Als letztes kannst du nach dem Zeitpunkt unterscheiden, an dem der Käufer seine Ware erhält. Möglichkeiten sind:

  • Fixkauf
  • Terminkauf
  • Sofortkauf
  • Kauf auf Abruf

Fixkauf

Der Lieferzeitpunkt ist beim Fixkauf besonders wichtig — sobald das Wort „fix“ in der Bestellung fällt, muss der Verkäufer dir das Produkt genau an diesem Datum liefern.

Beispiel

Du planst eine Überraschungsparty für den Geburtstag deiner Freundin am 20. Juni. Bei der Bestellung der Geburtstagstorte gibst du ausdrücklich an, dass die Lieferung „fix“ an diesem Datum erfolgen muss.

Übrigens: Wenn du damit einverstanden bist, kann die Lieferung auch früher kommen, jedoch nicht später — dann würde nämlich ein Lieferverzug vorliegen. In diesem Fall hättest du das Recht, vom Kauf zurückzutreten, weil du die Ware nicht zum abgemachten Zeitpunkt bekommen hast.

Terminkauf

Beim Terminkauf kann der Händler nur einen groben Zeitrahmen nennen, in dem du die Ware erhältst. Solltest du das Produkt nicht in dem Zeitraum bekommen, gilt auch hier Lieferverzug. 

Beispiel

Du bestellst ein neues Sofa und der Händler gibt an, dass die Lieferung „bis Ende August“ erfolgen soll.  

Sofortkauf

Damit du deine Ware schnellstmöglich bekommst, wird sie beim Sofortkauf direkt nach der Bestellung versendet.

Beispiel

Du bestellst Lebensmittel online und wählst die Option „Sofortlieferung“. Innerhalb von nur einer Stunde nach dem Absenden der Bestellung wird dein Einkauf direkt zu dir nach Hause geliefert.

Kauf auf Abruf

Bei dieser Art des Kaufvertrags erwirbst du eine größere Menge von einem Produkt, bei der du den Lieferzeitpunkt im Nachhinein festlegen kannst. Wenn du magst, können dir auch nur Teilmengen geliefert werden. 

Beispiel

Ein Florist bestellt bei einem Großhändler 1.000 Rosen, die er jedoch nicht auf einmal, sondern nach Bedarf in Teilmengen abrufen möchte. Er vereinbart, dass ihm jede Woche 100 Rosen geliefert werden sollen.

Übrigens: Vor allem für den Käufer kann der Kauf auf Abruf sehr vorteilhaft sein. Durch die große bestellte Menge können zum Beispiel Rabatte in Anspruch genommen werden. Damit es für den Verkäufer zu keinen Problemen kommt, sollte im Vertrag klar definiert sein, wie oft und wie viel Ware geliefert werden soll — ansonsten könnte es sein, dass er auf der Ware sitzen bleibt.

Kaufvertragsarten – Übersicht

Eine Lernhilfe zu den Kaufvertragsarten kannst du hier runterladen!

Unterscheidung nach Beschaffenheit und Art

Kaufvertragsart Beschreibung Beispiel
Stückkauf Kauf eines Einzelstücks, das es in dieser Art nur ein Mal gibt Kauf eines gebrauchten Laptops
Gattungskauf Kauf eines Produkts, das es in großer Menge gibt  Kauf einer neuen Uhr
Spezifikationskauf Kauf einer Ware, bei der Einzelheiten später entschieden werden können Kauf eines Fahrrads, Farbe der Felgen kann noch entschieden werden
Kauf auf Probe Testen erlaubt, Kaufvertrag erst nach dem Test wirksam Kauf eines Spiels, Testphase 2 Wochen, Rückgabe möglich
Kauf nach Probe  Nach Muster große Menge bestellt Kauf eines Parfüms nach Parfümprobe
Kauf zur Probe Kleine Menge zum Testen Kauf einer kleinen Packung neuer Schokolade

Unterscheidung nach der Zahlungszeit

Kaufvertragsart Beschreibung Beispiel
Zahlungszeitpunkt bei Lieferung Der Käufer zahlt, wenn er die Ware bekommt Kauf von Lebensmitteln im Supermarkt bar
Zahlungszeitpunkt vor Lieferung Der Käufer zahlt, bevor er die Ware bekommt Kauf von Kleidung online per Vorkasse
Zahlungszeitpunkt nach Lieferung („Auf Ziel“) Der Käufer zahlt, nachdem er die Ware bekommt Kauf von Schuhen auf Rechnung

Unterscheidung nach den Vertragsparteien

Kaufvertragsart Beschreibung Beispiel
einseitiger Handelskauf Beide Parteien sind Kaufleute  Logistikzentrum kauft LKW von Händler
zweiseitiger Handelskauf Eine Partei ist ein Kaufmann, die andere Partei eine Privatperson Kauf einer Couch von Händler (für Zuhause)
bürgerlicher Kauf  Beide Parteien sind Privatpersonen Kauf einer gebrauchten Spielekonsole auf Flohmarkt

Unterscheidung nach dem Lieferzeitpunkt

Kaufvertragsart Beschreibung Beispiel
Terminkauf Ware wird zu einem ungefähren Zeitpunkt geliefert Lieferzeitraum: 2 Wochen
Fixkauf Ware muss exakt zu einem bestimmte Termin geliefert werden

Lieferdatum fix: 18. August 

Kauf auf Abruf Ware wird bei Bedarf geliefert Bäckerei bestellt 500kg Mehl,  Lieferung in Teilmengen
Sofortkauf Ware wird unmittelbar nach Bestellung geliefert Onlinekauf einer Uhr, Versand nach kurzer Zeit

Kaufvertragsarten — häufigste Fragen

  • Was ist ein Kaufvertrag?
    Ein Kaufvertrag ist eine Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer, die durch zwei übereinstimmende Willenserklärungen – Angebot und Annahme – zustande kommt. Beide Parteien haben rechtliche Verpflichtungen: Der Käufer muss den Kaufpreis zahlen, und der Verkäufer muss die Ware übergeben.
  • Welche Kaufvertragsarten gibt es?
    Es gibt verschiedene Kaufvertragsarten, z. B. den Stückkauf, den Fixkauf, den Kauf auf Ziel oder den einseitigen Handelskauf. Sie unterscheiden sich durch die Art der Ware, den Liefer- und Zahlungszeitpunkt sowie die Vertragsparteien.
  • Was ist der Unterschied zwischen Stückkauf und Gattungskauf?
    Beim Stückkauf lässt sich die Ware von anderen unterscheiden — sie ist also einzigartig. Beim Gattungskauf hingegen gibt es mehrere Produkte, die sich nicht unterscheiden lassen.
Quiz zum Thema Kaufvertragsarten

Vertragsarten

Jetzt weißt du, welche Kaufvertragsarten es gibt und kannst sie voneinander unterscheiden. Wenn du wissen willst, welche Vertragsarten es sonst noch gibt, dann findest du die Antwort auf deine Frage hier!

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