Tundra
Die Tundra ist ein kaltes, baumloses Gebiet. Wo du sie findest und durch welche Merkmale sie sich auszeichnet, erklären wir dir hier und im Video!
Inhaltsübersicht
Was ist die Tundra?
Die Tundra (Kältesteppe) ist eine Vegetationszone, in der keine Bäume wachsen. Sie befindet sich zwischen den eisigen Gebieten (Eis- und Kältewüste) und dem nördlichen Nadelwald (Taiga), aber auch in der Antarktis und in Gebirgen, wie den Alpen.
Zur Erinnerung: Die Erde kann in verschiedene Vegetationszonen eingeteilt werden. Das sind Gebiete, in denen jeweils ein ähnliches Klima herrscht und deswegen bestimmte Pflanzen wachsen.
Tundren liegen hauptsächlich in den Subpolargebieten. Darunter verstehst du eine Klimazone, die durch lange Winter gekennzeichnet ist. Deswegen können in den Kältesteppen auch nur wenige Pflanzen- und Tierarten überleben.
Zum Beispiel der Polarhase. Durch sein dickes und weißes Fell schützt er sich gut gegen die Kälte und ist im Schnee vor Feinden getarnt
Die Tundra wird oft auch Kältesteppe genannt. Sie ist eine baumlose Vegetationszone zwischen den Nadelwäldern und den Kältewüsten der Arktis. Damit bildet sie eine Übergangsregion zwischen den eisigen Polarregionen und den nördlichen Wäldern.
Wo ist die Tundra?
Die geografische Lage der Tundra ist vor allem in den subpolaren Gebieten der Nordhalbkugel. Die Karte zeigt dir, dass sich die meisten Tundra-Gebiete auf der Nordhalbkugel befinden:
- Die arktische Tundra erstreckt sich über die gesamte nördliche Halbkugel. Sie geht von Eurasien bis Nordamerika und liegt jenseits der polaren Waldgrenze — in Ländern wie Kanada und Russland.
- Die antarktische Tundra kommt nur in kleinen Gebieten am Rand der antarktischen Halbinsel sowie auf Inseln wie Feuerland vor. Der Großteil der Antarktis ist hingegen von Eis bedeckt.
- Die alpine Tundra findet man in Hochgebirgen wie den Alpen und dem Himalaya, je nach Gebirge ab etwa 2000 bis 4000 Metern Höhe.
Tundra Klima
In der Tundra herrscht ein sehr kaltes Klima mit langen, frostigen Wintern und kurzen, kühlen Sommern. Die Temperaturen in den Wintermonaten liegen durchschnittlich zwischen -17 ° C und -40 °C, können aber stark variieren. In wärmeren Breiten der Tundra kann es im Sommer auch bis zu 25 °C warm werden.
Die Tundra ist zudem meist acht bis elf Monate im Jahr von Schnee bedeckt. Die Niederschlagsmenge liegt nur bei etwa 200 bis 600 mm pro Jahr, was die Tundra zu einer kargen Klimazone macht. Dennoch sind Tundren oft sehr feucht. Der Grund dafür ist, dass wegen der niedrigen Temperaturen die Feuchtigkeit nur schwer verdunsten kann.
Der gefrorene Boden der Tundra, der sogenannte Permafrostboden, taut im Sommer nur an der Oberfläche leicht auf. Dadurch entstehen sumpfige Überschwemmungsgebiete.
Gut zu wissen: Der Permafrostboden der Tundra ist ein wichtiger CO₂-Speicher. Wenn er durch den Klimawandel taut, wird Kohlendioxid freigesetzt, was den Treibhauseffekt verstärken kann.
Tundra Vegetation
Die Tundra ist kein leichtes Zuhause für Pflanzen. Der Boden bleibt fast das ganze Jahr über gefroren und die Sonne scheint in den Polargebieten nur wenig. Nur Pflanzen, die gut an diese harten Bedingungen angepasst sind, können hier überleben.
Bäume wachsen in der Tundra nicht, weil ihre Wurzeln im gefrorenen Boden keinen Halt finden und nur wenig Wasser aufnehmen könnten. Stattdessen gibt es nur Pflanzen, die direkt am Boden wachsen und so vor dem kalten Wind geschützt sind.
Das sind zum Beispiel Gräser, Moose, Flechten, Kräuter und kleine Sträucher. Sie wachsen langsam, brauchen nur wenig Nährstoffe und können gut mit der Kälte umgehen. Im Sommer, wenn die oberste Schicht des gefrorenen Bodens ein wenig auftaut, nehmen sie das Wasser auf, das durch das Schmelzen entsteht.
Tiere in der Tundra
In der Tundra überleben nur Tiere, die gut an die Kälte angepasst sind. Bekannte Beispiele sind Rentiere, Polarfüchse und Schneeeulen.
- Rentiere haben ein dickes Fell und breite Hufe, mit denen sie im Schnee nach Nahrung suchen.
- Polarfüchse wechseln im Winter ihr Fell zu Weiß, um sich im Schnee vor Feinden zu tarnen und bleiben so warm.
- Schneeeulen sind durch ihre weiße Farbe gut getarnt und finden Beutetiere auch unter der Schneedecke.
Übrigens: Einige Tiere ziehen im Winter von der kalten Tundra in wärmere Gebiete zurück, oder fressen sich vorher eine dicke Fettschicht an, die als Energiespeicher dient.
Gefährdung der Tundra
Die Tundra ist durch den Klimawandel stark gefährdet. Wenn die Temperaturen steigen, taut der Permafrostboden langsam auf. Das führt dazu, dass gespeichertes CO₂ freigesetzt wird, was den Treibhauseffekt weiter verstärkt.
Auch menschliche Aktivitäten wie Rohstoffabbau und Straßenbau schädigen die empfindliche Natur der Tundra. Einmal zerstörte Flächen erholen sich nur sehr langsam, da das Pflanzenwachstum in der Tundra extrem langsam ist.
Unterschied Tundra und Taiga
Sowohl die Tundra als auch die Taiga kommen in kalten Gebieten vor. Trotzdem unterscheiden sie sich in einigen Eigenschaften. Die haben wir dir hier in einer Tabelle zusammengefasst:
Tundra | Taiga | |
Auch genannt | Kältesteppe | Nördlicher oder borealer Nadelwald |
Wortbedeutung (aus dem Russischen) | ‚baumloses Hochland‘ | ‚Wald‘ |
Temperatur | -50 bis +15° C (durchschnittlich -15° C) | -40 bis 20° C (durchschnittlich +5° C) |
Niederschlag | gering (unter 300 mm pro Jahr) | gering/mittel (200-900 mm pro Jahr) |
Pflanzen/Vegetation/Flora | keine Bäume, hauptsächlich Sträucher, Moose, Flechten | viele Nadelbäume, wie Fichten und Kiefern, aber auch Moose und Kräuter |
Tiere/Fauna | sehr wenige z. B. Eisbär, Polarfuchs, Schneehase |
mittel z. B. Marder, Bison, Braunbär, Biber, Fuchs |
Beispiele | in Russland (Sibirien), in der Antarktis oder in Gebirgen wie dem Himalaya | in Kanada, Alaska, Schweden oder Finnland |
Tundra — häufigste Fragen
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Was ist eine Tundra? Die Tundra ist eine baumlose Vegetationszone. Sie liegt zwischen dem nördlichen Nadelwald (Taiga) und den Kältewüsten. Sie ist sozusagen eine Übergangszone.
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Was ist die Tundra einfach erklärt Was ist die Tundra? Die Tundra (Kältesteppe) ist eine Vegetationszone, in der keine Bäume wachsen. Sie befindet sich zwischen den eisigen Gebieten (Eis- und Kältewüste) und dem nördlichen Nadelwald (Taiga), aber auch in der Antarktis und in Gebirgen, wie den Alpen.
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Wie ist das Klima in der Tundra? In der Tundra herrschen extreme Wetterbedingungen. In kalten Monaten liegt die Temperatur zwischen –17 °C und –40 °C. Trotz des geringen Niederschlages sind die Böden dauerhaft gefroren (Permafrostböden).
Vegetationszonen
Die Tundra ist eine Vegetationszone, in der es sehr kalt ist und keine Bäume wachsen. Es gibt allerdings noch viele andere, wie zum Beispiel Wüsten oder den tropischen Regenwald!
Um alle weiteren Vegetationszonen und ihre besonderen Merkmale kennenzulernen, schau dir unser Video dazu an!