Wüste

Was sind Wüsten?

Wüsten sind Gebiete auf der Erde, in denen es sehr wenig regnet und entweder sehr heiß oder sehr kalt ist. Dadurch handelt es sich um Orte mit wenig bis keiner Vegetation. Unterscheiden kannst du dabei zwei Wüstenarten:

1. Trocken-/Hitzewüsten: Sie sind trocken und heiß. Du findest sie vor allem in den Subtropen . Ein Beispiel ist hier die Sahara.
2. Kälte-/Eiswüsten: Sie sind sehr kalt und befinden sich vor allem im Bereich der Pole, so wie auch die Antarktis.

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Insgesamt bedecken die Wüsten bereits ein Fünftel der gesamten Landflächen der Erde. Während sich die Eiswüsten allerdings zurückbilden, breiten sich die Trockenwüsten immer weiter aus. Dafür sind besonders wir Menschen verantwortlich. Denn beispielsweise durch das Verkleinern von Waldflächen (Roden) tragen wir zur „Verwüstung“ (Desertifikation ) bei.

Wüstenarten nach Bodenbeschaffenheit

Trocken- und Hitzewüsten können je nach ihrer Oberflächenstruktur, also den Eigenschaften des Bodens, in folgende Wüstenarten unterteilt werden:

• Sandwüsten
• Kieswüsten
• Steinwüsten
• Salzwüsten

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Gut zu wissen: Da die meisten Wüsten sehr groß sind, können sie häufig mehreren Wüstentypen zugeordnet werden. So gibt es in der Kalahari-Wüste beispielsweise sowohl Bereiche mit Sand als auch welche mit Steinen.

Sandwüste

Sandwüsten bestehen hauptsächlich aus Quarzsand und kommen oft in Form von hohen Dünen vor. Die größten Sandwüsten sind die arabische Wüste Rub al-Chali und die asiatische Taklamakan-Wüste, aber auch Teile der Sahara lassen sich den Sandwüsten zuordnen.

Kieswüste

Kieswüsten entstehen in der Regel aus Stein- oder Felswüsten. Durch die starken Temperaturänderungen zwischen Tag und Nacht zerbrechen größere Felsbrocken zu kleineren Steinen und schließlich zu Kieselsteinen. Ein Beispiel für eine Kieswüste ist die Serir. Sie ist ein Teil der Sahara.

Stein- oder Felswüste

Unter einer Steinwüste verstehst du die großflächige Ansammlung von Felsen und Steinen. Meistens befinden sie sich auf Hügeln oder in Gebirgen und sind mit lockerem Gestein (Geröll) bedeckt. Einige Teile der Sahara sind Steinwüsten.

Salzwüste

Salzwüsten sind trockene Gebiete, die von einer dicken Salzschicht überzogen sind. Sie entstehen häufig in Senken oder in der Nähe von Bergen. Das liegt daran, dass Wasser hier nicht abfließen kann. Gelangt aus den Bergen also salzhaltiges Wasser in die Senke, verdunstet es mit der Zeit und es bleibt eine dicke Salzkruste zurück. Zu den Salzwüsten gehören zum Beispiel die Salar de Uyuni in Bolivien oder die Great Salt Lake Desert in den USA.

Wüstenarten nach Lage

Die unterschiedlichen Wüsten der Erde können auch nach Lage und Entstehung unterteilt werden. Je nachdem, wo sich eine Wüste befindet und wie sie entstanden ist, unterscheidest du folgende Wüstenarten:

• Kontinentalwüsten
• Küstenwüsten
• Wendekreiswüsten

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Schon gewusst? Wüsten können gleichzeitig mehrere Bezeichnungen haben. So ist die Taklamakan-Wüste in China sowohl eine Sand- als auch eine Kontinentalwüste.

Kontinental- oder Binnenwüste

Kontinentalwüsten liegen in der Mitte von Kontinenten, sie sind also weit vom Meer entfernt und häufig sogar von Bergen umgeben. Wenn eine Wüste durch ein Gebirge vor Regen geschützt wird, kannst du sie auch Regenschattenwüste nennen. Ein Beispiel für eine Kontinental-/Binnenwüste ist die Wüste Gobi in Asien.

Entstehung von Kontinentalwüsten:

1. Wolken, die vom Meer ins Landesinnere geweht werden, regnen sich bereits in den Bergen ab.
2. Erreicht die Luft dann die Gebiete in der Mitte des Kontinents, ist sie bereits trocken.
3. Da es hier also keinen Niederschlag gibt, trocknen die Gebiete aus und es entsteht eine Wüste.

Küstenwüste

Küstenwüsten sind Wüsten, die sich an den Westküsten der Kontinente bilden. Bekannte Beispiele dafür sind die Atacama-Wüste im Westen Südwestamerikas oder die Wüste Namib in Südwestafrika. 

Entstehung von Küstenwüsten:

1. Durch polare Meeresströmungen ist das Wasser an den Küsten besonders kalt.
2. Die Luft, die sich direkt über dem Wasser befindet, kühlt ab.
3. Die warme Luft, die von der Landfläche zum Meer zieht, lagert sich dann über die kalte Meeresluft. Das liegt daran, dass warme Luft nach oben steigt.
4. Nun ist die kalte Luft eingeschlossen und kann nicht weiter aufsteigen. So können sich auch keine Wolken bilden.
5. Das führt dazu, dass es in diesen Küstengebieten nicht regnen kann und sehr trocken wird.

Wendekreiswüste

Wendekreiswüsten, auch Passatwüsten oder subtropische Wüsten genannt, liegen in den Bereichen der Wendekreise. Das sind die Breitengrade der Erde, die nördlich und südlich genau 2.609 Kilometer vom Äquator entfernt sind. An ihnen steht die Sonne jeweils einmal im Jahr im Zenit, also genau senkrecht zum Boden.

Zu den Wendekreiswüsten gehören zum Beispiel die Kalahari und die Sahara in Afrika.

Entstehung von Wendekreiswüsten:

1. Die Sonne erwärmt die Luft am Äquator. Da warme Luft eine geringere Dichte als kalte Luft hat, steigt sie nach oben.
2. Beim Aufsteigen kühlt sie durch die kalten Temperaturen wieder ab. Dadurch bilden sich Wolken und regnen bereits am Äquator. Die Luft wird also wieder trocken.
3. Die nun trockene Luft steigt weiter auf und bewegt sich durch den Wind in Richtung der Pole zu den Wendekreisen.
4. Dort sinkt die trockene Luft wieder ab. Dadurch lösen sich die Wolken auf und es gibt keinen Regen.
5. Bleibt es in einem Gebiet über lange Zeit trocken, können heiße Wüstengebiete entstehen.

Wüsten der Erde

Wüstengebiete findest du auf allen Kontinenten der Erde. Die größte Wüste der Welt ist die Eiswüste Antarktis. Die größte Trockenwüste ist die afrikanische Wüste Sahara. 

Auf dieser Karte siehst du die größten Wüsten der Erde:

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Eine Übersicht der größten Wüsten der Erde kannst du in der Tabelle finden:

Tiere und Pflanzen in der Wüste

Das Ökosystem der Trockenwüsten ist von Umweltbedingungen, wie Wassermangel und extremen Temperaturen, geprägt.

In der Wüste findest du deshalb nur sehr wenige Pflanzen. Einige Kakteenarten, Agaven oder auch Aloen haben sich an die Umweltbedingungen angepasst und können sehr viel Wasser speichern. Das hilft ihnen auch, bei wenig Niederschlag zu überleben.

Auch in der Tierwelt gibt es einige Anpassungen an die trockenen und heißen Verhältnisse. In Wüsten kannst du zum Beispiel Tiere wie Schlangen, Skorpione, Gazellen oder Kamele finden. Kamele können zum Beispiel ihre Körpertemperatur verändern. Dadurch schwitzen sie weniger und sparen Wasser!

Wie entstehen Wüsten?

Die Entstehung neuer Wüsten nennst du Desertifikation. Sie kann zwar auch durch natürliche Ursachen (z. B. Dürren) entstehen, heutzutage sind aber vor allem die Menschen dafür verantwortlich. Das liegt unter anderem an der Überweidung und der Abholzung von Wäldern.

Schau dir als Nächstes unser Video zur Desertifikation an und finde heraus, wie genau eine Wüste entsteht und welche drastischen Folgen das für die Umwelt und uns Menschen haben kann!