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Was die Urbanisierung ist und welche Auswirkungen sie auf eine Stadt und ihr Umland hat, erklären wir dir hier und im Video!

Quiz zum Thema Urbanisierung
Inhaltsübersicht

Was ist Urbanisierung?

Urbanisierung ist die Ausbreitung der städtischen Lebensform und Verhaltensweise in der Bevölkerung von ländlicheren Regionen. Als Folge ziehen viele Bürger vom Land in die Stadtmitte oder in die Nähe der Kernstadt.

Wenn die Stadtmitte zu stark besiedelt ist, müssen sie auf die nähere Umgebung ausweichen. So entstehen auch außerhalb der Kernstadt Gebiete mit einer hohen Konzentration von Bewohnern. Dieser Prozess nennt sich Agglomeration.

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Urbanisierung

Menschen ziehen aus verschiedenen Gründen vom Land in die Stadt. Sie erhoffen sich dort einen gut bezahlten Job, höhere Bildungschancen und bessere Lebensumstände als in ländlicheren Regionen.

Übrigens: Bei der Urbanisierung berücksichtigst du qualitative Faktoren wie die Lebensformen und -haltungen der Menschen. Wenn du lediglich auf quantitative Faktoren wie Bevölkerungsanzahl und Flächenwachstum achtest, sprichst du von einer Verstädterung.

Formen der Urbanisierung

Die Urbanisierung definiert sich durch verschiedene Faktoren. Deshalb unterscheidest du grundsätzlich zwei verschiedene Formen der Urbanisierung:

  • Funktionale Urbanisierung:
    Bei dieser Form liegt der Fokus auf dem beobachtbaren Wachstum einer Stadt. Das Wachstum kannst du anhand der Bevölkerungszahl, dem Flächenwachstum und dem Ausbau der Infrastruktur bestimmen.
     
  • Soziale Urbanisierung:
    Hierbei dreht es sich um die Lebensweisen und -vorstellungen der Bevölkerung, die sich beim Umzug vom Land in die Stadt verändern.

Merkmale der Urbanisierung

Die Urbanisierung lässt sich durch einige Merkmale definieren. Ein paar Beispiele wären:

  • Bevölkerungswachstum:
    Die Urbanisierung sorgt dafür, dass immer mehr Menschen in einem verdichteten Gebiet leben. Dieser Prozess wird am meisten durch Migration geprägt. Das ist die dauerhafte Verlagerung des räumlichen Lebensumfeldes. Zusätzlich spielt auch das natürliche Bevölkerungswachstum auf der Welt eine wichtige Rolle für die Urbanisierung. 
     
  • Verlagerung der Wirtschaftssektoren:
    Bei der Urbanisierung rückt der Landwirtschaftssektor immer weiter in den Hintergrund. Dafür ist die Mechanisierung verantwortlich, die den Menschen zu einem Großteil ersetzt. Stattdessen liegt der Fokus im Dienstleistungssektor. Das liegt daran, dass die Nachfrage an Dienstleistungen bei höherer Bevölkerungsanzahl wächst.
     
  • Ausbau der Infrastruktur und Versorgungsnetze:
    Damit die Stadtbevölkerung schnell von A nach B kommt, muss auch der Nahverkehr und das Straßennetz ausgebaut werden. Daneben muss die Bevölkerung mit grundlegenden Ressourcen wie Wasser und Strom versorgt werden. Deshalb kümmert sich die Stadtplanung auch um den Ausbau der Kanalisationsnetze sowie um eine ausreichende Energieversorgung.

Urbanisierung — Gründe

Menschen entscheiden sich oft nur aus einem Grund, die ländliche Region zu verlassen und in die Stadt zu ziehen: weil sie davon überzeugt sind, dort ein besseres Leben führen zu können.

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Push- und Pull Faktoren

Ob und wie sie die Lebensqualität steigern können, lässt sich durch Push- und Pull-Faktoren bestimmen. 

Pushfaktoren

Push-Faktoren sind Faktoren, die Menschen aus ihrer aktuellen ländlichen Lebenssituation wegtreiben. Ein Grund dafür kann zum Beispiel Armut sein. Menschen fliehen auch vor Krieg oder politischer Instabilität. Die Fliehenden suchen in der Stadt Schutz und verlassen sich im Notfall auf eine bessere medizinische Versorgung als auf dem Land.

Pullfaktoren

Pull-Faktoren sind die Aspekte des städtischen Lebens, welche die Stadt attraktiv machen. Einen Pull-Faktor stellen beispielsweise die höheren Chancen auf Arbeit dar. Denn aufgrund der technischen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten herrscht auf dem Land ein Mangel an Arbeitsplätzen. Die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft unterstützt diese Veränderung zusätzlich.

Urbanisierung — Folgen und Herausforderungen

Die Urbanisierung beeinflusst das Stadtbild, ihre Umgebung und das Leben der Bevölkerung auf vielen verschiedenen Ebenen. Das führt zu bestimmten Folgen und Herausforderungen:

  • Bodenversiegelung
  • Wirtschaftliche Entwicklung
  • Veränderung der Sozialstruktur
  • Slums

Bodenversiegelung

Durch den Ausbau der Infrastruktur im Urbanisierungsprozess kommt es oft zur flächendeckenden Bodenversiegelung. Das bedeutet, dass der ursprüngliche Boden von Gebäuden und Bauwerken bedeckt wird. Dadurch kann kein Wasser mehr in die Erde versickern. Dies stellt ein Problem für die natürliche Grundwasserversorgung und –neubildung dar.

Hierdurch fallen ebenfalls wichtige Grünflächen weg, die früher als wertvolle Anbauflächen, Erholungsorte und Lebensräume von Tieren dienten.

Wirtschaftliche Entwicklung

Im Zuge der Urbanisierung wächst mit der Fläche und Bevölkerungsanzahl der Stadt auch die Wirtschaft. Mit mehr Arbeitskräften steigt die Produktivität.

Diese bringt aber auch seine Schattenseiten mit sich, denn mit dem stärkeren Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt sind starke Kontraste der Einkommensverhältnisse verbunden. Das bedeutet, dass Menschen mit viel Geld noch reicher werden, während arme Menschen noch ärmer werden. Diese soziale Ungleichheit stellt auch für Deutschland ein Problem dar.

Veränderung der Sozialstruktur

Die soziale Ungleichheit äußert sich nicht nur durch die finanziellen Gegensätze der Einkommensschichten, sondern auch durch die räumliche Trennung ihrer Wohnorte.

Wohnungen im Stadtzentrum sind aufgrund ihrer Lage sehr begehrt, weshalb die Mietkosten und Kaufpreise sehr hoch sind. Die Nachfrage an bezahlbaren Wohnungen ist also höher als das Angebot. Dadurch können sich einige Bewohner nur noch Wohnungen in bestimmten Gebieten der Stadt leisten. Es kommt zur sogenannten sozialräumlichen Segregation.

Slums

In manchen Ländern ist nicht genug Wohnraum für alle Menschen vorhanden, was dafür sorgt, dass einige Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen.

Das äußert sich durch unzureichende Versorgung mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln. Auch die medizinische Versorgung ist hier nicht für alle Menschen gewährleistet. Es kommt zur Slumbildung.

Das sind illegale Wohnviertel, welche von armen Menschen bewohnt werden. Sie errichten dabei ihre Unterkünfte aus Materialien, die sie in der Umgebung finden. In Asien ist der Anteil der in Slums lebenden Menschen 30 % und in Afrika beträgt er sogar 70 %.

Smartcities als Lösungsansatz

Eine Smart City nutzt fortschrittliche Technologien und nachhaltige Konzepte, um die Lebensqualität aller Menschen in Großstädten zu verbessern. Der Fokus liegt beispielsweise auf der Förderung von Elektromobilität und der effizienten Nutzung von Energieressourcen. 

Außerdem strebt das Konzept die soziale Integration durch Mehrgenerationenhäuser an und fördert Grünflächen für Umwelt und Erholung. Das Konzept der „Stadt der kurzen Wege“ zielt darauf ab, Wohnen, Arbeiten und Einkaufen nah beieinander zu platzieren, um den Autoverkehr zu reduzieren.

Urbanisierung — häufigste Fragen

  • Was bedeutet Urbanisierung?
    Urbanisierung ist die Ausbreitung der städtischen Lebensform. Der Begriff leitet sich vom lateinischen „urbs“ ab und bedeutet Stadt. Wenn lediglich auf die Bevölkerungsanzahl und das Flächenwachstum geachtet wird, spricht man jedoch von einer Verstädterung.
     
  • Was ist die Definition von Urbanisierung?
    Urbanisierung ist der Prozess, bei dem Menschen aus dem Land vermehrt in Städte ziehen und dabei ihre Lebens- und Verhaltensweisen an das Leben der Stadt anpassen. Ein weiterer Name für die Urbanisierung ist die Landflucht. Sie definiert sich über das beobachtbare, wirtschaftliche Wachstum sowie über soziale und politische Faktoren.
     
  • Welche Probleme entstehen durch Urbanisierung?
    Durch die Urbanisierung kommt es in den Städten zur Bodenversiegelung und einer Wohnraumnot. Außerdem kommt es zu dichtem Verkehr und Umweltproblemen, wie beispielsweise der Luftverschmutzung. Zusätzlich kann es durch die Kontaktdichte der Menschen zu einer schnelleren Verbreitung von Krankheiten kommen.
     
  • Wann war die Urbanisierung in Deutschland?
    Nach 1870 setzte in Deutschland die Hochphase der Industrialisierung ein. Dadurch kam es zu einer starken Zuwanderung in die Städte. Nachdem im Jahr 1819 noch mehr als 90 % der Bevölkerung in kleinen Gemeinden wohnten, so lebte hundert Jahre später in etwa nur noch die Hälfte der Bevölkerung auf dem Land.
Quiz zum Thema Urbanisierung

Suburbanisierung

Während die Urbanisierung die Zunahmen der städtischen Bevölkerung beschreibt, stellt die Suburbanisierung das genaue Gegenteil dieser Entwicklung dar. Was die Suburbanisierung genau ist und wie sie funktioniert, erklären wir dir hier!

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