Erdzeitalter
Die Erdzeitalter zeigen dir, wie sich das Leben und die Erde über Milliarden Jahre verändert haben. Welche Phasen es gibt und was sie besonders macht, erfährst du hier und im Video.
Inhaltsübersicht
Erdzeitalter einfach erklärt
Erdzeitalter sind große Abschnitte in der Geschichte der Erde. Wissenschaftler teilen damit die rund 4,6 Milliarden Jahre alte Entwicklung des Planeten in klar erkennbare Phasen ein. Du sprichst dabei auch von der sogenannten Geochronologie.
Die Unterteilung in verschiedene Erdzeitalter hilft dir dabei, die Vergangenheit der Erde besser zu verstehen und zu unterscheiden. In jedem Erdzeitalter ist nämlich etwas Besonderes passiert: Neue Lebewesen sind entstanden, Kontinente haben sich verschoben oder es kam zu großen Klimaveränderungen und Naturkatastrophen.
Überblick über die Erdzeitalter
Die Erdgeschichte ist in insgesamt 4 Zeitalter unterteilt. Dabei unterscheidest du wiederum in insgesamt 12 Abschnitten. Hier siehst du die Erdzeitalter und ihre Abschnitte in der richtigen Reihenfolge — vom ältesten bis zum jüngsten:
Erdzeitalter | Periode |
Erdurzeit |
Präkambrium (vor ca. 4.600 – 541 Mio. Jahre) |
Erdaltertum |
Kambrium (vor ca. 541 – 485 Mio. Jahre) |
Ordovizium (vor ca. 485 – 444 Mio. Jahre) |
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Silur (vor ca. 444 – 419 Mio. Jahre) |
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Devon (vor ca. 419 – 359 Mio. Jahre) |
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Karbon (vor ca. 359 – 299 Mio. Jahre) |
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Perm (vor ca. 299 – 252 Mio. Jahre) |
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Erdmittelalter |
Trias (vor ca. 252 – 201 Mio. Jahre) |
Jura (vor ca. 201 – 145 Mio. Jahre) |
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Kreidezeit (vor ca. 145 – 66 Mio. Jahre) |
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Erdneuzeit |
Tertiär (vor ca. 66 – 2,6 Mio. Jahre) |
Quartär (vor ca. 2,6 Mio. Jahre – heute) |
Das Präkambrium
Das Präkambrium ist das älteste und zugleich längste Erdzeitalter. Es beginnt mit der Entstehung der Erde vor etwa 4,6 Milliarden Jahren und endet vor rund 541 Millionen Jahren. In dieser langen Zeit entstanden wichtige Grundlagen für alles Leben, das folgen sollte.
Anfangs war die Erde noch ein glühend heißer Ball aus Gestein. Erst nach Millionen von Jahren kühlte sie langsam ab. Dabei bildeten sich eine feste Erdkruste, Ozeane und eine erste einfache Atmosphäre. Auch das Leben begann im Präkambrium — allerdings sehr einfach: Erste einzellige Organismen wie Bakterien lebten im Wasser.
Das Kambrium
Mit dem Kambrium beginnt das sogenannte Erdaltertum. Es startete vor etwa 541 Millionen Jahren und dauerte bis vor 485 Millionen Jahre. In dieser Zeit passierte etwas, das bis heute als „kambrische Explosion“ bekannt ist: Die Vielfalt des Lebens nahm plötzlich stark zu.
Zum ersten Mal entwickelten sich viele mehrzellige Tiere mit festen Körperteilen wie Schalen oder Panzern — Vorfahren von Krebsen oder Schnecken. Am Ende des Kambriums kam es durch Umweltveränderungen jedoch zu einem Massensterben, bei dem viele Arten wieder verschwanden. Diese Tiere hinterließen aber Fossilien, die heute noch gefunden werden.
Schon gewusst? Das Leben in dieser Zeit spielte sich fast ausschließlich im Wasser ab. An Land gab es noch keine Pflanzen oder Tiere.
Das Ordovizium
Das Ordovizium begann vor etwa 485 Millionen Jahren und endete vor rund 444 Millionen Jahre. In dieser Zeit erholte sich das Leben im Meer vom vorherigen Massensterben und breitete sich stark aus. Es entwickelten sich neue Tierarten — zum Beispiel Korallen und erste Fische. Auch einfache Pflanzen wie Algen kamen häufiger vor. Zum ersten Mal wagten sich sogar einige Pflanzenarten an Land.
Doch am Ende des Ordoviziums kam es erneut zu einem Massensterben und viele Meereslebewesen verschwanden. Wahrscheinlich wurde es durch starke Klimaschwankungen ausgelöst, bei denen große Teile der Erde vereisten.
Das Silur
Im Silur — einer Phase vor etwa 444 bis 419 Millionen Jahren — erholte sich das Leben wieder. Viele Meerestiere kehrten zurück oder entwickelten sich weiter, zum Beispiel Korallenriffe und Kieferfische. Auch die ersten Wirbeltiere tauchten auf, allerdings lebten sie noch ausschließlich im Wasser.
Ein weiterer wichtiger Schritt passierte an Land: Moose und andere einfache Pflanzenarten begannen, sich an den Küsten auszubreiten. Damit war der erste Grundstein für eine spätere Besiedlung des Landes gelegt. Das Silur markiert also den Übergang von einer reinen Wasserwelt hin zu einer Welt, in der auch das Land langsam „lebendig“ wurde.
Das Devon
Rund 60 Millionen Jahre dauerte das Devon — eine Zeit, die vor allem durch die Vielfalt der Fische geprägt war. Knochenfische, Quastenflosser und erste Lungenfische entwickelten sich. Einige davon konnten sogar schon an Land atmen.
Der große Schritt: Erste Wirbeltiere verließen das Wasser. So entstanden die Vorfahren der Amphibien. Auch an Land tat sich einiges — es bildeten sich erste Wälder mit Farnen und Samenpflanzen. Zum Ende des Devons kam es erneut zu einem Massensterben, wahrscheinlich durch starke Abkühlung. Dennoch wurde eine Grundlage für das Leben an Land geschaffen.
Das Karbon
Im Karbon wuchsen riesige sumpfige Wälder — vor etwa 359 bis 299 Millionen Jahren. Aus den abgestorbenen Pflanzenteilen der Sumpfwälder entstanden unsere heutigen Kohlevorkommen. Daher hat das Zeitalter auch seinen Namen: „Karbon“ = Kohle.
Auch die Tiere entwickelten sich weiter: Erste Insekten mit Flügeln wie riesige Libellen tauchten auf. Amphibien wurden größer und verbreiteter, und zum ersten Mal entstanden Reptilien, die sich auch in trockener Umgebung fortpflanzen konnten.
Das Perm
Als Nächstes folgt eine Zeit großer Gegensätze: Im Perm — vor etwa 299 bis 252 Millionen Jahren — entstanden neue Tierarten — und gleichzeitig bahnte sich das größte Massensterben der Erdgeschichte an.
Reptilien wurden vielseitiger und besiedelten große Teile des Festlands. Auch frühe Nadelbäume entwickelten sich. Gleichzeitig formten sich fast alle Kontinente zu einem Superkontinent: Pangäa. Dadurch veränderten sich Klima, Meeresströmungen und Lebensräume deutlich.
Am Ende des Perms starben über 90 % aller Meeresarten aus und rund 70 % der Landtiere verschwanden. Die genauen Ursachen sind nicht ganz klar, aber wahrscheinlich spielten Vulkanausbrüche und Klimaveränderungen eine Rolle.
Die Trias
Nach dem gewaltigen Massensterben des Perms begann mit der Trias vor etwa 252 Millionen Jahren ein neues Kapitel der Erdgeschichte. Sie markiert den Start des Erdmittelalters und damit auch den Beginn der Zeit der Dinosaurier.
Das Leben erholte sich langsam — im Meer entstanden wieder Korallen, Muscheln und Tintenfische. An Land breitete sich das Leben ebenfalls weiter aus. Erste Nadelbäume wuchsen in trockenerem Klima, und die Dinosaurier tauchten auf — zunächst eher klein und unscheinbar. Gegen Ende der Trias kam es schon wieder zu einem Massensterben, vermutlich durch Vulkanausbrüche.
Der Jura
Vor etwa 201 Millionen Jahren eroberten die Dinosaurier im Jura die Erde — und wurden zum dominierenden Tier an Land. Sie entwickelten sich weiter, wurden größer und vielfältiger — vom pflanzenfressenden Langhals bis zum schnellen Raubtier. Auch unter Wasser nahm die Artenvielfalt zu: Meeresreptilien und Ammoniten füllten die Ozeane.
An Land entstanden dichte Wälder mit Farnen und Nadelbäumen. Erste Säugetiere lebten im Schatten der Dinosaurier: klein, unauffällig und nachtaktiv.
Gut zu wissen: Im Jura tauchten auch schon die ersten Vögel auf. Der bekannteste Vertreter ist der Archaeopteryx, der als Bindeglied zwischen Dinosauriern und Vögeln gilt.
Die Kreidezeit
In der Kreidezeit — von 145 bis 66 Millionen Jahren vor heute — erreichten die Dinosaurier ihre größte Vielfalt. Es gab riesige Pflanzenfresser wie den Triceratops und Raubtiere wie den Tyrannosaurus Rex. Auch im Meer lebten beeindruckende Tiere: Meeresreptilien und riesige Tintenfische. Die Pflanzenwelt veränderte sich ebenfalls: Zum ersten Mal tauchten Blütenpflanzen auf — ein wichtiger Schritt in der Entwicklung.
Das Ende der Kreidezeit wurde wieder durch ein Massensterben markiert. Es wird vermutet, dass ein Asteroideneinschlag die Erde traf und gewaltige Klimaveränderungen auslöste. Dabei starben nicht nur die Dinosaurier aus, sondern auch viele andere Tier- und Pflanzenarten. Damit endete das Erdmittelalter.
Das Tertiär
Das Tertiär — von vor 66 bis etwa 2,6 Millionen Jahren — veränderte das Leben auf der Erde grundlegend. Als die Dinosaurier verschwanden, übernahmen die Säugetiere und Vögel die Bühne. Viele Tiergruppen, die wir heute kennen, entstanden im Tertiär: zum Beispiel Wale, Elefanten, Pferde, Affen, Bären und Katzen. Die Pflanzenwelt wurde erneut vielfältiger — Wälder mit Laubbäumen breiteten sich aus und bildeten neue Lebensräume.
Das Klima war anfangs noch warm, wurde aber im Laufe der Zeit kühler. Dadurch bildeten sich Eisdecken an den Polen, und die ersten Graslandschaften entstanden. Zum Ende des Tertiärs entwickelte sich eine Tierart, die die Welt für immer verändern sollte: die ersten Frühmenschen.
Das Quartär
Das Quartär ist die jüngste Phase der Erdgeschichte. Es begann vor etwa 2,6 Millionen Jahren — und wir leben immer noch mittendrin. In dieser Zeit wechselten sich Eiszeiten und Zwischeneiszeiten ab. Große Teile der Erde waren immer wieder von Gletschern bedeckt. Das beeinflusste stark, welche Pflanzen und Tiere überlebten.
Außerdem entwickelte sich der moderne Mensch (Homo sapiens ). Anfangs lebte er noch als Jäger und Sammler, später entstanden Ackerbau, Viehzucht und erste Siedlungen. Damit begann die kulturelle Entwicklung, wie wir sie heute kennen.
Auch viele heute bekannte Tierarten lebten schon im Quartär, etwa Mammuts, Riesenhirsche und Säbelzahnkatzen. Doch die Meisten von ihnen starben am Ende der letzten Eiszeit aus. Andere Arten, wie der Eisbär oder der Mensch, passten sich erfolgreich an die Umwelt an.
Erdzeitalter — häufigste Fragen
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Welche Erdzeitalter gibt es alle? Es gibt insgesamt 12 Erdzeitalter: Präkambrium, Kambrium, Ordovizium, Silur, Devon, Karbon, Perm, Trias, Jura, Kreidezeit, Tertiär und Quartär. -
Welche sind die 4 großen Erdzeitalter? Die vier großen Erdzeitalter sind Erdurzeit, Erdaltertum, Erdmittelalter und Erdneuzeit. Diese Phasen markieren wichtige Entwicklungen wie das Aufkommen neuer Lebensformen.
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Was sind die Merkmale der Zeitalter Trias, Jura und Kreide? Trias, Jura und Kreide markieren Zeitalter mit einzigartigen Merkmalen. Während dieser Perioden lebten Dinosaurier und es entstanden erste Säugetiere. Diese Zeitalter prägten die Entwicklung der Erde maßgeblich
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