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Was ist ein Orkan und wie entstehen Orkane? Die Antworten geben wir dir hier und in unserem Video !

Quiz zum Thema Orkan
Inhaltsübersicht

Was ist ein Orkan?

Ein Orkan ist ein besonders starker Wirbelsturm mit einer Geschwindigkeit von mindestens 118 km/h. In der Beaufortskala werden Windstürme nach ihrer Geschwindigkeit über insgesamt 12 Stufen gegliedert. Dabei befindet sich der Orkan auf der höchsten Stufe dieser Skala. Du kannst dir in diesem Fall den Orkan also als die extremste Form von Wind vorstellen.

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Orkan

Orkane entstehen in außertropischen Tiefdruckgebieten über dem Nordatlantik. In ganz seltenen Fällen können sie sich auch auf Inseln und Küstengebieten bilden. Das ist allerdings eher untypisch, da die Entstehung von Orkanen direkt von Temperaturunterschieden zwischen Meeresgebieten beeinflusst wird. Deshalb kommen Orkane hauptsächlich in Nord- und Mitteleuropa vor.

Wie entsteht ein Orkan?

Ein Orkan entsteht, wenn kalte Meeresluft aus der nördlichen Polarregion und warme Meeresluft aus den südlichen Subtropen über dem Nordatlantik aufeinandertreffen. Die kalte Polarluft strömt südwärts, du sprichst auch von einer sogenannten Kaltfront. Im Gegensatz dazu bewegt sich die warme Tropenluft nordwärts, du nennst sie Warmfront. Das Zusammentreffen der zwei Fronten heißt Okklusion.

Im Laufe der Zeit strömt immer mehr Wind der beiden Fronten aufeinander zu. Das hat zur Folge, dass der Luftdruck im Zentrum zwischen den Luftmassen sinkt und sich schließlich ein Tiefdruckgebiet bildet. Das heißt, dass sich in diesem Gebiet viel feuchte und warme Luft sammelt. 

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Entstehung eines Orkans

So entstehen dann wirbelförmige Wolkenmassen, die auch in Satellitenaufnahmen für Wettervorhersagen zu erkennen sind. Das Tiefdruckgebiet saugt dann immer mehr Luft aus der Umgebung an, verstärkt sich somit selbst und gewinnt an Windstärke.

Währenddessen transportieren die Jetstreams den Orkan vom Nordatlantik nach Nord- und Mitteleuropa an das Festland. Jetstreams sind sehr schnelle, bandförmige Westwindströme, die sich um die komplette Nord- und Südhalbkugel erstrecken. Am Festland angekommen, bringt der Orkan enorme Regen- oder Schneemassen sowie Flutwellen und Temperaturstürze mit sich.

Schon gewusst? Orkane treten meistens im Herbst und im Winter auf. Das liegt daran, dass zu dieser Jahreszeit die Temperaturunterschiede der kalten Polarluft und der warmen Tropenluft am größten sind.

Wie schnell und wie stark ist ein Orkan?

Prinzipiell gilt: Je höher die Temperaturunterschiede der zwei aufeinanderstoßenden Luftmassen, desto stärker der Orkan.

Der Wirbelsturm kann dabei eine Geschwindigkeit von 118 km/h bis 272 km/h annehmen. Orkane mit dieser Windstärke können Bäume entwurzeln, Dachziegel anheben und fahrende LKWs aus der Spur werfen.

Eine Übersicht über die verschiedenen Windstärken und die dazugehörigen Bezeichnungen findest du in der Beaufortskala. Sie reicht von der Windstärke 0, der Windstille, bis zur Windstärke 12, dem Orkan. Die Beaufortskala basiert dabei nicht auf exakten Messungen, sondern auf den beobachteten Auswirkungen des Windes .

Windstärke Bezeichnung km/h
6 Beaufort starker Wind 39 -49
7 Beaufort steifer Wind 50 – 61
8 Beaufort stürmischer Wind 62 -74
9 Beaufort Sturm 75 – 88
10 Beaufort schwerer Sturm 89 – 102
11 Beaufort orkanartiger Sturm 103 – 117
12 Beaufort Orkan ab 118

Übrigens: Der stärkste Orkan der Welt war Orkan Lothar, der im Jahr 1999 mit ganzen 272 km/h über Europa wütete. Er wird auch als „Jahrhundertsturm“ bezeichnet.  Alleine in Deutschland sorgte der Wirbelsturm für Sturmschäden in Höhe von 1,2 Milliarden Euro.

Orkan – Unterschied zu Hurrikan und Tornado

Inwiefern unterscheidet sich ein Orkan von einem Hurrikan und von einem Tornado? Die beiden Arten von Wirbelstürmen unterscheiden sich in:

  • Bezeichnung
  • Geschwindigkeit
  • Entstehungsort
  • Vorkommen
  • Saison

Der Hurrikan ist im Gegensatz zu den außertropischen Orkanen ein tropischer Wirbelsturm, der sich über dem Nord- und Südpazifik bildet und meistens in Nord- und Südamerika wütet. Anders als ein Orkan kommt er besonders häufig zwischen Juli und September vor. Mit einer Mindestgeschwindigkeit von 118 km/h befindet sich der Hurrikan in der Beaufortskala auf derselben Stufe wie der Orkan.

Der Tornado ist ein kurzzeitiger Wirbelsturm. Sein Entstehungsprozess läuft unabhängig von Meeresgebieten ab, sodass überall ein Tornado entstehen kann. Dieser Wirbelsturm kann eine Geschwindigkeit von 104 km/h bis 510 km/h gewinnen.

Ähnlich wie Hurrikans kommen Tornados besonders häufig in Nord- und Südamerika vor. In den Frühlingsmonaten März bis Mai ist deshalb besonders der Mittlere Westen von ihnen betroffen.

Gefahren eines Orkans

Ob Hurrikan, Tornado oder Orkan – die Auswirkungen und Gefahren eines starken Wirbelsturms zeigen sich anhand der Sturmschäden, die er mit sich bringt. Dabei unterscheidest du: 

  • Direkte Sturmschäden
    Diese Schäden werden direkt vom Orkan selbst hervorgerufen. Dazu zählt beispielsweise ein Auto, das aufgrund der hohen Windstärke aus der Fahrspur geworfen wird.
     
  • Indirekte Sturmschäden
    Dazu zählst du Schäden, die indirekt vom Orkan verursacht werden. Weht zum Beispiel ein Orkan einen Baum um, der dann auf ein Haus stürzt, sprichst du von einem indirekten Sturmschaden.

Orkane können zu schwerwiegenden Folgen führen. Als der Orkan Kyrill im Jahr 2007 Deutschland traf, verursachte er Schäden in Höhe von 5,5 Milliarden Euro und schränkte den Alltag der Bevölkerung sehr stark ein: Es war mit Stromausfällen, Schließungen von Schulen und Betrieben und erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen zu kämpfen.

Leider werden Extremwetterereignisse wie Orkane nicht seltener. Das liegt unter anderem am Klimawandel. Durch ein erhöhtes Vorkommen an Treibhausgasen und die Erderwärmung wird das Wetter extrem beeinflusst. Deswegen erhöht der Klimawandel die Häufigkeit von Extremwetterereignissen wie Stürmen, Dürren oder Überflutungen.

Orkan — häufigste Fragen

  • Wann ist es ein Orkan?
    Nach der Beaufortskala werden Stürme ab Stufe 10 (89 km/h) als schwerer Sturm bezeichnet, ab Stufe 11 (103 km/h) als orkanartiger Sturm. Ab Stufe 12 (118 km/h oder mehr) handelt es sich um einen Orkan.
     
  • Wie entsteht ein Orkan?
    Ein Orkan entsteht, wenn zwei Luftmassen mit großen Temperaturunterschieden kollidieren. Dadurch bildet sich ein Tiefdruckgebiet. Unter Einfluss von nachrückenden Luftströmen kommt es schließlich zu einem sich drehenden Sturmsystem. Je höher die Temperaturunterschiede, desto stärker der Orkan.
     
  • Was ist schlimmer Orkan oder Tornado?
    Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten von starken Tornados sind diese oft zerstörerischer als Orkane. Tornados können eine Geschwindigkeit von 104 km/h bis 510 km/h annehmen, während Orkane eine Geschwindigkeit von 118 km/h bis 272 km/h gewinnen.
Quiz zum Thema Orkan

Zyklon

Der Orkan ist nur eines von mehreren Extremwettereignissen. Neben ihm gibt es noch weitere Arten von Wirbelstürmen, wie beispielsweise den Zyklon. Wie ein Zyklon entsteht und was es mit seinem Auge auf sich hat, erfährst du hier !

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