Griechische Mythologie
Die Achillessehne, der Ariadnefaden und selbst die Olympischen Spiele — die griechische Mythologie beeinflusst unsere Sicht auf die Welt noch bis heute. Aber was verstehst du überhaupt darunter? Das und mehr erfährst du hier!
Inhaltsübersicht
Griechische Mythologie einfach erklärt
Die griechische Mythologie beschreibt alle Sagen und Erzählungen des antiken Griechenlands. Du bezeichnest sie auch als Mythen. Ein Mythos ist dabei eine Geschichte oder Erzählung von Göttern, Helden oder Monstern.
Die griechischen Mythen entsprangen meist der Fantasie der Menschen. Göttergeschichten dienten dazu, den Ursprung der Welt, aber auch Naturphänomene wie Gewitter, zu erklären. Heldenmythen waren hingegen meist von tatsächlichen Begebenheiten inspiriert, die allerdings durch die mündliche Überlieferung ausgeschmückt wurden.
Die Mythologie in Griechenland reicht bis zu 2000 Jahre vor Christus zurück. Die damalige griechische Bevölkerung sah diese übernatürlichen Geschichten als wahre Berichte an. So sorgten die Geschichten für eine engere Verbindung der Menschen zur griechischen Religion.
Obwohl der altgriechische Glauben mittlerweile seine Wichtigkeit verloren hat, beeinflussen die Erzählungen der griechischen Mythologie die Menschen auch heute noch. Dabei haben sie sogar ihren Weg in die deutsche Sprache gefunden. Was die bekanntesten Geschichten sind, kannst du dir in unserem Video anschauen.
Dass wir die Sagen und Mythen der Griechen auch noch heute kennen, ist den antiken griechischen Dichtern Homer und Hesiod zu verdanken. Ihre Geschichten und Lieder gaben den Mythen eine feste Form und machten es möglich, sie als Theaterstücke aufzuführen und weiterzuerzählen. Gleichzeitig dachten sie sich das Aussehen und die Persönlichkeit der Götter und Helden aus, so wie wir sie heute kennen.
Griechische Mythen
In der griechischen Mythologie findest du eine Vielfalt an Geschichten zu den verschiedensten Themen. Dabei werden die Geschichten meist in Götter- und in Heldensagen unterteilt. Göttersagen beschäftigen sich mit dem direkten Handeln und Treiben der Götter untereinander oder mit den Menschen.
Heldensagen hingegen konzentrieren sich auf bestimmte Personen der griechischen Geschichte, die in den Erzählungen verewigt wurden. Hierbei kommen die Götter zwar meistens auch vor, spielen allerdings nur eine unterstützende oder beobachtende Rolle.
Einige der wichtigsten und bekanntesten Sagen der griechischen Mythologie lernst du jetzt kennen.
Schöpfungsgeschichte
Laut der Geschichte von Hesiod existierte am Anfang der Schöpfung nur das Chaos. Daraus entstanden die ersten Götter. Sie erschufen die Welt und sind somit jeweils unterschiedliche feste Bestandteile von ihr. So entstand zum Beispiel mit der Göttin Gaia die Erde selbst, während der Gott Uranos den Himmel schuf.
Diese Urgötter brachten eigene Kinder in die Welt, die sogenannten Titanen. Die bedeutendsten davon waren Kronos und Rhea, denn sie übernahmen die Herrschaft über die anderen Götter. Als Kronos und Rhea schließlich selbst Kinder hatten, bekam Kronos Angst. Er glaubte, eines Tages von seinen Söhnen gestürzt zu werden. Deshalb verschlang er seine ersten beiden Söhne, Hades und Poseidon. Ihr drittes Kind, Zeus , konnte Rhea allerdings verstecken und es so vor Kronos schützen.
Zeus wuchs versteckt bei der Erdgöttin Gaia auf. Als er erwachsen wurde, stürzte er seinen Vater Kronos und befreite seine Brüder aus dem Magen des Titanen. Daraufhin begann Zeus seine Herrschaft als Hauptgott.
Büchse der Pandora
Pandora war der Legende nach die erste Frau der Erde und wurde vom Gott Hephaistos aus Lehm erschaffen. Sie erhielt von jedem der Götter ein Geschenk: Anmut, Geschicklichkeit, Neugierde,… So wurde sie zur Allbegabten, was auf Griechisch „Pandora“ heißt. Vom Göttervater Zeus erhielt sie dabei ein Gefäß, das er selber gefüllt hatte, die sogenannte Büchse der Pandora . Er warnte sie, das Gefäß niemals zu öffnen und schickte Pandora daraufhin auf die Erde.
Die Welt dort unten war ein Paradies. Es gab keine Schmerzen, keinen Krieg, keinen Tod. Doch wuchs Pandoras Neugierde mit jedem Tag, bis sie es schließlich nicht mehr aushielt: Sie öffnete das Gefäß, das Zeus ihr gegeben hatte.
Mit einem Mal strömten alle Übel der Welt hinaus: Hunger, Armut und Schmerz breiteten sich in dem Paradies aus. Pandora schaute nach, um zu sehen, ob das Gefäß auch wirklich leer war. Da entfloh Hoffnung noch aus der Büchse und breitete sich in der Welt aus.
Minotaurus
Die Sage um den Minotaurus fing damit an, dass Minos König von Kreta werden wollte. Um dieses Ziel zu erreichen, bat er den Gott der Meere Poseidon um Hilfe. Der schlug ihm einen Handel vor: Er würde Minos helfen, König zu werden. Dafür sollte dieser ihm allerdings einen weißen Stier opfern. Ohne lange zu zögern, willigte Minos ein.
Und tatsächlich wurde er schon bald König von Kreta. Als er allerdings seinen Teil der Abmachung einhalten sollte, weigerte er sich. Der weiße Stier gefiel ihm zu gut. Stattdessen opferte er einen gewöhnlichen Stier aus seiner Herde.
Poseidon bemerkte den Betrug und verfluchte daraufhin aus Rache die Frau von Minos. Sie sollte sich unsterblich in den weißen Stier verlieben. Und so kam es auch. Das Ergebnis dieser Liebe war ein Ungeheuer, das halb Mensch, halb Stier war. Du kennst es heutzutage als Minotaurus.
Wenn du mehr über den Minotaurus und seine Sage erfahren willst, dann schau dir unser Video dazu an!
Trojanischer Krieg
Eine weitere Geschichte der griechischen Mythologie ist der Trojanische Krieg : Aphrodite, die Göttin der Schönheit, versprach dem trojanischen Königssohn die schönste Frau der Welt: Helena. Helena war allerdings schon mit dem spartanischen König verheiratet. Deswegen raubte der trojanische Königssohn sie und entfachte so den Zorn des spartanischen Königs.
10 Jahre lang soll zwischen den beiden Reichen Krieg geherrscht haben. Erst durch das berühmte trojanische Pferd konnten die Spartaner gewinnen. Dabei versteckte sich eine kleine Gruppe spartanischer Krieger in einem Holzpferd. Das Holzpferd wurde anschließend als Geschenk an die Trojaner übergeben. In der Nacht schlichen sich die spartanischen Krieger aus dem Inneren des Pferdes und konnten so die Trojaner überraschen.
Griechische Mythen in der Gegenwart
Bis heute hat die griechische Mythologie einen Einfluss auf das Leben der Menschen. So wurden beispielsweise die Olympischen Spiele ins Leben gerufen, um Zeus zu verehren. Selbst der Name geht auf die griechische Mythologie zurück. Denn der Olymp war nicht nur das größte Gebirge Griechenlands, sondern angeblich auch der Sitz der Götter.
Selbst der Name unseres Kontinents hat seinen Ursprung in der Mythologie aus Griechenland: „Europa“ war nämlich der Name einer Frau, die von Zeus verführt wurde.
Auch in unserem Sprachgebrauch haben sich die griechischen Mythen eingeschlichen. So geht beispielsweise der Begriff „bezirzen“ auf die Verführung der Kirke zurück. Sinnlose, sich wiederholende Aufgaben werden auch Sisyphusaufgaben genannt. Das ist in Anlehnung an Sisyphus, der jeden Tag aufs Neue einen Stein einen Berg hochrollen musste.
Ein „Ariadnefaden“ führt dich heute aus verwirrenden Situationen, wie der Faden der Ariadne den Helden Theseus aus dem Labyrinth führte. Selbst die Achillessehne geht auf die griechische Mythologie Figur Achilles zurück. Die Sehne war nämlich sein einziger verwundbarer Punkt. Deswegen werden Schwachstellen heute gerne als „Achillessehnen“ bezeichnet.
Auch viele Werke der Literatur und Kunst gehen auf die griechische Mythologie zurück. So hat Goethes „Prometheus“ ursprünglich griechische Wurzeln. Der amerikanische Professor Joseph Campbell befasste sich außerdem mit dem Aufbau griechischer Mythen und der Charakterisierung der Personen darin. Seine Werke dazu waren die Hauptinspiration für die Star Wars-Filme.
Figuren der griechischen Mythologie
Die griechische Mythologie Figuren lassen sich in drei Kategorien einteilen:
- Götter
- Helden und Halbgötter
- Griechische Fabelwesen
Hauptgötter
Als Hauptgötter bezeichnest du die 12 wichtigsten Götter, die der Familie von Zeus angehören und gemeinsam auf dem Olymp leben. Von dort herrschen sie über die Welt der Sterblichen. Zu ihnen gehören Zeus, seine Frau Hera, seine drei Geschwister Demeter, Hestia und Poseidon sowie 7 der vielen Kinder des Zeus: Athene , Apollon, Aphrodite, Artemis, Ares , Hermes und Hephaistos.
Für eine vollständige Liste und Beschreibung der griechischen Götter kannst du dir auch unser Video zu dem Thema anschauen!
Zeus
Zeus ist der oberste griechische Gott. Deswegen und auf Grund seiner vielen Affären wird er auch oft „Göttervater“ genannt. Er hat die Gewalt über Himmel und Wetter und wird deshalb auch oft mit Blitzen in den Händen dargestellt.
Hera
Die Stellung der höchsten Göttin nimmt Hera ein. Als Frau und Schwester von Zeus leidet sie stark unter dessen Affären, kann sich allerdings nicht gegen ihn auflehnen. Stattdessen schadet sie seinen unehelichen Kindern — als Rache an ihrem Mann. Hera ist die Göttin der Ehe und Hochzeit und wird besonders auch als Geburtsgöttin verehrt.
Poseidon
Poseidon ist einer der Brüder von Zeus und Gott der Meere, des Sturms und der Winde. In der griechischen Mythologie wird er dabei auch wie das Meer charakterisiert. Seine Unberechenbarkeit und Wut bringen die Meere in Aufruhr und lassen die Erde erzittern.
Athene
Athene ist die Göttin der Weisheit, des Kampfes, der Strategie, der Kunst und des Handwerks. Darüber hinaus ist sie die Schutzgöttin der Stadt Athen. Sie wird meist mit einer Eule dargestellt.
Apollon
Apollon ist der Gott der Poesie, der Heilung, des Frühlings und des Lichts. Er gilt ebenfalls als Gott der Künste, besonders der Musik und der Dichtkunst. Deswegen wird er auch oft in die Werke verschiedener Schriftsteller aufgenommen.
Übrigens: Obwohl Hades als Bruder von Zeus zur Götterfamilie gehört, zählt er nicht als einer der Hauptgötter, weil er nicht auf dem Olymp lebt. Das liegt an seinen empfindlichen Augen, die das Licht der Welt nicht ertragen können. Stattdessen bleibt er in der Unterwelt und regiert dort über die Toten.
Helden und Halbgötter
Halbgötter sind Wesen, die von einem Gott und einem Menschen abstammen. Diese griechische Mythologie Figuren haben meist menschliche Gestalt und besondere Fähigkeiten, die sie auszeichnen. Viele von ihnen werden aufgrund dieser Fähigkeiten zu Helden der griechischen Mythologie.
Hier findest du die wichtigsten Helden und Halbgötter der griechische Mythologie Figuren:
- Herakles oder Herkules
- Odysseus
- Achilles
- Iason
- Orpheus
- Perseus
- Dionysos
- Theseus
- Dädalus und Ikarus
Griechische Fabelwesen
Die Fabelwesen der griechischen Mythologie sind meist göttlichen Ursprungs. Sie wurden entweder durch die Götter erschaffen oder sind Kinder von ihnen. Viele sind dabei Mischwesen. Sie bestehen also aus einer Mischung verschiedener Tiere oder Kreaturen.
Die wichtigsten Fabelwesen der griechischen Mythologie sind:
- Die Hydra
- Die Medusa
- Der Kerberos
- Der Minotaurus
- Die Sirenen
- Der Nemeische Löwe
- Der Pegasus
- Die Harpyien
- Die Chimäre
Griechische Mythologie — häufigste Fragen
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Was ist die griechische Mythologie einfach erklärt?
Die griechische Mythologie umfasst die gesamten griechischen Sagen und Erzählungen über griechische Götter und Helden. Dabei veranschaulichen die Geschichten die griechische Religion und verleihen ihr Tiefe. Außerdem beschreiben sie Naturphänomene und geben Deutungen, wie diese zustande kommen könnten.
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Wie heißen alle 12 griechischen Götter?
Die 12 griechischen Hauptgötter heißen Zeus, Hera, Poseidon, Demeter, Hestia, Ares, Apollon, Athene, Aphrodite, Artemis, Hermes und Hephaistos.
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Wie heißen die 50 Helden der griechischen Mythologie?
Die 10 wichtigsten Helden der griechischen Mythologie sind Herakles (Herkules), Odysseus, Achilles, Iason, Orpheus, Perseus, Dionysos, Theseus, Dädalus und Ikarus.
Griechische Götter
Wie du bestimmt schon bemerkt hast, bilden die griechischen Götter einen großen Teil der griechischen Mythologie. Wenn du mehr über sie und ihre Geschichten wissen willst, dann schau dir am besten direkt unser Video dazu an!