Hades Gott

Wer war der Gott Hades?

Der Gott Hades war in der griechischen Antike der Herrscher der Unterwelt. Heutzutage haben viele deshalb ein schlechtes Bild von ihm, als eine Art Teufel oder Wächter der Hölle.

direkt ins Video springen

Doch tatsächlich ist Hades der wohl missverstandenste Gott der griechischen Mythologie. Denn auch der düstere Gott Hades kannte Heldentum, Loyalität und sogar Liebe.

Hades Kindheit

Hades wurde als erster Sohn des Titanen Kronos und seiner Frau Rhea geboren. Doch Kronos hörte eine Prophezeiung, der zufolge eines seiner Kinder ihn entmachten würde.

Kurzer Hand beschloss der Titan deshalb, Hades zu verspeisen. Es folgten weitere Geschwister, wie der Meeresgott Poseidon und die Erntegöttin Demeter. Sie alle ereilte das gleiche Schicksal.

Doch dann wurde Zeus geboren. Rhea hatte endlich genug davon, ihren Gatten ihre Kinder verschlingen zu lassen. Durch eine List gelang es ihr dafür zu sorgen, dass Zeus überlebte.

Zeus war rasend vor Wut auf seinen Vater und wollte Rache. Er brachte Kronos dazu, die anderen verschlungenen Geschwister wieder auszuspucken. 

Kampf der Titanen

Auch Hades und die anderen Göttergeschwister waren wütend auf ihren Vater. Obwohl es zunächst hoffnungslos schien, kämpften die Götter Seite an Seite gegen ihren übermächtigen Vater und die anderen Titanen.

Schließlich holten die Göttergeschwister die Zyklopen zur Hilfe. Sie gaben Zeus seinen Blitz, Poseidon seinen Dreizack und Hades seinen unsichtbar machenden Helm, die Hadeskappe. So konnten sie die Titanen nach jahrelangen Kämpfen endlich besiegen.

Hades als Gott der Unterwelt

Nach ihrem Sieg begannen die Göttergeschwister darüber zu streiten, wer über welchen Teil der Welt herrschen sollte. Um eine faire Lösung zu finden, beschlossen sie, Lose zu ziehen.

🎟 Zeus erhielt den Himmel. Er wurde zum Herrscher über die Menschen und die Götter des Olymps.

🎟 Poseidon wurde zum Herrscher der Meere und Ozeane. 

🎟 Hades erhielt die Unterwelt als sein Reich. So wurde er zum Herrscher über die Toten und das Schattenreich. Das Reich wurde ebenfalls Hades genannt. Ab da stand ihm auch der dreiköpfige Hund Cerberus zur Seite.

In der Kunst und Literatur wird Hades oft als düsterer Charakter dargestellt. In der griechischen Mythologie war er aber keine böse Figur, sondern ein respektierter und verehrter Gott.

Denn er erfüllte seine Rolle als Herr der Unterwelt und hielt das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod aufrecht. Hades war ein strenger, aber gerechter Wächter. Sein Symbol ist das zweigleisige Zepter.

Die Unterwelt Hades

Auch die Unterwelt Hades wird heute oft viel negativer dargestellt, als sie war. Das liegt vor allem daran, dass es aus dem Totenreich so gut wie kein Entkommen gab. Und tatsächlich gab es auch einen kleinen Teil, der an die Hölle erinnerte: Im Tartaros, dem tiefsten Teil des Hades, waren die Seelen ewigen Qualen ausgesetzt.

Aber daneben gab es auch den Elysion. Das war eine Art Paradies, in dem ewige Glückseligkeit herrschte. Der Gott Hades war sowohl der Wächter des Guten als auch des Bösen.  

Die Entführung von Persephone

Das Leben von Hades dem Gott bestand aber nicht nur aus Pflichtbewusstsein. Auch die Liebe spielte darin eine wichtige Rolle. Denn Hades verliebte sich in Persephone, die Tochter der Göttin Demeter.

Als Persephone eines Tages auf einer Blumenwiese eine besonders schöne Blume pflücken wollte, erschien Hades in seinem Wagen und entführte sie in die Unterwelt.

Persephones Mutter war erschüttert von Trauer und Wut. Als Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit beschloss sie, die Erde mit Kälte und Dunkelheit zu überziehen, bis sie ihre Tochter wiederbekommen würde. Sie sorgte dafür, dass die Pflanzen nicht mehr wuchsen und löste dadurch eine große Hungersnot auf der Erde aus.

Jetzt musste auch Zeus reagieren. Er schickte Hermes, um Persephone aus der Unterwelt zurückzuholen. 

Hades & Persephone

Das war aber nicht so einfach. Denn Hades hatte für Persephone einen Garten angelegt, mit einem schönen Granatapfelbaum in der Mitte. Persephone konnte nicht widerstehen und aß ein Drittel eines Granatapfels.

Als nun Hermes erschien, fragte er sie, ob sie in der Unterwelt etwas gegessen hatte. Denn man durfte nichts aus der Unterwelt an die Oberfläche mitnehmen, auch nicht aufgenommene Nahrung.

Hermes brachte Persephone trotzdem zurück in den Olymp. Aber die Götter mussten nun eine Lösung finden: Da Persephone ein Drittel des Granatapfels gegessen hatte, sollte sie in Zukunft ein Drittel des Jahres in der Unterwelt verbringen.

Immer wenn Persephone an der Oberfläche war, ließ ihre Mutter vor Freude alle Pflanzen wachsen. In der Zeit ohne Persephone ließ die Erntegöttin hingegen alles verwelken. So erklärten sich die Menschen nach der griechischen Mythologie die Jahreszeiten.

Persephone selbst wurde entgegen aller Erwartung glücklich mit Hades. Sie verzieh ihm die Entführung und wurde seine Frau. Ihre Zeit im Totenreich verbrachte sie als Herrscherin der Unterwelt an seiner Seite. 

Übrigens: In der griechischen Mythologie gibt es viele Versionen der Geschichte. Das ist also nur eine der häufigsten Erzählungen.

Hermes Gott

Der Gott Hermes war es, der Persephone wieder mit ihrer Mutter vereinte. Hier erfährst du mehr über den Götterboten.