Deckungsbeitrag
Was ist der Deckungsbeitrag und welche Rolle spielt er in der Unternehmensführung? Das erfährst du hier und in diesem Video!
Inhaltsübersicht
Was ist der Deckungsbeitrag?
Der Deckungsbeitrag zeigt, wie viel von deinem Umsatz übrig bleibt, nachdem die variablen Kosten abgezogen sind. Variable Kosten sind Ausgaben, die sich direkt mit der Produktion oder dem Verkauf ändern, also zum Beispiel Material, Verpackung oder Transport. Mit dem Deckungsbeitrag kannst du dann die fixen Kosten deines Unternehmens bezahlen, etwa Miete oder Gehälter.
Deckungsbeitrag = Erlöse — variable Kosten
So macht der Deckungsbeitrag sichtbar, welche Produkte oder Dienstleistungen wirklich rentabel sind. Er ist ein Instrument der Teilkostenrechnung, das dir dabei hilft einzuschätzen, ob sich ein Angebot lohnt, ob du Preise anpassen solltest oder wo Einsparungen möglich sind. Somit ist der Deckungsbeitrag eine der zentralen Kennzahlen in der Unternehmensführung.
Was sagt der Deckungsbeitrag aus?
Der Deckungsbeitrag zeigt, wie stark ein Produkt zur Deckung der Fixkosten im Unternehmen beiträgt. Hier gibt es drei Möglichkeiten:
-
Der Deckungsbeitrag ist geringer als die Fixkosten
→ Das Unternehmen macht Verlust mit seinen Produkten. Du musst also die Preise erhöhen oder die variablen Kosten senken. -
Der Deckungsbeitrag ist höher als die Fixkosten
→ Das Unternehmen macht Gewinn mit seinen Produkten. -
Deckungsbeitrag und Fixkosten sind gleich hoch
→ Das Unternehmen macht weder Gewinn noch Verlust mit seinen Produkten. Diesen Punkt nennst du Gewinnschwelle oder Break-Even-Point.
Arten von Deckungsbeiträgen
Je nachdem, wie genau ein Unternehmen rechnen möchte, unterscheidest du mehrere Arten von Deckungsbeiträgen. Die fünf wichtigsten sind:
-
Stückdeckungsbeitrag
Diese Kennzahl zeigt, wie viel ein einzelnes Produkt zur Deckung der Fixkosten beiträgt.
Formel: Stückdeckungsbeitrag = Verkaufspreis — variable Stückkosten
-
Gesamtdeckungsbeitrag
Hier wird betrachtet, wie viel das gesamte Produkt- oder Dienstleistungsangebot zur Deckung der Fixkosten beiträgt.
Formel: Gesamtdeckungsbeitrag = Stückdeckungsbeitrag × Absatzmenge
-
Einstufige Deckungsbeitragsrechnung
In dieser Rechnung werden alle Fixkosten als ein Block betrachtet. Zieht man sie vom gesamten Deckungsbeitrag ab, ergibt sich das Betriebsergebnis — also der Gewinn oder Verlust.
Formel: Betriebsergebnis = Deckungsbeitrag — Fixkosten
-
Deckungsbeitragssumme nach Produktgruppen
Wenn ein Unternehmen verschiedene Produktarten verkauft, lässt sich auch berechnen, wie viel jede Gruppe zur Kostendeckung beiträgt.
Formel: Deckungsbeitrag je Produktgruppe = Summe der Deckungsbeiträge der Produkte einer Gruppe
-
Mehrstufiger Deckungsbeitrag
Hier werden die Fixkosten in mehrere Ebenen aufgeteilt — zum Beispiel in Kosten für einzelne Produkte, Produktgruppen oder ganze Bereiche. So lässt sich Schritt für Schritt erkennen, welche Teile des Unternehmens rentabel sind.
Formel (vereinfacht): Bereichsdeckungsbeitrag = Gesamtdeckungsbeitrag — Bereichsfixkosten; Unternehmensdeckungsbeitrag = Bereichsdeckungsbeitrag — Unternehmensfixkosten
Den Deckungsbeitrag berechnen
Prinzipiell berechnest du den Deckungsbeitrag immer mit dieser Grundformel:
Deckungsbeitrag = Umsatz — variable Kosten
Der Umsatz sind dabei die gesamten Einnahmen aus dem Verkauf.
Schauen wir uns das Schritt für Schritt an einem Beispiel an:
Ein Café verkauft ein Stück Kuchen für 4 €. Die variablen Kosten pro Stück (Zutaten, Serviette, Verpackung) betragen 1,50 €.
Stückdeckungsbeitrag:
4 € — 1,50 € = 2,50 €
Das heißt: Mit jedem verkauften Stück Kuchen bleiben dem Café 2,50 € zur Deckung seiner Fixkosten.
Wenn im Monat 1.000 Stück verkauft werden, lässt sich der Gesamtdeckungsbeitrag berechnen:
Gesamtdeckungsbeitrag:
2,50 € • 1.000 = 2.500 €
Diese 2.500 € helfen dem Café, typische monatliche Fixkosten wie Ladenmiete oder Strom zu bezahlen. Liegen die Fixkosten allerdings bei über 2.500 €, beispielsweise 3.000 €, dann macht das Café Verlust. In diesem Fall müssen die Preise pro Stück Kuchen erhöht werden oder die variablen Kosten reduziert werden.
Deckungsbeitrag — häufigste Fragen
(ausklappen)
-
Was ist der Deckungsbeitrag? Der Deckungsbeitrag zeigt, wie viel vom Umsatz übrig bleibt, nachdem die variablen Kosten abgezogen wurden. Mit diesem Betrag werden die Fixkosten gedeckt, zum Beispiel Miete oder Gehälter. -
Wie berechne ich den Stückdeckungsbeitrag? Die Formel lautet: Stückdeckungsbeitrag = Verkaufspreis – variable Stückkosten. Kostet ein Produkt beispielsweise 10 € und die variablen Kosten liegen bei 6 €, dann beträgt der Stückdeckungsbeitrag 4 €. -
Was passiert, wenn der Deckungsbeitrag negativ ist? Ein negativer Deckungsbeitrag bedeutet, dass die variablen Kosten höher sind als der Verkaufspreis. Das Produkt deckt nicht einmal die Grundkosten und verursacht sofort Verluste. -
Was ist der Unterschied zwischen Deckungsbeitrag und Gewinn? Der Deckungsbeitrag ist das Geld, das nach Abzug der variablen Kosten übrig bleibt. Gewinn entsteht erst, wenn auch die Fixkosten bezahlt sind und danach noch ein Überschuss bleibt. -
Ist Deckungsbeitrag das gleiche wie Break-Even-Point? Nein, der Deckungsbeitrag ist nicht das gleiche wie der Break-Even-Point. Der Deckungsbeitrag ist eine Kennzahl pro Stück oder für das gesamte Angebot, während der Break-Even-Point die Absatzmenge angibt, ab der ein Unternehmen keinen Verlust mehr macht.
Deckungsbeitragsrechnung
Noch mehr über die verschiedenen Arten der Deckungsbeitragsrechnung und ihren Nutzen zeigen wir dir hier!