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Die variablen Kosten sind eine wichtige Größe in der Betriebswirtschaft. Was zu den variablen Kosten gehört und wie du sie berechnest, erfährst du hier im Beitrag!

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Inhaltsübersicht

Was sind variable Kosten?

Variable Kosten sind alle Kosten, die sich direkt mit der produzierten Menge ändern. Das bedeutet, je mehr ein Unternehmen herstellt, desto höher werden die variablen Kosten. Umgekehrt sinken sie, wenn weniger produziert wird.

Ein Café benötigt zum Beispiel für jeden Kaffee Rohstoffe wie Kaffeebohnen und Milch. Je mehr Tassen Kaffee über die Ladentheke gehen, desto mehr Rohstoffe werden benötigt und desto höher steigen die Kosten — das sind variable Kosten.

Die variablen Kosten gehören zusammen mit den fixen Kosten zu den Gesamtkosten eines Unternehmens. Doch im Vergleich zu den variablen Kosten, bleiben die Fixkosten immer gleich — egal wie viel produziert wird. Das Café muss zum Beispiel jeden Monat die Miete für den Laden bezahlen, unabhängig davon, ob und wie viele Getränke es verkauft. 

Fixe und variable Kosten — Beispiele

Der Hauptunterschied zwischen variablen und fixen Kosten liegt in ihrer Abhängigkeit von der Produktionsmenge. Variable Kosten ändern sich, wenn mehr oder weniger produziert wird. Fixkosten bleiben hingegen immer konstant. Beispiele für beide Kosten sind:

Variable Kosten Beispiele Fixe Kosten Beispiele
  • Materialkosten (z. B. Rohstoffe)
  • Verpackungsmaterial
  • Energiekosten für Produktionsmaschinen
  • Versandkosten
  • Provisionen
  • Fremdleistungen
  • Miete für Lagerhallen oder Betriebsgebäude
  • Abschreibungen
  • Versicherungen
  • Kosten für Telekommunikation
  • Lizenzgebühren oder Patente
  • Leasingraten
Sind Löhne variable Kosten?

Wenn Mitarbeiter ein festes Monatsgehalt bekommen, das unabhängig von der Produktionsmenge oder der individuellen Leistung ist, dann zählen diese Löhne zu den fixen Kosten. Bei Leistungs- oder Akkordlöhnen hingegen sind die Löhne direkt an die erbrachte Leistung gekoppelt. Je mehr produziert wird, desto höher fallen die Löhne aus. In diesem Fall gehören sie zu den variablen Kosten.

Variable Kosten berechnen

Um die gesamten variablen Kosten Kv für einen bestimmten Zeitraum zu berechnen, verwendest du die Formel:

Kv = kv • x

Dabei steht kv für die Kosten pro Stück und x für die produzierte Menge.

Dazu ein kleines Beispiel: Stell dir vor, du verkaufst Bratwurstsemmeln auf dem Oktoberfest. Zu deinen variablen Kosten gehören in diesem Fall die Kosten für die Semmeln und natürlich die Bratwürste. Denn die senken oder erhöhen sich je nach Verkaufsmenge.

Nehmen wir also an, du hast an einem Tag 150 Bratwurstsemmeln verkauft. Für eine Semmel zahlst du als Verkäufer beim Bäcker 0,10 € und für die Würste beim Metzger 7 € für ein 10er-Pack. Die Kosten für eine Wurst und ein Brötchen belaufen sich daher auf 0,80 €.

kv = 7 € ÷ 10 = 0,70 € → 0,70 € + 0,10 € = 0,80 €

Das heißt, bei einer Verkaufsmenge von 150 Bratwurstsemmeln, entstehen variable Kosten von 120 €.

Kv = kv • x = 0,80 € • 150 Stk. = 120 €

Variable Kosten Formel — Gesamtkosten

Eine weitere Formel zur Berechnung der variablen Kosten ist:

Variable Kosten = Gesamtkosten – Fixkosten

Denn die Gesamtkosten setzen sich aus den variablen und den fixen Kosten zusammen. Kennst du also die Gesamt- und die Fixkosten, kannst du durch Subtraktion  die variablen Kosten herausfinden.

Zum Beispiel liegen deine Standgebühren bei 16 € und die Kosten für die Energieversorgung bei 28 € pro Tag. Für fließendes Wasser kommt noch ein Betrag von 15 € hinzu — macht insgesamt 59 € Fixkosten. Hast du an einem Tag 179 € Gesamtkosten gehabt, ziehst du die Fixkosten davon ab und erhält die variablen Kosten:

Variable Kosten = 179 € – 59 € = 120 €

Variable Stückkosten berechnen

Oft sind dir aber nur die variablen Gesamtkosten bekannt und du brauchst die variablen Kosten pro Stück. Beispielsweise, um den Verkaufspreis zu ermitteln. Die berechnest du mit der folgenden Formel:

kv = Kv ÷ x 

Betragen deine variablen Gesamtkosten zum Beispiel 180 € und du verkaufst 150 Bratwurstsemmeln, hast du variable Stückkosten von 1,20 €.

kv = 180 € ÷ 150 Stk. = 1,20 €

Wichtig: Die variablen Stückkosten bleiben immer konstant. Nur die variablen Gesamtkosten ändern sich mit der produzierten Menge.

Schließlich bleiben z. B. die Kosten für ein Brötchen und eine Wurst immer gleich — unabhängig davon, wie viel verkauft wird. 

Arten von variablen Kosten

Bei den variablen Kosten wird zudem zwischen vier verschiedenen Arten unterschieden — je nachdem, wie stark sie zu- oder abnehmen.

  • Proportionale Kosten: Solche Kosten steigen im gleichen Verhältnis wie die Produktionsmenge.
    ➡️ Beispiel: Rohstoffe ändern sich proportional zur Produktionsmenge. Je mehr T-Shirts ein Unternehmen herstellt, desto mehr Stoff wird benötigt, und die Kosten steigen im gleichen Verhältnis.
     
  • Degressive Kosten: Hier steigen die Kosten langsamer als die Produktionsmenge.
    ➡️ Beispiel: Erhält ein Unternehmen Mengenrabatt ab einer gewissen Bestellmenge, nehmen die Kosten weniger zu als die Produktionsmenge.
     
  • Progressive Kosten: Diese Kosten steigen schneller als die Produktionsmenge.
    ➡️ Beispiel: Bei sehr großen Produktionsmengen kann es sein, dass ein Spezialtransport benötigt wird. Hier würden die Transportkosten stärker steigen, als die hergestellte Menge.
     
  • Regressive Kosten: In seltenen Fällen sinken die Kosten mit steigender Produktionsmenge.
    ➡️ Beispiel: Durch die steigende Erfahrung der Mitarbeiter sinkt der Produktionsaufwand pro Stück. Obwohl also die Produktionsmenge steigt, nehmen die Kosten ab.
Wofür brauchst du die variablen Kosten?

Die variablen Kosten sind für zahlreiche betriebswirtschaftliche Berechnungen wichtig. Sie dienen zum Beispiel dazu, die Kosten eines Unternehmens genau zu erfassen und zu analysieren. Außerdem fließen die variablen Kosten direkt in die Kalkulation des Verkaufspreises ein. Um einen Gewinn zu erzielen, muss der Verkaufspreis nämlich alle variablen und fixen Kosten decken. Weitere Kennzahlen, die mithilfe der variablen Kosten berechnet werden, sind der Deckungsbeitrag und der Break-Even-Point.

Variable Kosten — häufigste Fragen

  • Was sind variable Kosten?
    Variable Kosten sind Ausgaben, die direkt von der Produktionsmenge eines Unternehmens abhängen. Sie steigen oder fallen mit der Anzahl der produzierten oder verkauften Einheiten, wie beispielsweise Materialkosten oder Transportkosten.
  • Was sind Beispiele für variable Kosten?
    Typische Beispiele für variable Kosten sind Materialkosten, die mit jedem produzierten Produkt anfallen, Verpackungskosten für jede versendete Einheit oder Transportkosten, die je nach Liefermenge variieren.
  • Wie werden variable Kosten berechnet?
    Variable Kosten werden berechnet, indem die Kosten pro Stück mit der Anzahl der produzierten Einheiten multipliziert werden. Die Formel lautet: Kv = kv • x
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Fixkosten

Neben den variablen Kosten spielen auch die Fixkosten eine wichtige Rolle in einem Unternehmen. Wie sie berechnet werden und was es bei den Fixkosten zu beachten gibt, zeigen wir dir hier!

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