Imperativ Französisch

Was ist der Imperativ? — Französisch  

Mit dem Imperativ (französisch: l’impératif) kannst du Aufforderungen, Bitten und Befehle äußern. Deshalb wird dieser Modus auch Befehlsform genannt. Da du nur dann etwas befehlen kannst, wenn du jemanden direkt ansprichst, gibt es vom Imperativ bloß diese drei Formen:

• 2. Person Singular (tu)
  Beispiel: Écoute bien. → Hör gut zu!
   
• 1. Person Plural (nous)
  Beispiel: Commençons le test. → Fangen wir mit dem Test an!
   
• 2. Person Plural (vous)
  Beispiel: Regardez le tableau. → Schaut zur Tafel!

Imperativ Französisch — Bildung

Im Deutschen verstärken wir den Imperativ oft durch ein Ausrufezeichen. Bei der Befehlsform auf Französisch lässt du das jedoch weg. Daran, dass das Personalpronomen (tu/nous/vous) fehlt, erkennst du trotzdem, dass es sich um eine Aufforderung handelt.

Wie die Impératif-Bildung genau funktioniert, zeigen wir dir jetzt!

Imperativ Französisch bilden: 2. Person Singular (tu)  

Um einer einzelnen Person einen Befehl zu erteilen, brauchst du den Imperativ der 2. Person Singular (tu). Der wird genauso gebildet wie das Verb in der 1. Person Singular (je) im Präsens:

• 1. Person Singular: Je mange. → Ich esse.
  Imperativ 2. Person Singular: Mange. → Iss!
   
• 1. Person Singular: J‘attends. → Ich warte.
  Imperativ 2. Person Singular: Attends. → Warte!

Wie bei der 1. Person Singular bekommen regelmäßige Verben auf -er (z. B. manger) im Imperativ also die Endung ‑e und die auf -ir/-re (z. B. attendre) enden auf ‑s.

Imperativ Französisch bilden: 1. Person Plural (nous)  

Möchtest du eine Gruppe von Menschen ansprechen, zu der du selbst gehörst, nutzt du den Imperativ der 1. Person Plural (nous). Diesen bildest du genauso wie die normale nous-Form eines Verbs:

• 1. Person Plural: Nous parlons. → Wir reden. 
  Imperativ 1. Person Plural: Parlons. → Reden wir! 
    
• 1. Person Plural: Nous choisissons. → Wir wählen.
  Imperativ 1. Person Plural: Choisissons. → Wählen wir!

Du hängst also bei Verben auf -er/-re (z. B. parler) sowie bei unregelmäßigen Verben ‑ons an und bei Verben auf -ir mit Stammerweiterung (z. B. choisir) die Endung ‑issons. 

Imperativ Französisch bilden: 2. Person Plural (vous)  

Forderst du mehrere andere Menschen zu etwas auf, brauchst du den Imperativ der 2. Person Plural (vous). Hierfür nutzt du die normale vous-Form des Verbs:

• 2. Person Plural: Vous écoutez. → Ihr hört zu. 
  Imperativ 2. Person Plural: Écoutez. → Hört zu!
   
• 2. Person Plural: Vous applaudissez. → Ihr applaudiert. 
  Imperativ 2. Person Plural: Applaudissez. → Applaudiert!

Du brauchst also für Verben auf -er/-re (z. B. écouter) und für unregelmäßige Verben die Endung ‑ez und hängst bei Verben auf -ir (z. B. applaudir) mit Stammerweiterung ‑issez an. 

Imperativ Französisch — unregelmäßige Verben

Es gibt allerdings Verben, deren Imperativ Bildung unregelmäßig ist:

Hinweis: Vielleicht kennst du schon den Ausdruck Vas-y (bedeutet so viel wie Leg los!). Hier heißt es vas statt va, damit es sich leichter sprechen lässt. Generell gilt: Endet der Imperativ auf einen Vokal, wird vor das Adverbialpronomen y ein -s gesetzt. 

Befehlsform Französisch — Verneinung  

Mit dem französischen Imperativ kannst du nicht nur Befehle ausdrücken, sondern auch Verbote. Dafür musst du den Imperativ verneinen. Das ist ganz einfach: Nutze dafür die Verneinungswörter, die du bereits kennst (z. B. ne … pas). Sie umschließen das Verb in der Imperativ Form:

• Ne réponds pas. → Antworte nicht!
• Ne dis rien. → Sag nichts!

Befehlsformen Französisch — reflexive Verben  

Auch reflexive Verben kannst du nutzen, um Befehle oder Verbote auszusprechen. Achte dann jedoch darauf, dass du das richtige Reflexivpronomen verwendest. 

Für den bejahten Imperativ (Befehle) brauchst du ein unverbundenes Reflexivpronomen, das du mit einem Bindestrich an das Verb hängst:

• Lave-toi. → Wasch dich!
• Réveillez-vous! → Wacht auf!

Für den verneinten Imperativ in Französisch (Verbote) nutzt du ein verbundenes Reflexivpronomen vor dem Verb:

• Ne te lave pas. → Wasch dich nicht!
• Ne vous réveillez pas! → Wacht nicht auf!

Hier siehst du zur Wiederholung, welche Reflexivpronomen es gibt:

Imperativ Französisch — mit Pronomen

Mithilfe von direkten und indirekten Objektpronomen kannst du in einem Imperativsatz mehrere Personen nennen. So wird deutlich, wer was mit wem machen soll. Ein einfaches Beispiel ist: Aide-nous (Hilf uns!). Im bejahten Imperativ steht das Pronomen (hier: nous) immer hinter dem Verb (hier: aide) mit einem Bindestrich. 

Hier siehst du zur Wiederholung die direkten und indirekten Objektpronomen:

Hinweis: Im bejahten Imperativ werden allerdings me und te zu moi und toi — für eine leichtere Aussprache. Beispiel: Aide-moi (Hilf mir!). 

Du kannst den Imperativ sogar mit zwei Pronomen auf Französisch bilden, wenn in einem Satz ein direktes und ein indirektes Objekt vorkommen. Die beiden Pronomen stehen dann hinter dem Imperativ und werden mit Bindestrichen verbunden. Das direkte steht immer vor dem indirekten Objektpronomen. Beispiel: 

• Je vais dire la vérité à Julie. Qu’est-ce que tu penses? — D’accord. Dis-la-lui. 
  (Ich werde Julie die Wahrheit sagen. Was meinst du? — Einverstanden. Sag sie ihr.)

Reflexive Verben Französisch

Super, über die Bildung des französischen Imperativs weißt du jetzt Bescheid! Wenn du französische Befehlsformen mit reflexiven Verben bildest, solltest du dich allerdings auch damit auskennen. Hier erfährst du alles Wichtige über die reflexiven Verben im Französischen!