Ursachen der französischen Revolution
Was sind eigentlich die Ursachen für die Französische Revolution? Wie es dazu kam, dass ein ganzes Volk rebellierte, erklären wir dir in unserem Beitrag und im Video!
Inhaltsübersicht
Was waren die Ursachen der Französischen Revolution?
Die Ursachen für die Französische Revolution von 1789 waren zahlreich. Vor allem lag es aber an den ungerechten Gesellschaftsordnungen und Machtverhältnissen von Frankreich. Das Land war arm, die Menschen hungrig und der absolutistische König stürzte das Land in viele Krisen.
Insgesamt gab es so vier Ursachen, warum die Menschen sich auflehnten:
- Die ungerechte Behandlung der Bürger
- Der fehlende politische Einfluss des Volkes
- Die Wirtschaftskrise Frankreichs
- Der Geist der Aufklärung
Die Menschen wünschten sich vom Staat mehr Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Und deshalb entmachteten sie schließlich während der Revolution die Regierung. Was genau passierte, erklären wir dir jetzt!
1. Die ungerechte Behandlung der Bürger
Damals lebten die Menschen in Frankreich in einer Ständegesellschaft. Die Stände waren Gruppen, nach denen die Gesellschaft streng aufgeteilt war.
Dabei kannst du drei Stände unterscheiden:
- 1. Klerus: Papst, Äbte, Bischöfe, Mönche
- 2. Adel: Herzöge, Grafen, Ritter
- 3. Einfaches Volk: Bauern, Handwerker, Stadtbürger
Dieses Ständesystem war aber alles andere als fair: Der dritte Stand wurde stark benachteiligt. Und dabei machte er den Großteil der Bevölkerung aus!
Die Menschen aus dem dritten Stand arbeiteten schwer und hatten trotzdem sehr wenig Geld zum Überleben übrig. Sie waren nämlich verpflichtet, hohe Steuern an den Adel, den Klerus und den König zu bezahlen. So trugen sie die gesamte Steuer–Last der Gesellschaft.
2. Der fehlende politische Einfluss des Volkes
Auch die Politik in Frankreich war nur wenigen Menschen vorbehalten. Frankreich war absolutistisch und zudem eine Monarchie. Darunter kannst du dir vorstellen, dass ein König uneingeschränkt über das Land herrschte. Das war damals König Ludwig XIV., der an der Spitze des Ständesystems stand.
Während der Adel den König beriet und so auch oft seine eigenen Interessen durchsetzen konnte, hatte der dritte Stand in der Politik nichts zu sagen.
Aber es gab auch scheinbare Ausnahmen dieser Regelung: In Zeiten einer Krise konnte der König die sogenannten Generalstände zusammenrufen. Das war eine Versammlung der Vertreter der drei Stände. Und die waren immerhin vom Volk gewählt. Aber die Macht des dritten Standes bei der Generalversammlung war auch nur Schein. Da der Adel und der Klerus zusammenhielten, konnte er von ihnen nämlich immer 2:1 überstimmt werden.
Der Großteil des Volkes war also Interessen und Entscheidungen von ein paar sehr reichen Leuten ausgeliefert. Ziemlich ungerecht, oder?
3. Die Wirtschaftskrise Frankreichs
Gleichzeitig versank der französische Staat in Schulden: Zahlreiche Kriege hatten das Land viel Geld gekostet. Und auch das Militär im Inland war sehr teuer. Dazu kam noch der verschwenderische Lebensstil des Königs und seiner Angehörigen: Die Staatsausgaben waren deutlich höher als die Einnahmen. Frankreich stand im Jahr 1788 also kurz vor einem Staatsbankrott.
Für die Menschen in Frankreich bedeutete das vor allem eines: steigende Armut. Denn die Preise für wichtige Dinge wie Lebensmittel wurden immer höher. Besonders im Jahr 1789 verschärfte sich durch Missernten die Lage: Es kam zu einer großen Hungersnot. Doch der Staat konnte mit seinen Schulden nicht dafür aufkommen.
4. Der Geist der Aufklärung
Damals glaubten die Menschen noch an viele veraltete Vorstellungen aus dem Mittelalter. Beispielsweise waren sie davon überzeugt, dass die Macht der Kirche und des Staates von Gott gewollt war. Das rechtfertigte die Unterdrückung der einfachen Menschen. Doch das änderte sich mit der Aufklärung.
Zahlreiche Schriftsteller und Philosophen in ganz Europa begannen damit, das System zu kritisieren. Sie ermutigten ihre Leser und Zuhörer dazu, die Lehren der Kirche und des Adels kritisch zu hinterfragen. Alle Menschen seien von Geburt an frei und gleich. Kein König oder Staat sollte ihnen erst das Recht dazu geben müssen.
Die Aufklärer diskutierten außerdem neue Ideen der Staatsführung, zum Beispiel eine Demokratie. Damit könnte das Volk endlich über sein eigenes Schicksal entscheiden. Dabei erlangte das Volk schließlich großes Selbstbewusstsein und den Mut, sich von alten Traditionen zu lösen.
Der Vorabend der Revolution
Der König sah sich 1789 dazu gezwungen, etwas gegen seine Schulden zu tun. Doch woher sollte er das Geld nehmen? Der dritte Stand zahlte bereits hohe Steuern, also musste das Geld aus den Taschen des Adels und des Klerus kommen. Deshalb berief der König 1789 die Generalstände ein.
Dieses Ereignis war fatal, denn dadurch wurde der dritte Stand erneut daran erinnert, dass er kein politisches Mitspracherecht besaß. Deshalb forderte das Volk eine Veränderung der Abstimmung, um eine Chance auf eine echte Mehrheit zu bekommen.
Der König lehnte diese Forderung aber ab. Das führte dazu, dass sich die Vertreter des dritten Standes zu einer eigenen revolutionären Versammlung — der sogenannten Nationalversammlung — zusammenschlossen. Damit brachten sie die Revolution auf den Weg.
Der Sturm auf die Bastille
Am 14. Juli 1789 stürmte das Volk die Bastille — eine alte Festung in Paris, die als Gefängnis genutzt wurde. Die Menschen wollten nicht länger auf Reformen warten. Sie bewaffneten sich, weil sie den König fürchteten und ein Zeichen setzen wollten.
Die Bastille stand für die Willkür der absolutistischen Herrschaft. Es handelte sich nämlich um Staatsgefängnis, in dem die politischen Gegner des Königs inhaftiert wurden, ohne eine Aussicht auf Befreiung. Ihr Fall war mehr als nur die Eroberung eines Gebäudes. Es war ein symbolischer Akt gegen die Ungerechtigkeit im Land. Selbst Soldaten des Königs schlugen sich auf die Seite des Volkes.
Mit diesem Angriff begann die Revolution ganz offiziell. Der Sturm auf die Bastille zeigte, dass sich das Volk nicht mehr einschüchtern ließ und dass es bereit war, die alte Ordnung zu stürzen.
Ursachen der Französischen Revolution — häufigste Fragen
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Was sind die Ursachen der Französischen Revolution? Die Ursachen der Französischen Revolution umfassen soziale Ungleichheit, finanzielle Not, Regierungsmisserfolge und die Ideen der Aufklärung. Vor allem die Unterdrückung des Volkes führte zur Unzufriedenheit, was zusätzlich durch Krisen und Staatsverschuldung verstärkt wurde.
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Welches Ereignis löste die Französische Revolution aus? Der Sturm auf die Bastille löste die Französische Revolution aus. Diese Revolte symbolisierte den Widerstand gegen das Ständesystem und markierte den Beginn von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit als Hauptgrundsätze.
Französische Revolution
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