Antonym
Inhaltsübersicht
Was ist ein Antonym?
Ein Antonym ist ein Wort, das das genaue Gegenteil eines anderen Wortes bedeutet. Du kannst es auch „Gegenteilwort“ oder „Oppositionswort“ nennen. Antonym-Paare gehören dabei zur gleichen Wortart.
Ein Antonym kann zum Beispiel ein Nomen, ein Verb oder ein Adjektiv sein.
Hier siehst du Beispiele dafür:
Begriff | Antonym (= Gegenteil) |
Sieg | Niederlage |
lachen | weinen |
hell | dunkel |
Das Wort „Antonym“ kommt aus dem Altgriechischen. „Antí“ bedeutet „gegen“ oder „gegenüber“ und „onyma“ heißt „Name“. Ein Antonym ist also ein „Gegenname“ — ein Wort, das im Gegensatz zu einem anderen steht. Zusammen bilden sie ein Gegensatzpaar.
Bildung von Antonymen
Es gibt keine festen Regeln zur Bildung von Antonymen. Oft kannst du aber das Gegenteil von einem Wort durch das Hinzufügen der Vorsilbe „un-“ bilden:
→ vollkommen — unvollkommen
→ Freundlichkeit — Unfreundlichkeit
→ Ruhe — Unruhe
Aber Vorsicht: Nicht immer ergibt sich ein Antonym durch eine Vorsilbe. Ein Beispiel, bei dem das nicht funktioniert, ist „Mut“ und „Unmut“ — denn Unmut ist nicht das Gegenteil von Mut. Ein passendes Antonym zu „Mut“ ist zum Beispiel „Furcht“.
Es ist auch wichtig für dich zu wissen, dass Antonyme einen unterschiedlichen Wortstamm haben können. Das kannst du an diesen Beispielen erkennen:
→ schön — hässlich
→ geben — nehmen
→ Freude — Trauer
Manchmal gibt es Abstufungen in der Bedeutung von Antonymen. Zum Beispiel ist „heiß“ und „kalt“ ein Gegensatz-Paar. Aber auch „warm“ und „kalt“ sind Antonyme, denn „warm“ ist eine Abstufung von „heiß“.
In einigen Fällen ist es schwierig, ein eindeutiges Antonym zu finden, besonders bei Substantiven. Das liegt daran, dass sie oft abstrakte Sachverhalte bezeichnen. Zum Beispiel ist es nicht einfach, ein direktes Gegenteil für „Geld“ oder „Liebe“ zu finden. Für das Wort „Liebe“ gibt es beispielsweise die Antonyme Hass, Abneigung oder auch Gleichgültigkeit. Viele Begriffe sind so vielschichtig, dass du das passende Gegenteil nur mithilfe des Kontexts auswählen kannst.
Komplementäre Antonyme
Komplementäre Antonyme erkennst du daran, dass sich zwei Wörter gegenseitig ausschließen: Wenn das eine nicht zutrifft, muss das andere gelten.
Beispiele:
→ tot — lebendig
→ schlafen — wach sein
→ gerade — ungerade
Jemand, der tot ist, kann nicht gleichzeitig lebendig sein. Du kannst auch nicht wach sein, wenn du gerade schläfst.
Graduelle Antonyme
Du kannst graduelle Antonyme auch abstufbare Antonyme nennen. Bei diesen Gegensatz-Paaren gibt es Abstufungen zwischen den Gegensätzen.
Beispiele:
→ jung — alt
→ laut — leise
→ hell — dunkel
So muss es zum Beispiel nicht unbedingt laut sein, wenn es nicht leise ist — vielleicht ist die Lautstärke auch mittel. Auch wenn es nicht hell ist, ist es nicht zwingend ganz dunkel.
Konverse Antonyme
Bei dieser Art von Antonymen beschreiben zwei Wörter denselben Vorgang, aber aus unterschiedlichen Perspektiven.
Beispiele:
→ kaufen — verkaufen
→ lehren — lernen
→ Frage — Antwort
Du kannst erkennen, dass das Antonym-Paar „kaufen — verkaufen“ einen Handel beschreibt. Dabei erfolgt „kaufen“ aus der Sicht des Käufers und „verkaufen“ aus der Perspektive des Verkäufers. Auch im Beispiel „lehren — lernen“ siehst du die verschiedenen Perspektiven: Der Lehrer lehrt und der Schüler lernt.
Reverse Antonyme
Hier beschreibt ein Wort den Anfangszustand und das andere den Endzustand eines Vorgangs.
Beispiele:
→ anziehen — ausziehen
→ aufbauen — abbauen
→ öffnen — schließen
Der Anfangs- und der Endzustand sind abhängig voneinander. So kannst du nur etwas ausziehen, wenn du davor etwas angezogen hast. Auch eine Tür ist nur schließbar, wenn sie vorher geöffnet wurde.
Inkompatible Antonyme
Diese Wörter gehören zur gleichen Kategorie, schließen sich aber gegenseitig aus. Du kannst also einen Oberbegriff bilden, aber die Unterbegriffe unterscheiden sich.
Beispiele:
→ Pudel — Dackel
→ Frühling — Sommer
→ Montag — Dienstag
Pudel und Dackel sind beides Hunde, aber ein Hund kann nicht gleichzeitig ein Pudel und ein Dackel sein. Frühling und Sommer kannst du den Jahreszeiten zuordnen, aber im Frühling kann kein Sommer sein.
Antonyme — Beispiele
In der Abbildung siehst du noch weitere Beispiele für Antonyme:
→ Glück — Unglück
→ gewinnen — verlieren
→ schnell — langsam
→ heiß — kalt
Beachte: Verwechsle Antonyme nicht mit Synonymen. Antonyme sind gegensätzliche Wörter. Synonyme verwendest du, um die gleiche Bedeutung mit einem anderen Wort auszudrücken. (z. B. Haus — Gebäude)
Antonym — häufigste Fragen
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Was ist ein Antonym?
Ein Antonym bezeichnet ein Wort, das in seiner Bedeutung das genaue Gegenteil eines anderen Wortes ausdrückt. Es kann sich dabei um ein Nomen, ein Verb oder ein Adjektiv handeln. Ein Beispiel für ein Gegensatz-Paar ist „hell“ und „dunkel“.
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Was sind Beispiele für Antonyme?
Antonyme sind das Gegenteil von einem Wort. Beispiele sind: heiß — kalt, hart — weich, oben — unten.
Wortarten
Antonym-Paare gehören immer zur gleichen Wortart. Was Wortarten sind und welche es gibt, erfährst du in unserem Beitrag dazu!