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Stilmittel in einem Text zu erkennen, kann in Prüfungen knifflig sein. Unsere alphabetisch sortierte Stilmittel-Liste macht es dir leichter — mit einfachen Beispielen, bei denen die Stilmittel farblich hervorgehoben sind. So bist du bestens auf deine nächste Analyse vorbereitet!

Stilmittel Erklärung Beispiel
Adynaton Beschreibt unmöglichen Sachverhalt im Vergleich „Denn leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“ (Lukas 18, 25)
Akkumulation Aneinanderreihung mehrerer Begriffe zu einem Oberbegriff „Form ist WollustFriedehimmlisches Genügen.“ (Brentano, Wiegenlied)
→ Oberbegriff: Form
Allegorie Darstellung abstrakter Begriffe durch ein komplexes Bild Amor = Liebe
Alliteration Gleicher Anfangsbuchstabe bei aufeinanderfolgenden Wörtern „Gar schöne Spiele spiel‘ ich mit dir“ (Goethe, Der Erlkönig)
Allusion Anspielung auf bekannte Person, um Eigenschaft auf andere Person zu übertragen Er ist ein Lügner. Ich bin überrascht, dass seine Nase nicht so wächst wie die von Pinocchio.
Anadiplose Letztes Wort = Anfang des nächsten Satzes / Verses „Mit dem Schiffe spielen Wind und Wellen,
Wind und Wellen spielen nicht mit seinem Herzen.“ (Goethe, Seefahrt)
Anakoluth Unvollständige Satzfortführung oder grammatikalisch falsche Verknüpfung von Satzteilen Es geschieht oft, dass, je freundlicher man ist, nur Undank wird einem zuteil.
→ 
„je“ wird nicht durch ein „desto“ aufgelöst
Anapher Erstes Wort = Anfang des nächsten Satzes /Verses Das Wasser rauscht, das Wasser schwoll“ (Goethe, Der Fischer)
Anastrophe Umkehrung der üblichen Wortstellung des Glauben wegen“ statt „wegen des Glaubens“
Antiklimax Dreiteilige Abstufung nach Größe oder Wichtigkeit Könige, Herzoge und das Volk kamen zu dem Fest.
Antithese Gegenüberstellung von Gegensätzen „Was dieser heute bautreißt jener morgen ein.“ (Gryphius, Es ist alles eitel)
Antonomasie Umschreibung eines Namens Schöpfer der Welt = Gott
Apokoinu Gemeinsame Verwendung eines Wortes/einer Aussage in zwei Teilen eines Satzes „Was sein Pfeil erreicht, das ist seine Beute, was da kreucht und fleucht.“ (Schiller, Willhelm Tell)
Apokope Wegfall eines Lautes oder Buchstabens am Wortende „Seine Wort‘ und Werke
Merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.“
(Goethe, Der Zauberlehrling)
Aposiopese Abbruch des Satzes vor der wichtigen Aussage „Es war eine Zeit – Lasst mich allein, Kameraden.“ (Schiller, Die Räuber)
Apostrophe Feierlich betonte Anrede an Person oder Leser Alter Freund! Immer getreuter Schlaf, fliehst du mich?“ (Goethe, Egmont) 
Archaismus Veraltetes Wort oder Redewendung

weiland = einst, früher

Assonanz Gleichklang der Vokale in benachbarten Wörtern Geben und Nehmen
Asyndeton Aufzählung von mindestens 3 Wörtern ohne Bindewörter („und“) „Alles rennetrettetflüchtet.“
(Schiller, Das Lied von der Glocke)
Bathos Hoher (moralischer) Wert wird mit niedrigem in Verbindung gebracht Das Unwetter gestern forderte 100 Menschenleben – und ich habe seitdem einen feuchten Keller.
Contradictio in adiecto Adjektiv und Substantiv widersprechen sich  schwarze Sonne
Chiasmus Überkreuzte Anordnung von Satzteilen/Sätzen Die Kunst ist lang.
Und kurz ist unser Leben.
Chiffre Wort oder Wortgruppe mit versteckter Bedeutung „Ich habe zu Hause ein blaues Klavier“ (Lasker-Schüler, Mein blaues Klavier)
unklar wofür „blaues Klavier“ steht
Correctio Aussage wird sofort zurückgenommen und durch schwächeren oder stärkeren Ausdruck ausgetauscht Du siehst hübsch – nein!atemberaubend aus.
Diaphora Wiederholung von Wörtern mit geänderter Bedeutung Wenn hinter Fliegen Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach.
Ellipse Ausgelassene Satzteile, grammatikalisch falsch „Frisch also, [ ] mutig ans Werk!“ (Schiller, Die Räuber) 
 
„ich gehe“ fehlt
Emphase Hervorhebung durch Kontext und Betonung Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“ (Goethe, Faust) 
Mensch“ bezieht sich nicht auf „Säugetier“, sondern auf das „Menschsein“, um das Lebensgefühl dahinter zu betonen.
Enallage Verschiebung einer Wortbeziehung (z. B. steht Adjektiv bei anderem Substantiv)

„mit einem blauen Lächeln seiner Augen“ (Federer, Papst und Kaiser im Dorf) 
mit einem Lächeln seiner blauen Augen

Enjambement Zeilensprung in einem Gedicht „Die Mauern stehn
 Sprachlos und kalt, im Winde
 Klirren die Fahnen.“
Enumeratio Aufzählung mehrerer Begriffe oder Wortgruppen; Oberbegriff

Syndeton: Einigkeit, Recht und Freiheit
Asyndeton: Einigkeit, Recht, Freiheit
Polysyndeton: Einigkeit und Recht und Freiheit

Epanodos Spiegelung der Wörter eines Satzes Ja, ich will gehn, gehn will ich
(Klopstock, Messias)
Epipher Wiederholung am Satzende „Sir Mortimer, Ihr überrascht mich nicht, erschreckt mich nicht.“ (Schiller, Maria Stuart)
Epiphrase Nachtrag zu bereits abgeschlossenen Satz „Mein Retter seid ihr und mein Engel.“ (Schiller, Willhelm Tell)
Euphemismus Beschönigung eines Wortes „Und sahst mir nach mit nassem Blick“ (Goethe, Willkommen und Abschied)
→ „nassem Blick“ statt weinen
Exclamatio Ausruf zum Ausdruck starker Emotionen „Und Freud‘ und Wonne
Aus jeder Brust.
O Erd‘, Sonne!
Glück, Lust!“ (Goethe, Maifest)
Etymologische Figur Verbindung verschiedener Wortarten mit demselben Wortstamm  „Hast nicht einmal so viel Scham, dich dieser Streiche zu schämen?“ (Schiller, Die Räuber)
Geminatio unmittelbare Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!“ (Goethe, Der Erlkönig)
Hendiadyoin Begriff aus zwei Wörtern, verbunden mit „und“ Er ist Feuer und Flamme für seine Freundin.
Homoioteleuton Wörter mit gleicher Endung Wie gewonnen, so zerronnen.
Hyperbel Starke Übertreibung „Ich fühle eine Armee in meiner Faust.“ (Schiller, Die Räuber)
Hypotaxe Unterordnung von Nebensatz unter Hauptsatz (Schachtelsatz) „Die Einsamkeit ist wie ein Regen.
Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen; von Ebenen, die fern sind und entlegengeht sie zum Himmelder sie immer hat.“
(Rilke, Einsamkeit)
Inversion Umstellung der normalen Stellung der Satzglieder Sah ein Knab‘ ein Röslein.“
statt „Ein Knab‘ sah ein Röslein“
Ironie Gegenteil ist gemeint Super – gut gemacht!“ (wenn etwas schief gelaufen ist)
Kakophonie Abfolge von unharmonischen Lauten Jetztzeit
zwei Zischlaute (tz, z) folgen direkt aufeinander
Katachrese Zwei Bedeutungen:
  1. Schließung sprachlicher Lücken im übertragenen Sinne
  2. Kombination widersprüchlicher sprachlicher Bilder
  1. „Der Fluss des Geldes“
  2. „Auch ein blindes Huhn hat Gold im Mund.“
Klimax Steigerung in einer Aufzählung  mit mindestens drei Gliedern Er sei mein Freund, mein Engel, mein Gott!“ (Schiller, Die Räuber)
Kyklos Wiederholung eines Begriffs am Anfang und Ende eines Satzes Entbehren sollst du! sollst entbehren!“ (Goethe, Faust)
Litotes bejaht Aussage durch doppelte Verneinung

gar nicht übel“ für „sehr gut“

Metapher bildhafte Übertragung einer Bedeutung „Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte“ (Mörike, Er ist’s) 
 „blaues Band“ steht für den blauen, wolkenlosen Himmel
Metaphrase Wiederholung eines Wortes durch ein Synonym „Das Kind, das Mädchen dort.“ 
→ 
„Kind“ wird durch „Mädchen“ genauer beschrieben
Metonymie Ersetzung eines Begriffs durch eng verwandtes Wort

Goethe lesen“ statt „ein Buch von Goethe lesen“

Neologismus Wortneuschöpfung

Wir gehen heute zum Brunch.
Kombination aus Breakfast (Frühstück) und Lunch (Mittagessen)

Onomatopoesie Nachahmung von Lauten durch Wörter (Lautmalerei) Das Feuer knistert.
→ Die Zischlaute „st“ ahmen das Knistern des Feuers nach.
Oxymoron Verbindung von zwei gegensätzlichen Begriffen Dunkel war’s, der Mond schien helle
Paradoxon scheinbar widersprüchliche Aussage Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Parallelismus gleicher Satzbau  von mindestens zwei Satzteilen (Gegenteil: Chiasmus) Friede den HüttenKrieg den Palästen!“
(Büchner, Der Hessische Landbote)
Parataxe Aneinanderreihung von Hauptsätzen (Gegenteil: Hypotaxe) „Der Abend wiegte schon die Erde
Und an den Bergen hing die Nacht“ (Goethe, Willkommen und Abschied)
Parenthese Unterbrechung eines Satzes durch  eingeschobenen Satz Ich sei, gewährt mir die Bitte, / In eurem Bunde der Dritte!“ (Die Bürgschaft, Schiller)
Paronomasie Kombination ähnlich klingender Wörter mit verschiedener Bedeutung Lieber arm dran als Arm ab.
Periphrase Beschreibung eines Wortes durch Merkmale, Wirkung oder Tätigkeit Der Allmächtige“ = Gott
Personifikation Vermenschlichung von Gegenständen/abstrakten Begriffen/Tieren Die Sonne lacht mir entgegen.
Pleonasmus Zweifache Beschreibung, die unnötig ist weißer Schimmel
Schimmel = weißes Pferd
Polyptoton Wiederholung eines Wortes in verschiedenen Beugungsformen (Wortstamm bleibt gleich) „Nochmals sagt er sie laut, hat sie gesagt und geht ab.“ (Xenien, Goethe & Schiller)
Polysyndeton Aufzählung mehrerer Begriffe, verknüpft durch Konjunktionen „Und es wallet und siedet und brauset und zischt.“ (Schiller, Der Taucher)
Praeteritio Betonung, dass etwas nicht so gemeint ist Ich möchte ihm wirklich nicht unterstellendass er in dem Test geschummelt hat.
Reim Gleichklang zweier Laute am Ende eines Satzes oder Verses „Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.“ (Goethe, Der Zauberlehrling)
Rhetorische Frage Scheinfrage, auf die keine Antwort erwartet wird Habe ich dir das nicht gesagt? 
Sarkasmus Beißender, verletzender Spott Die Hose gab es wohl nicht mehr in deiner Größe?
Symbol Vereinfachtes Bild für Abstraktes

Herz = Liebe

Symploke Wortwiederholungen am Anfang und Ende von mehreren Sätzen (Kombination aus Anapher und Epipher) Alles geben die Götter, die unendlichen,
Ihren Lieblingen ganz,
Alle Freuden, die unendlichen,
Alle Schmerzen, die unendlichen, ganz.“ (Goethe, Alles geben die Götter)
Synästhesie Verbindung verschiedener Sinneswahrnehmungen in einem Ausdruck schreiendes Rot
das Hören (schreiend) ist mit dem Sehen (Rot) verbunden
Synekdoche Verwendung eines Teils für das Ganze Hörst du das Zwitschern? – Die Natur erwacht!
 
 Zwitschern der Vögel im Frühling, steht für die ganze Natur
Tautologie Wiederholung von zwei Begriffen mit ähnlicher Bedeutung für immer und ewig
Trikolon Aufzählung mit drei Gliedern

verliebt, verlobt, verheiratet

Vergleich Verbindung von zwei ähnlichen Bildern durch ein „als“ oder „wie“ Er ist schlau wie ein Fuchs.
Wiederholung Wiederholung von Wörtern; Oberbegriff; Synonym: Repetitio Was man ein Kind ist! Was man nach so einem Blicke geizt! Was man ein Kind ist!“ (Goethe, Die Leiden des jungen Werther“
Zeugma Satzteil bezieht sich auf mehrere andere Satzteile Der See kann sich, der Landvogt [ ] nicht erbarmen.“ (Schiller, Willhelm Tell) 
 „kann“ bezieht sich auf den See und den Landvogt
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Inhaltsübersicht

Stilmittel — Liste

Hier findest du die Stilmittel-Liste als PDF-Datei zum Download!

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Liste der Stilmittel

Stilmittel — Wirkung

Ob in Schularbeiten oder anderen Textanalysen — oft reicht es nicht aus, nur die Stilmittel zu erkennen. Du musst auch erklären, welche Wirkung sie haben. Hier sind allgemeine Wirkungen, die du fast immer nennen kannst:

Allgemeine Wirkungen Erklärung
Betonung Metaphern, Wiederholungen oder Alliterationen heben beispielsweise bestimmte Wörter hervor.
Veranschaulichung Stilmittel wie Metaphern, Vergleiche oder Personifikationen machen Texte bildhafter und leichter verständlich.
Spannung Ellipsen oder Klimax bauen Spannung auf und steigern das Interesse der Leser
Aufmerksamkeit Ironie oder Hyperbeln machen den Text lebendiger.
Rhythmus & Struktur Stilmittel wie Anaphern, Alliterationen oder Parallelismen sorgen für einen flüssigen und einprägsamen Textaufbau.

Worauf sich die Wirkung genau bezieht, hängt immer vom Satz ab, in dem das Stilmittel verwendet wird. Genauere Beispiele findest du in unseren eigenen Beiträgen:

Stilmittel — häufigste Fragen

  • Was gibt es alles für Stilmittel?
    Die wichtigsten rhetorischen Mittel sind unter anderem Anapher, Metapher, Alliteration, Ellipse, Vergleich, Rhetorische Frage, Personifikation, Hyperbel Klimax und Ironie. Mit ihnen machst du deine Texte lebendiger, fesselnder und förderst das Interesse des Lesers oder Zuhörers.
  • Was ist ein Stilmittel einfach erklärt? 
    Stilmittel sind sprachliche Mittel, die verwendet werden, um Texte oder Gespräche lebendiger und anschaulicher zu gestalten. Sie finden Anwendung in vielen Bereichen wie Sachtexten, Reden, Werbungen, Gedichten, im Alltag und in den Medien.
  • Was ist mit Stilmittel gemeint?
    Stilmittel sind sprachliche Gestaltungsmittel, die mündliche und schriftliche Sprache anschaulicher machen. Sie werden verwendet, um eine Aussage zu betonen, zu veranschaulichen oder einprägsamer zu gestalten. Vor allem bei der Textanalyse oder Gedichtanalyse sind Stilmittel sehr wichtig.
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Stilmittel II

Du willst die wichtigsten Stilmittel an konkreten Beispielen erklärt bekommen? Dann schau dir einfach unser Video  dazu an!

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