A Raisin in the Sun – Zusammenfassung
Worum geht es in „A Raisin in the Sun“? In diesem Beitrag und im Video lernst du das Theaterstück kennen.
Inhaltsübersicht
Übersicht — A Raisin in the Sun
„A Raisin in the Sun“ ist ein Theaterstück von Lorraine Hansberry, das 1959 zum ersten Mal aufgeführt wurde. Darin geht es um die afroamerikanische Arbeiterfamilie Younger, die nach dem Tod des Familienoberhaupts Mr. Younger einen Neuanfang wagen will. Doch bei der Verwirklichung ihrer Träume hat die Familie mit Rassismus und Diskriminierung zu kämpfen.
- Veröffentlichung: 1959
- Originalsprache: Englisch
- Gattung: Drama mit drei Akten und zwei Höhepunkten
- Autorin: Lorraine Hansberry
- Hauptfiguren: Walter Younger, Beneatha Younger, Mama (Lena Younger), Ruth Younger
Gut zu wissen: Der Titel des Stücks stammt aus dem dritten Vers des berühmten Gedichts „Harlem“ des Dichters Langston Hughes. Das Gedicht bezieht sich auf Erfahrungen afroamerikanischer Bürger und den amerikanischen Traum.
Inhaltsangabe — A Raisin in the Sun
Das Stück dreht sich um die Youngers, eine afroamerikanische Familie in den 1950er Jahren in Chicago. Zu Beginn der Geschichte leben die Youngers in einer winzigen Wohnung und müssen sich das Bad im Hausflur sogar mit den Nachbarn teilen. Nach dem Tod eines Familienangehörigen soll die Familie jetzt einen Scheck im Wert von 10.000 Dollar aus dessen Lebensversicherung erhalten. Jedes erwachsene Familienmitglied hat dabei eine eigene Vorstellung davon, was mit dem Geld passieren soll.
Mama Younger, die Frau des Verstorbenen, träumt davon, ein Haus zu kaufen. Ihr Sohn hingegen möchte einen eigenen Laden eröffnen, während seine Schwester Beneatha ihr Medizinstudium finanzieren will.
Im Laufe der Handlung kommen sich die unterschiedlichen Träume der Familie in die Quere. Mama Younger macht schließlich eine Anzahlung auf ein Haus in einer reichen weißen Stadtgegend, in dem die ganze Familie leben soll. Doch die neuen Nachbarn der Youngers zeigen sich rassistisch und bieten der Familie sogar Geld, damit sie fortbleiben. Die Youngers lehnen ab. Wenig später verliert Walter einen Teil des Erbes, als er von einem angeblichen Freund übers Ohr gehauen wird.
Beneatha weist währenddessen den Heiratsantrag eines reichen Verehrers zurück, denn sie hält ihn für oberflächlich. Ihr nigerischer Freund schlägt ihr später vor, nach dem Studium nach Afrika auszuwandern. Beneatha trifft bis zum Ende des Stücks keine Entscheidung. Die Youngers ziehen schließlich in das Haus in der weißen Stadtgegend. Obwohl alle unsicher sind, wollen sie als Familie zusammenhalten und einer besseren Zukunft entgegenblicken.
Figurenkonstellation — A Raisin in the Sun
In der Figurenkonstellation erhältst du einen guten Überblick über die wichtigsten Charaktere.
Walter Lee Younger
- sieht sich als Versorger der Familie
- arbeitet als Chauffeur, aber wäre lieber selbstständig
- will seiner Familie ein besseres Leben ermöglichen
- fühlt sich missverstanden
- streitet deshalb oft mit anderen Familienmitgliedern
Lena ‚Mama‘ Younger
- Mutter von Walter und Beneatha
- träumt davon, ein Haus mit Garten zu besitzen
- wohnt nach dem Tod ihres Mannes bei ihrem Sohn Walter
- sehr gläubig
Beneatha Younger
- Walters jüngere Schwester
- studiert Medizin
- hat eine feministische Perspektive
- ehrgeizig, unabhängig, gebildet
Weitere Figuren:
- Ruth Younger: Frau von Walter
- Travis Younger: Sohn von Ruth und Walter
- Karl Lindner: Vertreter der Nachbarschaft Clybourne Park
Verschiedene Träume
Das Stück beginnt an einem Freitagmorgen. Während sich die Familienmitglieder für die Arbeit fertigmachen, sprechen sie über einen Scheck von der Versicherung. Nach dem Tod von Mr. Younger, dem Vater von Walter und Beneatha, sollen die Youngers 10.000 Dollar aus dessen Lebensversicherung erhalten. Das Geld soll in Form eines Schecks per Post an Mama Younger zugestellt werden.
Schon gewusst? Ein Scheck ist ein Vordruck, auf dem die Geldsumme und Unterschrift des Ausstellenden eingetragen ist. Der Empfänger kann dann mit dem Scheck zur Bank gehen und sich das Geld auszahlen lassen. Heutzutage werden Schecks nur noch selten genutzt.
Jedes Familienmitglied hat einen anderen Traum, den es mit der Summe verwirklichen möchte. Walter beispielsweise will mit seinen Freunden einen Spirituosenladen, also ein Geschäft für alkoholische Getränke, eröffnen. So will er der Familie eine bessere Zukunft ermöglichen. Doch die anderen halten nicht viel von Walters Idee, was diesen frustriert. Er wünscht sich, endlich seinen Chauffeur Job aufgeben zu können und unabhängig zu sein.
Mama ist aus religiösen Gründen klar gegen Walters Traum und wünscht sich stattdessen ein großes Haus mit Garten in einer besseren Wohngegend. Auch Ruth, Walters Frau, sehnt sich nach einem besseren Leben in einem anderen Stadtteil. Walters Schwester Beneatha hingegenmöchte von dem Geld ihr Medizinstudium finanzieren.
Walter verlässt die Wohnung, um zur Arbeit zu fahren und die drei Frauen unterhalten sich. Das Gespräch dreht sich um George Murchison, einen wohlhabenden Verehrer von Beneatha. Die beiden haben sich bereits ein paar Mal getroffen, doch Beneatha hält George für oberflächlich. Trotzdem wollen Mama und Ruth sie überreden, der Beziehung eine Chance zu geben.
Beneatha trifft sich neben George auch noch mit einem Studienfreund, Joseph Asagai. Auch er hat afrikanische Wurzeln, weshalb sich Beneatha mit ihm verbunden fühlt.
Beneathas Wunsch nach Unabhängigkeit
Am nächsten Morgen putzen Mama und Beneatha die Wohnung. Beneatha erzählt, dass sie später Joseph treffen wird. Kurz darauf kommt Ruth von einem Arzttermin zurück. Der Arzt hat festgestellt, dass Ruth im zweiten Monat schwanger ist. Ruth ist verunsichert und nervös und muss von Mama beruhigt werden.
Zum gemeinsamen Treffen bringt Joseph traditionell afrikanische Kleidung für Beneatha mit. Die beiden sprechen auch über Beneathas Haare, die sie glatt trägt. Joseph kritisiert Beneathas Entscheidung, ihre natürlich krausen Haare zu glätten, um sich dem amerikanischen Schönheitsideal anzupassen.
Anschließend gesteht Joseph Beneatha seine Gefühle und will sie heiraten. Allerdings gibt Beneatha zu, dass sie davon träumt, eine unabhängige Frau zu sein. Joseph kann diesen Wunsch nicht nachvollziehen und Beneatha ist enttäuscht.
Der Traum vom Haus
Walter kommt von der Arbeit nach Hause, als der Scheck eintrifft. Er will mit Ruth nochmal über seine Idee vom eigenen Laden sprechen. Als Ruth ihm von der Schwangerschaft berichten will, hört er ihr nicht zu. Deshalb schließt sie sich im Schlafzimmer ein.
Mama ist schließlich diejenige, die Walter von Ruths Schwangerschaft erzählt. Sie fürchtet, dass Ruth einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen will. Wenig später kommt Ruth aus dem Schlafzimmer und bestätigt Mamas Befürchtung. Für den Abbruch der Schwangerschaft habe sie bereits Geld angezahlt. Denn sie weiß, dass sie sich ein weiteres Kind neben Travis finanziell nicht leisten könnten.
Einige Tage später erzählt Mama dem Rest der Familie, dass sie einen Teil des Geldes als Anzahlung für ein Haus verwendet hat. Alle freuen sich, doch Walter fühlt sich hintergangen. Er glaubt, dass die Familie seinen Traum nicht ernst nimmt.
Das neue Haus der Familie befindet sich im Stadtteil Clybourne Park, was die Familie verunsichert. Denn hier leben fast ausschließlich weiße Menschen. Mama erklärt, dass dies das einzige Haus sei, dass sich die Familie leisten könnte.
Schlechte Neuigkeiten
Aus Enttäuschung über seine Familie, die ihn nicht ernst nimmt, beginnt Walter zu trinken und geht nicht zur Arbeit. Mama hat deswegen ein schlechtes Gewissen und gibt Walter das restliche Geld. Jedoch bittet sie ihn, die Hälfte davon für Beneathas Studium zu sparen. Dieser Moment ist der erste Höhepunkt des Stücks, denn das Schicksal der Familie scheint sich zum Guten zu wenden.
Walter fühlt sich durch die Summe wieder selbstbewusst und will seinen ursprünglichen Plan in die Tat umsetzen. Gemeinsam mit seinen Freunden investiert er deshalb das Geld in das Spirituosengeschäft. Währenddessen hat Ruth beschlossen, das Kind trotz der schwierigen Umstände zu behalten.
Mitten im Umzugsstress erhalten die Youngers überraschend Besuch von Karl Lindner. Er ist der Vertreter der Nachbarschaft Clybourne Hill. Weil bisher nur weiße Familien in dem Viertel wohnen, fürchten Bewohner Konfliktpotenzial durch den Zuzug von Familie Younger. Lindner bietet deshalb an, das Haus der Youngers zurückzukaufen und ihnen die bereits geleistete Anzahlung zurückzuzahlen. Die Youngers lehnen wütend ab und schicken ihn weg.
Doch es kommt noch schlimmer für die Familie. Einer der Freunde, mit denen Walter in das Geschäft investiert hat, ist mit der gesamten Summe verschwunden. Außerdem stellt sich heraus, dass Walter den gesamten Betrag für den Laden bereitgestellt hatte und kein Geld für Beneathas Studium zur Seite gelegt hatte. Das ist der zweite Höhepunkt des Stücks. Denn das Glück scheint sich gekehrt zu haben und die Zukunft der Familie ist erneut ungewiss.
In ihrer neuen Notsituation spielen die Youngers nun doch mit dem Gedanken, Lindners unmoralisches Angebot anzunehmen.
Ein neuer Start
Trotzdem packen die Youngers weiter für den Umzug. Als Walter zugibt, das Angebot annehmen zu wollen, sind alle dagegen. Sie wollen sich nicht einschüchtern lassen und aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert werden.
Kurz darauf kommen Umzugshelfer zur Wohnung der Youngers und auch Karl Lindner taucht wieder auf. Er hat Verträge dabei, die Walter unterzeichnen soll, um das Haus zurück zu verkaufen. Doch Walter zögert und lehnt schließlich ab.
Die Youngers haben sich entschlossen, trotz aller Widersprüche in das Haus in Clybourne Park zu ziehen. Ruth ist stolz auf ihren Mann, da er das Angebot abgelehnt hat. Gemeinsam will sich die Familie der unsicheren Zukunft und ihrem Neuanfang stellen.
Rassismus und Diskriminierung
Ein zentrales Thema des Stücks ist Rassismus. Die Familie Younger lebt zu Beginn des Stücks in einer kleinen Wohnung in einem armen Stadtviertel in Chicago. Der Traum von einem besseren Leben in einem schöneren Stadtteil scheint wahr zu werden, als Mama das Haus kauft. Doch dann bekommt die Familie ein unmoralisches Bestechungsangebot.
Sie werden aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert. Die weißen Familien in Clybourne Park wollen nicht, dass die Youngers in die Nachbarschaft ziehen. Denn sie haben Vorurteile gegenüber schwarzen Familien und verbinden sie mit Kriminalität und Problemen.
Obwohl Walter zuerst überlegt, das Angebot anzunehmen, lehnt er letztendlich doch ab. Er steht für die Werte seiner Familie ein und weigert sich, die Diskriminierung einfach so hinzunehmen. Die Youngers stellen sich also den negativen Vorurteilen entgegen und lassen sich nicht unterkriegen. Obwohl die Zukunft ungewiss bleibt, ruft das Stück dazu auf, seinen eigenen Träumen zu folgen.
Geschlechterrollen
Das Stück bricht mit traditionellen Geschlechterrollen und stellt diese infrage. Beispielsweise ist Mama nach dem Tod von Mr. Younger das Familienoberhaupt und entscheidet in erster Linie, was mit dem Erbe passieren soll. Ihr Sohn Walter fühlt sich dadurch weniger männlich, denn als Mann wäre er gern das Oberhaupt der Familie.
Auch Walters Schwester Beneatha will sich nicht den traditionellen Geschlechterrollen zuordnen. Anstatt zu heiraten und Hausfrau zu werden, wie es das Frauenbild der 1950er vorschreibt, will sie unabhängig sein. Beneatha will Medizin studieren — ein zu dieser Zeit klassischer Männer-Beruf — und will nicht auf einen Mann angewiesen sein.
Zeitgeschichtlicher Hintergrund — A Raisin in the Sun
Das Theaterstück zeigt die Schwierigkeiten und Vorurteile, mit denen die schwarze Familie Younger in den 1950ern zu kämpfen hat. Der Titel „A Raisin in the Sun“ geht dabei zurück auf das Gedicht „Harlem“ von Langston Hughes. Darin stellt der Dichter die Frage, was mit einem aufgeschobenen Traum passiert:
- „What happens to a dream deferred? Does it dry up, like a raisin in the sun?“
Er bezieht sich damit auf die Schwierigkeiten, die viele schwarze Amerikaner betreffen. Denn für sie ist der Amerikanische Traum oft nur schwer erreichbar.
Der American Dream ist die Vorstellung, dass es jeder durch harte Arbeit zum Erfolg schaffen kann. Doch für viele Minderheiten in den USA stehen Diskriminierung und Vorteile oft im Weg dieser Träume. Der Dichter Langston Hughes setzte sich deshalb im Zuge der Bürgerrechtsbewegung gegen die Rassentrennung ein. Weitere berühmte Vertreter der Bürgerrechtsbewegung, die besonders in den 1950er und 1960er Jahren in Amerika verbreitet war, sind Martin Luther King und Rosa Parks.
Auch die Autorin des Stücks, Lorraine Hansberry, war eine politische Aktivistin und setzte sich für soziale Gerechtigkeit ein. Ihr Theaterstück „A Raisin in the Sun“ wurde als erstes Stück einer schwarzen Autorin am Broadway aufgeführt.
Analyse Englisch
Jetzt kennst du „A Raisin in the Sun“. Wie du bei der Analyse englischer Texte vorgehst, erfährst du hier.