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Worum geht es in George Orwells „Farm der Tiere“? In diesem Beitrag und im Video  lernst du die berühmte Fabel kennen!

Quiz zum Thema Farm der Tiere
Inhaltsübersicht

Farm der Tiere — Übersicht

„Farm der Tiere“ ist eine Fabel von George Orwell aus dem Jahr 1945. Darin geht es um Tiere auf einer englischen Farm, die gegen ihren menschlichen Besitzer rebellieren und die Farm übernehmen. Doch schon bald entsteht eine neue Gewaltherrschaft, in der die Schweine die anderen Tiere unterwerfen. 

  • Veröffentlichung: 1945
  • Autor: George Orwell
  • Originaltitel: Animal Farm
  • Originalsprache: Englisch
  • Gattung: Fabel
  • Hintergrund: Zweiter Weltkrieg, Stalinismus 
  • Hauptfiguren: Napoleon, Schneeball, Schwatzwutz, Boxer

Gut zu wissen: Im Nachwort zu seiner Fabel bezieht George Orwell die Geschichte klar auf das Russland der Sowjetunion. Doch „Farm der Tiere“ wurde zum Klassiker der Literatur, mit dem sich jede gescheiterte Revolution vergleichen lässt.

Farm der Tiere — Zusammenfassung

Zu Beginn der Erzählung zetteln die Farmtiere einen Aufstand an und schaffen es so, ihren grausamen Besitzer Mr. Jones in die Flucht zu schlagen. Schnell werden Regeln für das harmonische Zusammenleben auf der neu ernannten „Farm der Tiere“ eingeführt: Menschen sind Feinde und die Tiere sollen sich auch nicht wie Menschen verhalten, z. B. auf zwei Beinen gehen oder in Betten schlafen. Außerdem seien alle Tiere gleich

Mit diesen neuen Grundsätzen beginnt das zunächst friedliche Zusammenleben der Tiere. Während die übrigen Tiere der Hofarbeit nachgehen, bilden sich die Schweine weiter und übernehmen die Leitung der Farm. Doch schon bald treten Spannungen auf. Die beiden Schweine Napoleon und Schneeball können sich auf nichts einigen. Schneeball wird deshalb von Napoleon vertrieben.

Napoleon reißt immer mehr Macht an sich. Mögliche Widerstände der anderen Tiere lässt er blutig niederschlagen, in dem er eine Hundemeute auf sie hetzt. Nach einiger Zeit ziehen die Schweine in das Farmhaus, schlafen in Betten und beginnen, auf zwei Beinen zu gehen. Es gibt jetzt nur noch eine Regel:

  1. Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.

Die Farm wird erneut in „Herren-Farm“ umbenannt. Beim nächsten Treffen benachbarter Farmer können die anderen Tiere die Schweine nicht mehr von den Menschen unterscheiden

Farm der Tiere — Charaktere

In unserer Figurenkonstellation lernst du die wichtigsten Charaktere besser kennen. Die Tiere in der Fabel stellen verschiedene menschliche Eigenschaften und soziale Klassen dar. 

Napoleon (Schwein)

  • steht für den autoritären Herrscher
  • entwickelt sich vom Mitanführer der Revolution zum gierigen Diktator
  • machthungrig und grausam

Schneeball (Schwein)

  • steht für unterdrückte Freigeister der Revolution
  • hat gute Pläne für die Farm, aber wird von Napoleon vertrieben 
  • idealistisch und ein freier Geist

Schwatzwutz (Schwein)

  • cleverer Redner, zuständig für Propaganda
  • unterstützt Napoleons Machtgier
  • schlau und manipulativ 

Boxer (Pferd)

  • steht für die Arbeiterklasse
  • tüchtiges Pferd
  • treu und naiv

Farm der Tiere — Zusammenfassung

Ein genauer Ort oder Zeitpunkt der Handlung sind nicht bekannt. Wegen ihrer bildhaften Handlung lässt sich die Fabel deshalb auf verschiedene Kontexte übertragen. 

Die Revolution

Eines Nachts versammeln sich die Tiere der „Herren-Farm“, um dem alten Eber Old Major zuzuhören. Dieser ruft die Tiere zu einer Rebellion gegen den Farmbesitzer Mr. Jones auf. Er bringt ihnen das Lied „Tiere Englands“ bei, um die revolutionären Gedanken in den Köpfen der Tiere zu verankern. 

Als Old Major einige Zeit später stirbt, nehmen sich drei Schweine seinem Rebellionsplan an: Napoleon ist besonders durchsetzungsfähig, Schneeball hat viele Ideen und Schwatzwutz ist der geborene Redner. Die Schweine der Farm gelten als schlau und gewinnen schnell das Vertrauen der anderen Tiere. Die Revolution ist erfolgreich und die Tiere verjagen Mr. Jones. Danach nennen sie die Farm „Farm der Tiere“. Die Schweine haben inzwischen eine Verfassung erstellt: 

  1. Alles, was auf zwei Beinen geht, ist ein Feind.
  2. Alles, was auf vier Beinen geht oder Flügel hat, ist ein Freund.
  3. Kein Tier soll Kleider tragen.
  4. Kein Tier soll in einem Bett schlafen.
  5. Kein Tier soll Alkohol trinken.
  6. Kein Tier soll ein anderes Tier töten.
  7. Alle Tiere sind gleich.

Die Regeln werden von den Tieren gut angenommen, insbesondere die Schafe haben den Grundsatz „Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht“ verinnerlicht. Während die anderen Tiere hart arbeiten und sogar einen Rückeroberungsangriff von Mr. Jones abwehren, bilden die Schweine sich geistig weiter. 

Napoleon vs. Schneeball

Die Schweine Napoleon und Schneeball sind nun die Leiter der Farm. Allerdings streiten sie oft und können sich auf nichts einigen. Schneeball plant, eine Windmühle zu bauen, um so Strom für die Farm zu gewinnen. Die Mehrheit der Tiere befürwortet diesen Plan. Um mehr Macht für sich zu gewinnen, hetzt Napoleon eine von ihm trainierte Hundemeute auf Schneeball und vertreibt diesen von der Farm. Zur Überraschung der anderen Tiere lässt Napoleon wenig später doch den Bau einer Windmühle anordnen.

Der Bau der Mühle ist anstrengend und viele Tiere — darunter das tüchtige Arbeitspferd Boxer — arbeiten bis zur Erschöpfung. Während der Rest der Tiere schwere körperliche Arbeit leistet, nimmt Napoleon Handelsbeziehungen zu den Menschen auf. Dieser enge Kontakt zum Feind beunruhigt die Tiere.

Außerdem ziehen die Schweine ins Farmhaus und schlafen in Betten, obwohl sie damit gegen die Regeln der „Farm der Tiere“ verstoßen. Schwatzwutz bemüht sich, diese Entscheidungen vor den anderen Tieren zu begründen und schönzureden

Kurz darauf wird die halb fertige Windmühle durch einen Sturm zerstört. Doch Napoleon beschuldigt Schneeball für die Katastrophe. Dieser würde im Geheimen von einer Nachbarfarm aus Angriffe ausüben und wird deshalb von Napoleon zum Tode verurteilt.

Ab diesem Zeitpunkt geht die Leitung der Farm unter Anführung von Napoleon immer drastischer gegen Meinungsverschiedenheiten vor. Obwohl Schneeball nie zu sehen ist, wird er für sämtliche Missgeschicke auf der Farm verantwortlich gemacht. Als der Verdacht aufkommt, dass einige Tiere in Kontakt mit Schneeball stünden, lässt Napoleon sie von den Hunden zerfleischen. Zudem wird das Lied „Tiere Englands“ auf der Farm verboten. Stattdessen gibt es jetzt einen Eid auf die „Farm der Tiere“. 

Nach der Revolution ist vor der Revolution

Napoleon lässt sich kaum noch in der Öffentlichkeit sehen. Trotzdem lässt er seine Herrschaft feiern. Während die anderen Tiere unter harten Bedingungen den Bau der Windmühle fertigstellen, vertieft Napoleon außerdem seine Handelsbeziehungen zu den Menschen. Als einer der Nachbarn die Farm angreift, können die Tiere sich zwar verteidigen, erleiden aber hohe Verluste. Dennoch ruft sie Napoleon zu einer Siegesfeier auf.

Später wird Napoleon zum Präsidenten der neu ausgerufenen Republik der Farm gewählt, denn er ist der einzige Kandidat. Die Schweine leben im Luxus und trinken mittlerweile trotz des allgemeinen Alkoholverbots selbstgebrautes Bier. Die übrigen Tiere leiden und bekommen nur kärgliche Rationen an Futter.

Als Boxer schließlich unter der Belastung zusammenbricht, lässt Napoleon ihn in einem Wagen des Schlachters wegbringen. Schwatzwutz beruhigt die schockierten Tiere und sagt ihnen, Boxer sei beim Tierarzt friedlich eingeschlafen

Die Revolution gerät in Vergessenheit. Bald beginnen die Schweine, auf zwei Beinen zu gehen und nennen die Farm erneut „Herren-Farm“. Die ursprünglichen Regeln werden abgeschafft und es gibt nur noch einen Leitsatz: „Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher“. Bei einem Treffen der benachbarten Farmen können die anderen Tiere die Schweine nicht mehr von Menschen unterscheiden

Farm der Tiere — Interpretation

George Orwells „Farm der Tiere“ gilt als Allegorie der Russischen Revolution und der Herrschaft Josef Stalins über Sowjetrussland. Eine Allegorie ist eine bildliche Umschreibung eines schwierigen oder abstrakten Sachverhalts.  Die Schweine stellen dabei die Machtübernahme von Stalins Partei dar und die anschließende Schreckensherrschaft. 

Aber es gibt noch weitere historische Parallelen: Napoleon und Schneeball sind Rebellen, die sich gegen die Herrschaft der russischen Zaren auflehnen. Schneeball gleicht hier Leo Trotzki, der ebenfalls verstoßen wurde. Denn seine demokratische Politik war von Stalins Partei nicht gern gesehen. Napoleon hingegen steht für Stalin selbst, der durch Säuberungen und Gewalt einen totalitären Staat aufgebaut hat. 

Trotz der engen Verknüpfung mit den historischen Begebenheiten kannst du die Fabel allgemein als Warnung vor Machtmissbrauch und Unterdrückung lesen. Somit setzt sich die Erzählung für Werte wie Freiheit, Gleichheit und Demokratie ein. 

Farm der Tiere — Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Die Fabel nimmt großen Bezug auf die Russische Revolution und die Schreckensherrschaft Josef Stalins. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelang es Rebellen, die Herrschaft der russischen Zaren zu stürzen. Doch anstatt von Demokratie gewann die Partei Josef Stalins immer mehr an Macht und etablierte einen totalitären Staat.

George Orwell schrieb die Fabel bereits 1943/44, also mitten im Zweiten Weltkrieg. Zu dieser Zeit zählte die Sowjetunion zu den Verbündeten Großbritanniens und der USA gegen Nazi-Deutschland. Aufgrund der scharfen Kritik an Stalin fand Orwell erst nach dem Krieg einen Verleger für sein Werk. 

Quiz zum Thema Farm der Tiere

1984 Zusammenfassung

Jetzt kennst du „Farm der Tiere“ bzw. „Animal Farm“. Alles über George Orwells berühmten Roman „1984“ erfährst du hier.  

Zum Video: 1984 Zusammenfassung
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