Satzbau Deutsch
Du hast manchmal Schwierigkeiten damit, einen Satz in Deutsch richtig zu bilden? In diesem Beitrag und Video erfährst du alles Wichtige zum Satzbau in Deutsch.
Inhaltsübersicht
Satzbau Deutsch – einfach erklärt
Es gibt feste Regeln dafür, wie der richtige Satzbau im Deutschen aussehen sollte. Im Allgemeinen folgt die Satzstellung in Deutsch dieser Reihenfolge:
Subjekt – Prädikat – Objekt
Der Junge isst einen Apfel.
Hier siehst du eine Übersicht über den Satzbau im Deutschen:
Kategorie | Regel | Beispiel |
Hauptsatz | Prädikat an zweiter Stelle | Die Mutter schreibt einen Brief. |
Nebensatz | Prädikat an letzter Stelle | Ich singe, weil ich dich mag. |
Verneinung | nicht/kein nach Prädikat | Sie isst kein Mittagessen. |
Frage | Prädikat nach Fragewort oder an erster Stelle | Backst du einen Kuchen? |
Adverbial- bestimmung |
meistens frei im Satz verschiebbar | Nächste Woche mache ich Urlaub. |
Satzbau Deutsch – Hauptsatz bilden
Ein deutscher Satz besteht aus einzelnen Satzgliedern. Satzglieder sind Satzbausteine, in die du einen Satz zerlegen kannst.
Ein Satz besteht dabei meist aus Subjekt,
Prädikat
und Objekt.
Das ist ein einfacher Hauptsatz, bei dem das Prädikat immer an zweiter Stelle steht.
✓ Anna lernt für die Klausur.
✗ Anna für die Klausur lernt.
Was sind Subjekt, Prädikat und Objekt?
Subjekt, Prädikat und Objekt sind Satzglieder.
Ein Subjekt gibt an, wer oder was eine Handlung durchführt und steht immer im Nominativ. Du fragst danach so: Wer oder was tut etwas? Subjekte können sein:
- Nomen (z. B. der Mann, die Katze, das Bett)
- Pronomen (z. B. ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie)
- Nominalisierungen (z. B. das Arbeiten, das Sehen, das Fahren)
- Eigennamen (z. B. Max, Bundestag, Duden)
Das Prädikat gibt an, was das Subjekt macht oder was passiert. So kannst du nach dem Prädikat fragen: Was tut das Subjekt? Prädikate bestehen dabei aus:
- einem Verb (z. B. sehen, lesen, machen)
- mehreren Verben (z. B. gehen werden, kochen können, geputzt worden sein)
Das Objekt ergänzt den Satz um weitere Informationen. Dabei kann das Objekt in verschiedenen Fällen stehen. Die Bestimmung des Falls hängt dabei davon ab, mit welcher Frage man nach dem Objekt fragt:
- Genitivobjekt: Wessen? (z. B. Das ist das Auto des Präsidenten.)
- Dativobjekt: Wem? (z. B. Lisa gibt ihm das Heft.)
- Akkusativobjekt: Wen oder was? (z. B. Lisa schaut eine Sendung an.)
- Präpositionalobjekt: Präposition (z. B. an, auf, von, über) + Fragewort (z. B. wem, wen, was) (z. B. Lisa denkt an ihn.)
Ausnahme: infinite Verbformen
Es gibt eine Ausnahme bei infiniten Verbformen. Das sind Verben, die du nicht beugen musst und die unverändert bleiben. Du musst sie also nicht nach Person, Zahl und Zeitform anpassen. Dazu zählen:
-
Infinitiv
gehen, lachen, sagen, spielen, denken, weinen, erklären, …
-
Partizip II
gegangen, gelacht, gesagt, gespielt, gedacht, geweint, erklärt, …
Ein gebeugtes Verb steht immer an zweiter Stelle (nach dem Subjekt), das infinite Verb dagegen an letzter Stelle:
✓ In der Schule wird der deutsche Satzbau erklärt.
✗ In der Schule wird erklärt der deutsche Satzbau.
Merke: Bei finiten
Verbformen passt du jedoch das Verb an Person, Anzahl und Zeitform an:
Die Schule erklärt die Satzstruktur in Deutsch.
Ich erkläre die Satzstruktur in Deutsch.
Satzbau Deutsch – Nebensatz bilden
Der Satzaufbau bei Nebensätzen ist anders als bei Hauptsätzen. Nebensätze können niemals alleine stehen. Sie müssen also immer mit einem Hauptsatz kombiniert werden.
Nebensätze können mit untergeordneten Konjunktionen
wie „weil“, „obwohl“, „nachdem“, „damit“ oder „wenn“ beginnen. Dann verschiebt sich das Prädikat hinter das Subjekt und gegebenenfalls das Objekt. Das Prädikat steht dann am Ende des Satzes.
✓ Er lacht laut, weil sein Freund einen Witz gemacht hat.
✗ Er lacht laut,weil sein Freund hat einen Witz gemacht.
Verwendest du hingegen Nebensätze mit nebengeordneten Konjunktionen, wie „denn“, „oder“, „und“, oder „aber“, dann bleibt das Prädikat immer an zweiter Stelle.
✓ Hannah geht zur Schule, denn sie schreibt eine Klausur.
✗ Hannah geht zur Schule, denn sie eine Klausur schreibt.
Satzstellung Deutsch — Verneinung
Wenn du einen verneinten Satz verwenden möchtest, musst du das Wort „nicht“ an der richtigen Stelle im Satz setzen. „Nicht“ kommt meist nach dem Prädikat.
✓ Das ist nicht mein Auto.
✗ Das ist mein Auto nicht.
✓ Sie spielt nicht mit der Puppe.
✗ Sie nicht spielt mit der Puppe.
Die Verneinung „kein“ verwendest du bei Nomen ohne Artikel oder bei Nomen mit unbestimmten Artikeln. Auch diese Verneinung kommt nach dem Prädikat:
✓ Anna mag kein Fleisch.
✗ Anna kein mag Fleisch.
✓ Das ist kein gutes Buch.
✗ Das ist gutes Buch kein.
Satzstellung Deutsch — Fragen
Ein deutscher Satzbau bei Fragen ist davon abhängig, ob du ein Fragewort, beispielsweise „wann“, „wer“, „wie“, „warum“ oder „was“, benutzt oder nicht.
Leitest du die Frage mit einem Fragewort ein, steht das Prädikat nach dem Fragewort, also wieder an zweiter Stelle:
✓ Wann fängt der Unterricht an?
✗ Wann der Unterricht fängt an?
✓ Wie findest du die Schuhe?
✗ Wie du findest die Schuhe?
Bei Fragen ohne Fragewort steht das Prädikat am Satzanfang:
✓ Bist du heute auch auf der Party?
✗ Du bist auch auf der Party heute?
✓ Magst du Fußball?
✗ Du magst Fußball?
Merke: In der Umgangssprache ist es möglich, dass du die Frage so wie im falschen Beispiel stellen kannst. Geschrieben ist dieser Satzbau im Deutschen aber falsch!
Satzstellung Deutsch — adverbiale Bestimmung
Adverbiale Bestimmungen sind Ausdrücke, die andere Wörter oder den ganzen Satz näher bestimmen. Sie bestehen meist aus mehreren Wörtern. Diese Wörter haben keine feste Reihenfolge im Satz. Du kannst sie daher meistens im Satz frei verschieben.
Adverbiale Bestimmung … | Beispiel |
… des Ortes | Er geht in die Schule. |
… der Zeit | Nächste Woche schreibt Anna eine Prüfung. |
… der Art und Weise | Die Familie fährt mit dem Auto nach Frankreich. |
… des Grundes | Wegen ihrer kranken Tochter kann die Mutter nicht zur Arbeit. |
Achtung: Je nach Art der adverbialen Bestimmung ist es nicht immer möglich, die Wörter frei zu verschieben:
-
Gebundene Adverbialbestimmung:
Diese Art braucht man in einem Satz, sonst ergibt er keinen Sinn. Beispielsweise erfordert das Prädikat „gehen“ die Angabe eines Ortes.
✓ Ich gehe nach Hause.
✗ Nach Hause gehe ich.
-
Freie Adverbialbestimmung:
Diese Art ist nicht notwendig und kann generell frei im Satz verschoben werden. Sie steht aber meist vor der gebundenen Adverbialbestimmung
✓ Ich gehe morgen nach Hause.
✓ Morgen gehe ich nach Hause.
✗ Nach Hause ich gehe morgen.
Satzbau Deutsch — Zusammenfassung Regeln
Damit du bei der Satzstellung in Deutsch auch alles richtig machst, geben wir dir nochmal einen Überblick über die wichtigsten Grundregeln:
✓ Ein Hauptsatz besteht aus Subjekt, Prädikat und Objekt.
✓ Das finite Verb (Prädikat) steht immer an zweiter Stelle im Satz.
✓ Das infinite Verb (Prädikat), also Infinitiv oder Partizip II, steht am Satzende.
✓ Bei einer Frage steht das Prädikat am Satzanfang oder nach dem Fragewort.
✓ Bei untergeordneten Konjunktionen (weil, wenn, obwohl ,…) kommt das Prädikat nach dem Subjekt und ggf. nach dem Objekt, also am Ende des Satzes.
✓ Bei nebengeordneten Konjunktionen (denn, aber, und, oder, …) bleibt das Prädikat unverändert an zweiter Stelle.
Satzbau Deutsch — häufigste Fragen
-
Was ist ein Satzbau?
Ein Satzbau ist in Deutsch die Stellung der einzelnen Satzglieder in einem Satz. Satzglieder sind zum Beispiel Subjekt, Prädikat und Objekt. Mit ihnen bildest du einen einfachen Hauptsatz.
-
Was ist beim Satzbau in Deutsch die richtige Reihenfolge
Ein vollständiger deutscher Satz besteht immer aus Subjekt — Prädikat — Objekt.
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Was ist ein richtiger Satzbau Beispiele?
- Hauptsatz: Anne (Subjekt) fährt (Prädikat) nach Hause (Objekt),
- Nebensatz: weil sie krank ist (Adverbiale Bestimmung des Grundes).
Satzarten
Super! Du weißt jetzt, wie richtiger Satzbau bzw. Satzaufbau aussieht und wie die Satzbildung in Deutsch funktioniert. Die Satzstellung ändert sich, je nachdem, welche Satzart es ist. Wie die Satzstellung bei anderen Satzarten aussieht, erfährst du in diesem Video!