Satzbau Deutsch
Egal ob Hauptsatz, Frage oder Verneinung — der Satzbau im Deutschen folgt bestimmten Regeln. Hier und im Video erklären wir dir, wie der Satzbau im Deutschen funktioniert!
Inhaltsübersicht
Wie geht der Satzbau im Deutschen?
Im Deutschen hat jeder Satz einen klaren Satzbau. Ein Satz besteht immer aus einem Subjekt und einem Prädikat. Häufig ist zusätzlich noch ein Objekt dabei.
➡️ Beispiel
– Der Hund bellt. (Subjekt – Prädikat)
– Ich backe Kuchen. (Subjekt – Prädikat – Objekt)
– Tim schaut einen Film. (Subjekt – Prädikat – Objekt)
Ein deutscher Satz hat normalerweise den Satzbau „Subjekt — Prädikat — Objekt“.
Wiederholung: Was sind Subjekt, Prädikat und Objekt?
Damit du den Satzbau von einfachen und schwereren Sätzen im Deutschen verstehst, solltest du die Begriffe Satzglieder, aus denen Sätze aufgebaut sind, kennen.
Was ist das Subjekt?
Das Subjekt gibt an, wer oder was eine Handlung ausführt. Subjekte können zum Beispiel die Personalpronomen „ich, du, er sie, es, wir, ihr, sie“ sein, aber auch Nomen wie „der Mann“, „das Bett“ oder „die Katze“. Auch Eigennamen wie „Max“ oder „der Duden“ können Subjekte sein.
➡️ Beispiel
– Der Koch kocht das Essen.
– Lisa kann ihre Serie schauen.
Wie bestimmst du das Subjekt? Willst du das Subjekt eines Satzes bestimmen, dann stell dir die Frage „Wer oder was tut etwas?“
Was ist das Prädikat?
Das Prädikat gibt an, was das Subjekt macht oder passiert. Es besteht aus einem einzelnen Verb oder aus mehreren Verben.
➡️ Beispiel
– Der Koch kocht das Essen. (einzelnes Verb)
– Lisa kann ihre Serie schauen. (mehrere Verben)
Wie bestimmst du das Prädikat? Willst du das Prädikat eines Satzes bestimmen, stell dir die Frage „Was tut das Subjekt?“
Was ist das Objekt?
Das Objekt ist eine Satzergänzung. Das heißt, nicht jeder Satz enthält ein Objekt. Gibt es jedoch eins, dann ergänzt es den Satz um weitere Informationen. Dabei kann das Objekt im Satz in einem von drei Fällen stehen.
➡️ Beispiel
– Der Koch kocht das Essen. (Akkusativobjekt: Wen oder was kocht der Koch?)
– Das ist das Auto des Präsidenten. (Genitivobjekt: Wessen Auto ist das?)
– Lisa gibt ihm das Heft. (Dativobjekt: Wem gibt Lisa das Heft?)
Schau dir nun die Regeln zum Satzbau im Deutschen an!
Satzbau von Hauptsätzen
Ein Hauptsatz ist ein vollständiger Satz, der allein stehen kann. Er folgt in der Regel dem Aufbau: Subjekt Prädikat Objekt. Das Prädikat steht in einem Hauptsatz also immer an zweiter Stelle!
Richtig | Falsch |
Anna lernt für die Klausur. | Für die Klausur lernt Anna. |
Die Lehrerin erklärt den Schülern die Aufgabe. | Die Aufgabe die Lehrerin erklärt den Schülern. |
In einem Hauptsatz steht das Prädikat an zweiter Stelle! Eine andere Reihenfolge ist bei Hauptsätzen nicht unbedingt falsch, aber unüblich.
Sonderfall: Satzbau von Hauptsätzen mit zusammengesetzten Verben
Manchmal enthält ein Hauptsatz ein zweiteiliges Prädikat, zum Beispiel „hat gefangen“ oder „wird erklärt“. Dann wird das Prädikat aufgeteilt: Das erste, also das gebeugte Verb, steht an zweiter Stelle und das infinite Verb (Partizip II) an letzter Stelle.
Richtig | Falsch |
Der Hund hat den Ball gefangen. | Der Hund hat gefangen den Ball. |
In der Schule wird der deutsche Satzbau erklärt. | In der Schule wird erklärt der deutsche Satzbau. |
Enthält ein Hauptsatz ein zusammengesetztes Verb, dann steht das gebeugte Verb an zweiter Stelle und das infinite Verb an letzter Stelle.
Satzbau von Nebensätzen
Nebensätze können niemals allein stehen, sondern müssen immer mit einem Hauptsatz kombiniert werden. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
Ein Nebensatz kann mit einer nebenordnenden Konjunktion wie „denn“, „oder“, „und“, oder „aber“ eingeleitet werden. Dann bleibt das Prädikat an zweiter Stelle hinter dem Subjekt.
Richtig | Falsch |
Hannah geht zur Schule, denn sie schreibt eine Klausur. | Hannah geht zur Schule, denn sie eine Klausur schreibt. |
Der Nebensatz kann aber auch mit einer unterordnenden Konjunktion wie „weil“, „obwohl“, „nachdem“, „damit“ oder „wenn“ eingeleitet werden. Dann verschiebt sich das Prädikat nach hinten ans Ende des Satzes.
Richtig | Falsch |
Er lacht laut, weil sein Freund einen Witz gemacht hat. | Er lacht laut, weil sein Freund hat gemacht einen Witz. |
Bei Nebensätzen mit einer nebenordnenden Konjunktion steht das Prädikat an zweiter Stelle. Bei Nebensätzen mit einer unterordnenden Konjunktion steht das Prädikat am Ende des Satzes.
Satzbau von Fragen
Bei Fragen ohne Fragewort steht das Prädikat am Satzanfang:
Richtig | Falsch |
Bist du heute auch auf der Party? | Du bist auch auf der Party heute? |
Magst du Fußball? | Du magst Fußball? |
Wird die Frage mit einem Fragewort wie zum Beispiel „wann“, „wer“, „wie“, „warum“ oder „was“ eingeleitet, steht das Prädikat direkt nach dem Fragewort, also an zweiter Stelle.
Richtig | Falsch |
Wann fängt der Unterricht an? | Wann der Unterricht fängt an? |
Wie findest du die Schuhe? |
Wie du findest die Schuhe? |
Beginnt eine Frage ohne Fragewort, steht das Prädikat direkt am Satzanfang. Gibt es ein Fragewort, steht das Prädikat hinter dem Fragewort– also an zweiter Stelle.
Satzbau von Verneinungen
Willst du einen Satz verneinen, nutzt du in der Regel das Wort „nicht“. Es steht im Satz meist hinter dem Prädikat.
Richtig | Falsch |
Das ist nicht mein Auto. | Das ist mein Auto nicht. |
Sie spielt nicht mit der Puppe. | Sie nicht spielt mit der Puppe. |
Hat der Satz ein Nomen ohne Artikel oder ein Nomen mit unbestimmtem Artikel, dann benutzt du die Verneinung „kein“. Sie steht immer hinter dem Prädikat.
Richtig | Falsch |
Anna mag kein Fleisch. | Anna kein mag Fleisch. |
Das ist kein gutes Buch. | Das ist gutes Buch kein. |
Bei einer Verneinung steht das Wort „nicht“ oder „kein“ immer nach dem Prädikat.
Satzbau bei Sätzen mit adverbialer Bestimmung
Adverbiale Bestimmungen sind Ausdrücke, die andere Wörter oder den ganzen Satz näher bestimmen. Sie bestehen meist aus mehreren Wörtern.
Beispiele: Adverbiale Bestimmung…
- … des Ortes: Er geht in die Schule.
- … der Zeit: Nächste Woche schreibt Anna eine Prüfung.
- … der Art und Weise: Die Familie fährt mit dem Auto nach Frankreich.
- … des Grundes: Wegen ihrer kranken Tochter kann die Mutter nicht zur Arbeit.
Manche Adverbialbestimmungen haben eine feste Position im Satz:
Gebundene Adverbialbestimmungen…
… stehen meist am Ende des Satzes. Sie sind nötig, damit der Satz Sinn ergibt. Beispielsweise erfordert das Prädikat „übernachten“ die Angabe eines Ortes.
Richtig | Falsch |
Ich übernachte zu Hause. | Zu Hause übernachte ich. |
Freie Adverbialbestimmungen…
… können generell frei im Satz verschoben werden. Sie stehen aber meist vor der gebundenen Adverbialbestimmung.
Richtig | Falsch |
Ich gehe morgen (frei) nach Hause (gebunden). / |
Nach Hause ich gehe morgen. |
Adverbialbestimmungen können in der Regel frei im Satz verschoben werden. Für gebundene Adverbialbestimmung gilt, dass sie meist am Ende des Satzes stehen. Freie Adverbialbestimmungen stehen normalerweise vor der gebundenen Adverbialbestimmung.
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Satzarten
Jetzt weißt du, wie der richtige Satzbau im Deutschen funktioniert. Er unterscheidet sich je nach Satzart. Was es alles für Satzarten gibt und was du bei ihnen beachten solltest, erklären wir dir hier!