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Du fragst dich, wer die Aborigines sind und wie ihre Kultur entstanden ist? Hier erfährst du alles über die Geschichte und Lebensweise der Ureinwohner Australiens und ihren Weg zur Gleichberechtigung!

Inhaltsübersicht

Aborigines — die Ureinwohner Australiens

Die Aborigines sind die ersten Bewohner Australiens. Denn sie besiedelten den Kontinent vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren. Damit gelten sie als die älteste noch lebende Kultur auf der Welt.

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Aborigines

Beim Begriff „Aborigines“ handelt es sich jedoch um eine Sammelbezeichnung für verschiedene indigene Gruppen und Stämme in Australien. Jede hat dabei ihre eigenen Sprachen, Traditionen und Bräuche.

Bedeutung Aborigine

Die Bezeichnung „Aborigines“ stammt von dem lateinischen Begriff „ab origine“ ab und bedeutet „von Beginn an“. Der Name wurde ihnen von den damaligen europäischen Einwanderern verliehen.

Gut zu wissen: Die Bezeichnung „Aborigines“ wird von den Ureinwohnern eher als abwertend und beleidigend empfunden. Angemessener sind „First Nations person“ oder „Aboriginal people“.

Die Kultur der Aborigines

Als die Aborigines den Kontinent Australien das erste Mal betraten, trafen sie auf eine wilde und unberührte Natur. Zuvor hatte noch kein Mensch dort gelebt! Nur giftige Schlangen, riesige Kängurus und Echsen bevölkerten den Kontinent. Dieser ursprüngliche Zustand der Natur stellte die Aborigines vor viele Herausforderungen: In den trockenen Wüstengebieten überlebten nur wenige Pflanzen, sodass Landwirtschaft oder Viehhaltung unmöglich waren. Auch die extrem hohen Temperaturen machten ihnen zu schaffen.

Doch die Aborigines passten sich mit der Zeit an. Ihre tiefe Verbindung zur Natur und ihr Wissen über die Umwelt half ihnen, in dieser trockenen Landschaft zu überleben. Die Aborigines sammelten Früchte, Wurzeln und Samen, jagten Tiere und fingen Fische an den Küsten. So schafften sie es, ihre Nahrung zu sichern. Sie wussten genau, welche Pflanzen in den extremen Bedingungen wachsen würden und bauten künstliche Deiche, um sie zu bewässern. Durch ihre Überlebenskünste wohnten in den bevölkerungsreichsten Zeiten bis zu 900.000 Aborigines in Australien.

Da Australien jedoch weit abgegrenzt vom Rest der Welt liegt, lebten auch die Aborigines nicht so fortschrittlich wie in anderen Ländern. Sie kannten weder Pfeil und Bogen noch Werkzeuge aus Metall. Ihre Waffen wurden hauptsächlich aus Stein, Holz und Knochen gefertigt. Auch nutzten sie keine schriftliche Sprache und gaben ihr Wissen mündlich weiter. 

Soziale Strukturen und Bräuche

Die Aborigines lebten in kleinen Gruppen oder Clans von 25 bis 50 Menschen. Jeder Clan hatte zwar sein eigenes Territorium, aber eine Rangordnung gab es nicht. Auch sowas wie Privateigentum oder Vorräte gab es nicht. Land, Ressourcen und andere Güter gehören nämlich nicht ihnen, sondern der Natur — davon sind die Aborigines überzeugt.

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Zeremonientanz der Aborigines

Das zeigt ebenfalls ihre tiefe Verbundenheit mit der Natur. Um diese zu feiern, halten die Aborigines viele Rituale und Zeremonien ab. Mit Tänzen, Gesang und Kunstwerken drückten sie ihre Liebe zur Natur und ihren Vorfahren aus.

Dreamtime

Die Dreamtime (Traumzeit) ist die heilige Schöpfungsgeschichte der Aborigines. Sie beschreibt, wie die Welt erschaffen wurde und gibt ihnen Orientierung und einen moralischen Leitfaden. Um sich mit der Traumzeit zu verbinden und mit den Geistern und Ahnen in Kontakt zu treten, feiern die Aborigines spirituelle Feste und Zeremonien.

Die Ankunft der Europäer in Australien 

Im Jahr 1788 erreichten die ersten Europäer den Kontinent — es waren die Briten unter der Führung von Captain Arthur Phillip. Sie gründeten die erste Kolonie in Sydney. Anfangs herrschte Neugierde auf beiden Seiten, und es gab einige freundliche Interaktionen. Doch diese friedliche Koexistenz hielt nicht lange an.

Denn die britischen Einwanderer beanspruchten immer mehr Land und vertrieben damit die Aborigines. Die neuen Siedler betrachteten das Gebiet als „Terra Nullius“ — unbewohntes Land — und begannen, es für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Das führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, da die Aborigines versuchten, ihr Land zu verteidigen.

Die Siedler zerstörten jedoch die natürlichen Ressourcen, auf die die Aborigines angewiesen waren. Außerdem brachten sie Krankheiten aus Europa wie Cholera, Grippe oder Pocken mit nach Australien. Dadurch wurden viele Aborigines schwer krank, da sie nicht immun dagegen waren.

Das neue Leben der Aborigines

Als sich die Konflikte weiter verschärften, ernannte das britische Parlament einen „Chief Protector“. Er richtete Reservate ein, um die Aborigines von den Siedlern zu trennen und die Konflikte zu reduzieren. Zudem lehrte er sie die Werte und Lebensweisen der westlichen Welt.

Dieser Versuch stieß jedoch oft auf Widerstand. Viele Aborigines wehrten sich gegen die erzwungene Anpassung und flohen aus den Reservaten. Manche versuchten, sich in die Gesellschaft der Weißen zu integrieren, doch das gelang meist nicht. Viele Europäer betrachteten die Aborigines als minderwertig und behandelten sie schlecht. Das machte es ihnen schwer, in der neuen Gesellschaft akzeptiert zu werden.

Der Weg zur Gleichberechtigung

Die Unabhängigkeit Australiens von Großbritannien im Jahr 1907 markierte einen wichtigen Schritt in der Geschichte. Aber für die Aborigines änderte sich zunächst wenig. Sie mussten weiterhin um ihre Rechte kämpfen und wurden noch lange Zeit unterdrückt. Gegen Ende der 1920er Jahre sollen nur noch 60.000 Aborigines in Australien gelebt haben.

Erst als Organisationen und Aktivisten begannen, sich für die Aborigines einzusetzen, besserte sich die Situation. Sie trugen dazu bei, das Bewusstsein für die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit zu schärfen und Veränderungen herbeizuführen.

Im Jahr 1949 erhielten die Aborigines endlich die australische Staatsbürgerschaft. Doch die vollständige rechtliche und soziale Gleichstellung war noch nicht erreicht. Erst in den 1960er Jahren fand die „White Australia“-Politik ein Ende: Die Aborigines durften wählen, erhielten Zugang zu Sozialleistungen und ihr Lohn wurde an den der Weißen angeglichen

Aborigines heute

Im Jahr 2008 entschuldigte sich die australische Regierung offiziell für das Unrecht, das den Aborigines widerfahren war. Diese Geste war ein wichtiger Schritt in Richtung Versöhnung und Anerkennung der indigenen Bevölkerung.

Heute leben ca. 600.000 Aborigines in Australien. Doch trotz aller Fortschritte stehen sie weiterhin vor vielen Herausforderungen. Armut und Arbeitslosigkeit sind weit verbreitet, und die Lebenserwartung liegt deutlich unter dem nationalen Durchschnitt.

Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen: Viele Aborigines setzen sich aktiv für die Wiederbelebung und Bewahrung ihrer Kultur ein. Traditionelle Bräuche und Sprachen werden wiederbelebt, und die indigene Kunst und Musik erfahren weltweit Anerkennung.

Aborigines — häufigste Fragen

  • Wer sind die Aborigines?
    Die Aborigines sind die ersten Bewohner Australiens, die vor etwa 60.000 Jahren den Kontinent besiedelten. Sie besitzen eine reiche Kultur mit einzigartigen Traditionen, Mythen und Bräuchen, die über Jahrtausende hinweg weitergegeben wurden.
      
  • Woher stammt das Wort Aborigine?
    Das Wort „Aborigine“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „von Beginn an“ oder „Ureinwohner“. Es ist eine Sammelbezeichnung für die vielen verschiedenen indigenen Gruppen und Stämme Australiens mit jeweils eigenen Sprachen und Kulturen.
      
  • Wie geht es den Ureinwohnern Australiens heute?
    Heute leben um die 600.000 Aborigines in Australien. Doch sie stehen weiterhin vor vielen Herausforderungen, wie sozialer Ungleichheit, gesundheitlichen Problemen und dem Verlust kultureller Identität. 

Entdeckung Amerikas

Ein weiteres historisches Ereignis ist die Entdeckung Amerikas. Was damals geschah und welche Auswirkungen es hatte, erfährst du in unserem Video dazu!

Zum Video: Entdeckung Amerikas
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