Bundespräsidenten Deutschland
Bisher gab es 12 Bundespräsidenten in Deutschland! Welche das waren und was sie in ihrer Amtszeit erreichten, zeigen wir in unserer Bundespräsidenten Liste und im Video !
Inhaltsübersicht
Die 12 Bundespräsidenten Deutschlands im Überblick
Seit Gründung der Bundesrepublik 1949 gab es in Deutschland 12 Bundespräsidenten aus unterschiedlichen Parteien. In dieser Liste der Bundespräsidenten sind sie alle mit ihrer Amtszeit angegeben:
- Theodor Heuss (1949-1959)
- Heinrich Lübke (1959-1969)
- Gustav Heinemann (1969-1974)
- Walter Scheel (1974-1979)
- Karl Carstens (1979-1984)
- Richard von Weizsäcker (1984-1994)
- Roman Herzog (1994-1999)
- Johannes Rau (1999-2004)
- Horst Köhler (2004-2010)
- Christian Wulff (2010-2012)
- Joachim Gauck (2012-2017)
- Frank-Walter Steinmeier (seit 2017)
Welcher Partei die Bundespräsidenten Deutschlands angehörten, ist an den Farben zu erkennen: CDU, SPD, FDP, parteilos.
Zu jedem Bundespräsidenten seit 1949 haben wir die wichtigsten Fakten zusammengefasst! Wir beginnen mit dem aktuellsten Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.
12. Frank-Walter Steinmeier, SPD (2017 – heute)
Frank-Walter Steinmeier wurde 2022 erneut zum Bundespräsidenten gewählt und ist damit seit 2017 der 12. Bundespräsident Deutschlands.
Der 12. Bundespräsident Deutschlands, Steinmeier, setzte sich in seiner Amtszeit für viele Dinge ein, darunter zum Beispiel:
- Er forderte die Stärkung des europäischen Zusammenhalts und die Bewahrung des Friedens in Europa.
- In der Corona-Pandemie förderte Steinmeier Impfungen und den Zusammenhalt in der Gesellschaft.
11. Joachim Gauck, parteilos (2012-2017)
Bundespräsident vor Steinmeier war Joachim Gauck. Er war der erste parteilose Bundespräsident Deutschlands. Er wurde am 18. März 2012 von der Bundesversammlung gewählt.
- Als ehemaliger Bürgerrechtler in der DDR engagierte sich Gauck für die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit
. Zudem setzte er sich für die Anerkennung und Entschädigung der Opfer der DDR ein.
- Gauck engagierte sich auch auf internationaler Ebene und betonte immer wieder die Bedeutung von internationalen Beziehungen und Zusammenarbeit.
10. Christian Wulff, CDU (2010-2012)
Mit 51 Jahren war Christian Wulff der jüngste Bundespräsident der deutschen Geschichte.
- Wulff setzte sich für eine engere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei ein. Er hob immer wieder die Bedeutung der türkisch-deutschen Gemeinschaft hervor und forderte eine stärkere Integration von Einwanderern in die deutsche Gesellschaft.
- Nach knapp 600 Tagen in seinem Amt gab Wulff seinen Rücktritt bekannt. Grund dafür war ein Ermittlungsverfahren wegen Korruptionsverdacht gegen ihn.
9. Horst Köhler, CDU (2004-2010)
Horst Köhler war für seine durchsetzungsfähige Art bekannt und deshalb bei der Bevölkerung beliebt.
- Er beschäftigte sich mit der Frage nach zukunftsfähigen Arbeitsplätzen und setzte sich für die Armutsbekämpfung ein.
- Am 31. Mai 2010 gab Köhler seinen Rücktritt bekannt. Grund dafür waren seine kritischen Äußerungen zum Einsatz der Bundeswehr im Afghanistan-Konflikt.
Gut zu wissen! Aktuell leben nur noch vier (Alt-)Bundespräsidenten, die im 21. Jahrhundert ihr Amt innehatten. Das sind Horst Köhler, Christian Wulff, Joachim Gauck und Frank-Walter Steinmeier.
8. Johannes Rau, SPD (1999-2004)
Der Weg zum Bundespräsidenten war nicht einfach für Johannes Rau. Sein hohes Alter (geboren 1931) wurde kritisiert und viele Bürger waren enttäuscht, dass statt ihm keine Frau oder jemand aus dem Osten Deutschlands gewählt wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurden nämlich die Emazipation der Frau und die Gleichberechtigung des Ostens wichtigen Themen.
- Vor seiner Zeit als Bundespräsident hatte Rau eine lange politische Karriere in Nordrhein-Westfalen, wo er unter anderem Ministerpräsident war.
- Als Bundespräsident setzte sich Rau für die Stärkung der europäischen Integration ein und wollte eine geregelte Einwanderungspolitik. Er arbeitete auf mehr Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften hin.
7. Roman Herzog, CDU (1994-1999)
Roman Herzog war für seine klaren politischen Überzeugungen und seine Fähigkeit, diese zu formulieren, bekannt. So wurde er durch seine Ruck-Rede berühmt, in der er einen „Ruck durch Deutschland“ forderte.
- Er setzte sich dafür ein, dass Deutschland international mehr in Zusammenarbeit mit anderen Ländern gehen sollte. Dabei förderte er besonders die deutsch-französische Freundschaft.
- Herzog war auch ein Verfechter der Menschenrechte und wollte eine offene und tolerante Gesellschaft. Er forderte eine aktive Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, insbesondere mit den Verbrechen des Nationalsozialismus.
6. Richard von Weizsäcker, CDU (1984-1994)
Richard von Weizsäcker war von 1984 bis 1994 der sechste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Er gilt noch heute als einer der beliebtesten und angesehensten Bundespräsidenten der deutschen Geschichte.
- Als Bundespräsident war Weizsäcker vor allem für seine Rede zum 40. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs
am 8. Mai 1985 bekannt. In dieser Rede prägte er den Begriff der „Befreiung“ vom Nationalsozialismus
und betonte, dass der 8. Mai 1945 ein Tag der Befreiung und kein Tag der Niederlage gewesen sei.
- Die Rede wurde als wichtiges Signal für die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit verstanden und trug zur Versöhnung zwischen Deutschland und den Siegermächten bei.
5. Karl Carstens, CDU (1979-1984)
Karl Carstens gilt als ein eher unauffälliger Bundespräsident, der jedoch durch seine konsequente Amtsführung und seine außenpolitischen Initiativen Anerkennung fand.
- Die Wahl zum Bundespräsidenten war steinig für Carstens, da ihm eine frühere Mitgliedschaft zur NSDAP
vorgeworfen wurde. Trotzdem gewann er die Wahl zum Bundespräsidenten.
- Er pflegte enge Kontakte zum damaligen französischen Staatspräsidenten François Mitterrand und betonte immer wieder die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft. Auch die Beziehung zu den USA war ihm wichtig.
4. Walter Scheel, FDP (1974-1979)
Walter Scheel war vor seiner Zeit als Bundespräsident dafür bekannt, dass er das Lied „Hoch auf dem gelben Wagen“ für die Aktion Sorgenkind (heute: Aktion Mensch) gesungen hat.
- Als Bundespräsident setzte sich Scheel vor allem für die Entspannungspolitik im Kalten Krieg
ein. Er unternahm mehrere Auslandsreisen, unter anderem nach Ost- und Südostasien sowie in die Sowjetunion, um den Dialog und die Zusammenarbeit mit anderen Staaten zu fördern.
- Scheel war ein beliebter Repräsentant Deutschlands im In- und Ausland. Er galt als sympathisch und volksnah.
3. Gustav Heinemann, SPD (1969-1974)
Gustav Heinemann war der dritte Bundespräsident Deutschlands. Sein Einsatz für die Rechte und Freiheiten der Bürger machten ihn zu einem bedeutenden Bundespräsidenten Deutschlands.
- Heinemann war für seine volksnahe Art und sein Engagement für die Bürger der Gesellschaft bekannt. Er machte es beispielsweise zur Tradition, auch „einfache Leute“ zu Neujahrsempfängen einzuladen.
- Zudem strebte er nach einer Aussöhnung der europäischen Länder und dem allgemeinen Frieden in Europa.
2. Heinrich Lübke, CDU (1959-1969)
Der zweite Bundespräsident Deutschlands Heinrich Lübke kämpfte während seiner Amtszeit gegen eine Kampagne. Sie machte ihn wegen seiner Architektentätigkeit in der NS-Zeit als „KZ-Baumeister“ schlecht.
- Lübke setzte sich sehr für die Verbesserung der Lage in Entwicklungsländern und den Kampf gegen den Hunger ein.
- Zudem bezog er die SPD in die Regierungsverantwortung mit ein. Dies geschah durch die erste Große Koalition zwischen 1966 und 1969.
1. Theodor Heuss, FDP (1949-1959)
Theodor Heuss war der erste Bundespräsident Deutschlands. Seine Hauptaufgabe war die Verbesserung des schlechten Ansehens von Deutschland nach dem 2. Weltkrieg.
- Heuss war für seine Anerkennung der deutschen Kriegsverbrechen und die Wiedergutmachung gegenüber den Opfern bekannt. Er gilt als einer der wichtigsten Gründungsväter der Bundesrepublik Deutschland und als ein Vorbild für eine offene und demokratische Gesellschaft.
- Wegen seiner Beliebtheit in der Bevölkerung sollte sogar eine Änderung des Grundgesetzes durchgeführt werden, sodass er für eine dritte Amtszeit Präsident sein könnte. Doch das lehnte Heuss selbst ab.
Gut zu wissen! Bis zur Wahl von Theordor Heuss als ersten Bundespräsidenten am 12. Septemeber 1949 war Bundesratspräsident Karl Arnold das kommissarische Staatsoberhaupt. Er wurde am 7. Septemeber 1949 gewählt. Vor ihm hatte niemand dieses Amt inne.
Deutsche Bundeskanzler
Nach langer Amtszeit wurde die Bundeskanzlerin Angela Merkel durch ihren Nachfolger Olaf Scholz abgelöst. Welche deutschen Bundeskanzler es in der Geschichte sonst noch gab, zeigen wir in diesem Video !
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