Was bedeutet Blitzkrieg und welche Blitzkriege gab es? Darüber erfährst du alles in diesem Beitrag und Video .

Inhaltsübersicht

Blitzkrieg Definition

Was ist ein Blitzkrieg? Unter einem Blitzkrieg verstehst du eine militärische Taktik, die daraus besteht, den Gegner möglichst schnell anzugreifen. Das soll dazu führen, dass der Gegner früh Verluste macht. Dadurch wird seine Kampfmoral gesenkt und er kapituliert möglicherweise sehr schnell.

Außerdem bleibt den gegnerischen Truppen häufig keine Zeit mehr, vor der Kapitulation die eigene Infrastruktur zu zerstören. Deshalb können die Angreifer nach einem Blitzkrieg häufig die Fabriken und Ausrüstung des Gegners verwenden.

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Wehrmachtsoldaten beim Überfall auf Polen (Nachstellung 2019)

Um den Überraschungseffekt zu nutzen, findet ein Blitzkrieg häufig ohne Vorankündigung statt. Die deutsche Wehrmacht führte während des Zweiten Weltkrieges  zahlreiche erfolgreiche Blitzkriege durch. Die bekanntesten Blitzkriege sind die Feldzüge gegen Polen (1939) und Frankreich (1940).

Blitzkrieg Zusammenfassung

Hier siehst du die wichtigsten Informationen über den Blitzkrieg und die wichtigsten Blitzkriege zusammengefasst.

Blitzkrieg
  • militärische Angriffstaktik der Wehrmacht im 2. Weltkrieg
  • Überraschung und Überrumpelung des Gegners
  • schnelle Verluste zwangen den Gegner zur frühen Kapitulation
  • 1339 gegen Polen (Erfolg)
  • 1940 gegen Dänemark und Norwegen (Erfolg)
  • 1940 gegen Frankreich (Erfolg)
  • 1941 gegen Jugoslawien (Erfolg)
  • 1941 gegen die Sowjetunion (Niederlage)

Blitzkriege

Im 2. Weltkrieg wurde die Blitzkrieg Taktik zum ersten Mal erfolgreich angewendet. Das war möglich, weil neue technische Mittel zur Verfügung standen, die in früheren Kriegen noch nicht existiert hatten. Ein sehr wichtiges Element im Blitzkrieg waren zum Beispiel die Panzer. Denn mit ihnen konnte man große Lücken in die gegnerische Verteidigung schlagen und dadurch sehr schnell vorrücken.

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Europa vor dem 2. Weltkrieg 1939

Hier findest du einen Überblick der wichtigsten Blitzkriege des 2. Weltkrieges.

Überfall auf Polen

Der Überfall auf Polen durch die deutsche Wehrmacht am 1. September 1939 war der erste erfolgreich durchgeführte Blitzkrieg. Gleichzeitig begann damit der Zweite Weltkrieg. Ohne Vorankündigung griff die Wehrmacht Polen an und wurde dabei von ihren slowakischen Verbündeten unterstützt. Die militärisch wesentlich schlechter ausgestattete polnische Armee, die teilweise mit Pferden gegen Panzer kämpfen musste, wurde regelrecht überrollt. Der Überraschungseffekt und der schnelle Angriff erreichten genau das Ziel eines Blitzkrieges: die polnische Armee war von Anfang an überfordert.

Die Wehrmacht erreichte Warschau bereits nach einer Woche und besetzte die Stadt 20 Tage später. Da der Angriff so schnell durchgeführt wurde, kam selbst die Unterstützung von Frankreich und Großbritannien – zwei durchaus ernst zu nehmenden militärischen Nationen – zu spät. Polen war von den deutschen Truppen bereits besetzt. An diesem Beispiel siehst du sehr gut, wie effektiv ein Blitzkrieg für die angreifende Armee sein kann. Bis Unterstützung für den Gegner eintrifft, ist es bereits zu spät. Außerdem waren die Verluste auf Seiten der polnischen Streitkräfte ungefähr viermal so hoch wie bei der Wehrmacht. Das lag zum Teil auch an der unterlegenen Ausstattung der polnischen Armee.

Dass die Blitzkrieg Taktik aber auch gegen einen militärisch ebenbürtigen Gegner gelingen konnte, siehst du am Beispiel des Westfeldzuges gegen Frankreich.

Der Westfeldzug (Blitzkrieg gegen Frankreich)

Den Frankreichfeldzug von 1940 nennst du richtigerweise eigentlich Westfeldzug, weil die Wehrmacht auf dem Weg nach Frankreich auch noch Belgien, die Niederlande und Luxemburg einnahm. Auch dieser Feldzug war einer von Adolf Hitlers Blitzkriegen.

Das Ziel war es, Frankreich ähnlich wie Polen zu überrumpeln. Denn die Wehrmacht sollte später ihre gesamte Kraft auf den bevorstehenden Russlandfeldzug konzentrieren, ohne einen sogenannten Zwei-Fronten-Krieg (Frankreich im Westen, die Sowjetunion im Osten) zu riskieren. Der Krieg dauerte, wie zu erwarten, etwas länger als der Überfall auf Polen. Denn Frankreich hatte massive Verteidigungsbauten vorbereitet, war militärisch besser ausgestattet als die polnische Armee und hatte außerdem längst mit dem Überfall gerechnet.

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Die Maginot-Linie: Bunkerfestung an der deutsch-französischen Grenze (1940)

Dennoch dauerte der Blitzkrieg gegen Frankreich nur etwa sechs Wochen (10. Mai – 25. Juni 1940) und endete mit einem Sieg der deutschen Wehrmacht. Und das, obwohl die Wehrmacht parallel einen anderen Feldzug führte. Nämlich die sogenannte Weserübung gegen Dänemark und Norwegen.

Auch beim Westfeldzug waren die Verluste der Wehrmacht wesentlich geringer als bei ihren Gegnern. Die französischen Verluste waren ungefähr dreimal so hoch.

Die Weserübung (Dänemark, Norwegen)

Die Weserübung war ebenfalls ein wichtiger Blitzkrieg im 2. Weltkrieg. Das Ziel der Wehrmacht waren die gut positionierten Häfen in Norwegen, um die deutschen Chancen in einem Krieg gegen die Seemacht Großbritannien zu erhöhen. Außerdem war Norwegen eine wichtige Eisenerzquelle. Auch hier war das schnelle Vorrücken entscheidend für den Erfolg der Wehrmacht. Denn die Briten wollten dieses Vorhaben natürlich verhindern, sobald sie davon erfahren hatten. 

In einer direkten Auseinandersetzung wäre die britische Flotte der deutschen wohl überlegen gewesen. Es war also wichtig für die Wehrmacht, Norwegen zu besetzen, bevor die britische Flotte dort war. Damit begann am 9. April 1940 die Weserübung. Die Wehrmacht zwang das auf dem Weg liegende Dänemark in nicht mehr als vier Stunden zur Kapitulation. In Norwegen wurde sie allerdings von den Alliierten Kräften zunächst verdrängt. Wegen der parallel stattfindenden Kriegshandlungen in Frankreich zogen die Alliierten sich aber zurück, um Frankreich zu unterstützen. Norwegen kapitulierte schließlich am 10. Juni 1940. Denn die Niederlage Frankreichs war bereits absehbar und man machte sich in Norwegen keine Hoffnungen mehr auf Unterstützung durch die Alliierten.

Der Balkanfeldzug (Jugoslawien)

Der Balkanfeldzug war ursprünglich nicht eingeplant. Und dennoch wurde er zum letzten großen Erfolg von Hitlers Blitzkrieg Taktik. Denn Italien, Deutschlands Verbündeter, hatte Griechenland angegriffen. Dort unterlagen die italienischen Truppen allerdings den griechischen und britischen Streitkräften. Die Wehrmacht musste also im März 1941 die italienische Armee in Griechenland unterstützen. Adolf Hitler befahl außerdem einen Blitzkrieg-Angriff auf Jugoslawien, um später größere Chancen beim Feldzug gegen die Sowjetunion zu haben. Bereits im April kapitulierten Griechenland und Jugoslawien.

Das Ende der Blitzkriege

Du siehst, dass die Blitzkriege der Wehrmacht größtenteils einem Ziel dienten: eine möglichst gute Ausgangsposition für die Wehrmacht im geplanten Feldzug gegen die Sowjetunion. Allerdings war genau dieser Feldzug schließlich die größte Niederlage der Wehrmacht und das Ende von Hitlers Blitzkrieg Erfolgen.

Denn Hitler war 1941 unter Druck, weil die deutsche Luftwaffe den Luftkrieg gegen England verloren hatte. Außerdem griffen die USA im selben Jahr in den Zweiten Weltkrieg ein. Deshalb sah sich Hitler gezwungen, schon früher als geplant einen Blitzkrieg gegen die Sowjetunion zu starten. Er rechnete mit einem schnellen Sieg, wie es auch zuvor schon unter anderem gegen Frankreich geklappt hatte. Die Wehrmacht feierte anfänglich zwar Erfolge. Die waren aber nicht groß genug, um die Sowjetunion zu einer schnellen Kapitulation zu zwingen. Die Blitzkrieg Taktik ging hier also zum ersten Mal nicht auf. Der Krieg zog sich noch bis 1945. Aufgrund der langen Dauer kannst du dabei nicht mehr von einem Blitzkrieg sprechen. Schließlich scheiterte der Feldzug gegen die Sowjetunion. Er war wegen der immensen deutschen Verluste gleichzeitig der Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges zugunsten der Alliierten Mächte.

Zweiter Weltkrieg

Der Krieg gegen die Sowjetunion war also aus militärischer Sicht ziemlich unlogisch. Der Grund dafür war Hitlers Rassenlehre , denn er hielt die in der Sowjetunion lebenden Slawen für minderwertig. Auch über die Rassenlehre haben wir einen Beitrag und ein Video für dich. Schau am besten gleich vorbei.

Zum Video: Rassenlehre
Zum Video: Rassenlehre

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