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Du möchtest wissen, was die Golfkriege waren, wer dabei gegen wen gekämpft hat und warum sie stattfanden? Dann bist du hier und in unserem Video genau richtig. 

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Inhaltsübersicht

Golfkriege einfach erklärt

Unter Golfkrieg verstehst du die Kriege zwischen den Staaten am Persischen Golf. In der Vergangenheit gab es drei Golfkriege:

  • 1. Golfkrieg (1980 bis 1988 ) zwischen Irak und dem Iran.
  • 2. Golfkrieg (1990/91) zwischen Irak und Kuwait.
  • 3. Golfkrieg (2003) zwischen Irak und einer Koalition unter der Führung der USA.

Alles Wichtige zu den Ursachen, Verläufen und Folgen der Kriege erfährst du jetzt!

Golfkriege — das Wichtigste

  • 1. Golfkrieg 22.09.1980 — 20.08.1988
    • Krieg zwischen Iran und Irak 
    • Rivalität zwischen den Anführern Saddam Hussein (Irak) und Ayatollah Chomeini (Iran)
    • Streit über Ideologie und Religion sowie über die Gebiete rund um den Grenzfluss Schatt al-Arab
    • Der Krieg endete am 20. August 1988 mit der Annahme einer UN-Resolution zur Beendigung der Feindseligkeiten. Keines der Länder erreichte seine Kriegsziele, beide erlitten verheerende Verluste.
       
  • 2. Golfkrieg 02.08.1990 — 28.02.1991 
    • Irak überfällt Kuwait — Einnahme in kurzer Zeit 
    • Streit über gemeinsame Grenze und anliegende Ölfelder 
    • UN sah eine Bedrohung der globalen Energieversorgung
    • UN-Resolutionen und Militäreinsatz (Operation „Desert Shield“) zwangen den Irak zum Waffenstillstand 
       
  • 3. Golfkrieg 20.03.2003 — 09.04.2003
    • US-amerikanisch und britisch geführte Koalition gegen den Irak
    • Irak im Verdacht auf Besitz von Massenvernichtungswaffen
    • Beendigung der Diktatur von Saddam Hussein und seinem Massenmord gegen Schiiten, Kurden und anderen Minderheiten in der Bevölkerung
    • Vermutung, Hussein würde die Terrororganisation Al-Qaida im Irak beherbergen
    • Irak wurde schnell durch einen massiven Luftangriff gefolgt von einer Bodenoffensive eingenommen 
    • Kontroverse Folgen: Eingriff war völkerrechtswidrig. Es folgten erhebliche politische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen auf den Irak.

1. Golfkrieg

Der erste Golfkrieg ist auch bekannt als Iran-Irak-Krieg. Er fand von 1980 bis 1988 statt. Er begann damit, dass Irak den Iran überfiel und endete erst 8 Jahre später durch einen Waffenstillstand. 

Vorgeschichte

Vor dem Krieg befanden sich beide Staaten in einer schwierigen politischen Ausgangssituation. Im Irak wurde 1958 die Republik ausgerufen. Dadurch sollte der Staat demokratisch werden. Allerdings geschah das Gegenteil. Die Politiker missbrauchten ihre Macht und sorgten so dafür, dass das Land immer mehr einer Diktatur glich. 

Nach mehreren Putschversuchen und einem krankheitsbedingten Rücktritt des damaligen Präsidenten wurde 1979 Saddam Hussein der neue Präsident des Iraks. Um seine Macht zu sichern, lies er seine politischen Gegner hinrichten. Danach wollte er mit dem Irak die führende Macht am persischen Golf werden. 

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Saddam Hussein auf einem Geldschein

Auf der anderen Seite stand der Iran, in dem es 1979 zur islamischen Revolution kam. Nach vielen Protesten und Streiks wurde dort auch die Republik ausgerufen.

Der Oppositionsführer Ruholla Musawi Chomeini ging hierbei als Anführer heraus. Er hatte eine Abneigung gegenüber dem Westen und wollte sein Land dem Islam wieder näherbringen. Dazu islamisierte er das Schulwesen sowie die Justiz. Wer sich widersetzte, wurde verhaftet oder ermordet.

Ursachen für den Krieg

Hussein und Chomeini hegten auch eine gegenseitige Abneigung. So warf Chomeini Hussein zum Beispiel vor, er wolle „den Islam zerstören“. Sie waren Rivalen um die Vormacht im Nahen Osten. Beide Länder beanspruchten eine Führungsrolle und wollten ihre jeweilige Vorherrschaft in der Region ausbauen. 

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Irak gegen Iran – Zwei Rivalen am Persischen Golf

So stritten sie vor allem um die Gebiete rund um den Schatt al-Arab Fluss. Dieser bildete nämlich die Grenze zwischen beiden Ländern und ermöglicht den Zugang zum Persischen Golf. Beide Länder beanspruchten ihn für sich. 

Aber es bestanden auch religiöse Spannungen zwischen den Staaten. Denn während im Irak eher der sunnitische Glaube verbreitet gewesen ist, waren die Iraner eher schiitischer Konfession.

Übrigens: Schiiten und Sunniten sind die zwei größten Glaubensgruppen innerhalb des Islams. Sie spalteten sich im 7. Jahrhundert, nachdem ihr Prophet Mohammed starb. Sie sind sich bis heute uneinig, wer der richtige Nachfolger Mohammeds ist.

Kriegsverlauf

All diese Spannungen führten letztlich dazu, dass der Irak den Iran am 22. September 1980 ohne eine formale Kriegserklärung angriff. Der irakische Diktator Saddam Hussein wollte das Territorium schnell erobern. Er hoffte, von der instabilen Situation im Iran nach der islamischen Revolution profitieren zu können. 

Der Irak erhob dabei Anspruch auf die erdölreiche Provinz Khuzestan. Die Eroberung gestaltete sich allerdings nicht so einfach wie gedacht, da sich selbst die dort lebende Bevölkerung gegen die Invasoren wehrte. Mit so einem hohen Widerstand rechneten die irakischen Streitkräfte nicht.

Zwar konnte der Irak am 24. Oktober 1980 die erste wichtige Stadt Khorramshahr einnehmen. Allerdings kam die irakische Offensive kurz darauf zum Erliegen. Grund dafür war der große Widerstand der Iraner. Sie drängten die Iraker in den folgenden Jahren zurück. 1982 zogen sich die Iraker ganz aus dem Iran zurück. Saddam Hussein verkündete einen Waffenstillstand, den die Iraner allerdings ablehnten. 

Es folgten Jahre voller Schlachten entlang der Grenze, ohne besondere Landgewinne auf beiden Seiten. Viel mehr litt die Bevölkerung beider Staaten unter den Gefechten. Mehr als 1,3 Millionen Menschen starben in dem Krieg.

Ein besonders besorgniserregendes Merkmal des Ersten Golfkriegs war der Einsatz von chemischen Waffen durch den Irak. Tausende Menschen wurden dadurch getötet oder verletzt. 

Übrigens: Die USA erhofften sich von dem Krieg, dass der Irak die islamische Revolution im Iran zurückdrängen könne. Deshalb unterstützen sie und andere Staaten, darunter auch Deutschland, den Irak mit Waffenlieferungen. 

Kriegsende und Auswirkungen

Während des Krieges wurden auf beiden Seiten viele Erdöl-Schiffe versenkt. Dadurch hatten beide Länder erhebliche wirtschaftliche Einbußen bei ihren Erdölexporten. Auch allgemein sahen die westlichen Staaten die globale Energieversorgung als gefährdet an. Deshalb schickten die USA, Großbritannien und Frankreich Truppen an den persischen Golf, um Sicherheit zu gewährleisten. 

Die wirtschaftlichen Einbußen machten vor allem dem Iran sehr zu schaffen. Das Land wurde international isoliert, während der Irak zu der Zeit weiter Unterstützung von Saudi-Arabien, den USA und der Sowjetunion bekam. 

Infolgedessen kam es im Iran zu einer schweren Wirtschaftskrise. Deshalb sah er sich gezwungen, am 20.08.1988 eine UN-Waffenstillstandresolution anzunehmen. Damit endete der Krieg. Einen Friedensvertrag gibt es aber bis heute noch nicht.

2. Golfkrieg

Der zweite Golfkrieg begann 1990 zunächst als Auseinandersetzung zwischen dem Irak und Kuwait. Später griff dabei eine von den USA geführte Koalition der UN ein. Sie sorgte dafür, dass der Krieg 1991 endete.

Ursachen für den 2. Golfkrieg

Nach dem 1. Golfkrieg war der Irak sehr hoch verschuldet. Zur gleichen Zeit erhöhte Kuwait seine Ölförderung stark, was zu einem deutlichen Rückgang des Ölpreises führte. Das setze den Irak noch weiter unter Druck, da er vom Ölpreis abhängig war. 

Saddam Hussein warf Kuwait vor, sie würden auf Kosten der Iraker ihre Ölproduktion ausweiten. Er behauptete zudem, dass Kuwait sich an irakischen Ölquellen bedienen würde. 

Das entfachte einen neuen Streit über die Grenzgebiete und dort liegende Ölfelder zwischen den Ländern. 

Kriegsverlauf

Infolge der Streitereien marschierte der Irak unter Saddam Hussein am 02.08.1990 in Kuwait ein und erklärte es noch im selben Monat zu seiner 19. Provinz.

Das sorgte weltweit für großes Aufsehen. Die Vereinten Nationen sahen die globale Energieversorgung gefährdet und verurteilten den Überfall auf Kuwait. Sie forderten den Irak zum sofortigen Rückzug auf. Der Irak folgte den Forderungen jedoch nicht. Deswegen verhängte die UN am 06. August ein umfassendes Embargo (Handelsverbot) gegen den Irak.

Währenddessen bildete die USA ein Bündnis mit 34 weiteren Staaten, um auch militärisch gegen den Irak vorzugehen. Dazu wurde die Operation „Desert Shield“ ins Leben gerufen. Hierfür schickten die USA bis zum November 1990 mehr als 200.000 US-Soldaten nach Saudi-Arabien, um sich dem Kampf anzuschließen. 

Die UN verabschiedete am 29.11.1990 eine Resolution, in der sie drohten „alle notwendigen Mittel“ gegen den Irak einzusetzen, wenn dieser sich nicht bis zum 15. Januar 1991 ergebe. 

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Ein F-14 Kampfflugzeug über einem brennenden Öl-Feld in Kuwait

Aber der Irak ergab sich nicht. Daraufhin fing das Bündnis, geführt von den USA, am 17. Januar an, massive Luftangriffe auf den Irak durchzuführen. Die Bündnis-Partner nannten es Operation „Desert Storm“.  Am 24. Februar starteten sie eine groß angelegte Bodenoffensive, um Kuwait zu befreien und die irakischen Streitkräfte zurückzudrängen.  

Nach weniger als 5 Tagen verkündete der damalige US-Präsident George H. W. Bush am 28. Februar 1991 das Ende des Krieges. Die irakischen Truppen zogen sich zurück. 

Kriegsende und Auswirkungen

Bei ihrem Rückzug setzten die irakischen Truppen viele Ölfelder in Brand. Das führte unter anderem zur großen Ölpest am persischen Golf 1991. 

Übrigens: Auf ihren Rückzug wurden die irakischen Soldaten von den USA aus der Luft bombardiert. Nach Untersuchungen wurde festgestellt, dass die USA in vielen Fällen gegen internationales Recht verstießen — zum Beispiel aufgrund von unerlaubten Massenvernichtungswaffen oder uranhaltigen Geschossen.

Die Auswirkungen des Krieges waren fatal. Mehr als 200.000 Menschen starben und durch die Luftangriffe sei der Irak in ein „vorindustrielles Zeitalter“ zurückversetzt worden. Die Infrastruktur, insbesondere die Trinkwasser- und Elektrizitäsversorgung sei stark beeinträchtigt worden. 

Aber das war nicht alles: Das Wirtschaftsembargo, das im Krieg verhängt wurde, hielt man nach dem Krieg aufrecht. Darunter litt die Bevölkerung sehr stark, weil wichtige Medikamente nicht importiert werden konnten und Lebensmittelengpässe entstanden. 

Die USA behielten dort seine stationierten Soldaten, um regional seine Vormacht zu sichern und den Iran und Irak bei ihren Expansionsgedanken zurückzudrängen

3. Golfkrieg

Im 3. Golfkrieg wurde der irakische Diktator Saddam Hussein von den USA gestürzt. Der Krieg begann am 20.03.2003 und endete binnen eines Monats mit der Einnahme Bagdads. 

Ursachen für den Krieg

Nach dem zweiten Golfkrieg sollte der Irak entmillitarisiert werden. Dazu sollte im März 2003 eine UN-Resolution verabschiedet werden, die dem Irak eine letzte Frist zur Entwaffnung einräumte.

Die USA und Großbritannien waren damit aber nicht einverstanden. Denn sie vermuteten, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfügte. Das sind Waffen die den Tod von Hunderten, Tausenden oder sogar Hunderttausenden Menschen verursachen können. 

Sie wollten Husseins Diktatur ein Ende setzen und die Bevölkerung befreien. Hussein habe nämlich über die Jahre hinweg immer wieder Massenmorde an Kurden, Schiiten und anderen Bevölkerungsgruppen begangen. 

Außerdem vermuteten die USA, dass Hussein eine Verbindung mit der Terror-Organisation Al-Qaida hatte. Insbesondere fürchtete US-Präsident Bush, dass Hussein die Attentäter des 9/11 Terroranschlags beherberge. Deshalb setzte er Hussein eine 48 Stunden-Frist, um den Irak zu verlassen. 

Kriegsverlauf

Hussein reagierte nicht auf die gesetzte Frist. Infolgedessen begann am 20. März 2003 der Luftangriff auf den Irak. Mehr als 47 Staaten unterstützen die sogenannte „Koalition der Willigen“ unter der Führung der USA und von Großbritannien. Das Besondere dabei war: Sie griffen den Irak ohne ein entsprechendes UN-Mandat an.

Der Irak wurde innerhalb eines Monats eingenommen. Am 09. April 2003 eroberte die Koalition die Hauptstadt Badgad. Sie beendeten den Krieg, indem sie syombolisch die Statue Husseins niederrissen und gleichzeitig seine Herrschaft stürzten

Kriegsende und langfristige Folgen für den Irak 

Den Krieg ohne ein UN-Mandat zu beginnen, stellte einen Bruch mit den Internationalen Regeln dar. Der Krieg war damit völkerrechtswidrig. Außerdem wurden keine Beweise gefunden, dass der Irak tatsächlich im Besitz von Massenvernichtungswaffen gewesen wäre. 

Nach dem Sturz von Hussein entstand ein Machtvakuum im Irak. Um das zu füllen und Stabilität zu gewährleisten, wurde das Land in mehrere Besatzungszonen aufgeteilt. Erst Jahre später konnte der Irak im Dezember 2005 erstmals eine eigene freie Regierung aufstellen. 

Immer wieder kam es im Irak zu Aufständen von bewaffneten Gruppen,  Selbtsmordattentaten und Unruhen in der Bevölkerung. Die vermeintliche Befreiung des Westens hat langfristig mehr für eine antiwestliche Einstellung in der Bevölkerung gesorgt. 

Von dieser Zeit der Unsicherheit haben auch Terrororganisationen profitiert. Sie konnten sich im Irak verbreiten. Experten gehen auch davon aus, dass die Terrororganisation Islamischer Staat sich durch die fragilen Staatsmechanismen besser organisieren konnte. 

Golfkrieg — häufigste Fragen 

  • Was sind die Golfkriege? 
    Unter Golfkrieg verstehst du die Kriege zwischen den Staaten, die am persischen Golf liegen:
    • 1. Golfkrieg auch Iran-Irak-Krieg, fand von 1980 bis 1988 statt.
    • 2. Golfkrieg (1. Irakkrieg 1990/91) begann als Konflikt zwischen Irak und Kuwait.
    • 3. Golfkrieg (2. Irakkrieg 2003) eine Auseinandersetzung zwischen Irak und einer Koalition unter der Führung der USA.
       
  • Was war der Grund für den ersten Golfkrieg?
    Die Ursachen des ersten Irankrieges lagen in der Rivaltität zwischen Saddam Hussein und Ayatollah Chomeini, den beiden Anführern des Iraks und des Irans. Der Konflikt basierte auf ideologischen, religiösen und territorialen Streitpunkten. 
     
  • Wie viele Menschen starben im ersten Golfkrieg?
    Der Erste Golfkrieg (1980-1988) forderte etwa 1,38 Millionen Menschenleben ein. Dabei starben wesentlich mehr Iraner (ca. 1 Million) als Iraker (ca. 380 000).
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Nahostkonflikt

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