Proletariat
Du willst wissen, was das Proletariat ist und welche Rolle es in der Industriellen Revolution spielte? Das erfährst du hier und im Video!
Inhaltsübersicht
Proletariat einfach erklärt
Mit dem Proletariat ist die unterste Gesellschaftsschicht, also die Arbeiterklasse, gemeint. Proletarier sind Menschen, die keine eigenen Produktionsmittel besitzen. Produktionsmittel sind alle Dinge, die jemand braucht, um etwas zu produzieren.
Das können zum Beispiel Land oder Fabriken sein. Daher müssen sie ihre Arbeitskraft verkaufen. Die meisten Mitglieder des Proletariats arbeiten deshalb in Fabriken oder auf Feldern und bekommen dafür nur wenig Geld. Sie haben oft schwierige Arbeitsbedingungen und leben in Armut.
Das Proletariat steht im Gegensatz zu den Besitzenden. Das ist die Bourgeoisie, welche die Produktionsmittel besitzt.
Übrigens: Die umgangssprachlichen Begriffe „Proll“ und „Prolet“ sind Ableitungen des Wortes „Proletariat“. Heute werden die Begriffe oft abwertend verwendet.
Proletariat in der Antike
In der römischen Antike bezeichnete das Wort „Proletariat“ die unterste soziale Klasse. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, Nachkommen zu zeugen. Die Gesellschaftsschicht sollte dann in der Armee dienen oder andere körperliche Arbeiten ausführen.
Wichtig: Proletarier waren keine Sklaven, sondern freie Bürger, die als Handwerker, kleine Händler oder Bauern arbeiteten.
In der römischen Republik hatten die Proletarier einige politische Rechte. Zum Beispiel durften sie an Volksversammlungen teilnehmen und dort ihre Stimme abgeben, wodurch sie einen gewissen Einfluss auf politische Entscheidungen hatten. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass das antike Proletariat als Gruppe nicht politisch aktiv oder revolutionär war.
Proletariat in der Industrialisierung
In der Zeit der Industrialisierung formte sich das moderne Proletariat. Damals entstanden viele Fabriken mit neuen Arbeitsplätzen. Menschen aus Dörfern und Kleinstädten zogen deshalb in große Städte. Sie erhofften sich dort eine gute Arbeit und ein besseres Leben. In diesen Städten fanden sie zwar Arbeit in den neuen Fabriken, aber das Leben dort war nicht so, wie sie es erwartet hatten.
Die Fabrikarbeit war hart und lang. Die Arbeiter standen oft den ganzen Tag an gefährlichen Maschinen, für nur wenig Geld. Ihre Wohnungen waren klein und überfüllt, oft ohne frische Luft und genügend Licht. Das erschwerte das Leben der Arbeiterfamilien.
Die schwierigen Umstände führten zu Konflikten mit den Fabrikbesitzern. Um bessere Bedingungen zu erhalten, begannen die Arbeiter sich zu organisieren. Sie forderten Arbeitsrechte, wie bessere Löhne, kürzere Arbeitszeiten, sicherere Arbeitsplätze und das Recht, Gewerkschaften zu bilden. Die Kämpfe des Proletariats bildeten die Grundlage für moderner Arbeitsgesetze.
Übrigens: Die Denker Marx und Engels prägten das Proletariat in der Industrialisierung mit ihren Ideen zum Kommunismus.
Proletariat in der Weimarer Republik
Die Weimarer Republik war von politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen geprägt. Denn der Erste Weltkrieg war zu Ende und die Deutschen mussten hohe Schadensersatzzahlungen leisten. Das führte zu einer hohen Inflation und Arbeitslosigkeit. Darunter litt vor allem das Proletariat. Um dennoch die Interessen der Arbeiter zu vertreten, kämpften Arbeiterparteien wie die SPD und die KPD für bessere Arbeitsbedingungen.
Gleichzeitig gab es viele politische Streitigkeiten und Kämpfe auf den Straßen zwischen verschiedenen Gruppen. Manche von den Gruppen schoben die Schuld an den wirtschaftlichen Problemen auf die Juden. Das war ein Grund für den Aufstieg des Nationalsozialismus, der sich ursprünglich als Arbeiterpartei ausgab. Durch diesen wurde auch die Weimarer Republik beendet.
Proletariat heute
Mit der Entwicklung der modernen Wirtschaft und dem Aufkommen neuer Technologien haben sich die Arbeitsbedingungen verbessert.
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Veränderte Arbeitswelt: Die traditionelle Industriearbeit, die früher das Proletariat kennzeichnete, wurde durch eine Vielfalt von anderen Berufen ergänzt.
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Globalisierung:
Die Globalisierung hat zu einer international vernetzten Wirtschaft geführt. Das Proletariat besteht deshalb heute hauptsächlich aus Arbeitern in Entwicklungs- und Schwellenländern.
- Arbeiterrechte und soziale Sicherheit: Die Errungenschaften der Arbeiterbewegung in der Vergangenheit haben zu verbesserten Arbeitsbedingungen, sozialer Absicherung und Arbeiterrechten geführt.
Proletariat — häufigste Fragen
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Woher kommt das Proletariat?
Proletariat kommt aus dem lateinischen „proles“, das „Nachkommenschaft“ bedeutet. Das waren freie Bürger, welche weder Land noch Besitz hatten und deshalb von Lohn abhingen. Ihre Hauptaufgabe war es jedoch, Nachkommen für die römische Gesellschaft zu zeugen.
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Kommt die DDR vom Proletariat?
Ja, die DDR war eine Vorstufe der kommunistischen Gesellschaftsordnung, bei der Arbeiter und Bauern die Macht im Staat haben sollten. Tatsächlich wurden eher die Interessen weniger Mächtiger im Staat vertreten.
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Was ist das Proletariat?
Das Proletariat ist die Arbeiterklasse, die ihre Arbeitskraft verkaufen muss, weil sie keine eigenen Produktionsmittel wie Fabriken oder Land besitzt. Diese Gruppe ist aus der Zeit der Industrialisierung bekannt für ihren Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit.
Industrialisierung
Das Proletariat spielte besonders in der Industrialisierung eine wichtige Rolle. Wenn du mehr über die Epoche lernen willst, schau dir dazu unseren Beitrag an.