Einleitung Bachelorarbeit
Wie schreibst du eine Einleitung, die deine Bachelorarbeit von Anfang an überzeugend macht? Hier erfährst du, worauf es wirklich ankommt — inklusive Beispiel und vielen Tipps!
Inhaltsübersicht
Warum die Einleitung deiner Bachelorarbeit so wichtig ist
Die Einleitung ist der erste Eindruck deiner Bachelorarbeit — und oft auch der entscheidende. Sie soll neugierig machen, dein Thema einleiten und zeigen, warum es sich lohnt, weiterzulesen. Wenn deine Prüfer hier schon neugierig werden, hast du beste Chancen, sie bis zum Schluss zu überzeugen.
Damit dir das gelingt, sollte deine Einleitung 5 Dinge enthalten:
- Thema und Ausgangslage: Was ist dein Thema? Was ist der aktuelle Stand der Forschung dazu?
- Relevanz und Motivation: Warum lohnt sich die Untersuchung? Warum interessiert dich das Thema persönlich?
- Forschungsfrage und Zielsetzung: Welche Frage stellst du dir? Was willst du mit deiner Arbeit erreichen?
- Methode: Wie gehst du vor — zum Beispiel durch Interviews oder Umfragen?
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Aufbau: Wie ist deine Arbeit aufgebaut? Was erwartet den Leser in den einzelnen Kapiteln?
Wie das Ganze am Ende aussehen kann, zeigen wir dir direkt mit einem Beispiel:
- Inhaltlich hat die Einleitung eine klare Aufgabe: Sie fasst dein gesamtes Konzept zusammen und zeigt, worauf du mit deiner Forschung hinauswillst.
- Die Einleitung ist das erste Kapitel deiner Bachelorarbeit und folgt direkt auf das Inhaltsverzeichnis. Sie ist der erste Abschnitt, der mitgezählt wird — ab der Einleitung beginnt also Seite 1 deiner Arbeit.
- Als Richtwert gilt: Deine Einleitung sollte maximal 10 % der Gesamtlänge deiner Bachelorarbeit ausmachen. Bei 40 Seiten entspricht das maximal 4 Seiten.
Einleitung einer Bachelorarbeit — Schritt-für-Schritt-Anleitung
Du kennst jetzt die fünf Fragen, die deine Einleitung beantworten soll. Aber wie formulierst du das alles so, dass es flüssig klingt — und akademisch wirkt?
Dafür zeigen wir dir jetzt ein Beispiel zum Thema „Nachhaltiger Konsum“. So siehst du ganz konkret, wie du aus den einzelnen Bausteinen deiner Einleitung einen zusammenhängenden Fließtext machst.
1. Thema und Ausgangslage beschreiben
Beginne mit einem einprägsamen Einstieg: Beschreibe den gesellschaftlichen, historischen oder wissenschaftlichen Hintergrund deines Themas. Das schafft Kontext und zieht die Leser direkt hinein.
➡️ Beispiel
– In den letzten Jahren hat sich das Thema nachhaltiger Konsum zu einem der zentralen gesellschaftlichen Fragen entwickelt. Besonders vor dem Hintergrund des Klimawandels gewinnt die nachhaltige Lebensweise immer mehr an Bedeutung. Weltweit sehen sich Regierungen, Unternehmen und Konsumenten mit der Herausforderung konfrontiert, ihren Einfluss auf die Umwelt zu minimieren.
2. Relevanz und Motivation zeigen
Jetzt machst du deutlich, warum du genau dieses Thema untersuchst — fachlich und persönlich. Was ist der Forschung bislang entgangen? Was interessiert dich ganz persönlich?
➡️ Beispiel
– Die Forschung zu nachhaltigem Konsum hat sich bislang vor allem mit allgemeinen Trends und Einstellungen beschäftigt. Weniger Beachtung fand jedoch, wie sich diese Einstellungen konkret im Kaufverhalten widerspiegeln. Mich persönlich interessiert, wie Konsumenten wirklich auf nachhaltige Produkte zugreifen und welche Faktoren für ihre Kaufentscheidungen entscheidend sind.
3. Forschungsfrage und Ziel der Arbeit formulieren
Deine Forschungsfrage ist das Herzstück der Einleitung. Sie muss klar und präzise zeigen, worauf deine Untersuchung hinausläuft. Danach benennst du das Ziel deiner Arbeit: Was willst du herausfinden?
➡️ Beispiel
– Mit dieser Arbeit soll daher ermittelt werden, ob und in welchem Umfang Umweltbewusstsein die Kaufentscheidungen der Konsumenten in Bezug auf Bio-Produkte beeinflusst. Ziel ist es, herauszufinden, ob Nachhaltigkeitsfaktoren den entscheidenden Einfluss auf den Kauf haben oder ob auch andere Faktoren, wie der Preis, eine größere Rolle spielen.
4. Methode beschreiben
Erkläre nun, wie du deine Forschungsfrage beantworten willst. Gib an, welche Methode du nutzt — und wie du sie konkret umsetzt.
➡️ Beispiel
– Zur Beantwortung der Forschungsfrage wird eine quantitative Umfrage durchgeführt, bei der 300 Konsumenten zu ihrem Kaufverhalten und ihren Einstellungen zum Thema Nachhaltigkeit befragt werden. Die Umfrageergebnisse werden mit statistischen Verfahren ausgewertet, um herauszufinden, wie stark der Einfluss von Umweltbewusstsein auf die Kaufentscheidungen der Konsumenten ist.
5. Überblick über den Aufbau geben
Zum Schluss führst du kurz durch die Struktur deiner Arbeit. Das hilft Leserinnen, sich zu orientieren und den roten Faden nachzuvollziehen.
➡️ Beispiel
– Kapitel 1 erläutert die wichtigsten theoretischen Konzepte zum Thema nachhaltiger Konsum. In Kapitel 2 wird die Methodik der Umfrage vorgestellt, während in Kapitel 3 die Ergebnisse präsentiert und diskutiert werden. Abschließend fasst Kapitel 4 die Erkenntnisse zusammen und gibt Empfehlungen für zukünftige Forschungsansätze und praxisorientierte Lösungen.
Tipp: In einer Bachelorarbeit wird meist ein zusammenhängender Fließtext geschrieben, ohne in einzelne Punkte wie „1.1 Problemstellung“ oder „1.2 Ziel der Arbeit“ zu unterteilen. In einer Masterarbeit wird dagegen in der Regel stärker strukturiert mit Unterkapiteln gearbeitet.
Tipps für die Einleitung deiner Bachelorarbeit
✓ Verfasse die Einleitung am Ende: Auch wenn es naheliegt, gleich mit der Einleitung zu starten: Warte lieber, bis du den Großteil deiner Bachelorarbeit abgeschlossen hast. So weißt du genau, worauf du hinauswillst.
✓ Schreibe Einleitung und Fazit gemeinsam: Einleitung und Fazit sollten zusammenpassen — inhaltlich und stilistisch. Denn sie bilden die Klammer deiner Arbeit.
✓ Catche mit einem interessanten Einstieg: Ein guter Einstieg ist klar, themenbezogen und weckt Interesse — zum Beispiel durch eine aktuelle Entwicklung, eine überraschende Statistik oder eine provokante Frage.
✓ Schreibe kurz und präzise: Vermeide ausschweifende Formulierungen. Jeder Satz in deiner Einleitung sollte eine klare Funktion haben.
✓ Wähle die richtige Zeitform: In der Einleitung schreibst du in der Regel im Präsens.
Für Hintergrundinformationen kannst du auch das Perfekt
oder Präteritum
verwenden. Wichtig ist: Entscheide dich für eine der beiden Vergangenheitsformen und bleib dann konsequent dabei.
✓ Keine Ergebnisse vorwegnehmen: Auch wenn du schon weißt, was du herausgefunden hast — halte dich in der Einleitung zurück. Sie soll neugierig machen und dein Vorgehen erklären, aber noch keine Erkenntnisse verraten.
In der Einleitung gelten die gleichen Zitierregeln wie im Rest deiner Bachelorarbeit:
- Wenn du konkrete Theorien, Begriffe oder Gedanken anderer Autoren aufgreifst, musst du die Quelle nennen — egal ob als Zitat oder sinngemäß.
- Wenn du nur deine eigenen Gedanken erklärst oder deine Motivation beschreibst, brauchst du keine Quelle.
- Allgemeinwissen (z. B. „Der Zweite Weltkrieg endete 1945“ oder „Im Juni beginnt der Sommer“) musst du nicht belegen.
Fazit Bachelorarbeit
Die Einleitung ist geschrieben — doch wie beendest du deine Bachelorarbeit überzeugend? Wie du das perfekte Fazit schreibst, erfährst du hier!