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Wie wird das Präteritum gebildet und wann verwendest du es? Das erfährst du hier und in diesem Video!

Quiz zum Thema Präteritum (Imperfekt)
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Inhaltsübersicht

Was ist das Präteritum bzw. Imperfekt?

Das Präteritum (auch Imperfekt genannt) ist eine Zeitform in der deutschen Sprache. Du benutzt sie, wenn du über etwas sprichst, das in der Vergangenheit passiert ist und abgeschlossen ist.

Besonders oft brauchst du das Präteritum beim Schreiben, wie in Geschichten oder in Berichten.

Die drei Vergangenheitsformen

Das Präteritum ist eine von drei Vergangenheitsformen im Deutschen. Daneben gibt es noch das Perfekt und das Plusquamperfekt. Die besondere Eigenschaft vom Präteritum: Es braucht nur ein Verb. Deshalb heißt es auch einfache Vergangenheit oder 1. Vergangenheit.

  • Präteritum: Ich spielte im Garten.
  • Perfekt: Ich habe im Garten gespielt.
  • Plusquamperfekt: Ich hatte im Garten gespielt.

Wann verwendest du das Präteritum?

Das Präteritum brauchst du, wenn du etwas erzählen willst, das früher passiert ist und jetzt vorbei ist. Vor allem in der Schriftsprache kommt es zum Einsatz. Zum Beispiel in Geschichten, Zeitungsartikeln, Berichten oder Tagebucheinträgen.

➡️ Beispiele:
Geschichten: Der Hund sprang über den Zaun und verschwand im Wald.
Zeitungsartikel: Die Polizei fasste den Täter noch am selben Abend.
Tagebucheintrag: Ich fühlte mich heute mutig und sprach zum ersten Mal vor der ganzen Klasse.

Beim Sprechen nimmst du hingegen eher das Perfekt. Denn es klingt natürlicher: „Ich habe gestern ein Bild gemalt.
Statt: „Ich malte gestern ein Bild.“

Ausnahme: sein, haben, werden

Die Verben „sein“, „haben“ und „werden“ nutzt du auch beim Sprechen fast immer im Präteritum:
— Ich war gestern müde.
— Wir hatten keine Zeit.
— Er wurde sehr schnell wütend.

Du verwendest das Präteritum aber nicht nur fürs Erzählen, sondern auch für Zustände oder Fakten aus der Vergangenheit:

➡️ Beispiele:
Zustand: Das Wasser war kalt.
Fakt: Die Dinosaurier lebten vor Millionen von Jahren.

Was unterscheidet Präteritum und Perfekt?

Ob du das Perfekt oder das Präteritum verwendest, hängt nicht nur davon ab, ob du schreibst oder sprichst. Es macht auch einen kleinen Unterschied in der Bedeutung:

➡️ Beispiel:
Ich habe ein neues Fahrrad gekauft. (Perfekt)
— Ich kaufte ein neues Fahrrad. (Präteritum)

Mit dem Perfekt zeigst du oft: Das, was du erzählst, ist noch irgendwie wichtig für jetzt. Vielleicht willst du gleich noch mehr dazu sagen:
→ Ich habe ein neues Fahrrad gekauft, aber es quietscht schon.

Mit dem Präteritum machst du hingegen deutlich: Das Ganze liegt wirklich in der Vergangenheit und spielt im Moment keine Rolle mehr.
→ Ich kaufte damals in der dritten Klasse ein Fahrrad und fuhr damit jeden Tag damit zur Schule.

❗️Doch keine Sorge: Du darfst beide Zeiten benutzen. Aber achte darauf, was du ausdrücken willst. Das Präteritum wirkt oft etwas erzählender und „abgeschlossener“. Das Perfekt ist hingegen lebendiger und näher an der Gegenwart.

Wie bildest du das Präteritum?

Nicht alle Verben bilden das Präteritum gleich. Es gibt zwei Gruppen: regelmäßige Verben und unregelmäßige Verben.

  • Regelmäßige Verben folgen einem einfachen Muster. Bei ihnen hängst du an den Wortstamm einfach eine bestimmte Endung dran.
    ➡️ Beispiel: spielen → ich spielte
     
  • Unregelmäßige Verben ändern jedoch oft ihren Wortstamm.
    ➡️ Beispiel: gehen → ich ging

Übrigens: Du bezeichnest regelmäßige Verben auch als „schwache Verben“ und unregelmäßige auch als starke Verben“.

Regelmäßige (schwache) Verben im Präteritum

Um regelmäßige Verben im Präteritum zu bilden, brauchst du nur zwei Schritte:

1. Nimm den Verbstamm:
Das ist das Verb ohne die Endung -en.
➡️ Beispiel: spielen → spiel

2. Hänge die richtige Endung an:
Für das Verb spielen sieht das zum Beispiel so aus:

Person

Endung

Beispiel „spielen“

ich

-te

ich spielte

du

-test

du spieltest

er/sie/es

-te

er spielte

wir

-ten

wir spielten

ihr

-tet

ihr spieltet

sie

-ten

sie spielten

So funktioniert es auch mit anderen regelmäßigen Verben:

  • lachenich lachte, du lachtest, er lachte, wir lachten, ihr lachtet, sie lachten
  • tanzenich tanzte, du tanztest, er tanzte, wir tanzten, ihr tanztet, sie tanzten
  • arbeitenich arbeitete, du arbeitetest, er arbeitete, wir arbeiteten, ihr arbeitetet, sie arbeiteten
Besonderheiten bei regelmäßigen Verben
  1. Verben mit -d oder -t im Stamm: Hier brauchst du ein zusätzliches -e vor der Endung, damit du es besser aussprechen kannst.
    ➡️ Beispiel: arbeiten → ich arbeitete, landen → ich landete
     
  2. Verben mit -n nach b, d oder g: Auch hier fügst du ein -e- ein.
    ➡️ Beispiel: ordnen → ich ordnete, regnen → es regnete
     
  3. Verben mit zwei Konsonanten + n: Bei Verben mit zwei Konsonanten und einem -n danach, brauchst du ebenfalls ein -e- vor der Endung.
    ➡️ Beispiel: öffnen → ich öffnete, zeichnen → ich zeichnete

Unregelmäßige (starke) Verben im Präteritum

Bei unregelmäßigen Verben verändert sich im Präteritum meist der Wortstamm. Das heißt, der Anfang vom Verb sieht plötzlich anders aus. Außerdem folgen diese Verben nicht einem festen Muster. Deshalb musst du dir viele Formen einfach merken.

Hier ein paar Beispiele für unregelmäßige Verben in der 1. Person Singular — also der Ich-Form:

  • finden ich fand
  • lesenich las
  • schlafenich schlief
  • sehenich sah
  • essen ich

Sobald du die Ich-Form kennst, kannst du daran die anderen Formen bauen:

Person

Endung

Beispiel „sehen“

ich

ich sah

du

-st

du sahst

er/sie/es

er sah

wir

-en

wir sahen

ihr

-t

ihr saht

sie

-en

sie sahen

Wichtig: Bei der „Wir-Form“ musst du aufpassen. Denn manchmal wird hier ein -en angefügt und manchmal nur ein -n. Das -en brauchst du, wenn die Ich-Form auf einem Vokal endet — wie bei „ich sah“„wir sahen“. Endet die Ich-Form aber bereits auf ein -e, hängst du nur ein -n an. Zum Beispiel: denkenich dachte → wir dachten.

Besonderheiten bei unregelmäßigen Verben
  1. Verben mit s, ß oder z im Stamm: Wenn der Stamm auf diese Buchstaben endet, wird es mit der Endung -st schwierig. Deshalb brauchst du hier entweder ein -e- oder lässt das -s weg.
    ➡️ Beispiel: lesen → las → du last/ du lasest
     
  2. Verben mit „ie“ im Stamm: In der 1. und 3. Person Plural fällt das -e weg.
    ➡️ Beispiel: schreien → wir schrien (und nicht „schrieen“).
     
  3. Mischverben: Sie ändern ihren Stamm wie unregelmäßige Verben, bekommen aber die Endungen wie regelmäßige.
    ➡️ Beispiel: bringen → ich brachte, du brachtest, denken → ich dachte, du dachtest

Modalverben im Präteritum

Eine weitere Besonderheit gibt es, wenn du Modalverben wie „können“, „dürfen“, „mögen“, „sollen“, „wollen“ oder „müssen“ im Präteritum verwendest. Dann besteht dein Satz nicht mehr nur aus einem Verb, sondern aus zwei Verben:

  1. Das Modalverb steht in der Präteritumform.
  2. Das Vollverb bleibt in der Grundform (Infinitiv).
➡️ Beispiel:
Präsens: Ich darf heute fernsehen.
Präteritum: Ich durfte heute fernsehen.

Präteritum (Imperfekt) — Zusammenfassung

Alles Wichtige zur Bildung und Verwendung vom Präteritum bzw. Imperfekt haben wir dir hier nochmal zusammengefasst:

Präteritum Imperfekt — häufigste Fragen

  • Was ist das Präteritum?
    Das Präteritum ist eine deutsche Zeitform, die vergangene Ereignisse beschreibt. Beispiele sind „ich lief“ und „es regnete“. Es wird hauptsächlich in der Schriftsprache verwendet.
  • Was ist das Präteritum oder Imperfekt?
    Das Präteritum wird häufig auch Imperfekt genannt und ist die Zeitform der einfachen Vergangenheit in Deutsch. Wie bildet man das Präteritum? Bei regelmäßigen Verben behältst du im Präteritum den Wortstamm (z. B.: spielen → spiel) und fügst die passende Endung hinzu (-te, -test, -te, -ten, -tet, -ten).
  • Welche Endungen hat das Präteritum?
    Im Präteritum werden für regelmäßige (schwache) Verben die Endungen -te, – test, -te,-ten, -tet, -ten verwendet. Unregelmäßige (starke) Verben enden häufig auf -en oder -t. 
  • Welche Beispiele für Präteritum-Sätze gibt es?
    Präteritum-Sätze zeigen vergangene Handlungen. Beispiele sind: „Ich erledigte meine Hausaufgaben.“ in Berichten oder „Es war einmal eine Prinzessin, die sich einsam fühlte.“ in Märchen. 
  • Was unterscheidet Imperfekt von Präteritum?
    Imperfekt und Präteritum sind Synonyme für die erste Vergangenheit im Deutschen. Beide bedeuten also dasselbe. 
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Vergangenheitsformen

Super, jetzt kennst du dich mit dem Präteritum bestens aus! Wenn du noch mehr über die anderen beiden Vergangenheitsformen Perfekt und Plusquamperfekt erfahren möchtest, dann schau hier im Video vorbei!

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