Präteritum (Imperfekt)
Das Präteritum ist die deutsche Zeitform der einfachen Vergangenheit. Wie man das Präteritum bildet und wann du es benutzt, zeigen wir dir hier und im Video .
Inhaltsübersicht
Was ist das Präteritum?
Das Präteritum ist eine deutsche Zeitform, mit der du über Ereignisse in der Vergangenheit sprechen kannst. Sie wird oft auch Imperfekt, erste Vergangenheit oder einfache Vergangenheit genannt.
Du findest das Imperfekt hauptsächlich in schriftlichen Texten, z. B. in Romanen, Zeitungsartikeln oder Briefen. Mündlich wird das Präteritum eher selten verwendet. Beim Sprechen im Alltag wird stattdessen meistens das Perfekt gewählt. Das siehst du an diesem Beispiel:
- ✍️ schriftlich: Ich lernte etwas Neues. (Imperfekt)
- 🗣️ mündlich: Ich habe etwas Neues gelernt. (Perfekt)
Ich lachte, als mein Freund mir die Geschichte erzählte: Vorgestern feierte er seinen Geburtstag. Die Gäste tanzten stundenlang. Plötzlich hörten sie ein Geräusch, das sie erschreckte. Draußen war es schon dunkel. Als sie die Tür öffneten, saß dort der Hund des Nachbarn. Er wollte mitfeiern.
Präteritum – Verwendung
Du verwendest das Imperfekt, wenn du von diesen Dingen sprichst:
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Handlungen, die schon abgeschlossen sind
Beispiel: Gestern fuhr er stundenlang mit dem Auto, bis er Zuhause ankam.
Erklärung: Die Handlung ist abgeschlossen. Er fährt jetzt nicht mehr mit dem Auto.
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Zuständen in der Vergangenheit
Beispiel: An Weihnachten war es kalt und es lag Schnee.
Erklärung: Das war die Situation an Weihnachten in der Vergangenheit.
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Fakten, die sich auf die Vergangenheit beziehen
Beispiel: Goethe war ein Dichter und schrieb viele Gedichte.
Erklärung: Goethe lebt nicht mehr, aber früher war er Dichter. Das ist ein Fakt.
Regelmäßige Verben im Präteritum – Bildung
Du fragst dich, wie das Präteritum gebildet wird? Um regelmäßige Verben konjugieren (beugen) zu können, musst du die Imperfekt-Endungen kennen. Die hängst du an den Verbstamm an, wie in diesem Beispiel:
Infinitiv : spielen → Verbstamm: spiel-
Person | Verbstamm + Endung | Beispiel |
ich | spiel–te | Ich spielte Gitarre. |
du | spiel–test | Du spieltest Fangen. |
er/sie/es | spiel–te | Er spielte mit dem Hund. |
wir | spiel–ten | Wir spielten Monopoly. |
ihr | spiel–tet | Ihr spieltet im Park. |
sie | spiel–ten | Sie spielten Verstecken. |
Wenn der Verbstamm mit einem t, d, m oder n endet, wird oft ein e vor die Präteritum-Endung gesetzt:
Person | Verbstamm + Endung | Beispiel |
ich | arbeit–ete | Ich arbeitete im Büro. |
du | beobacht–etest | Du beobachtetest die Katze. |
er/sie/es | atm–ete | Er atmete ruhig. |
wir | wart–eten | Wir warteten eine Stunde. |
ihr | antwort–etet | Ihr antwortetet zu spät. |
sie | heirat–eten | Sie heirateten letztes Jahr. |
Unregelmäßige Verben im Präteritum – Bildung
Es gibt aber auch unregelmäßige Verben , die im Imperfekt anders gebildet werden. Du solltest sie unbedingt kennen. Deshalb zeigen wir dir jetzt die wichtigsten unregelmäßigen Verben. Diese hier kommen besonders oft vor. Sie werden nämlich auch beim Sprechen fast immer im Präteritum genutzt:
sein | haben | wissen | denken | werden |
ich war | ich hatte | ich wusste | ich dachte | ich wurde |
du warst | du hattest | du wusstest | du dachtest | du wurdest |
er war | er hatte | er wusste | er dachte | er wurde |
wir waren | wir hatten | wir wussten | wir dachten | wir wurden |
ihr wart | ihr hattet | ihr wusstet | ihr dachtet | ihr wurdet |
sie waren | sie hatten | sie wussten | sie dachten | sie wurden |
Mischverben im Präteritum – Bildung
Bei sogenannten Mischverben nutzt du die gleichen Präteritum-Endungen wie bei den regelmäßigen Verben. Allerdings verändert sich der Verbstamm, wie in diesem Beispiel:
Infinitiv: kennen → Verbstamm: kann-
Person | Verbstamm + Endung |
ich | kann–te |
du | kann–test |
er/sie/es | kann–te |
wir | kann–ten |
ihr | kann–tet |
sie | kann–ten |
Modalverben im Präteritum – Bildung
Sogenannte Modalverben wie z. B. dürfen, können und müssen werden auch beim Sprechen im Imperfekt benutzt, weil die Perfekt-Form zu kompliziert wäre. Hier siehst du ein paar Beispielsätze mit Modalverben in der Präteritum-Zeitform:
- Ich durfte gestern meinen Text vorlesen.
- Er konnte sich noch an die Zeit erinnern.
- Wir mussten schnell eine Entscheidung treffen.
- Sie wollten ein großes Fest feiern.
Hinweis: Das Verb „möchten“ sieht im Präteritum genauso aus wie das Verb „wollen“:
Präsens
: Ich möchte ihn kennenlernen → Imperfekt: Ich wollte ihn kennenlernen.
Präteritum – Besonderheiten
Es gibt ein paar Besonderheiten, die du beim Imperfekt beachten solltest:
- Bei unregelmäßigen Verben, deren Verbstamm auf s, ss oder z endet, kann in der zweiten Person Singular (du) und im Plural (ihr) ein e eingefügt werden.
Beispiel: lesen → du last/du lasest, ihr last/ihr laset
- Bei Verben, deren Stamm auf t oder d endet, muss ein e eingefügt werden.
Beispiel: finden → du fandest, ihr fandet
- Bei unregelmäßigen Verben, deren Verbstamm auf ie endet, wird das Endungs-e in der 1. und 3. Person Plural (wir, sie) weggelassen.
Beispiel: schreien → wir/sie schrien (nicht: wir/sie schrieen)
Präteritum – häufigste Fragen
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Was bedeutet Präteritum?
Das Präteritum (oder: Imperfekt) ist die deutsche Zeitform der einfachen Vergangenheit. Du sprichst damit über Ereignisse, die schon vorbei sind.
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Was ist Präteritum für eine Zeitform?
Das Präteritum wird häufig auch Imperfekt genannt und ist die Zeitform der einfachen Vergangenheit in Deutsch.
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Wie bildet man das Präteritum?
Bei regelmäßigen Verben behältst du im Präteritum den Wortstamm (z. B.: spielen → spiel) und fügst die passende Endung hinzu (-te, -test, -te, -ten, -tet, -ten).
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Heißt es Präterium, Preteritum, Preterium, Prateritum oder Präteritum?
Die richtige Schreibweise im Deutschen ist „Präteritum“ (oder Praeteritum). Alles andere (z. B. Präterium, Preterium, Preteritum, Prateritum) ist falsch.
Perfekt
Super, jetzt kennst du dich bestens mit der deutschen Präteritum-Zeitform aus! Wie du schon weißt, wird beim Sprechen allerdings meist das Perfekt benutzt. Sieh dir diesen Beitrag an, um den Unterschied besser zu verstehen.