Auerhaus – Zusammenfassung

Übersicht – Auerhaus Zusammenfassung

„Auerhaus” ist ein Jugendroman von Bov Bjerg aus dem Jahr 2015.  Im Zentrum der Geschichte steht der suizidgefährdete Schüler Frieder. Um Frieder vor einem weiteren Selbstmordversuch zu beschützen, ziehen seine Freunde mit ihm gemeinsam in ein altes Bauernhaus. Ihre Wohngemeinschaft nennen die Jugendlichen nur das „Auerhaus”.

• Veröffentlichung: 2015
• Gattung: Roman
• Autor: Bov Bjerg
• Epoche: Gegenwartsliteratur
• Hauptfiguren: Höppner, Frieder, Vera, Cäcilia, Harry, Pauline
• Aufbau: 3 Kapitel

Schon gewusst? Der Roman hat seinen Titel vom Song „Our House” der britischen Band „Madness”.

Inhaltsangabe – Auerhaus Zusammenfassung

Die Geschichte spielt in den 1980er Jahren in Süddeutschland. Der Schüler Frieder hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Daraufhin beschließen der Ich-Erzähler Höppner und seine Mitschülerinnen Vera und Cäcilia, gemeinsam mit Frieder in das alte Bauernhaus von Frieders Großvater zu ziehen.

Weil sie im Radio den Song „Our House” von der britischen Band Madness hören, taufen die Jugendlichen ihre Wohngemeinschaft kurzerhand „Auerhaus”. Später ziehen auch Frieders Bekannte Pauline und Harry ein. Die oberste Priorität der Gruppe ist es, möglichst viel Zeit mit Frieder zu verbringen. So wollen sie ihn vor einem weiteren Selbstmordversuch bewahren.

Anfangs fällt den Schülern der neue Alltag leicht und sie führen viele Gespräche über den Sinn des Lebens. Aber schon bald kommen Probleme auf. Weil sie kein Geld haben, stehlen die Jugendlichen unter Anleitung von Frieder Lebensmittel aus dem Supermarkt. Frieder wird dabei sogar einmal von der Polizei erwischt, kommt aber schnell wieder frei.

Auch der Ich-Erzähler Höppner verliert langsam die Kontrolle. Aus Sorge um Frieder bekommt er Angstzustände und Panikattacken. Seine Freundin Vera betrügt ihn auf der Silvesterparty im Auerhaus mit Harry und obendrauf vermasselt Höppner das Deutsch-Abitur. Außerdem muss er zur Musterung und wird für den Bundeswehrdienst als tauglich erklärt. Dabei will Höppner seinen Wehrdienst um jeden Preis vermeiden.

Eines Nachts eskalieren die Dinge, als die Freunde mit Harrys Auto durch die Stadt fahren. Frieder findet eine Attrappe einer Schusswaffe im Handschuhfach und zielt damit an einer Ampel auf einen Polizisten im benachbarten Wagen. Weil der Polizist nicht erkennen kann, dass es sich bei Frieders Waffe um eine Attrappe handelt, kommt es zur Verfolgungsjagd und die Polizei gibt Warnschüsse ab.

Der Vorfall führt zum Ende des Auerhauses. Cäcilia wird dank ihrer reichen Eltern bei der Gerichtsverhandlung zur Verfolgungsjagd freigesprochen und zieht aus dem Auerhaus aus. Höppner, Frieder und Pauline werden zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt, Harry bekommt eine Bewährungsstrafe mit Führerscheinentzug. Das gemeinsame Leben im Auerhaus ist zu Ende.

Am Gründonnerstag treffen sich die Freunde am Friedhof, denn es ist Frieders Beerdigung. Nach dem Zerfall des Auerhauses hat er sich schließlich doch das Leben genommen.

Figurenkonstellation – Auerhaus Zusammenfassung

Damit du das Werk besser verstehst, stellen wir dir zuerst die wichtigsten Charaktere vor. 

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Höppner

• Ich-Erzähler
• sein Vorname bleibt unbekannt
• macht sich große Sorgen um Frieder
• in einer Beziehung mit Vera
• zurückhaltend, ordentlich und aufmerksam
• zieht nach West-Berlin, um dem Wehrdienst zu entgehen

Frieder Wittlinger

• leidet an Depressionen
• hat versucht, sich das Leben zu nehmen
• hochintelligent
• hält sich nicht an Regeln und bringt so seine Freunde in Gefahr
• macht nach dem Auerhaus eine Ausbildung zum Fahrradmechaniker
• begeht schließlich Selbstmord

Vera

• hat grüne Haare und fällt gern auf
• geht auf Leute zu und bekommt das, was sie will
• sieht Diebstahl als Spaß und denkt nicht an Konsequenzen
• anfangs in einer Beziehung mit Höppner
• glaubt an freie Liebe

Cäcilia Schreiner

• stammt aus reichem Elternhaus
• zieht ins Auerhaus, um Frieder zu unterstützen
• will aber im Auerhaus keine finanzielle Unterstützung durch ihre Eltern
• stellt sich später gegen ihre Freunde, denn ihre eigene Zukunft ist wichtiger
• zieht nach dem Auerhaus in die USA

Pauline

• wegen Brandstiftung in der Psychiatrie
• lernt dort Frieder kennen
• zieht auf den Heuboden im Auerhaus
• sehr hübsch, aber zurückhaltend
• wird zu zehn Jahren Haft verurteilt wegen Brandstiftung mit Todesfolge

Harald Calabrese (Harry)

• alter Freund von Frieder
• macht in Stuttgart eine Ausbildung zum Elektriker
• oft zu Besuch im Auerhaus, um Joints zu rauchen
• outet sich als schwul und zieht ins Auerhaus
• handelt mit Drogen
• wird am Ende zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und Führerscheinentzug verurteilt

Auerhaus – Zusammenfassung

Der Roman ist in drei Kapitel unterteilt, die unterschiedlich lang sind. Kapitel 1 besteht nur aus drei Seiten, während die anderen beiden Kapitel in jeweils 30 bzw. 5 Abschnitte aufgeteilt sind. Der Schauplatz der Geschichte ist ein schwäbisches Dorf in den 1980er Jahren. Insgesamt umfasst die Handlung etwa ein Jahr. 

1. Kapitel – Auerhaus Zusammenfassung 

Das erste Kapitel beginnt am Heiligabend. Hierbei handelt es sich um einen Vorgriff der Handlung, denn der Abend wird später in der chronologischen Anordnung der Ereignisse nochmal erwähnt. Höppner und Vera kommen nach ihren Familienfeiern zurück zum Auerhaus und finden dort Frieder auf den Treppenstufen vor. Frieder liegt lachend auf dem Rücken und neben ihm im Schnee liegt eine Axt.

Höppner verfolgt Frieders Fußspuren bis zum Dorfplatz und stellt dort fest, dass Frieder den Weihnachtsbaum gefällt hat. Dadurch hat er einen Stromausfall im ganzen Dorf verursacht. Der Dorfpolizist Bogatski versucht, den Schaden zu beheben und den Übeltäter zu finden. 

2. Kapitel – Auerhaus Zusammenfassung

Das zweite Kapitel ist das längste. Es ist in 30 Abschnitte eingeteilt. 

Abschnitt 1 – 5

Das zweite Kapitel beginnt mit einer Sicht in das Leben des Ich-Erzählers Höppner. Dieser lebt mit seinen beiden Schwestern, seiner Mutter und dem neuen Freund der Mutter zusammen. Den Freund der Mutter kann Höppner allerdings nicht ausstehen.

Deswegen verbringt er nur wenig Zeit zu Hause. Oft reist er mit seiner Freundin Vera durch ganz Deutschland. Eines Tages unternehmen die beiden einen Kurztrip nach Berlin und kommen deshalb am nächsten Tag zu spät zur Schule. 

Höppner stellt fest, dass Frieder nicht da ist. Im Unterricht geht es derweil um Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werther”, in dem Werther aus Liebeskummer Selbstmord begeht. Höppner zeigt zunächst nur wenig Interesse an der Diskussion, aber die heftige emotionale Reaktion seiner Mitschülerin Cäcilia macht ihn stutzig. Höppner erfährt schließlich, dass Frieder versucht hat, sich umzubringen und jetzt in der Psychiatrie ist.

Höppner beschließt, seinen Freund in der Psychiatrie zu besuchen. Dort angekommen, ist er geschockt von Frieders Aussehen. Er erfährt auch, dass Frieder Schlaftabletten seiner Mutter mit Alkohol gemischt hatte und nur durch Zufall von seinem Vater gefunden worden war.  

Daraufhin denkt Höppner auch über sein eigenes Leben nach. Er will unter keinen Umständen zur Bundeswehr. Um seinen Bundeswehrdienst zu umgehen, will er deshalb gleich nach der Schule nach West-Berlin ziehen. Denn die Einwohner der Stadt sind vom Wehrdienst befreit. 

Höppner besucht Frieder häufig in der Psychiatrie. Eines Tages lernt Frieder Pauline kennen. Sie ist ebenfalls in der geschlossenen Abteilung, da sie Feuer in einem Jugendheim gelegt hat. 

Im Herbst unternehmen Höppner und Frieder zusammen einen Spaziergang. Allerdings verfällt Höppner immer mehr in Panik, denn er hat Angst, dass Frieder unüberlegt handeln oder ihm etwas zustoßen könnte. Später erzählt Frieder seinem Freund vom Ratschlag des Arztes: Frieder soll nach seiner Entlassung nicht mehr bei seinen Eltern wohnen. Deshalb will Frieder in das alte Bauernhaus seines Großvaters ziehen. 

Vera und Höppner besichtigen daraufhin das Haus. Höppner ist hin- und hergerissen. Zwar hat er Angst, dass Frieder erneut einen Selbstmordversuch unternehmen könnte, aber er hat auch Hoffnung. Denn so könnte Höppner selbst dem Freund seiner Mutter entkommen und ein eigenes Leben führen. Außerdem sieht er sich in der Schuld, Frieder zu unterstützen. Vera beschließt daraufhin, ebenfalls einzuziehen und mit Höppler auf Frieder aufzupassen. 

Abschnitt 6 – 16

Gemeinsam renovieren Höppner, Frieder und Vera das Bauernhaus. Die Mitschülerin Cäcilia zieht schließlich auch mit ein, denn Veras Eltern haben ihr verboten, allein mit den beiden Jungen zusammenzuwohnen. Im Radio läuft ununterbrochen der Song „Our House” von „Madness”. So kommt die frisch gegründete Wohngemeinschaft zu ihrem Namen: Auerhaus. 

Schnell gewöhnen sich alle an den neuen Alltag. Den Jugendlichen macht es Spaß, gemeinsam Sport zu machen oder zu kochen. Oft reden sie aber auch einfach nur. Frieder hat immer noch negative Gedanken. 

Die Wohngemeinschaft bekommt zum Teil Lebensmittel von den Eltern der Bewohner. Diese werden allerdings oft knapp und Höppners minimaler Verdienst reicht auch nicht aus. Zwar hat Cäcilia reiche Eltern, aber sie weigert sich, Geld von ihrer Familie anzunehmen. Deshalb begehen Frieder und Vera oft Ladendiebstahl, um so die Existenz der WG zu sichern. 

Oft denken die Jugendlichen auch über den Trott nach, indem viele ihrer Mitschüler gefangen zu sein scheinen. Viele wirken gar nicht zu hinterfragen, warum ihr Leben beinahe nur aus Geburt, Schule, Arbeit und dem Tod besteht. 

Eines Tages taucht Harry im Auerhaus auf. Er ist ein alter Freund von Frieder. Täglich fährt er mit dem Zug nach Stuttgart, für seine Elektrikerausbildung. Abends kommt er dann im Auerhaus vorbei, um Joints zu rauchen. Harry outet sich vor Frieder und Höppner als schwul. Das hält er allerdings vor seinem Vater geheim. 

Als Frieder beinahe beim Ladendiebstahl erwischt wird, beschließen Vera und Frieder, den anderen das Klauen beizubringen. Prompt veranstalten sie ein „Diebstahl-Training” in der Küche des Auerhauses, in dem Vera die Kassiererin spielt und Frieder Höppner wichtige Techniken und Tricks beibringt. Als Höppner und Frieder dann zu Höppners erstem echten Diebstahl aufbrechen, geht für Höppner alles gut. Frieder hingegen wird erwischt und vom Dorfpolizisten Bogatzki abgeführt.

Im Winter geht die WG zusammen mit Harry Schlittenfahren. Frieder und Höppner reden über Frieders Selbstmordversuch. Höppner fragt, ob er Frieder das Leben retten sollte, falls es nochmal so weit käme. Frieder scheint lange zu überlegen und bejaht dann. Später gehen alle zum Plätzchen backen ins Haus. 

Am Abend sprechen Höppner und Frieder weiter über Frieders Selbstmordversuch. Frieder erzählt, dass er in dem Moment, als er die Tabletten genommen hat, ganz bei sich war. Außerdem sprechen sie darüber, noch nie mit einer Frau geschlafen zu haben. Danach dreht sich das Gespräch um Zukunftspläne. Als der hochintelligente Frieder zugibt, dass er am liebsten Fahrradmechaniker werden würde, müssen beide lachen. 

Am nächsten Tag treffen sich Frieder und Höppner nach der Arbeit. Frieder jobbt auf dem Bauernhof seiner Eltern und Höppner arbeitet auf einer Hühnerfarm. Beide machen Witze über ihr Bauern-Dasein. 

Abschnitt 17 – 25

Es ist Heiligabend. Nach der Feier mit seiner Familie trifft Höppner im Gemeindehaus auf Pauline. Diese hat eine Glatze, denn sie hat erneut mit dem Feuer gespielt. In Höppners Augen bleibt sie trotz Glatze eine Schönheit. Gemeinsam machen sie sich auf den Rückweg zum Auerhaus und treffen dort auf Vera und Cäcilia. Dann gibt es auf einmal einen Stromausfall. Wenig später kommt Frieder zurück und liegt lachend auf der Treppe.

Nachdem Höppner wie im ersten Kapitel beschrieben, Frieders Fußspuren zum Dorfplatz gefolgt ist und den gefällten Baum gesehen hat, kehrt er ins Auerhaus zurück. Plötzlich steht Harry in der Tür. Sein Gesicht zeigt Spuren von Gewalt. Er hat seinem Vater erzählt, dass er schwul sei und dieser hat die Nachricht nicht gut aufgenommen.

Deshalb zieht Harry nun auch im Auerhaus ein. Auch Pauline zieht ein und wird auf dem Heuboden einquartiert. Höppner hält es für eine schreckliche Idee, eine Brandstifterin auf dem Heuboden unterzubringen. Er schlägt deswegen vor, Pauline den von Harry getauften „Dark Room” zu geben, ein Zimmer ohne Fenster. Dieser Vorschlag wird sofort von einem wütenden Frieder abgelehnt, der sich anschließend zurückzieht. Später schlägt Frieder den Freundnen allerdings vor, im Auerhaus eine große Silvesterparty zu veranstalten. 

Die Silvesterparty zieht jede Menge Gäste an. Fast die gesamte Oberstufe kommt zur Feier, ebenso wie Leute aus der Psychiatrie und viele von Harrys Bekannten aus der Schwulenszene. Frieder ist ungewöhnlich aufgeschlossen und fröhlich, was laut Pauline an einem Medikament liegt. Höppners Stimmung hingegen verschlechtert sich im Laufe des Abends zunehmend. Besonders, als er mitbekommt, wie Vera zusammen mit Harry auf ihrem Zimmer verschwindet. 

Am nächsten Tag zieht sich Höppner mit einer Flasche Wodka auf die Alb zurück. Er weiß nicht, wie er sich jetzt gegenüber Vera und Harry verhalten soll. Außerdem macht er sich Sorgen um die Zukunft — das bevorstehende Abitur und die Musterung für den Wehrdienst. Höppner trinkt und trinkt und merkt durch den Alkohol nicht, wie es immer kälter wird. Schließlich wird er von Frieder gerettet und ins Auerhaus gebracht.

Anschließend sprechen Vera und Höppner über ihre Beziehung. Vera hätte geglaubt, dass Höppner noch nicht mit ihr schlafen wolle und wäre deshalb zu Harry gegangen. Höppner sieht das aber anders. Obendrauf ist er auch nicht begeistert von Veras „Kuchentheorie”. Diese besagt, dass Liebe — anders als Kuchen — nicht weniger wird, wenn man sie teilt. 

Als das Brennholz knapp wird, traut sich keiner so recht, mit der Axt Holz zu hacken. Nur Pauline wagt sich schließlich ans Holz hacken. Höppner hilft ihr dabei und die beiden bilden ein gutes Team. 

Frieders Eltern haben bisher zum Glück nichts über den Ladendiebstahl erfahren und auch der gefällte Weihnachtsbaum bleibt ein Rätsel für die Gemeinde. Höppner ignoriert derweil seine Ladung zur Musterung. Deshalb wird er vom Dorfpolizisten Bogatzki zum Kreiswehrersatzamt nach Stuttgart gefahren. Vera ist auch dabei und Frieder kommt mit dem Fahrrad nach Stuttgart. 

Während Höppner sich vor der Musterungskommission verantworten muss, planen Vera und Frieder ein Ablenkungsmanöver. So gelingt es ihnen schleißlich, Höppners Musterungsakte zu stehlen. Der Wehrdienst bleibt Höppner also erstmal erspart. Die geklaute Musterungsakte verfrachten die Jugendlichen in das Gefrierfach im Auerhaus. 

Höppner macht sich auf den Weg zur Deutsch-Abiturprüfung. Unterwegs wird er jedoch aufgehalten, weil er einen stark angetrunkenen alten Mann am Straßenrand zusammenbrechen sieht. Höppner versucht zu helfen, doch der Mann stirbt noch bevor er in der Notaufnahme ankommt. Höppner kommt deshalb zu spät zur Prüfung. Außerdem ist er überfordert mit der Themenauswahl und versteht die Aufgabe nicht. Die Prüfung verläuft dementsprechend schlecht. 

Abschnitt 26 – 30 

Das Auerhaus wird von der Polizei gestürmt, denn gegen Harry gibt es eine Anzeige wegen Drogenbesitz und -handel. Die Polizisten finden allerdings nur einen kleinen Beutel mit Drogen in Harrys Zimmer und nicht den Hauptvorrat im Hühnerstall. Stattdessen stoßen sie in der Küche auf die geklaute Musterungsakte und beschlagnahmen sie.

Die Bewohner des Auerhauses werden wegen Sachbeschädigung und Diebstahl mit auf die Wache genommen, doch sie dürfen schnell wieder gehen. Cäcilia wird von ihrem Vater abgeholt. Abends erfahren die Jugendlichen von Harry, dass er in Stuttgart auf den Strich geht, um zusätzliches Geld zu verdienen. Höppner ist schockiert.

Nach einem Abend im Kino ist die Gruppe in Harrys Auto unterwegs. Frieder findet im Handschuhfach eine Pistole und zielt aus Spaß auf Passanten. Zwar handelt es sich bei der Waffe nur um eine Attrappe aus Holz, allerdings sieht diese täuschend echt aus. An einer roten Ampel eskaliert die Situation schließlich. Die Freunde beschließen, über den Vorfall zu schweigen. Die Stimmung bleibt angespannt und Frieder gibt am nächsten Tag zu, sich sehr weit entfernt von den anderen zu fühlen.

Cäcilia kommt vorbei und erzählt, dass ihre Eltern wegen des nächtlichen Vorfalls einen Anwalt eingeschaltet haben. Dieser wird Cäcilia vertreten, denn sie will in den USA studieren. Dafür braucht sie ein einwandfreies Führungszeugnis.

Höppner trifft seine Mutter, die ihn fragt, ob er eigentlich glücklich sei. Dann liest sie ihm aus einem Zeitungsartikel vor, in dem es um eine nächtliche Schießerei geht. Ein Jugendlicher zielte aus einem Auto an einer roten Ampel auf einen Polizisten im benachbarten Wagen. So kam es zu einer Verfolgungsjagd und die Polizei konnte fünf Tatverdächtige im Alter von 18 Jahren stellen. Es stellte sich auch heraus, dass es sich bei der vermeintlichen Waffe um eine Holzattrappe handelte.

Höppner gibt vor seiner Mutter nicht zu, an der Geschichte beteiligt gewesen zu sein. Später gibt Frieder beim Abendessen zu, dass er den Polizisten provozieren wollte zu schießen. Höppner wird wütend und schlägt Frieder. Er ist außer sich, dass Frieder seine Freunde absichtlich in Gefahr gebracht hat. 

Nach dem Streit mit Frieder malt sich Höppner eine ideale Zukunft aus. In seiner Vorstellung hat er das Abitur mit Glanzleistung bestanden. Zum Wehrdienst muss er auch nicht. Die Anklagepunkte gegen die Jugendlichen werden dank Cäcilias Anwalt aufgehoben. Auch Harry bekommt lediglich eine Verwarnung. Bis zum Ende von Harrys Ausbildung wohnen die Freunde im Auerhaus, danach ziehen sie gemeinsam nach Köln. Harry studiert Modedesign und wird ein erfolgreicher Designer. Pauline holt das Abitur nach und kommt mit Frieder zusammen. Dieser hat Physik studiert und ist jetzt Anwärter für den Nobelpreis. Höppner ist nach wie vor mit Vera zusammen, die Lehrerin und später Schuldirektorin wird. Nach der Geburt des gemeinsamen Kindes will Höppner Hausmann und Hobbygärtner sein. Cäcilia wird Richterin. Höppner weiß jedoch, dass seine Visionen in keinster Weise der Realität entsprechen und alles sehr anders ablaufen wird.

Allerdings gehen Höppners Wünsche nicht in Erfüllung. Er bekommt die Nachricht, dass er das Deutsch-Abitur nicht bestanden hat und zur Nachprüfung muss. Doch auch die läuft schlecht. Außerdem werden Höppner, Vera, Pauline und Frieder zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Sie leisten die Zeit in einer Küche im Altenheim ab. Harry wird zu zwei Jahren auf Bewährung mit Führerscheinentzug verurteilt. Cäcilia wird freigesprochen. Alle ahnen, dass das Ende des Auerhauses bevorsteht. 

3. Kapitel – Auerhaus Zusammenfassung 

Die Geschichte springt zum Gründonnerstag. Höppner, Vera und Harry treffen sich zu Frieders Beerdigung. Denn Frieder hatte sich nach dem Ende des Auerhauses nun doch das Leben genommen. Cäcilia ist bereits in Amerika und kann deshalb nicht teilnehmen. Pauline wurde wegen Brandstiftung mit Todesfolge verurteilt und sitzt im Gefängnis. 

An der Beerdigung nehmen auch viele Dorfbewohner teil, unter anderem der Polizist Bogatzki. Ihn interessiert aber nur der gefällte Weihnachtsbaum und er fragt die Freunde, ob Frieder etwas damit zu tun gehabt hat. Die Jugendlichen geben darauf keine Antwort.

Höppner versinkt daraufhin in seinen Erinnerungen an die Zeit vor Frieders Tod. Während Höppner nach dem Ende des Auerhauses nach West-Berlin gezogen ist, hat es Frieder nach Hessen verschlagen. Hier hat er eine Ausbildung zum Fahrradmechaniker begonnen. Oft hat er Höppner in Berlin besucht und die beiden haben lange Gespräche geführt. Aber Höppner hatte bemerkt, dass Frieder sich verändert hat und depressiv wirkte.

Höppner wird aus seinen Erinnerungen gerissen. Denn gemeinsam mit Vera und Harry muss er Frieders Vater helfen, den Sarg zu tragen, denn die Sargträger sind nicht gekommen. Die Ansprache des Pastors ist sehr gewöhnlich. Vera wirft einen Federball in das Grab, Harry einen Joint und Höppner ein großes T-Shirt. 

Beim Leichenschmaus meldet sich Frieders Vater zu Wort. Er hat Frieders Tagebuch gelesen, in dem steht, dass die Zeit im Auerhaus die glücklichste seines Lebens gewesen sei. Auch das Fällen des Weihnachtsbaum hat ihm ein Gefühl von Unbeschwertheit gegeben. 

Anschließend machen sich Vera und Höppner im Auerhaus auf die Suche nach der Axt, mit der Frieder den Baum gefällt hat. Sie können sie allerdings nicht finden. Vera stellt fest, dass der fensterlose „Dark Room” früher Frieders Kinderzimmer gewesen sein muss. 

Als Höppner nach West-Berlin zurückkehrt, bekommt er Post aus Amerika. Cäcilia hat ihm eine Kassette mit trauriger Geigenmusik geschickt, die sie selbst komponiert hat. Höppner führt in Gedanken manchmal noch Gespräche mit dem toten Frieder. 

Interpretation – Auerhaus Zusammenfassung

Für das Werk gibt es mehrere Interpretationsansätze. Zum Beispiel kannst du dir das Auerhaus als Symbol anschauen. 

Obwohl das alte Bauernhaus von Frieders Großvater sanierungsbedürftig ist — es gibt zum Beispiel keinen Boiler, kein Telefon und lediglich einen Holzherd in der Küche — wird es zum Rückzugsort der Freunde um Frieder. Das Auerhaus steht somit im Gegensatz zu den Orten der Gesellschaft, die das Leben der Jugendlichen bestimmen. „Birth, school, work, death”, also Geburt, Schule, Arbeit, Tod sind die Stationen, in die das Leben eingeteilt ist. Im Roman versuchen die Freunde, aus diesem Muster auszubrechen und ziehen deshalb ins Auerhaus.

Das Auerhaus selbst ist im Roman mehr als nur der Wohnort der Freundesgruppe. Es wird zum Symbol für den Lebensabschnitt, in dem sich Höppner und die anderen befinden — der Jugend. Das erkennst du beipielsweise daran, dass die Zeit im Auerhaus begrenzt ist. Sie wird zum paradisischen Zufluchtsort und befreit die Jugendlichen aus dem Trott ihrer Kleinstadt. Hier können sie frei sein und ein Leben wie Erwachsene führen. Irgendwo zwischen Schule und der ungewissen Zukunft haben sie hier die Chance, sich selbst zu finden und das Leben so zu gestalten, wie es ihnen gefällt.

Sogar Frieder schreibt in seinem Tagebuch, dass die Zeit im Auerhaus für ihn die schönste seines Lebens war. Denn das Auerhaus ist nicht nur das Haus selbst, sondern auch seine Bewohner. Im Auerhaus bilden die Freunde eine Gemeinschaft, sie kochen zusammen, machen Sport oder fahren mit dem Fahrrad zur Schule. Dieser Zusammenhalt gibt auch Frieder Kraft und hilft ihm, seine Depression zu bewältigen. 

Zeitgeschichtlicher Hintergrund – Auerhaus Zusammenfassung

„Auerhaus” ist ein Roman über Freundschaft und Jugend, aber auch über mentale Probleme wie Depressionen und Suizid. Damit beschäftigt sich der Roman mit Themen, die jeder kennt und die jeden irgendwo betreffen. Du kannst das Buch der Epoche der Gegenwartsliteratur zuordnen, denn es wurde 2015 veröffentlicht. Zur Gegenwartsliteratur zählen alle Werke, die innerhalb des letzten 20 Jahre erschienen sind. 

Werke der Gegenwartsliteratur beschäftigen sich häufig mit aktuellen Themen oder politischen Krisen. Zwar geht es in „Auerhaus” weniger um Politik, aber die Themen wie Zusammenhalt und Heranwachsen sind zeitlos und betreffen jede Generation wieder aufs Neue. 

Gegenwartsliteratur

Jetzt weißt du, worum es in „Auerhaus” geht. Wenn du mehr über die Gegenwartsliteratur und wichtige Werke dieser Epoche erfahren willst, dann klick einfach hier.