Dantons Tod – Zusammenfassung
Worum geht es in Georg Büchners Drama „Dantons Tod“? In diesem Beitrag und im Video zeigen wir dir eine Inhaltsangabe mit einer Figurenkonstellation und einer Interpretation für das Werk.
Inhaltsübersicht
Übersicht – Dantons Tod Zusammenfassung
„Dantons Tod“ ist ein Drama von Georg Büchner aus dem Jahr 1835. Darin geht es um den Revolutionär Danton, der während der Französischen Revolution ohne Gewalt eine Republik erschaffen will. Letztendlich wird er jedoch zum Tode verurteilt und stirbt.
- Veröffentlichung: 1835
- Gattung: Drama
- Autor: Georg Bücher
- Epoche: Vormärz
- Hauptfiguren: Danton, Robespierre, St. Just, Camille, Julie
- Gut zu wissen: Viele der Figuren in dem Drama basieren auf historischen Persönlichkeiten. Der echte George Jacques Danton lebte von 1759 bis 1794 und war ein wichtiger Politiker in der Französischen Revolution.
Inhaltsangabe – Dantons Tod Zusammenfassung
Danton und seine Frau Julie unterhalten sich über die Revolution. Danton stellt sich gegen das gewaltvolle Vorgehen von Robespierre. Der Jakobiner Robespierre sieht in Danton daraufhin einen Volksfeind, der vernichtet werden muss. Bei einer Ansprache vor dem Volk behauptet er, dass Danton dem Erfolg der Revolution im Weg stehe. Deswegen plant er, Danton zu töten.
Als Danton von Robespierres Plänen, ihn umzubringen, erfährt, zeigt er keine Reaktion. Seine Freunde raten ihm, schnellstmöglich zu fliehen, da Robespierre inzwischen einen Haftbefehl gegen Danton erlassen hat. Doch Danton bleibt tatenlos und lehnt die Flucht ab. Außerdem entwickelt er immer mehr Schuldgefühle aufgrund der Revolution. Denn er ist für den Tod vieler Menschen verantwortlich. Er wünscht sich den eigenen Tod und vertraut seine Gedanken Julie an.
Auf einmal wird das Haus umstellt und Danton wird von Bürgersoldaten festgenommen. Er kommt ins Gefängnis und wartet dort auf seinen Prozess. In Gefangenschaft trifft er andere Revolutionäre und Anhänger und führt tiefsinnige Gespräche mit ihnen.
Dantons Ankläger sorgen derweil dafür, dass Danton im kommenden Prozess definitiv verurteilt wird. Danton verlangt deswegen eine Anhörung vor den Ausschüssen. Er hat viele Anhänger, die sich für ihn einsetzen. Dantons Feinde stellen ihm deshalb eine Falle: Sie hängen ihm eine Verschwörung an und belegen sie mit einer Falschaussage.
Daraufhin verliert Danton den Rückhalt des Volks. Im Prozess werden er und seine Freunde zum Tode verurteilt und hingerichtet. Dantes Frau Julie begeht anschließend Selbstmord.
Schon gewusst? Die Jakobiner waren ein politischer Klub zu Zeiten der Französischen Revolution. Sie wollten für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen und aus Frankreich eine Republik machen. Ihr radikalster Vertreter war Robespierre.
Figurenkonstellation – Dantons Tod Zusammenfassung
Jetzt zeigen wir dir eine Figurenkonstellation zu den wichtigsten „Dantons Tod“ Figuren.
Danton
- Charakter beruht auf historischem Georges Danton
- Genussmensch
- findet Robespierres Revolution zu gewalttätig
- wird am Ende hingerichtet
Robespierre
- entspricht dem historischen Maximilien de Robespierre
- lebt nur für die Revolution
- setzt seine Vorstellungen durch Massenhinrichtungen um
- entschlossenen fanatisch
St. Just
- beruht auf dem historischen Antoine de Saint-Just
- Anhänger und Unterstützer von Robespierre
- kein Mitleid gegenüber dem Volk
Camille Desmoulins
- entspricht dem historischen Camille Desmoulins
- früherer Vertrauter von Robespierre
- wendet sich aufgrund der Brutalität von Robespierre ab
- wird mit Danton hingerichtet
Julie Danton
- entspricht nicht der historischen Ehefrau von Georges Danton
- treue Ehefrau von Danton
- begeht Selbstmord
Weitere Figuren:
- Lucile: Frau von Camille
- Marion: Prostituierte und Gegenbild zur weiblichen Tugend
1. Akt – Dantons Tod Zusammenfassung
In der ersten Szene unterhalten sich Danton und seine Frau Julie in einem Spielsalon über die Revolution. Danton ist als Bürger durch die Revolution reich geworden. Er führt einen ausschweifenden Lebensstil und liebt das Kartenspiel. Dann tritt Dantons Freund Camille auf und berichtet, dass die Jakobiner 20 Menschen als „Feinde der Revolution“ hingerichtet hätten. Danton fordert daraufhin ein Ende der Schreckensherrschaft der Jakobiner.
In der zweiten Szene tritt ein Bürger auf und klagt verzweifelt über seine Armut. Die Familie ist so arm, dass die Tochter als Prostituierte Geld verdienen muss. Das breite Volk steht also Danton und den Jakobinern gegenüber. Während Danton seinen überschwänglichen Lebensstil genießt, leidet das Volk unter der Schreckensherrschaft und verarmt immer mehr.
Robespierre ist der Vertreter der Jakobiner im Stück. Er lebt enthaltsam und widmet sich ganz der Revolution. Seine fanatischen Vorstellungen setzt er mit Gewalt und Massenhinrichtungen durch. Als die Dantonisten, also die Anhänger Dantons, vor dem Konvent eine Gegenrevolution verkünden, hält Robespierre eine Ansprache. Darin spricht er sich für eine Verschärfung der Schreckensherrschaft aus.
Kurz darauf kommt es zu einem Gespräch zwischen den beiden Revolutionsführern Robespierre und Danton — jedoch ohne Ergebnis. Robespierre wird im Nachhinein von St. Just bedrängt: die Dantonisten stehen der Revolution im Weg. Deswegen kommt Robespierre schließlich zu dem Entschluss, dass Danton und seine Anhänger sterben müssen.
2. Akt – Dantons Tod Zusammenfassung
Dantons Freunde drängen Danton nach Robespierres Drohung zur Flucht. Allerdings will Danton Frankreich nicht verlassen. Außerdem glaubt er an seine eigene Beliebtheit. Er vertraut darauf, dass der Konvent ihn niemals verhaften würde. Gleichzeitig hat Danton Gewissensbisse. Denn als ehemaliger Justizminister ist er mitverantwortlich für die Septembermorde. Dabei wurden 1792 wurden dabei 1200 inhaftierte Gegner der Revolution hingerichtet. Danton spricht mit Julie über seine Schuldgefühle.
Wenig später wird Danton von Robespierres Bürgersoldaten festgenommen. Im Nationalkonvent kommt es daraufhin zu Aufständen. Denn die Dantonisten verteidigen ihren Anführer. Im Anschluss hält St. Just eine energische Rede: Er beteuert, dass die Revolution nur mit Gewalt durchgesetzt werden kann.
3. Akt – Dantons Tod Zusammenfassung
Der dritte Akt beginnt im Palais de Luxembourg, wo Danton im Gefängnis sitzt. Hier spricht er mit seinen Anhängern über Leben und Tod. Dabei erzählt er aber nicht, dass er von der bevorstehenden Verhaftung der Dantonisten wusste. Denn Danton hat ein nihilistisches Weltbild. Das bedeutet, er sieht keinen Sinn im Leben und wünscht sich den Tod.
Bei einer anschließenden Anhörung schafft Danton es aber, den Konvent und das Volk auf seine Seite zu ziehen. So wird er kurzzeitig zum Sympathieträger. Er schöpft vorübergehend neuen Lebenswillen. Bisher hat er sich kaum gewehrt und seinen bevorstehenden Tod akzeptiert. Jetzt hält er eine leidenschaftliche Rede gegen Robespierres Gewaltherrschaft. Die Sitzung wird daraufhin abgebrochen, denn Danton findet immer mehr Zuspruch.
Um Danton doch noch zu Fall zu bringen, schmieden Robespierres Anhänger einen Plan. Sie bringen Danton mit einer Verschwörung gegen die Revolution in Verbindung und belegen diese mit der Falschaussage eines Gefangenen. Daraufhin kippt die Stimmung. Das Volk wendet sich gegen Danton und seinen ausschweifenden Lebensstil. Die Bürger loben auf einmal Robespierre und fordern Dantons Tod.
4. Akt – Dantons Tod Zusammenfassung
Danton und seine Anhänger sind zum Tode verurteilt worden. Vor ihrer Hinrichtung sprechen Danton und Camille über Leben und Tod. Gleichzeitig begeht Dantons Frau Julie zu Hause Selbstmord, indem sie Gift nimmt. Sie will ihrem Ehemann in den Tod folgen, denn die Liebe der beiden ist stärker als der Tod.
Währenddessen irrt Camilles Frau Lucile durch die Stadt. Nachdem sie von der vollzogenen Hinrichtung ihres Mannes erfährt, opfert auch sie sich für die Liebe. Sie schreit „Es lebe der König!“ Damit gilt sie als Gegnerin der Revolution und wird sofort festgenommen.
Interpretation – Dantons Tod Zusammenfassung
Das Stück kannst du mit dem Konzept des Fatalismus interpretieren. Fatalismus ist die Vorstellung, dass der Mensch seinem Schicksal ausgeliefert ist. Im Stück verkörpert Danton den Fatalismus. Denn er sieht tatenlos zu, wie er und seine Anhänger dem Tod näher rücken. Meistens ist Danton hilflos und kann sich nicht gegen sein Schicksal wehren. Im dritten Akt schöpft er vorübergehend Hoffnung und versucht, die Katastrophe abzuwenden. Er sieht es ein, dass es in der Schreckensherrschaft der Jakobiner nicht mehr um ihren Leitspruch „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ geht. Die Gewalt und Hinrichtungen dienen nur der Stärkung der Schreckensherrschaft.
Außerdem ist Büchners Stück eine Kritik an der Gesellschaft und der Revolution. Bei der Revolution wurde die absolutistische Monarchie zerschlagen und der Adel zu Fall gebracht. Allerdings ist das nicht friedlich abgelaufen. Stattdessen folgt auf das alte System ein neues gewaltvolles System: die Schreckensherrschaft der Jakobiner. Jeder, der sich gegen die Herrschaft von Robespierre und seinen Anhängern gestellt hat, wird als Volksfeind hingerichtet.
Darüber hinaus verselbstständigt sich die Revolution immer mehr. Denn verschiedene Gruppen (z. B. die Dantonisten und die Jakobiner) stehen einander gegenüber und versuchen, einander zu zerstören. Darunter leidet vor allem das Volk. Denn die Bürger leben in Armut und sind verzweifelt.
Historischer Hintergrund – Dantons Tod Zusammenfassung
Büchners Stück spielt vor dem Hintergrund der Französischen Revolution . Büchner hat sich beim Schreiben von „Dantons Tod“ stark an historischen Vorlagen orientiert und viele Charaktere auf echten Menschen basiert. Im Stück steht vor allem die Schreckensherrschaft der Jakobiner im Vordergrund. Robespierre wollte Gewalt nutzen, um so einen Tugendstaat, also einen Staat basierend auf Vernunft, zu errichten.
Allerdings will er diesen Plan mit Massenhinrichtungen durchsetzen und seine eigene Herrschaft stärken. Nach Dantons Tod verlor der echte Robespierre immer mehr den Rückhalt der Bevölkerung. Wenige Monate später wurde er zusammen mit seinen Anhängern hingerichtet. Damit endete im Juli 1794 die Schreckensherrschaft der Jakobiner.
Das Stück beschreibt aber nicht nur die Umstände der Revolution in Frankreich. Du kannst es dem Vormärz zuordnen. Auch zu Büchners Lebzeiten gab es politische Unruhen in Deutschland. Wie viele Autoren des Vormärz setzte sich Büchner für die Demokratie ein und nahm an Protesten teil. Damals forderten die Menschen mehr Gerechtigkeit und einen einheitlichen deutschen Nationalstaat.
Dantons Tod Zusammenfassung – häufigste Fragen
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Was passiert in „Dantons Tod“?
In „Dantons Tod“ geht es um die letzten zwei Wochen vor dem Tod von Danton. Er stellt sich gegen die Schreckensherrschaft der Jakobiner und wird später von ihnen hingerichtet.
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Wer ist verantwortlich für Dantons Tod?
Robespierre ist hauptsächlich Schuld an Dantons Tod. Er lässt sich von St. Just überzeugen, dass Danton ein Gegner der Revolution ist und sterben muss.
Vormärz
Jetzt kennst du den Inhalt von „Dantons Tod“ und weißt, wer Dantons Mörder waren. Büchner ist ein wichtiger Autor des Vormärz. Wenn du mehr über die Epoche erfahren willst, dann sieh dir hier unseren Beitrag dazu an.