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Homo Faber – Zusammenfassung

Du suchst eine Zusammenfassung von „Homo Faber“? Dann bist du hier genau richtig. In unserem Beitrag und Video stellen wir dir den Inhalt und die Figuren des Werks vor.

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Inhaltsübersicht

Homo Faber — Übersicht

Homo Faber von Max Frisch (1957) erzählt die Lebensgeschichte des Ingenieurs Walter Faber, der seine Erlebnisse in Form eines Berichts festhält. Faber wird auf seinen Geschäftsreisen zwischen New York, Paris und der dritten Welt mit einer Reihe von Ereignissen konfrontiert, die sein rationales und technisches Weltbild erschüttern.

Nach einer Notlandung und einer Zufallsbegegnung in der mexikanischen Wüste und Europa wird Faber mit seiner verdrängten Vergangenheit konfrontiert. Die Enthüllung, dass seine Geliebte Sabeth (Elisabeth) eigentlich seine Tochter ist, endet in einer Tragödie. In Griechenland trifft er seine Jugendliebe Hanna wieder, bevor er schwer krank in Athen über sein Leben reflektiert. Seine Aufzeichnungen bleiben unvollständig.

  • Veröffentlichung: 1957
  • Autor: Max Frisch
  • Gattung: Roman
  • Epoche: Literatur der 1950er Jahre, Postmoderne
  • Hauptfiguren: Walter Faber, Hanna Piper, Elisabeth Piper,
  • Aufbau: Inhalt wird in „zwei Stationen“ aufgeteilt
  • Gut zu wissen: Der lateinische Begriff „Homo Faber“ steht für einen technisch-praktisch orientierten Menschen. 

Homo Faber — Figurenkonstellation

Im Roman Homo Faber stehen die Beziehungen zwischen den Figuren im Mittelpunkt. Jede Figur spiegelt eine Facette von Walter Fabers Leben wider und verdeutlicht zentrale Themen wie Technikgläubigkeit, Schicksal und Verantwortung.

Damit du die Zusammenfassung von „Homo Faber“ besser verstehst, zeigen wir dir hier eine Figurenkonstellation für das Werk.

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Homo Faber – Figurenkonstellation

Walter Faber

  • 50 Jahre alt, Schweizer Ingenieur der Unesco und Erzähler
  • rational und distanziert
  • sein Leben orientiert sich an der Vernunft, der Technik und dem Berechenbaren
  • verkörpert die Technikgläubigkeit der 1950er Jahre und deren Grenzen

Elisabeth Piper (Sabeth)

  • Fabers Reisebegleiterin und gemeinsame Tochter mit Hanna
  • 20 Jahre alt, Studentin
  • Spitzname: Sabeth
  • jung, spontan, abenteuerlustig
  • interessiert sich für Kunst, Natur und Landschaft
  • symbolisiert Spontaneität und Lebendigkeit

Hanna Piper

  • Fabers frühere Geliebte und Sabeths Mutter
  • charakterliches Gegenteil von Walter
  • emotional, willensstark, selbständig
  • Verbindung zur Vergangenheit und moralischer Spiegel für Faber

Herbert Hencke und Joachim Hencke

  • Herbert: Emotionaler Gegenpol zu Faber
  • Joachim: Freund aus der Vergangenheit, dessen Isolation Fabers Versäumnisse spiegelt

Ivy

  • Fabers Geliebte in New York
  • steht für Fabers Unfähigkeit, emotionale Bindungen einzugehen.

Homo Faber — Zusammenfassung

Walter Faber arbeitet als Ingenieur für die UNSECO. Er ist also für eine Organisation tätig, die sich um Erziehung, Wissenschaft und Kultur kümmert. Wegen seiner Arbeit ist er ständig auf Reisen durch die verschiedensten Länder. Eines Tages lernt er die junge Studentin Elisabeth kennen. Die beiden beginnen nach einigen Hindernissen eine Liebesbeziehung.

Durch viele verschiedene Zufälle stellt sich jedoch heraus, dass Elisabeth die leibliche Tochter von Walter ist. Seine Jugendliebe Hanna hat ihm nämlich die Existenz ihrer gemeinsamen Tochter jahrelang verschwiegen. Elisabeth, die aber einen schweren Unfall erleidet, verstirbt völlig unerwartet. Wenig später erkrankt Walter an Krebs. Die vielen schockierenden Ereignisse bringen ihn dazu, sein bisheriges Leben zu hinterfragen.

Der Roman ist so aufgebaut, dass die Hauptfigur Walter Faber als Ich-Erzähler eine Art Bericht über sein Leben schreibt. Dieser Bericht ist in zwei grundsätzliche Stationen gegliedert: die 1. Station und die 2. Station. Das heißt, es werden zwei wichtige Lebensabschnitte aus Walters Leben genauer beschrieben.

„Homo Faber“

Du kannst dir merken, dass der Titel des Romans den Inhalt widerspiegelt. „Homo Faber“ steht nämlich für einen schaffenden Menschen, der glaubt, das Leben allein mit Rationalität und Technik meistern zu können. Genau so ein Mensch ist auch Walter Faber.

1. Station — Notlandung in der Wüste

  • Ort: Mexikanische Wüste, Tamaulipas
  • Zeitraum: 25. bis 29. März 1957

Am 25. März 1957 befindet sich Walter Faber auf einem Flug von New York nach Caracas, wo er für die UNESCO ein technisches Projekt betreuen soll. Er lernt dort den deutschen Herbert Hencke kennen, einen emotionalen und offenen Mann, der ihn an einen alten Schulfreund erinnert. Von ihm erfährt er, dass er auf dem Weg zu seinem Bruder Joachim in Guatemala ist. Er berichtet von Joachim, der sich auf einer abgelegenen Tabakplantage zurückgezogen hat.

Während des Flugs fällt ein Triebwerk aus, und das Flugzeug muss in der mexikanischen Wüste notlanden. Faber, der ein überzeugter Rationalist ist, bleibt zunächst gelassen. Er betrachtet die Notlandung als ein rein technisches Problem, das bald gelöst werden kann. Die Tage in der Wüste erweisen sich jedoch als Herausforderung. Die Passagiere, darunter auch Faber, leiden unter der Hitze und der Isolation.

Es stellt sich heraus, dass Joachim ein Jugendfreund von Faber ist. Walter und Joachim kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit an einer Universität in der Schweiz. Joachim war damals Medizinstudent. Er soll geheiratet haben, inzwischen aber geschieden sein.

In der Wüste fühlt er sich zunehmend unwohl, und die Konfrontation mit Herberts emotionaler Art irritiert ihn. Trotzdem entscheidet er sich, Herbert nach Guatemala zu begleiten. Am 29. März wird das Flugzeug repariert, und die Reise wird fortgesetzt.

Besuch der Tabakplantage in Guatemala

  • Ort: Eine abgelegene Tabakplantage in Guatemala
  • Zeitraum: 2. bis 3. April 1957

Nach der Ankunft in Guatemala reisen Walter Faber und Herbert Hencke zu Joachims Tabakplantage. Die Reise dorthin ist beschwerlich: Die beiden müssen sich durch dicht bewachsene Wälder und abgelegene Gebiete kämpfen. Als Ingenieur nimmt Faber die Umgebung nüchtern wahr, während Herbert, emotional und angespannt, zunehmend nervös wird.

Die beiden unterhalten sich weiter über Herberts Bruder Joachim. Faber hört, dass seine Frau eine Münchner Halbjüdin gewesen sei und Hanna Landsberg hieß. Der Leser erfährt, dass Faber sie gekannt haben muss. Er fragt Herbert über Hanna aus und erfährt, dass sie eine Tochter hatte und 1938 aus Deutschland emigrieren konnte.

Faber erinnert sich an Hanna, während er gemeinsam mit Herbert reist. Sie musste Deutschland verlassen und studierte in Zürich. Sie und Faber waren früher ein Paar, bis Hanna von einer Ausweisung bedroht wurde. Faber bot ihr daraufhin eine Ehe mit ihm an, was Hanna letztlich aber ablehnte. Als er eine Arbeitsstelle in Bagdad bekam, erfuhr er, dass Hanna von ihm schwanger sei. Faber reagierte sehr nüchtern. Faber geht davon aus, dass Hanna abgetrieben habe.

Am Abend des 2. April erreichen sie schließlich die Plantage. Doch die Szenerie wirkt trostlos: Die Gebäude sind heruntergekommen, die Felder verwahrlost, und es herrscht eine bedrückende Atmosphäre. Faber und Herbert suchen Joachim im Haupthaus, doch es ist menschenleer. Schließlich finden sie Joachim tot — erhängt in einer Scheune.

Der Anblick trifft Herbert schwer. Er bricht zusammen und ist von Trauer und Schuldgefühlen überwältigt. Faber hingegen bleibt äußerlich ruhig und analysiert die Situation rational. Er stellt fest, dass es sich um einen Selbstmord handelt und versucht, die emotionale Dimension des Geschehens auszublenden. Trotzdem beginnt er, sich insgeheim zu fragen, ob seine jahrelange Funkstille zu Joachim eine Rolle bei dessen Einsamkeit und Tod gespielt haben könnte.

Nach der Beerdigung am 3. April entscheidet sich Faber, nach New York zurückzukehren. Herbert bleibt auf der Plantage, um den Nachlass seines Bruders zu regeln. Während des Rückflugs nach New York wird Faber von leisen Schuldgefühlen begleitet, die er jedoch rational zu verdrängen versucht. Seine Gedanken schweifen immer wieder zu seiner Beziehung zu Hanna. Er erinnert sich, dass Joachim sein Trauzeuge hätte sein sollen, als er sie heiraten wollte. In letzter Minute verlies Hanna aber das Standesamt. Sie warf Faber vor, dass er sie nur heiraten will, um zu beweisen, dass er kein Antisemit sei.

Faber verließ daraufhin Zürich und verabschiedete sich von Hanna am Bahnhof. Es war ausgemacht, dass Joachim Hannas Kind abtreiben sollte, da er Medizinstudent war und kurz vor dem Abschluss stand. Seit dem hatte Faber nie wieder von ihr gehört. 

Rückkehr nach New York

  • Ort: New York
  • Zeitraum: Anfang April 1957

Bei seiner Rückkehr nach New York wird Walter Faber, von seiner 26-jährigen Freundin Ivy erwartet. Schnell nach seiner Ankunft kommt es zum Streit zwischen dem Paar. Ivy wünscht sich mehr emotionale Nähe und bedrängt Walter mit ihren Heiratsplänen. Faber bleibt jedoch distanziert. Er schafft es nicht, die Beziehung zu beenden und versucht stattdessen eine Schiffspassage nach Frankreich zu buchen. So will er der Beziehung schnellstmöglich entkommen. 

Ivy und Faber verbringen eine letzte Nacht gemeinsam. Später schreibt Faber, wie sehr er sich dafür hasst. Gleichzeitig beschuldigt er Ivy, ihn verführt zu haben. Er erhält einen Anruf der Rederei, indem ihm mitgeteilt wird, dass er seine Passage sofort buchen müsse, um nach Frankreich zu reisen. 

Schiffsreise nach Europa

  • Ort: Atlantik, auf dem Weg nach Frankreich
  • Zeitraum: April 1957

Anfang April 1957 besteigt Walter Faber dann das Schiff von New York nach Europa. Während der Überfahrt lernt er die deutsche Studentin Elisabeth, genannt Sabeth, kennen. Sabeth ist jung, lebensfroh und stellt mit ihrer Offenheit einen starken Kontrast zu Fabers nüchterner und rationaler Art dar.

Die beiden kommen ins Gespräch und verbringen viel Zeit miteinander. Faber fühlt sich von Sabeths Begeisterung für das Leben angezogen, auch wenn er sich seine Gefühle zunächst nicht eingestehen will. Sabeth interessiert sich für Kunst und Kultur, was Faber als Ingenieur zunächst skeptisch betrachtet. Gleichzeitig beeindruckt sie ihn mit ihrer Fähigkeit, die Welt auf emotionale Weise wahrzunehmen.

Während ihrer Gespräche erwähnt Sabeth beiläufig, dass ihre Mutter in der Nähe von Athen lebt. Sabeth will von Paris aus durch Italien nach Griechenland reisen. Faber findet ihre Jugend erfrischend, amüsiert sich aber über Sabeths Kunstbegeisterung. Bewundernswert findet er ihre technische Auffassungsgabe. Während der Reise zeigt und erklärt er Sabeth den Maschinenraum des Schiffes.

Am letzten Abend an Bord wird ein Ball gegeben. Es handelt sich dabei zufällig um Fabers 50. Geburtstag. Seine Erlebnisse und sein Alter machen ihn sentimental und so fragt er Sabeth spontan, ob sie ihn heiraten wolle. Am nächsten Morgen verlassen sie jedoch getrennt das Schiff, ohne die Adressen getauscht oder sich verabredet zu haben.

In Paris fordert Fabers Chef ihn auf, einige Zeit Urlaub zu nehmen. Faber versteht nicht, was mit ihm los ist. Er geht in den Louvre, um nach Sabeth Ausschau zu halten. Nach zwei Tagen Wartezeit trifft er sie dort. Faber nimmt nun tatsächlich Urlaub und reist mit Sabeth weiter.

Reise durch Europa mit Sabeth

  • Ort: Italien (Rom, Florenz)
  • Zeitraum: Mai 1957

Faber und Sabeth reisen weiter nach Italien und besuchen Pisa, Florenz, Siena und Orvieto. Sie besichtigen Museen und Kunstgalerien. Sabeths Begeisterung für Kunst und Kultur inspiriert Faber und gibt ihm neue Perspektiven. Faber erkennt die Verbindung zwischen Ästhetik und Technik, was ihn an seinen Beruf erinnert, ihm jedoch auch die Begrenztheit seiner rein rationalen Weltanschauung vor Augen führt.

Es kommt sogar zu einer gemeinsamen Nacht der beiden. Durch Sabeths Erzählungen über ihre Mutter und ihr Leben erfährt Walter jedoch, dass sie Hannas Tochter ist. Er erklärt Sabeth, dass er ihre Mutter gekannt hat. Sie freut sich darüber und möchte ihrer Mutter über die Begegnung schreiben. Faber denkt währenddessen sogar darüber nach, sich sofort von Sabeth zu trennen. Dabei merkt er jedoch, wie sehr er sich in sie verliebt hat und es kommt zu einer gemeinsamen Nacht. Die beiden beginnen offiziell eine Liebesbeziehung.

Trotz ihrer Nähe bleibt Faber von Zweifeln geplagt. Sabeth spricht immer wieder von ihrer Mutter Hanna, und die Erinnerungen an seine Vergangenheit werden immer deutlicher.

Tragödie in Griechenland

  • Ort: Strand von Akrokorinth, Krankenhaus in Athen
  • Zeitraum: 26. bis 28. Mai 1957

Nach einem Zeitsprung findet sich Faber im Krankenhaus wieder. Neben ihm sitzt Hanna.  Die beiden unterhalten sich über Sabeths Gesundheitszustand. Ein Arzt versichert ihnen, dass es Hannas Tochter bald besser gehen würde.

Später fährt Faber gemeinsam mit Hanna in deren Wohnung. Die beiden sprechen über die gemeinsame Vergangenheit, aber auch über die letzten Jahre, in denen sie sich nicht gesehen haben. Faber berichtet von Joachims Tod und will wissen, wer Sabeths Vater sei. Hanna bestätigt ihm daraufhin, dass Joachim ihr richtiger Vater wäre. Damit gibt Faber zu, dass er mit Sabeth intim war.

Faber erinnert sich an den Tag zuvor in Athen, als er mit Sabeth einen Tempel besuchen wollte. Am Abend hatten sie beschlossen, im Freien am Strand zu übernachten. Mit Hanna fährt er nun zu diesem Strand, um die liegengeblieben Kleidungsstücke zu holen. Dort angekommen erinnert sich Faber an die Ereignisse, die zu Sabeths Verletzung geführt hatten. 

Am 26. Mai 1957 kamen Walter Faber und Sabeth in Griechenland an. Während eines Spaziergangs am abgelegenen Strand in der Nähe von Akrokorinth wurde Sabeth von einer Schlange gebissen. Im Schreck stolperte sie und stürzte dabei schwer. Faber bringt sie sofort ins Krankenhaus nach Athen. 

Hanna fragt ihn nun, ob er sich darüber bewusst sei, dass Sabeth eigentlich seine Tochter ist. Faber braucht daraufhin gar keine Bestätigung mehr. Er möchte zu Hanna und Sabeth nach Athen ziehen, um in ihrer beider Nähe zu sein. Hanna ist von der Idee nicht angetan.

Als die beidem im Krankenhaus ankommen wird ihnen die Nachricht von Sabeths plötzlichem Tod überbracht. Sie war an einer unentdeckten Kopfverletzung gestorben. Faber hatte bei der Einlieferung ins Krankenhaus nur von dem Schlangenbiss berichtet — den Sturz hatte er nicht erwähnt. 

Krankenhausaufenthalt in Athen

  • Ort: Athen
  • Zeitraum: Juni bis August 1957

Nach Sabeths Tod reist Walter Faber weiter nach Athen, wo er kurz darauf schwer erkrankt. Walter hatte eigentlich schon seit längerem starke Magenschmerzen, die er immer wieder ignorierte. Die Diagnose lautet Magenkrebs, und Faber wird ins Krankenhaus eingeliefert. Während seines Aufenthalts reflektiert er über sein Leben und erkennt, dass ihn sein Technikglaube und seine rationale Weltsicht von den Menschen entfremdet haben.

Er soll schlussendlich operiert werden. Hanna, die noch um ihre kürzlich verstorbene Tochter trauert, besucht ihn jeden Tag. Walter beginnt, über sein Leben und seine Entscheidungen nachzudenken. Er beschließt, sein Leben zu ändern. Walter möchte nicht mehr der starre, rationale Ingenieur sein, er möchte das Leben endlich mehr genießen. Deshalb kündigt er seine Arbeit bei UNESCO, um dann ein einfaches, glückliches Leben mit Hanna leben zu können.

Gesundheitlich geht es Walter jedoch immer schlechter. Er bekommt Angst, denn er möchte nicht sterben. Er wird von Erinnerungen an Joachim, Hanna und vor allem Sabeth geplagt. Seine Tagebucheinträge werden immer lückenhafter und deuten an, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Der Roman endet mit diesen unvollständigen Aufzeichnungen. Der Leser erfährt nicht, wie die Operation verläuft. Allerdings legt der Verlauf der Handlung nahe, dass Walter die Operation nicht überlebt.

Homo Faber — Interpretation

Neben einer Zusammenfassung von „Homo Faber“ ist es auch wichtig, Interpretationsmöglichkeiten für das Werk zu kennen. Wir stellen dir hier einige Ansätze vor.

  • Technik vs. Natur: Walter Faber repräsentiert die Technik und den Glauben an Rationalität. Seine Reisen führen ihn jedoch immer wieder mit der Natur und ihrer Unberechenbarkeit in Konflikt.
     
  • Schicksal und Zufall: Der Roman spielt mit der Frage, ob Fabers Leben von Zufällen bestimmt wird oder ob es ein unausweichliches Schicksal gibt. Trotz Fabers Versuch, alles logisch zu erklären, sind die schicksalhaften Ereignisse (z. B. Sabeths Tod) nicht rational greifbar.
     
  • Verdrängung und Schuld: Faber verdrängt konsequent seine Vergangenheit, z. B. seine Beziehung zu Hanna und die Möglichkeit, dass Sabeth seine Tochter sein könnte. Die Tragödie um Sabeth zwingt ihn, sich mit seiner Schuld auseinanderzusetzen, was er jedoch nur fragmentarisch schafft.
     
  • Technikgläubigkeit der 1950er Jahre: Faber verkörpert den Fortschrittsglauben der Nachkriegszeit, in der Technik und Wissenschaft als Allheilmittel galten. Der Roman kritisiert diese Haltung, indem er zeigt, wie Fabers technisches Denken ihn emotional isoliert und ihm den Zugang zu menschlichen Beziehungen erschwert.
     
  • Figuren als Symbole: Jede Figur im Roman symbolisiert einen Aspekt von Fabers Leben. Hanna steht für seine verdrängte Vergangenheit. Sabeth repräsentiert Lebendigkeit und Spontanität, die Faber ablehnt, aber bewundert. Joachim ist ein Gegenpol zu Faber und zeigt die Isolation, die Rationalität mit sich bringen kann.

Homo Faber — Zeitgeschichtliche Einordnung

Den Roman „Homo Faber“ kannst du als ein klassisches Werk der Postmoderne ansehen. Damals war vor allem der Kalte Krieg eines der wichtigsten Ereignisse im Leben der Menschen. Das Streben nach technischem Fortschritt stand zu der Zeit besonders im Mittelpunkt. Man wollte nämlich im Falle eines tatsächlichen Krieges gegenüber dem anderen Land technisch überlegen sein.

Die Menschen fingen an, sich dem Leben, dem Alltag und ihren Mitmenschen nur noch rational und wissenschaftlich zu nähern. Genau wie Walter waren die Menschen nur noch von ihrem Verstand geleitet und lehnten Gefühle wie Leidenschaft, Irrationalität und Lebensfreude ab. Sie fingen fast schon an, die Welt nur noch in Zahlen, statt in Farben zu sehen.

Denn man war fest davon überzeugt, dass einzig und allein die moderne Technik die Menschheit zur absoluten Freiheit bringen kann. Vielleicht war diese recht radikale Einstellung der Menschen in vor allem den 50er Jahren eine Auswirkung des vorherigen Nationalsozialismus . Die Menschen waren verzweifelt und schockiert und versuchten deshalb, Halt im technischen Fortschritt zu finden.

Max Frisch

Max Frisch (1911–1991) war ein Schweizer Schriftsteller. Seine Werke beschäftigen sich oft mit Fragen der Identität, Verantwortung und den Widersprüchen der modernen Gesellschaft. Bevor er Schriftsteller wurde, arbeitete Frisch als Architekt. Dieses technische Wissen floss in die Figur Walter Faber ein, dessen rationaler Blick auf die Welt einen zentralen Konflikt im Roman darstellt.

Homo Faber“ gehört neben „Stiller“ und „Andorra“ zu den wichtigsten Werken Frischs. Der Roman zeigt, wie persönliche und gesellschaftliche Themen miteinander verflochten sind, und stellt Fragen, die auch heute noch relevant sind: Wie viel Kontrolle haben wir über unser Leben? Was bedeutet Verantwortung in einer zunehmend technisierten Welt?

Homo Faber Zusammenfassung — häufigste Fragen

  • Was ist die Kernaussage von Homo Faber?
    Die Kernaussage von Homo Faber ist, dass Rationalität und Technikgläubigkeit allein nicht ausreichen, um die Tiefen des Lebens zu verstehen. Der Roman zeigt, wie das Verdrängen von Emotionen zu Tragödien führen kann. Er fordert dazu auf, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
  • Was versteht man unter Homo Faber?
    Homo Faber bedeutet „der schaffende Mensch“ und beschreibt den Menschen als rationales, technisches Wesen. Im Roman steht der Begriff für Walter Faber, der durch Logik und Technikgläubigkeit geprägt ist.
  • Welche Themen werden in Homo Faber behandelt?

    In Homo Faber geht es um Technikgläubigkeit, Schicksal und die Verdrängung von Schuld. Der Roman zeigt den Konflikt zwischen Rationalität und Emotionalität sowie die Grenzen eines rein logischen Weltbilds.

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Interpretation

Jetzt weißt du, worum es in „Homo Faber“ geht. Um das Werk noch besser interpretieren zu können, schau dir unseren Interpretationsbeitrag  dazu an.

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