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Der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt trug mit seinen zahlreichen Werken einen bedeutenden Teil zur deutschsprachigen Literatur der 50er und 60er Jahre bei. Alles, was du schon immer über Dürrenmatt und seine Arbeit wissen wolltest, erfährst du in diesem Beitrag und dem passenden Video !

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Inhaltsübersicht

Wer war Friedrich Dürrenmatt?

Der Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schweizer Schriftsteller der Nachkriegszeit und Postmoderne. Und das, obwohl sein großer Traum schon als Kind eigentlich immer die Malerei gewesen war. Auch, wenn er später stattdessen das Schreiben zu seinem Beruf machte — die Kunst begleitete ihn und seine Werke ein Leben lang.

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Friedrich Dürrenmatt

Viele der Hörspiele, Gedichte, Bühnenstücke, Komödien und Kriminalromane von Friedrich Dürrenmatt sind heute weltweit bekannt. Einige wurden sogar verfilmt. Von seiner berühmten Tragikkomödie Der Besuch der alten Dame “ (1955) oder der KomödieDie Physiker “ (1962) hast du bestimmt schon gehört.

In ihnen kannst du übrigens auch das zentrale Thema von Dürrenmatts Werken erkennen: Die Frage nach Macht, Gerechtigkeit und Einfluss des Einzelnen. Dieses Motiv brachte der Schweizer vor allem durch Stilmittel wie die Satire, die Farce, das Paradoxon, die Groteske und den schwarzen Humor zum Ausdruck.

Friedrich Dürrenmatt – Biografie

Friedrich Dürrenmatt hat zu seinen Zeiten viel erlebt. Die wichtigsten Daten seines Lebens siehst du hier auf einen Blick:

  • 1921: Geburt in Konolfingen im Kanton Bern
  • 1935: Umzug der Familie Dürrenmatt nach Bern
  • 1941: Matura am privaten Humboldt-Gymnasium; Aufnahme eines Studiums der Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik an der Universität Bern und Zürich
  • 1946: Abbruch des Studiums, um Schriftsteller zu werden; Heirat mit Schauspielerin Lotti Geißler
  • 1947: Uraufführung seines ersten Dramas „Es steht geschrieben“ und darauffolgender Theaterskandal
  • 1952: Uraufführung von „Die Ehe des Herrn Mississippi“ und damit Durchbruch in Deutschland
  • 1955: Internationaler Durchbruch mit Bühnenstück „Der Besuch der alten Dame
  • 1969: Beginn mit der Arbeit an seinem Lebensprojekt „Stoffe“
  • 1976: Erste öffentliche Ausstellung seiner Kunst
  • 1981:  „Stoffe I – III“ erscheinen
  • 1983: Tod von Lotti; Filmportrait „Porträt eines Planeten“ über Friedrich Dürrenmatt
  • 1984: Heirat mit Journalistin Charlotte Kerr
  • 1990: Veröffentlichung seiner letzten „Stoffe“ „Turmbau IV-IX“; Tod durch Herzversagen

Kindheit und Schulzeit

Als Sohn des Pfarrers der Gemeinde Konolfingen kam Friedrich Dürrenmatt am 5. Januar 1921 zur Welt. In dem Dorf verbrachte er eine unbeschwerte Kindheit. Friedrich Dürrenmatt spielte mit den anderen Kindern Fußball und las gerne die Abenteuerromane von Karl May oder Jules Vernes. Schon damals war seine Leidenschaft die Kunst gewesen, wovon zahlreiche Gemälde und Illustrationen zeugten.

Für die Schule hatte Dürrenmatt nicht viel übrig, beschrieb die Schulzeit als übelste Zeit seines Lebens. Viel lieber wollte er Künstler werden. Und obwohl sein Vater andere Pläne für seinen Sohn vorsah, stimmte er einem Kunststudium zu — wenn er sein Abitur bestehen würde. Also wälzte der junge Dürrenmatt sich Tag und Nacht in Büchern. Den Abschluss schaffte er geradeso.

Friedrich Dürrenmatts Studienzeit

Zum angestrebten Kunststudium kam es schließlich aber doch nicht. Vermutlich deswegen, weil seine Malerei von den anderen Künstlern abgelehnt wurde. 1941 begann er stattdessen ein Studium der Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik. Während dieser Zeit fand Dürrenmatt die Inspiration zum Schreiben.

Mit gerade einmal 25 Jahren arbeitete er bereits an seinem ersten Bühnenstück: Das Wiedertäuferdrama „Es steht geschrieben“. Es handelt von der Problematik einer religiösen Haltung in einer sich schnell ändernden Zeit. Weil damals aber noch sehr viele Menschen sehr gläubig waren, löste die Uraufführung des Stückes 1947 einen Theaterskandal aus.

Bereits damals hatte Friedrich Dürrenmatt den Entschluss gefasst, das Studium abzubrechen und Schriftsteller zu werden. Die Malerei spielte trotzdem noch eine wichtige Rolle in seinem Leben: Einige seiner späteren Werke illustrierte er selbst, fertigte Skizzen und ganze Bühnenbilder für sie an.

Die ersten Jahre als Schriftsteller

Die ersten Jahre der Tätigkeit als freier Schriftsteller standen unter großem finanziellen Druck. Wegen anfänglicher Misserfolge von Dürrenmatts Werken waren er und seine junge Familie oft auf die Unterstützung von Freunden und Bekannten angewiesen. Auftragsarbeiten wie Sketche und Hörspiele waren damals Dürrenmatts wichtigste Einnahmequelle.

Mit der Uraufführung von „Die Ehe des Herrn Mississippi“ wandte sich 1952 aber schließlich das Blatt. Endlich wurden seine Werke in Deutschland bekannt — und gefeiert. Bereits zwei Jahre später wurde Friedrichs Dürrenmatts Arbeit mit dem Literaturpreis der Stadt Bern ausgezeichnet.

Der große Durchbruch

Danach ließ auch der internationale Erfolg nicht lange auf sich warten. Mit der Tragikomödie „Der Besuch der alten Dame“ (1955) erlangte der Schweizer weltweit Berühmtheit. In dem Theaterstück sprach Friedrich Dürrenmatt vom Verhalten der Wohlstandsgesellschaft: Eine Millionärin kehrt in ihre frühere Heimat zurück und macht den Dorfbewohnern ein unmoralisches Angebot. Obwohl diese zunächst abgeneigt sind, werfen sie für Geld schließlich all ihre Skrupel über Bord.

Zahlreiche weitere bekannte Werke wie „Die Physiker“ (1962) und etliche Auszeichnungen (z.B. Preis der Schillerstiftung) prägten die folgenden Jahre seines Schriftstellerlebens. 1969 begann er außerdem mit dem „Stoffe-Projekt“, welches ihn bis zu seinem Lebensende begleitete. Diese „Stoffe“ waren Dürrenmatts Versuch, die Geschichte seiner Schriftstellerei darzustellen.

Anerkennung als Künstler

Gegen Ende seines Lebens erfuhr Friedrich Dürrenmatt schließlich die damals erträumte Anerkennung als Maler. Aufgrund der starken Kritik in der Jugend hatte er seine Kunst immer sehr privat gehalten. Aber 1976 schaffte es ein Freund schließlich, Dürrenmatt zu einer Ausstellung zu überreden — und der Öffentlichkeit zum ersten Mal die Bewunderung seiner Malerei zu erlauben.

Die letzten Jahre des Schriftstellers

 1981 erschienen die „Stoffe I – III“. Zwei Jahre darauf starb seine geliebte Frau, woraufhin der schwer getroffene Dürrenmatt sich in seine Arbeit stürzte. Der Journalistin Charlotte Kerr erlaubte er, das Filmportrait “Porträt eines Planeten” über ihn zu drehen. Unerwartet verliebten sich Dürrenmatt und Kerr und heirateten 1984. 

In seinen letzten Jahren wurde der Schweizer Schriftsteller für seine Arbeit mit weiteren Preisen geehrt, erhielt unter anderem den Schiller-Gedächtnis-Preis und den Georg-Büchner-Preis. Im Oktober 1990 wurde “Turmbau IV-IX” als vorläufiger Abschluss seines “Stoffe-Projektes” veröffentlicht. Nur zwei Monate später am 14. Dezember starb der 69-Jährige Friedrich Dürrenmatt an Herzversagen.

Dürrenmatts Dramatheorie – Die Tragikomödie

Weil sich Friedrich Dürrenmatt mit keiner der bestehenden Theatertheorien so richtig identifizieren konnte, hatte er seine eigene Dramatheorie und neue Unterform des Dramas geschaffen: die Tragikomödie . Mit der Mischform aus Tragödie und Komödie wollte er die Zuschauer zum Nachdenken anregen, gleichzeitig aber Distanz zur Handlung auf der Bühne schaffen.

Der Schweizer sah die Tragikomödie als einzige mögliche dramatische Form, die Probleme der modernen Gesellschaft auszusagen. Er betrachtete die Moderne als Chaos. In ihr waren Verantwortung und Schuld verwischt und es existierten keine klassischen großen Helden mehr. Seiner Ansicht nach waren es die kleinen Charaktere der Komödie, die die neue Welt am besten darstellen konnten.

Dafür bediente Dürrenmatt sich des Stilmittels der Verfremdung. So konnte er allgemein Anerkanntes hinterfragen und die Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Strukturen offenbaren. Ebenso charakteristisch waren schwarzer Humor, Satire und groteske Elemente, die scheinbar Unvereinbares miteinander verbinden. Besonders aber zeichnete das Chaos Dürrenmatts Dramatheorie aus: Das Traurige oder Schockierende schlägt auf einmal ins Lustige und Absurde um. Auch die tragische Realität wird so übertrieben dargestellt, dass die Zuschauer nur noch darüber lachen können.

Zentrale Themen in Dürrenmatts Werken

Friedrich Dürrenmatt sagte einmal: „Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat.“ Demnach fanden sich in seinen Werken immer wieder pessimistische Grundthemen.

In vielen seiner Texte beschäftigt der Schriftsteller sich mit Schuld und Sühne sowie Recht und Gerechtigkeit. Dabei zeigt er, wie weit die Begriffe auseinanderklaffen können.

Auch der Zweifel am Sinn des menschlichen Tuns war zentrales Thema von Dürrenmatts Schriftstücken. Oft stellte er die Frage nach Macht, Verantwortung und Einflussmöglichkeiten einer einzigen Person. Er sprach die Hilflosigkeit des Einzelnen und stellte seine Fähigkeit infrage, in einer von Chaos und Zufall regierten Welt etwas am Lauf der Dinge ändern zu können.

Friedrich Dürrenmatt – Steckbrief

Mit diesem Steckbrief verschaffst du dir einen Überblick über die wichtigsten Informationen zu Friedrich Dürrenmatt:

Name Friedrich Reinhold Dürrenmatt
Geburt 05. Januar 1921 in Konolfingen
Tod 14. Dezember 1990 in Neuchâtel
Familie

Eltern: Reinhold Dürrenmatt und Hulda Dürrenmatt (geb. Zimmermann)
Geschwister: eine Schwester
Frau: Charlotte Kerr (Heirat 1984)
Kinder: ein Sohn und zwei Töchter (aus erster Ehe mit Lotti Geißler)

Ausbildung Studium der Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik in Bern und Zürich
Epoche

Nachkriegsliteratur
Postmoderne

Bekannteste Werke

„Der Richter und sein Henker“ (Kriminalroman, 1950/51)
„Der Verdacht“ (Kriminalroman, 1951/52)
„Der Besuch der alten Dame“ (tragische Komödie, 1955)
„Die Panne“ (Komödie, 1956)
„Das Versprechen“ (Kriminalroman, 1958)
„Die Physiker“ (Komödie, 1962)
„Der Meteor“ (Komödie, 1966)

Friedrich Dürrenmatt – Werke

Dürrenmatts Fähigkeiten als Schriftsteller waren vielseitig. Du wirst feststellen, dass sich unter seinen Werken eine ganze Menge an Romanen und Erzählungen befinden. Auch für die zahlreichen Komödien und Dramen, die er auf die Bühne brachte, war der Schweizer bekannt.

Erzählungen

  • Die Wurst (1943)
  • Der Alte (1945)
  • Die Panne (1956)
  • Der Sturz (1971)

Romane

  • Der Richter und sein Henker (1950)
  • Der Verdacht (1951/52)
  • Das Versprechen (1958)
  • Justiz (1985)
  • Durcheinandertal (1989)

Bühnenstücke

  • Es steht geschrieben (1947)
  • Romulus der Große (1949)
  • Die Ehe des Herrn Mississippi (1952)
  • Der Besuch der alten Dame (1955)
  • Die Physiker (1962)
  • Der Meteor (1966)
  • Der Mitmacher (1972)
  • Achterloo (1983)
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Der Besuch der alten Dame – Zusammenfassung

Mit seinen Romanen, Erzählungen und Bühnenstücken wurde Friedrich Dürrenmatt ein bekannter Schriftsteller. Weltweit berühmt wurde er aber erst mit seiner Tragikkomödie „Der Besuch der alten Dame“.

Wovon das Stück handelt? Das und noch mehr erfährst du in unserer Zusammenfassung von Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“!

Zum Video: Der Besuch der alten Dame - Zusammenfassung
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Bildquelle: Elke Wetzig (elya), Friedrich DürrenmattCC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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